Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen

Diskutiere Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Die Fines scheinen mir eher eine Eigenschaft der brechenden Bohne als der Mühle zu sein Da kann ich nur zustimmen, das glaube ich auch (habe ich...

  1. #241 quick-lu, 04.12.2017
    quick-lu

    quick-lu Mitglied

    Dabei seit:
    28.10.2014
    Beiträge:
    16.891
    Zustimmungen:
    23.903
    Da kann ich nur zustimmen, das glaube ich auch (habe ich gerade wieder feststellen dürfen mit einer Röstung von Gardelli, ein Pacamara, wurde sowohl mit der C40 als auch mit der Super Caimano bei gleichem Mahlgrad im Vergleich zu den Röstungen davor und danach reinster Puder).
    Es geht aber doch um den Vergleich zweier verschiedener Mahlscheibenschliffe bei ein und der selben Bohne, da sollte es doch Unterschied geben.
     
    Technokrat gefällt das.
  2. mmorkel

    mmorkel Mitglied

    Dabei seit:
    09.07.2002
    Beiträge:
    1.536
    Zustimmungen:
    1.201
    Die Fig. 3 lässt einen wichtigen Aspekt ausser acht, nämlich dass manche Stoffe bei gegebener Temperatur, Druck und Fluss schneller aus tieferen Schichten gelöst werden als andere - sonst wäre die Partikelgrösse wurscht und wir könnten allein über die Extraktionszeit die Zusammensetzung des Kaffees bestimmen.

    Aber das ist ja gerade der springende Punkt: Aus grösseren Partikeln werden (bei der gewünscht unvollständigen Extraktion) andere Stoffe gelöst als aus fines. Lösliche Stoffe aus fines werden vollständiger gelöst (und fines landen teilweise auch als unlösliche Bestandteile im Produkt), während aus grössren partikeln nur gut lösliche Stoffe aus den tieferen Schichten gelöst werden. Daher ja auch der Vorteil für "unimodale" (irgendwann komm ich auf ein besseres Wort...) Scheiben bei hellen Röstungen. Man kann (mit kleineren Partikeln) mehr Aromastoffe lösen, bevor zu viel Bitterstoffe aus den fines gelöst sind. (Wenn das stimmt, würde das bedeuten, dass die Bitterstoffe schwerer löslich sind).

    (Gleichzeitig ergeben dunklere Röstungen wahrscheinlich nicht nur mehr Bitterstoffe, sondern auch mehr fines, da die Bohnen spröder sind. Also eine klassische lose-lose-Situation für unimodale Scheiben)
     
    Technokrat und infusione gefällt das.
  3. #243 infusione, 04.12.2017
    infusione

    infusione Mitglied

    Dabei seit:
    17.01.2011
    Beiträge:
    4.771
    Zustimmungen:
    5.456
    Genauer wäre gewesen

    Die Größe der Fines ist eine Eigenschaft der Bohne.

    Die Anzahl hängt vom Verfahren ab. Mit dem Hammer bekommt man ein breites Partikelspektrum und relativ wenig Fines.
     
  4. mmorkel

    mmorkel Mitglied

    Dabei seit:
    09.07.2002
    Beiträge:
    1.536
    Zustimmungen:
    1.201
    Weiss ich nicht... Ergeben unterschiedliche Bohnen unterschiedlich grosse fines?

    Da sind wir uns einig.

    Kommt drauf an, wie oft man draufhaut...
    Aber: Wichtiger Punkt - die Qualität einer bestimmten Mahlscheibe hängt natürlich nicht nur von der produzierten Menge an fines ab, sondern auch vom Spektrum der produzierten Partikel (Grössenverteilung und durchschnittliche Form).
     
    dergitarrist und Technokrat gefällt das.
  5. #245 Technokrat, 05.12.2017
    Technokrat

    Technokrat Mitglied

    Dabei seit:
    17.10.2015
    Beiträge:
    1.845
    Zustimmungen:
    2.732
    Das sehe ich auch so. Hier liegt glaube ich auch ein prinzipieller Dankfehler der Refraktometer-Jünger, da dieses Messverfahren rein quantitative Rückschlüsse, nicht jedoch qualitative Rückschlüsse über die Extraktion erlaubt. Man müsste eigentlich zusätzlich noch die gelösten Stoffe analysieren, siehe exemplarisch für einen möglichen Typ einer Analyse (da geht es eigentlich um etwas anderes):

    Authentizität von Kaffee mit der HPLC bestimmen

    Zurück zum Mahlvorgang:
    Das sehe ich auch so. Diesen Unterschied gibt es auch, wenn man den Diagrammen über die Partikelgrößenverteilungen glauben kann.

    Ich habe gerade zwei ausgebaute Mazzer-Mahlscheiben in der Hand und grüble über deren partikelgrößenverteilungsrelevante Eigenschaften. Schwer.

    Welche Parameter könnten Einfluss auf die Partikelgrößenverteilung haben?
    - Schliff der Mahlscheiben
    - Größe der Mahlscheiben
    - Parallelität der Mahlscheiben
    - Konzentrizität der Mahlscheiben
    - Lagerung der Mahlscheiben (möglicher Höhenschlag, Wabbeln, ...)
    - ?
     
    Aeropress gefällt das.
  6. #246 infusione, 05.12.2017
    infusione

    infusione Mitglied

    Dabei seit:
    17.01.2011
    Beiträge:
    4.771
    Zustimmungen:
    5.456
    Wenn ich mir die Partikelverteilungen von Mahlkönig (Beckman-Coulter LS 13 320), liegt der zweite Mode bei allen Mühlen bei 50 bis 60 µm. Ob die alle Bilder mit ähnlichen Bohnen gemacht haben weiß ich nicht.
     
  7. #247 quick-lu, 05.12.2017
    quick-lu

    quick-lu Mitglied

    Dabei seit:
    28.10.2014
    Beiträge:
    16.891
    Zustimmungen:
    23.903
    evt. noch Material und Beschichtung.
     
    Technokrat gefällt das.
  8. mmorkel

    mmorkel Mitglied

    Dabei seit:
    09.07.2002
    Beiträge:
    1.536
    Zustimmungen:
    1.201
    Das Ganze können wir also reduzieren auf:
    - Der Schliff der Mahlscheiben (Grösse, Material und Beschichtung bestimmen ja auch nur die Form/Haltbarkeit der Schnittkante)
    - Die Stellung der Mahlscheiben zueinander (Parallelität, Konzentrizität, Spiel etc...)
    - evtl. noch Geschwindigkeit der Bewegung zueinander (es gab dazu zwar ein paar Versuche in anderen threads, die würde ich aber nicht als abschliessende Antwort ansehen).
     
  9. #249 Großglockner, 05.12.2017
    Großglockner

    Großglockner Mitglied

    Dabei seit:
    07.03.2013
    Beiträge:
    157
    Zustimmungen:
    101
    Ich denke, dass vorallem das Layout der Mahlscheiben eine entscheidene Rolle spielen. Ich denke, dass durch das Layout die EK-Mahlscheiben vorrangig die Bohnen zerschneiden und weniger brechen, daher auch weniger Fines - denn ich bin auch der Meinung, dass die Fines größtenteils beim Brechen der Bohne entstehen. Andere Mahlscheiben, wie beispielsweise der Guatemala, haben mehr Kanten, an denen die Bohnen gebrochen werden. Das würde auch erklären, warum die neuen Mahlscheiben der andern Hersteller denen der EK sehr ähnlich sind. Just my 2 cents...
     
  10. #250 dergitarrist, 05.12.2017
    dergitarrist

    dergitarrist Mitglied

    Dabei seit:
    17.11.2008
    Beiträge:
    2.848
    Zustimmungen:
    2.651
    Ich weiß nicht... die beiden großen Dinger treffen schon arg Stumpf auf Stumpf. ;)

    Aber vielleicht ist da was dran, es ist schon eher ein langer Schnitt/Bruch als mehrere neue in z. T. unterschiedlichen Winkeln.
     
  11. #251 quick-lu, 05.12.2017
    quick-lu

    quick-lu Mitglied

    Dabei seit:
    28.10.2014
    Beiträge:
    16.891
    Zustimmungen:
    23.903
    Ich könnte mir vorstellen, dass unterschiedlich behandelte Oberflächen (TiN, DLC, red speed, ohne spezielle Behandlung usw.) und unterschiedliches Material (z.B. Gussstahl, gehärteter Stahl) einen Einfluss auf den Schnitt hat und somit andere Partikelformen hervorbringt (z.B. mit mehr Kanten, abgerundet, kugelförmig, Flocken).
     
    dergitarrist gefällt das.
  12. #252 Neil.Pryde, 05.12.2017
    Neil.Pryde

    Neil.Pryde Mitglied

    Dabei seit:
    02.05.2017
    Beiträge:
    1.532
    Zustimmungen:
    3.340
    Auf jeden Fall......

    klick,klick
     
  13. #253 genii, 05.12.2017
    Zuletzt bearbeitet: 05.12.2017
    genii

    genii Mitglied

    Dabei seit:
    07.01.2017
    Beiträge:
    155
    Zustimmungen:
    114
    Das ist ja auch, was @jupe2.0 immer wieder sagt.

    Und das wurde hier auch schon des öfteren von @Aeropress angesprochen. Ich finde diese (oberflächliche) Theorie dazu für's erste gar nicht mal schlecht.

    @Neil.Pryde: Wie ich gesehen hab, produzieren die Ditting-Scheiben ja so ziemlich die unimodalsten Verteilungen und somit ziemlich wenig feines, sehen vom Schliff aber auch komplexer aus als bspw. EK43 oder Kenia-Scheiben. Zum Schliff auch noch mal ein Zitat aus einem weiter oben geposteten Thread bei Home Barista:

    EDIT: Die türkischen Scheiben der EK sind doch außen plangeschliffen, oder?

    EDIT2: Hier noch mal die Ditting KR80x/Tanzania/Peak-Scheiben. Außen nicht plan und nicht sonderlich fein gezackt.
     
  14. jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    Die türkischen Scheiben sind die Mutter der neuen Kaffee/Gewürzscheiben, letztere sind 0,03 mm weniger plan geschliffen, als die türkischen.
     
    dergitarrist gefällt das.
  15. genii

    genii Mitglied

    Dabei seit:
    07.01.2017
    Beiträge:
    155
    Zustimmungen:
    114
    Muss man mit den alten Kaffee-Scheiben deutlich feiner mahlen, @dergitarrist, @jupe2.0?
     
  16. jupe2.0

    jupe2.0 Gast

    Wenn die EK43 perfekt aligned ist, kann man mit ihr auch für die Slayer mit den alten Scheiben espressofein mahlen, auf Stufe 1.0, bei folgender Justage:
     
  17. Burny

    Burny Mitglied

    Dabei seit:
    28.06.2009
    Beiträge:
    1.128
    Zustimmungen:
    1.310
    Moin zusammen,
    Ich hab mal meinen Mühlenpark auf identische Espressobezüge eingestellt (16g mittlere Röstung rein, 32g Espresso in 25s raus aus der Bezzera Unica an 9 bar und 93C) und dann das Mahlgut in den CamSizer XT geworfen. Hier die Ergebnisse (normale und kumulative Kurven):
    [​IMG]
    [​IMG]
    y ist der Anteil am Gesamtvolumen der Probe, x die mittlere Partikelgrösse. x ist logarithmisch, von daher sind die Kurven etwas anders als z.B. die von Socratic.
    Hier die Zusammenfassung:
    [​IMG]
     
    Sylvan, Technokrat, Milchzahn und 3 anderen gefällt das.
  18. mamu

    mamu Mitglied

    Dabei seit:
    25.04.2011
    Beiträge:
    3.294
    Zustimmungen:
    726
    Sehr interessant.
    Von den gelisteten Mühlen ist doch keine als "Unimodal" bekannt, oder täusche ich mich da?
    Würde jetzt eine MK ProM oder EK43 sehr spannend finden.
     
  19. #259 Aeropress, 10.05.2018
    Aeropress

    Aeropress Mitglied

    Dabei seit:
    14.03.2015
    Beiträge:
    9.465
    Zustimmungen:
    5.989
    Vario steel
     
  20. #260 genii, 10.05.2018
    Zuletzt bearbeitet: 10.05.2018
    genii

    genii Mitglied

    Dabei seit:
    07.01.2017
    Beiträge:
    155
    Zustimmungen:
    114
    @Burny Sehr schön! Hast du regelmäßig Zugriff auf einen CamSizer? Schön auch, dass du eine logarithmische Skala verwendest, das ist viel aufschlussreicher. Leider ist die Abzisse ein bisschen löchrig beschriftet und ich habe gerade keine Muße zu messen. Kannst du kurz etwas zu den Ticks auf der Skala sagen? Ich interpretiere es so:

    gestrichelte Linie (Tick)

    2, 4, (5), 6, 8, (10), 20, 40, (50), 60, 80, (100), 200, 400, (500), 600, 800, 1000, 2000 um. Wobei 2000 den rechten Rand des Plots darstellt. Sehe ich das richtig?
     
Thema:

Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen

Die Seite wird geladen...

Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen - Ähnliche Themen

  1. Überwiegend Unimodales Mahlgut->Einfluss auf Temperatur

    Überwiegend Unimodales Mahlgut->Einfluss auf Temperatur: Ich beziehe wunderbare Shots mit dem IMS Sieb the Single. ( 13g Kaffee in einem 190-200 ml Gefäß als Cappuccino) das ist für mich die optimale...
  2. Unimodale Mühlen für Espresso

    Unimodale Mühlen für Espresso: Huhu, ich lese und lese..., aber irgendwie fehlt mittlerweile der Überblick. Wie kann ich am besten einen erneuten Anlauf in die Welt der hellen...
  3. Welche Mühle mit unimodalem Mahlgut für Helle Röstungen

    Welche Mühle mit unimodalem Mahlgut für Helle Röstungen: Moin, Ich besitze momentan eine Mahlkönig Vario Home mit Keramikscheiben und eine Rancilio Silvia mit ITO leva! Da ich gerne die Pressure...
  4. Spritzender Bezug mit unimodalem Mahlgut

    Spritzender Bezug mit unimodalem Mahlgut: Hallo in die Runde, als glücklicher Besitzer der Lagom habe ich leider so manche Probleme mit dem Espressobezug bei meiner Xenia. Egal wie ich...
  5. Unimodale Mühle und dunkle Röstungen

    Unimodale Mühle und dunkle Röstungen: Hallo, wenn man helle Röstungen zubereiten möchte kommt man wohl auf lange Sicht nicht an einer Mühle mit unimodalen Scheiben vorbei. Nun trinke...