Und doch noch mal eine grundsätzliche Frage

Ich finde die Vario alles andere als günstig.
Und nur gelobt wird sie sicher auch nicht, gibt doch immer wieder Berichte über Probleme bei der Vario, recht wacklige Mahlgradverstellung, Probleme mit der Elektronik.
Die Mazzer wird manchmal kritisiert (allerdings eigentlich nur wegen der langsamen Mahlgeschwindigkeit) weil sie recht teuer im Verhältnis zu anderen Mühlen ist, dafür bekommt man verschiedene Versionen, nahezu perfekt verarbeitet. Und sie gefällt sehr vielen Käufern.
Eine Kony ist nochmal massiver, größer, hat ein konisches Mahlwerk, ist sehr viel schneller, hat einen größeren Motor. Diese ist aber eigentlich für die Gastronomie entwickelt worden, sehr viel Durchsatz, starke Beanspruchung, die im privaten Haushalt niemals erreicht wird.
Kaufst du dir ein Auto mit Basisaustattung und dem kleinsten Motor kannst du sehr viel Geld sparen, will aber keiner haben (wieder mal der Automobil-Vergleich), deshalb werden diese Mühlen hier auch sehr gerne gekauft, braucht ebenfalls kein Mensch zu Hause, macht aber gerade deshalb so viel Spass.
Siehst du Kaffee machen als Hobby, wirst du früher oder später, wie bei jedem Hobby, mehr investieren als nötig, für guten Espresso braucht es ganz sicher keine Kony.

Gruß
Ludwig

 

Es ist so wie bei fast allen anderen Gegenständen.
Da gibt es welche, die in großer Menge den Markt aus Fernost überfluten, welche, die sorgfältig in kleinerer Auflage z.B. in der Schweiz zusammengebaut werden oder gar welche, die maßgeschneidert und nach Kundenwünschen konfiguriert werden. Für besonders robuste oder besonders präzise Geräte gibt es einen Aufschlag und auch wenn der Hersteller sich einen guten Ruf erarbeitet hat oder sogar jede Schraube selbst herstellt.

 

Der Hang im KN zu immer teureren Mühlen scheint zu vermitteln, dass 400 Euro günstig sind.

Ich habe Mühlen von 300 - 1200 Euro. Ich hätte Problem zu entscheiden, welche Mühle die beste ist.

So (un)sicher wie man für 50000 Euro mehr auch mehr Auto bekommt.

 

... das ist einfach zu beantworten :

die die am besten zu deinen gewohnheiten und wünschen passt ... am preisschild allein kann man das nicht festmachen ... sicher ist aber das die verarbeitung auch mit dem preis einher geht, wer mal eine Hario Minimill mit einer Commandante (beides handmühlen) vergleichen hat, merkt schnell was ich meine

bei elektrischen mühlen ist das ähnlich, aber man bekommt eben nicht fürs doppelte geld eine doppelt so gute mühle ... aber evtl eine die dem nutzer doppelt so gut von der handhabung/verarbeitung/optik gefällt


Grüße

 

Es gibt sicher Unterschiede bei Handmühlen ist eine Skerton sicher was anderes als eine Commandante, aber da haben wir ja auch x-fachen Preisunterschied. Hier geht es ja eher um so Fragen schmeckts aus eine Mini anders als aus einer Quamar oder Ceado. Und oft liest man ja "Leuts hab ne neue Mühle es liegen Welten zwischen der und dem Modell xy von vorher" Oft hört man sowas da ist kaum die erste Tasse mit deren Mahlgut getrunken. Und da muss man schon vorsichtig sein und das richtig und eher skeptisch werten.

Denn das Phänomen ist da oft weniger realer Qualitätsgewinn sondern eher "Neue Besen kehren gut" in Kombination mit dem was man in der Medizin Placebo Effekt nennt. Wenn ich schon mit der Einstellung rangehe das neue teure Schätzchen muss besser sein als die alte Möhre und voller Vorfreude meine ersten Espressi damit mahle, dann kann man wetten in 90% aller Fälle wirds auch wirklich subjektiv besser schmecken, das gaukelt einem das Hirn schon durch die Erwartungshaltung genau das feststellen zu wollen vor. Und manchmal liegts unter Umständen auch nur daran die neue Mühle ist noch sauber.

Interessant und nur dann wirklich belastbar wirds wenn man das Ganze mal in einem Blindtest vergleicht. Und das gabs ja hier bei Treffen schon öfters, daß zwischen 300 und 1000 EUR Mühlen kaum einer im Blindtest einen Kaffee einer bestimmten Mühle oder großartige Präferenzen zuordnen konnte.

 

Wenn der Hersteller jede Schraube selbst herstellt, würde ich nicht viel auf diesen Hersteller geben. Denn für 1/x des Preises der Eigenproduktion wird er jede Schraube in beliebiger Präzision als Normbauteil einkaufen können. Und verwendet ein Hersteller keine Normbauteile, wo es möglich ist, möchte ich sowieso kein Produkt von ihm. Aber da sind wir ja mit Mühlen und Maschinen ganz gut aufgestellt.