Umstieg auf Espressomaschine

Das macht es schwierig, Empfehlungen zu geben. Du hast ja schon recherchiert - was würde dir denn so optisch gefallen? Bei dem Budget sind ja extrem viele Zweikreiser oder Dualboiler möglich (Einkreiser würde ich dir nicht empfehlen). Wenn du wirklich Interesse an third wave hast, wär ein Dualboiler mit PID wohl optimal, selbst pressure/flow profiling wär drin (Lelit Bianca würde mir da spontan einfallen).

 

Servus!
Wenn du sagst, dass du beim Espresso schokoladige Sorten bevorzugst gehe ich davon aus, dass diese dann auch für die Milchgetränke genutzt werden? In dem Fall kannst du bei den klassischen Zweikreisern relativ frei auswählen. Eine PID ist in dem Fall ein Luxus der den Preis eher steigen lässt aber verhältnismäßig wenig Nutzen bringt.
Ein Dualboiler - in dem Fall natürlich mit PID - ist bei sehr hellen Röstungen interessant sofern du auch gerne Milchschaum hast.

Dies nur zum groben einordnen. Schau dich bei Zweikreisern um, klick dich durch die Datenblätter und gehe auch ein kleines bisschen nach Optik. Wenn du drei oder vier Maschinen in die engere Auswahl genommen hast, werden wir sie auseinander nehmen!
Nimm dir Zeit, behalte die Mühle im Hinterkopf und bereite dich auf eine kontroverse Diskussion hier vor - das ist der lustigste Teil!

 

Vielleicht hilft es, wenn du auch das ein oder andere ausschließt. Pressure Profiling zum Beispiel ist der letzte Punkt der mir an deiner Stelle wichtig wäre. Vorher gibt es drölf andere Schrauben zu drehen und wenn du die alle im Griff hast, sind deine Ansprüche auch wieder ganz anders. Die Xenia ist großartig. Die Auswahl erschlagend. Schau sie dir die nächsten Tage nicht an! Betrachte die Zweikreiser. Schau was die können, brauchen und sollen. Und wenn du sie verstanden hast, konfiguriere eine Xenia und stell sie uns vor.

 

Wahrscheinlich wird das an sich gut bemessene Budget auch eine gewisse Limitierung bringen. Daher ist die Frage wichtig, ob die gewünschte Mühle in der Summe schon entgalten ist, oder noch extra geplant ist.
Im Kaffeewiki kannst Du ja einfach mal unvoreingenommen bei Zweikreisern und Dualboilern nach spontanen Favoriten suchen. Was Du Dir auch noch selber beantworten musst, wäre die Option, auch Gebrauchtmaschinen in Betracht zu ziehen.

 

Gut, wenn schon ein paar Rahmenbedingungen feststehen.
Dann ist die nächste Frage, ob Du bei der Mühle auf eine sehr gute Lösung aus bist (450-600 EUR), oder auch schon mit einer "Geht-Auch-Lösung" unter dem Preisniveau zufrieden sein willst. Diesen Punkt nicht voreilig entscheiden, da die Mühle zusammen mit den Bohnen das mögliche Geschmackserlebnis festlegt. Durch die Comandante bist Du im Mahlgut ein hohes Niveau gewohnt.
Der Mühlenpreus, minus Gesamtbudget, determiniert dann schon grob die Maschinenauswahl.

 

Mit dem Budget würde ich auch einen Zweikreiser empfehlen. Grad wenn du auch Cappuccini mal machen willst. PID finde ich gehört heutzutage einfach dazu. Die Möglichkeit mit der Temperatur zu spielen, grad wenn du später auch unterschiedliche Röstungen ausprobieren willst, würde ich nicht außer acht lassen. Wie @Kofeinator schon sagte, schau sie dir mal optisch an. Für 2k kriegst du nen modernen Zweikreiser und eine Eureka Mignon Specialita im Bundle (günstiger). Denke dann hättest du ein sehr gutes Startpaket. Wenn du eine klassische E61 Maschine suchst, gibt es für den Preis echt viel Auswahl. Xenia ist sicherlich top, Rocket, Profitec, Lelit machen aber auch sehr schöne Maschinen.

 

Und damit Du ein vollständiges Bild der Möglichkeiten bekommst, auch Dual-Thermoblock Maschinen anschauen. Die werden zwar oft wegen der geringeren Dampfleistung abschätzig betrachtet, dabei hängt das nur von Können und Geduld ab. Sie bringen aber andere Vorteile.

 

ich denke das ist gar kein wiederspruch, im gegenteil. FALLS du in den TW sektor möchtest, ist die mühle entscheidend. ein kumpel hat sich grad eine neue EK im vollausbau von frank mit SSP (etwa 3k) geholt und sie steht neben seiner schnuckligen quickmill 0820. du hast zwar gebraucht ausgeschlossen, aber ich bringe hier mal eine gebrauchte mahlkönig proM ins spiel. viele sagen, dass man mit der auch dunkel machen kann (ich persönlich trinke nur sehr helle filterroasts als espresso), man kann aber auf jeden fall auch hell (ich hatte vor den eks zwei proMs). das wird mit normalen mühlen schwieriger. falls du eine für um 600 bekommst hättest du noch genügend spielraum für die maschine und könntest beides (hell und dunkel) zubereiten. dieser gedanke ist natürlich insofern etwas wackelig, als dass du selbst sagst, dass dir dunkel wichtiger ist - ich wollte es nur anmerken. für ernsthaft hell wird es unter proM gebraucht schwierig, dann neu lagom (die fast dein gesamtes budget beanspruchen würde). nur zur präferenz hell/dunkel - mühle/maschine.

 

@benötigt sry wenn ich für dich antworte...ich glaube genau die meint er. es gibt auch qm dual TB, aber die spielen in der qualität eine liga drunter. sind allerdings auch deutlich billiger. ich selbst hab die UNO (mit nadelventil- mod). falls du TB in betracht ziehen solltest, wird es (hoffentlich bald!) demnächst von ascaso auch ein high-end consumer teil mit dampfboiler geben. nur zur info.

 

Ein Wort zur PID: Damit regelt man sehr genau die Temperatur im Kessel. Durch den Kessel läuft ein Rohr, durch dieses dein Wasser für den Espresso. Du schießt also über drei Banden. Wenn die favorisierte Maschine eine PID hat, ist das toll. Wenn nicht, ist das ziemlich egal. Zumindest bei klassischen E61-Brühgruppen hat diese mehr Einfluss auf die Temperatur als irgendein PID.

Ein Wort zum Thermoblock: Deutlich schneller auf Temperatur, zumindest bei klassischen Bezügen von 20-35 Sekunden absolut kritikfrei. Abseits davon könnte es anders aussehen: Die Wassertemperatur an der - in der Regel eher leichten - Brühgruppe hängt damit zusammen, wie lange das Wasser in der Heizspirale im Block war. Je länger desto heißer. Hier ist ein PID super. Der Milchschaum kann unter Umständen etwas nasser und schwerer werden, ist aber nicht zwingend. Alles Aufgaben die zu lösen sind, zumal man weiß worauf man sich einlässt.

 

Ich habe sie jetzt seit einem Jahr (ebenfalls großzügig konfiguriert) und manchmal komme ich abends nach Hause und will unbedingt noch was an der Maschine machen. Bisschen säubern, bisschen dampfen, mal den Kessel bisschen spülen, mal kurz das Duschsieb sauber machen, vielleicht doch noch einen Espresso machen ...
Meine Frau hat auch ihre anfängliche Zurückhaltung abgelehnt und macht uns prima Espressi, trinkt aber lieber die von mir, weil die mit mehr Liebe gemacht sind - sagt sie. Temperatur verstellen geht für einzelne Bezüge in Grenzen über die elektrische Brühgruppenheizung, habe ich aber noch nie gemacht, weil ich lieber klassiche dunkle Röstungen trinke und die ziemlich schnell gut hinbekommen habe. Kesseltemperatur kann man natürlich über den Kesseldruck verstellen, habe ich aber auch noch nie gemacht. Lange Rede kurzer Sinn: kannze gut kaufen dat Ding und hass Ruhe.

 

Disziplinier dich ein bisschen und überlege, was Du wirklich brauchst. In einer technisch sinnvollen Ausstattung bleibst Du inkl. Eureka Mignon Specialita am oberen Budgetlimit.

Der Plan die C40 für helle Experimente zu nutzen ist ok.