Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen

Diskutiere Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Sehr interessant. Die Favorite mit Kenia-Scheiben kommt der EK43 also recht nahe... Entspricht auch meiner Erfahrung. Zumindest bei ungefähr...

  1. SebiH

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    Entspricht auch meiner Erfahrung. Zumindest bei ungefähr gleichem Mahlgrad.
    Man kommt mit der EK43 nur nochmal deutlich feiner, sofern man möchte. (Trotz eingeschliffener Favorite)
     
  2. Burny

    Burny Mitglied

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    Woran liegt das? Ich komme mit der Favorite auch nur an die Grenze einer möglichen Espressovermahlung, aber das will mit den neuen Scheiben ja nichts heissen. Hast Du den Mahlkammerboden eingeschliffen? Mit Motor oder manuell?
     
  3. #343 SebiH, 13.08.2018
    Zuletzt bearbeitet: 13.08.2018
    SebiH

    SebiH Mitglied

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    Ich habe den Mahlkammerboden manuell eingeschliffen (hat relativ lange gedauert bis er plan war...) und erkenne hier mit der Messuhr keine Unebenheit mehr. Das Einschleifen hat auch deutlich etwas gebracht, ich habe fast eine ganze Stufe auf der Skala feiner drehen müssen bis zum Klirren der Scheiben. Den rotierenden Mahlscheibenträger habe ich allerdings (noch) nicht eingeschliffen. Evtl. geht da noch was.

    Aktuell dauert ein 6 Bar Bezug mit 18/50 in/out im 18g VST Sieb inklusive 3 Bar Preinfusion ca 30-40 Sekunden.

    LG
     
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  4. #344 infusione, 13.08.2018
    infusione

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    Meine Favorite 2AT kann keinen Espresso.
    Der Guss-Einsatz, auf dem die feste Mahlscheibe geschraubt ist, ist ziemlich hart. Den wollte ich nicht mit der Aufnahme für die bewegliche Scheibe bearbeiten, um die Scheiben besser zueinander auszurichten.

    Um für V60-Filter (20g+310g) bei Durchlauf in 2:30h zu mahlen , muss ich die EK so grob stellen, dass richtig grobe Brocken im Mahlgut sind. Mit der Favorite erreiche ich 2:30 mit normalem Filtermahlgrad.

    Ich habe keine Ahnung, weshalb das so ist. Aber ich verwende die Favorite ausschließlich für Filter, ColdBrew usw. Die Scheiben sind nicht mehr ganz neu aber noch sehr scharf.
     
  5. clucle

    clucle Mitglied

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    Nochmal zu den Ergebnissen.
    Sehe ich es richtig, dass die vario Keramik der ek43 recht nahe kommt, näher als vario steel? Steel wiederum ähnlich zu ssp. Hat jemand Erfahrungen zu ssp?
     
  6. embrya

    embrya Mitglied

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    Bei meinen Favorite 2A ist Espresso je nach Kaffee möglich. Wobei die mit den Kenia-Scheiben im Büro (seit die Decent da ist) an ihre Grenzen kommt - habe mit gefrorenen Bohnen experimentiert und das bringt doch einiges. Mehr als das Ausrichten der Scheiben mit Layern und Messuhr, das war so la la...
    Die andere 2A zu Hause nutze ich auf 1 (kurz vor Klirren der Scheiben) mit Original-Scheiben, die noch ok sind, für Espresso und auf 7-8 für die Kalita Wave.
    Eine EK würde da sicher feiner mahlen, aber für die DE1+ auch nur wenn Sie sehr gut ausgerichtet ist (im DE Forum haben davon einige schon ein Lied gesungen).
    Auf jeden Fall ist es mit dem Bodenlosen eine ziemliche Sauerei, aber geschmacklich bei den hellen Röstungen den Aufwand wert.
    Andererseits kann ich mit der DE1+ so viel mehr an Aroma rausholen, dass ich momentan nicht versucht bin 2500 Euro für eine ausgerichtete EK43 hinzulegen.
     
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  7. #347 mechanist, 13.08.2018
    mechanist

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    Dass die Favorite 2A im Mahlergebnis der EK43 ziemlich nahe kommt, überrascht mich nicht. jupe hatte das auch ohne Partikelanalyse bereits in
    der Praxis festgestellt. Die 2A ist technisch gesehen die Mutter der EK43.

    Es ist nicht so, dass eine kann und die andere nicht. Grundbedingung für die Fähigkkeit einer 2A, espressofein zu mahlen ist eine Überholung,
    vorallem neue Lager, um den Verschleiss aus Jahrzehntelangem Betrieb zu beseitigen und natürlich neue Mahlscheiben. Wenn kein
    übermässiger Verschleiss auf der Welle und beim Vorbrecher vorliegt, sollte man mit entsprechender Feinarbeit auch eine espressofeine
    Vermahlung erreichen. Allerdings produzieren die neuen Scheiben am Anfang wenig fines, das ändert sich nach dem Einmahlen der
    Scheiben. Natürlich gibt es auch für die 2A, die teilweise über 60 Jahre alt sind, Grenzen.
     
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  8. genii

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    Wie kommst du da drauf? Ich würde weder von recht Nahe sprechen, noch würde ich davon sprechen, dass die Keramikscheiben der EK näher kommen als die Stahlscheiben. Im Gegenteil (gilt für beide Aussagen).
     
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  9. Burny

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    Die Vario Keramik hat schon einen deutlich ausgeprägteren fines peak, der sich bei meiner Vario gerade beim Filterkaffee nicht gut gemacht hat. Eine EK43 macht da schon deutlich besseren Kaffee.

    PS: Schön, dass die Ergebnisse so angeregt diskutiert werden. Ich würde das Ganze ja gern mal mit allen Mühlen vor Ort, einem Refraktometer, und einer Kommission aus 3 Q-Gradern wiederholen, um wirklich belastbare Aussagen machen zu können.
     
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  10. SebiH

    SebiH Mitglied

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    Zusätzlich hat bei mir das Einschleifen der fixen Scheibe wie gesagt sehr viel gebracht. Das würde ich auch definitiv jedem empfehlen. Der gemessene Schiefstand bei meiner Favorite war zu Beginn >50um, jetzt ist er bei <5um.
     
  11. Burny

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    Wie lange dauert das Einschleifen per Hand? Der Boden ist ja aus Stahlguss.
     
  12. SebiH

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    Ich habe dazu erst 60er, dann 120er, dann 240er Schleifpapier genommen. Zu Beginn beim 60er Schleifpapier durchaus auch mit etwas Druck gearbeitet. Und zwischendurch immer mit etwas Schneidöl besprüht und sauber gewischt.
    Insgesamt hat das ganze ca. 2-3 Stunden gedauert schätze ich...eher länger. Ich habe aber am Anfang den Fehler gemacht und immer mal wieder Nachgemessen, das hätte ich mir schenken können.

    So sieht das ganze dann aus:

    IMG_20180812_200218_196.jpg

    IMG_20180812_200230_571.jpg
     
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  13. clucle

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    Rein optisch macht das für mich bei den Grafiken im Link den Eindruck.
     
  14. clucle

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    In welche Richtung geht wohl die mg1? Finde nicht heraus, welches Mahlwerk da verbaut wurde.
     
  15. Burny

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    Großes konisches Mahlwerk: theoretisch ist das ein breaker und kein cutter, daher wohl viele fines und boulders, also nach der Threadterminologie bimodal, oder anders gesagt, heterogene Vermahlung. Aber die großen Mazzermahlwerke (Robur 71 und 83 mm), die viele gängige große Handmühlen haben, könnten nach meinen Erfahrungen noch mal ne Spur heterogener vermahlen.
     
  16. #356 Aeropress, 25.08.2018
    Aeropress

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    Also wenn er die MG 1 von Mahlgut meint die hat ein 68mm Itall Mill Mahlwerk mit Beschichtung und nix Mazzer. Der Rest stimmt, viel weiter entfernt von unimodal geht kaum. :)
     
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  17. Burny

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    Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt. Ich wollte sagen, dass die große Mazzers (in HG One, Debut, Livi?, und wie die alle heissen) noch mal heterogener mahlen, als besagtes Italmillmahlwerk. Ist aber nur eine Vermutung, hab die MG1 nur mal kurz und ohne Parallelvergleich in der Mache gehabt.
     
  18. clucle

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    Also ich würde gerne nochmal grundsätzliche Fragen aufwerfen. Denn ich finde durch die tolle Arbeit mit den Messungen wird die Theorie endlich empirisch im Bezug auf viele bekannte Mühlen (natürlich mit dem Bewusstsein, dass es Messfehler jeglicher Art geben kann etc.). Deswegen wundert es mich etwas, dass es hier nicht wirklich weitergeht bzw erst richtig anfängt mit der Diskussion. Es wäre ja auch sehr hilfreich, wenn sich landläufige Annahmen bestätigen oder verwerfen lassen (insbesondere wichtig für Empfehlungen bei der Kaufberatung, wo immer mal wieder Dinger rausgehauen werden, bei denen keiner weiß, ob sie überhaupt stimmen könnten)

    Ich frage mich...was wollen wir denn eigentlich?
    Ein möglichst homogenes Mahlgut, soweit ich weiß. Und es soll besonders gut schmecken durch eine sehr hohe extraktionsrate. Ich gehe mal von hellen Röstungen und sogar pressure profiling aus.
    Als Nonplusultra wird dann immer wieder die ek43 hergehalten (vorausgesetzt sie wurde gut ausgerichtet). Das soll also der Goldstandard sein und es gibt Spekulationen, wieso sie das ist: homogen, aber auch eine anscheinend gute Menge an fines, so die Theorie.
    Das würde aber doch bedeuten, dass es nicht ausreicht die Varianz der Partikel alleine zu betrachten. Denn es könnte z.b. eine Mühle daherkommen, die sehr homogen mahlt mit riesigem peak im oberen Bereich, aber kaum fines aufweist. Man müsste sich vielmehr die spezifische Verteilung anschauen und das Verhältnis zwischen fines und dem größten peak bspw.

    Dann die Frage, welche andere Mühle kann ähnlich gute Ergebnisse wie eine ek43 erreichen? Also schaue ich mir die Kurven (Partikelgrößenverteilungen) an. Welche Kriterien sind nun entscheidend und ab wann sind Unterschiede überhaupt signifikant?

    Habe ich das Thema überhaupt "richtig" verstanden und Stelle ich die richtigen Fragen?

    Edit; worum es mir geht: wir haben viele Ergebnisse, aber kaum Interpretationen. Wie interpretiert man überhaupt diese Ergebnisse?
     
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  19. Burny

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    Ich denke, dass man da erst mal sehen muss, was man trinken will. Für hell gerösteten Filterkaffee will man eine homogene Vermahlung ohne fines und boulders. Für hell gerösteten Espresso soll es homogen, aber mit einem gewissen Anteil an fines sein. Wenn man dunkel gerösteten Espresso mag, machen sich die großen konischen Fines- und Boulderschleudern ganz gut, da dieser Kaffee sehr löslich ist und keine besonderen Ansprüche ans Mahlgut stellt. Ggf. ist es da sogar im Gegenteil so, dass viele boulders und fines den Puck stabilisieren und man sehr konsistent arbeiten kann. Bei meiner Bravo Debut ist z.B. nur eine minimale Mahlgradanpassung nötig und auch neue Kaffees laufen oft schon beim ersten Bezug ok.
     
  20. Burny

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    Weils auch hier gut passt, hier mal etwas detaillierter die Partikelverteilungen meiner Favorite 2AT mit neuen Keniascheiben:

    Favorite Muehlen
     
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Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen

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