...und es geht DOCH mit der "Schmalen" - (350€ für alles drum und dran)

Wer an solche Bewertungen glaubt, der glaubt wahrscheinlich auch an den Weihnachtsmann.

1. Auch wenn wir in einer Demokratie zurecht dazu neigen, der Mehrheit eine besondere Bedeutung beizumessen, ist in Konsumfragen zu befürchten, dass die Masse in 80% aller Fälle falsche oder zumeindestens unausgegorene Entscheidungen trifft. Die Masse kauft Antibiotikaverseuchtes Fleisch aus der Massentierhaltung, weil dort der Kilopreis fürs Fleisch billiger ist als der Kilopreis des Pflanzenfutters, welches bei ordentlicher Haltung für die Fütterung verwendet werden sollte. Und die Masse trinkt Jacobs-Krönung und hält das für einen hochwertigen Kaffee, weil die Werbung ihnen das seit Jahrzehnten eintrichtert.

2. Viele dieser Bewertungen sind nachweislich getürkt bzw. gekauft.

3. selbst wenn man echte Bewertungen findet, wurden diese meist am Tag des Auspackens oder wenige Tage danach geschrieben. Eine Phase, in der man genau betrachtet NICHTS hilfreiches zu einem Produkt sagen kann. Erstens wird in dieser Phase der Verstand noch durch die Kaufeuphorie getrübt und zweitens offenbaren viele Billigprodukte ihre Schwächen erst nach einigem Gebrauch. Die wenigsten machen sich aber die Mühe nach längerer Zeit eine Langzeitbewertung zu verfassen. Hier im Forum wirst du aber gerade solche Erfahrungen finden. Was glaubst Du, warum die Verkaufsportale derartige Bewertungssysteme anbieten, doch nicht, damit Verbraucher durch schlechte Bewertungen vom Kauf abgehalten werden. Nein, weil man festgestellt hat, dass die Masse sich durch diese wertlosen, kurz nach dem Kauf verfassten, Bewertungen ebenfalls zum Kauf verleiten lässt. So werden TOPSELLER regelrecht generiert.

 

Ich stand ja vor einem ähnlichen Problem und muss sagen:
Für den Standard-Einsteiger bspw. eine gebrauchte Maschine aus Italien importieren - das kam für mich nicht in Frage. Keine Ahnung wie ich die instandsetzen sollte falls nötig, auf was man achten soll, usw.. Und hier in D findet man die Quickmills kaum in solchen Preisbereichen (und wer als Einsteiger Ersatz sucht für seine Padmaschine der landet m.E. schnell beim Thermoblock), zumindest nicht ohne langen Atem. Wer aber eine Maschine sucht, der will JETZT eine...
Da hatte ich dann auch über die DeLonghi nachgedacht. Gute Einsteigermühle dazu und nach den Erfahrungsberichten kriegt man dann schon mal was trinkbares raus (Besser als Tassimo ist das allemal). Nach ein oder zwei Jahren wenn man dann weiß was man genau will kann man sich dann nach was "gescheitem" umschauen. Selbst wenn die DeLonghi 50% Wertverlust nach einem Jahr hat - das wären immer noch verkraftbare 80 EUR. Und wie gesagt - vielleicht reicht's einem ja auch. Wenn das Teil keine Cremasiebe hätte - vielleicht hätte ich sie mir auch zugelegt. Glücklicherweise konnte ich mein Budget aufstocken und hab mir dann eine neue Quickmill geleistet. Tutto kompletti bin ich dann bei ca 550 EUR gelandet.

 

Das ist erst mal richtig, wobei viel entscheidender ist, dass es sich bei den 25/30 Sekunden um einen Richtwert handelt. Das bedeutet, dass Du Dich nicht zu sehr an der Zahl selbst festhalten solltest. Entscheidend ist, dass Du für Dich immer gleich misst und nicht mal so und mal so.
Ganz grob zusammengefasst dominieren bei kurzer Extraktionszeit die fruchtig/sauren Aromen des Kaffees und bei längereren die Bitterstoffe. Das Verhältnis variert aber auch je nach Kaffeesorte und letztendlich entscheidet Dein Geschmack wo Dein optimaler Extraktionspunkt liegt.
Ich hatteim Büro früher einen Kollegen, der trank am liebsten den Kaffee aus der Kanne von der Heizplatte, wenn sich da nach Stunden schon eine Haut drauf gebildet hatte. Der Würde auch eine Espresso mit 2 Minuten Extraktionszeit lecker finden.

Womit wir wieder beim Equipment wären. Je höherwertiger das Equipment, desto höher wird die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse sein.

Probier einfach mal rum.

 

Genau eben nicht!

Jemand, für den 500 oder 600 Euro Budget eine ernste Hürde sind, kann es sich eben nicht leisten mal so einfach 80 Euro aus dem Fenster zu werfen zumal es dabei auch oft nicht bleibt. Die Billigprodukte sind meist darauf ausgelegt, nach 2-3 Jahren den Geist aufzugeben. Dann ist oft der ganze Kaufpreis futsch. Von den oft hohen laufenden Kosten mal abgesehen. (siehe teurer Kaffee oder zB. auch Tintenpatronen)

Wenn man bei engem Budget 4 oder 5 Mal im Jahr solche Entscheidungen trifft, kann man sich besser gleich etwas ordentliches kaufen.

Ob das für den TE die richtige Entscheidung war, wird sich in ein paar Jahren zeigen. Vielleicht ist er dann noch dabei, um zu berichten.

 

Vor kurzen gab es meiner Erinnerung nach hier im Forum eine. Ich habe meine in der Bucht aus D bekommen für 150€ ohne lange suchen zu müssen. Wartungstips und alle mögliche Hilfe gibt es zu Hauf hier im Forum und die Brühgruppe zu zerlegen und zu reinigen ist wirklich nicht schwierig. Mehr ist an der Quickmill, wenn funktionsfähig, normalerweise nicht dran. Und die Brühgruppe reinigen musst Du bei einer Neuen auch nach einiger Zeit.

 

sollte man meinen, ist aber leider heute nicht mehr selbstverständlich.
Ich bin ja noch in einer Zeit groß geworden, da war es normal, dass Jungs nach der Schule erst an Ihren Fahrrädern rumbestelten und später dann ihre Mopeds frisierten. Mit 18 hat man sich dann irgendein Schrottauto besorgt, welches nur durch ständiges Schrauben dazu bewegt werden konnte, sich fortzubewegen.
Auch mein erster Comnputer zeigte nach dem Einschalten lediglich eine blinkenden Cursor. Was man an Programmen nicht selber schrieb, konnte er nicht. Und die Technik war in Deutschland noch so teuer, dass ich mir teilweise Einzelteile aus den USA bestellt habe, um diese dann selbst zusammenzulöten.

Vor dem Hintergrund lässt man sich natürlich von keiner Kaffemaschine der Welt abschrecken

Heute erwarten viele, dass die Technik einfach nur funktioniert. Auspacken und los gehts. Bloß nichts selber machen oder mal darüber nachdenken, was hinter der Klappe passiert.
Und wenns kauptt ist, kauft man halt neu.

Ich sehe das trotz andersgerichteter Erziehungsversuche schon bei unseren Kindern. Bevor die mal ihren Fahrradreifen flicken, wenn er platt ist, bleibt das Rad lieber monatelang in der Garage.

Ich hege ja die Hoffnung, dass mit solchen Foren, die Leute auch mal angeregt werden, sich wieder intensiver mit der Technik, die sie umgibt zu beschäftigen.

Aber das Thema ist wahrscheinlich so alt wie die Technik selbst.

Robert M. Pirsig hat dazu in den 70er ein geniales Buch geschrieben: "Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten" teilweise etwas schwierig zu lesen aber sehr interessant.

 

Zum Thema Kosten:
Sollte man anders beurteilen.

Kauf eine Delonghi u. verkauf Sie 2 Jahre später
(mal positiv vorausgesetzt - sie funktioniert da noch )
Was bekommst du ? (nix bis 20€) - Verlust = ...

Kaufe eine gebrauchte Quickmill um 200,- u. verkaufe sie 5 Jahre später wieder.
Wahrscheinlich bekommst du die ganzen 200,- wieder raus. (mind. 180,-)

Der Wertverlust ist der Preis denn jemand in Wirklichkeit bezahlt !
U. der ist bei bei einem Billig-Produkt 90-100% u. beim Wertigen 0-10%

Welche war jetzt teurer ?

 

„Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.“
Winston Churchill

 

das muss überigens nicht nur bei billigen Produkten so sein. Auch teure Maschinen lassen teilweise an Werhaltigkeit zu wünschen übrig.

hatte mal 2 DeLonghi KVA.

der erste kostete vor ca. 9 Jahren Liste 1600 und ich war stolz ihn für knapp 1300 gekauft zu haben. Verkauf Anfang 2016 für ca. 250 Euro
(hatte zwischenzeitlich auch auch einiges rengesteckt, wie neue Heizung, neues Display etc)
den zweiten hatte ich dann später für etwas ber ü700 Euro für eine Zweitwohnung gekauft. Der ging nach etwas über 2 Jahren dann für 350 weg.

Für das Geld, das ich da verbrannt habe, hätte ich eine richtig gute ST bekommen, hätte 10 Jahre besseren Kaffe getrunken und sie wäre heute wahrscheinlich noch wie neu.

 

Vielen Leuten fehlt ja bereits die Selbstreflektion, um aus den eigenen Fehlern zu lernen. Wo kämen wir denn dahin, wenn man sich auch noch um die Auswertung der Fehler anderer kümmern muss?

 

Auch wenn ich dir (und vielen anderen hier) im Grundgedanken zustimme, ist das leider kein objektiver Vergleich.
Der müsste heissen gebrauchte Delonghi gegen gebrauchte QM und würde
0-20 zu 0-20 und
200 zu 180-200
ausgehen.

Ja, die QM wird wohl
+länger halten und während dessen
+besseren Kaffee produzieren
+mehr Spass machen,

aber während dieser Zeit sind 200 Euro eingesetzt, und nicht 20,-

Und jetzt kann jeder für sich selbst entscheiden.
Mir wären die genannten Punkte die 200 Euro jedenfalls Wert.

Gleiches Spiel, aber höhere Preislevels, bei Neugeräten...

 

Die tollen Bewertungen im Netz fuer diese Plastemaschinen sind entweder gekauft oder kommen von Leuten, die schlicht und einfach keine Ahnung davon haben, welches Espressoniveau man zuhause mit ueberschaubarem Einsatz erreichen kann.
Ein Bekannter war jahrelang gluecklich mit der 60€-Aldimaschine, jetzt hat er eine Simona Top und kann nicht mehr zurueck und das ist auch gut so. Die kleinen Billomaschinen hat er so alle 3 Jahre ausgewechselt/weggeworfen, das Einzige, was davon noch nutzbar war, war die Ulka, der Rest war Schrott - ist ja nur Plaste drin (s.o.)

 

ist meines Erachtens auch nicht ganz korrekt. Die zu erwartende Lebensdauer der Maschinen sprichts Du zwar im Nebensatz an, jedoch stellt das bei derartigen Plastikwürfeln eine sehr zentrale Frage dar, die einer höheren Gewichtung bedarf.
Die Wahrscheinlichkeit, an einer 20,- Euro DeLonghi lange Freude zu haben geht gegen 0.
Manche Dinge sind für den Gebrauchtmarkt einfach nicht mehr geeignet.

 

Gibts tatsächlich noch jemand, der dieses Buch gelesen hat?
Ich hatte immer Mitleid mit dem Erzähler, der mit seiner Gummikuh dauernd liegen geblieben ist. Ist aber mit modernen Motorrädern/Autos wie auch mit Küchengeräten die immer mehr via Smartphone bedient werden leider kaum noch machbar.

Solange unsere Gesellschaft hauptsächlich über das Wirtschaftswachstum definiert ob es ihr gut geht, ist mir das grade recht wenn sich andere Leute bei C&A 2 Paar Schuhe kaufen für dasselbe Geld das ich für 1 Paar neue Sohlen auf die alten Schuhe ausgebe. Oder 2 DeLonghi VA's durch haben wenn ich meinen Siebträger zum ersten Mal entkalke^^

 

das sehe ich anders. Ich mache auch heute noch viel selbst. Das Motorrad ist außerdem ja in dem Buch im wahrsten Sinne des Wortes nur ein "Vehikel" und zwar um eine Lebenseinstellung herüber zu bringen.
Gehe ich gedankenlos als Konsument durch die Welt, der die Technik unbedarft nutzt und sich damit völlig von ihr abhängig macht, oder nehme ich die Technik in Ihrer Qualität wahr und schaffe es dadurch über der Technik zu stehen? Vertraue ich einer Werkstatt blind oder bin ich in der Lage durchgeführte Arbeiten auch qualitativ zu bewerten? (ich wechsele z.B.die Bremsen an unseren Autos bis heute immer selbst, weil ich da weiß, dass es ordentlich gemacht wurde.)
Bin ich ratlos, wenn meine Espressomaschine mal nicht macht, was sie soll und muss viel Geld in den Service bringen, oder traue ich mir zu, die Funktionsweise zu durchschauen und regelmäßig selbst einen Service durchzuführen?

Aber jetzt wirds sehr philosophisch.

Da fällt mir ein, habe das Buch bestimmt seit 2 Jahren nicht mehr gelesen. Muss ich mal wieder raussuchen.

Ja ja, mach Dich nur lustig. Habs ja auch nicht anders verdient. Wobei man zu meiner Ehrenrettung sagen muss. 2 wahrens ja nur wegen der zwei Wohnungen. Die Maschine hatte beim Verkauf auch weit über 13.000 Tassen runter. Auf die Tasse umgerechnet wird der Schmerz dann wieder etwas erträglicher An anderen Stellen habe ich schlimmeres Lehrgeld zahlen dürfen.
Was die Sinnhaftigkeit des ständig propagierten Wachstums angeht sind wir wahrscheinlich einer Meinung.

 

Meine Kombi aus Maschine und Mühle hat auch mal gerade 450€ gekostet plus Ersatzteile. Wenn jemand Freude dran hat ist es sein Bier bzw. Kaffee[emoji57]

 

stimmt, solange er das in seiner Küche lässt und genüsslich seinen Kaffe trinkt, ist das richtig.
Sobald er seine Ansichten öffentlich in einem Forum darstellt, ist es schon nicht mehr so ganz allein seins.
Und wenn er es, wie hier, so darstellt, als habe er die Lösung für Anfänger gefunden und damit vielleicht unerfahrene Leser zu einer vorhersehbaren Fehlentscheidung verleitet, ist es definitiv nicht mehr nur seins.
Da ist das Forum hier in der Pflicht, den Beitrag wenigtsens kritisch zu diskutieren und nichts anderes ist ja auch geschehen.