Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen

Diskutiere Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Was die Favoritescheiben betrifft, ist da beim Bezug und beim Geschmack kein Unterschied zu den Kenia-Mahlscheiben, deshalb meine Vermutung für...

  1. Jupe

    Jupe Gast

    Was die Favoritescheiben betrifft, ist da beim Bezug und beim Geschmack kein Unterschied zu den Kenia-Mahlscheiben, deshalb meine Vermutung für unimodal. Die Kenia-Mahlscheiben mahlen aber deutlich schneller. Vom Schliff finde ich sie sehr ähnlich.
     
  2. Jupe

    Jupe Gast

    Ich sehe wie bei der Mythos one eine Schulterbildung bei 330 um.
     
  3. Jupe

    Jupe Gast

    Das hier… "True to their name, flat burrs feature two matching burrs that set flush against each other. This creates a more uniform particle size distribution, allowing the barista to extract more of the coffee without worrying about bitter, dry flavors drawn from finer particles" sagt in dem oben zitierten Artikel Michael Butterworth dazu. So sehe ich es auch, dass gleiche Vorbrecher auf gleiche Vorbrecher stoßen bzw. gegeneinander arbeiten, wird das Mahlgut homogener, ist aber nur eine Vermutung von mir. Bin mir auch nicht sicher, ob Michael Butterworth es auch so gemeint hat, er bezieht sich ja in dem Artekel auf die Unterschiede zwischen konische und flachen Mahlscheiben.
     
  4. Burny

    Burny Mitglied

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    Wenn ich Perger neulich richtig verstanden habe, sagt er jetzt, dass die EK43 so gut ist, weil sie die meisten fines produziert und diese eine viel höhere extrahierbare Oberfläche als der Hauptpeak haben, und damit maßgeblich den Geschmack bestimmen. Somit wäre es ja weniger Unimodalität (= Breite des Hauptpeaks und Verhältnis Hauptpeak zu boulders), als das Verhältnis von fines zum Rest des Partikelgrössenspektrums (das dann am besten noch unimodal verteilt ist), dass den Geschmack in der Tasse ausmacht. Hab ich das richtig verstanden? Und falls ja, macht die Logik Sinn?
     
  5. #25 Jupe, 17.01.2017
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17.01.2017
    Jupe

    Jupe Gast

    Matt Perger hat seine selbst geposteten Diagramm m.E. nicht verstanden. Ich hatte hierzu schon folgendes gepostet:
     
    k4ff33, dergitarrist und infusione gefällt das.
  6. Jupe

    Jupe Gast

    Ich hatte das Partikelverteilungs-Diagramm der EK43 von Matt Perger schon mal in einem anderen Thread erklärt:

     
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  7. omega3

    omega3 Mitglied

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    "Die Summe R aus R(n) und R(f) ist beim dem Testaufbau von Matt Perger immer gleich"
    Stimmt nicht. Die Bezugszeiten bei jeweils gleicher Bezugsmenge und somit die Flussrate unterscheiden sich erheblich, von 24 bis 30 Sekunden:
    [​IMG]
    Die EK43 hat die größte Flussrate, obwohl sie absolut gesehen am meisten Fines produzierte. Sprich an den Fines kann es nicht liegen und folgende Aussage wäre dann falsch:
    "Die fines bestimmen größtenteils die Flussrate beim Bezug durch ihre Menge".
    Die Kugelpacktheorie alleine würde somit wohl ausreichen, um das Diagramm zu erklären.
     
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  8. Burny

    Burny Mitglied

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    Interessant! Allerdings berücksichtigt das nicht die Idee, dass wenige fines den Großteil der extrahierbaren Oberfläche ausmachen, siehe:

    [​IMG]

    und somit den Geschmack am stärksten beeinflussen sollten und dass Flußwiderstand somit sekundär sein sollte.
     
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  9. Jupe

    Jupe Gast

    @omega3 Aber hätte bei dem Vergleich die EK43 genauso viel feines wie die drei anderen Mühle, würde es bei der EK 43 durchrauschen. Obwohl die EK43 homogener mahlt und und deshalb die non-fines weniger wiederstand erzeugen, können bei der EK43 die nur etwas weniger Fines bewirken, das durch ihren Wiederstand dies kompensiert wird. Das spricht dafür, dass sie doch einen erheblichen Einfluss auf den Flusswiederstand haben.
     
  10. Jupe

    Jupe Gast

    @omega3 Außerdem spielen bei meiner Berechnung die Bezugszeiten keine Rolle. Die unterschiedlichen Bezugszeiten entstanden dadurch, dass die Einstellung der Mühlen geschmacksoptimiert ablief.
    Hätte man die Mühlen so eingestellt, dass die Bezugszeiten gleich sind, wäre feiner gemahlen worden, dann hätte die EK43 etwas mehr feines aber noch immer die meisten feines gehabt. Der Flusswiederstand der non-fines wäre etwas geringer gewesen.
     
  11. omega3

    omega3 Mitglied

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    Da kann man sich jetzt streiten, was "erheblich" heißt... Mag sein, dass du recht hast. Mein Eindruck ist aber eher folgender:
    Die Fines, die bei allen Mühlen nur 1 - 2 Volumenprozente ausmachen, spielen keine große Rolle. Dass es bei der EK43 nicht durchrauscht, hat m. E . eher mit dem wesentlich feineren Mahlgrad zu tun.
     
  12. Jupe

    Jupe Gast

    Mahlt man mit der EK43 nicht max fein (bei den alten Scheiben muss man die Scheiben auf klirren stellen um einen Bezug hinzubekommen) rauscht es durch wir harry. Wenn man bei den neuen Mahlscheiben auf etwas gröber stellen, rauscht es auch wie harry, und am Ende des Bezugs rauchscht es auch immer wie harry, wenn man keinen Handhebler hat oder keinen pressure-profiling.
     
  13. Jupe

    Jupe Gast

    Würde die Kugelpacktheorie alleine ausreichen würde, das Diagramm zu erklären, dann wäre nicht zu verstehen, warum die Mazzer Rubor trotz breitester Partikelverteilung eine kürzere Bezugszeit wie die Anfim. Das kann man aber erklären, wenn man annimmt, dass die fines einen bedeutenden Anteil am flow-Wiederstand haben.

    Grüße
     
  14. #34 Jupe, 17.01.2017
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17.01.2017
    Jupe

    Jupe Gast

    Wir hatten die Diskussion über die fines in dem Vergleich Rubor, Anfim, K30 und EK43 schon einmal.
    Ich vertrete die Meinung, dass die EK43 am wenigsten fines produziert (von diesen vier Mühlen).
    Ich begründe das damit, dass, wenn die EK 43 genauso viel fines wie die anderen drei Mühlen produzieren würde, dann müsste sie bei dem viel kleineren Mahlgrad viel mehr fines als die anderen Mühlen produzieren.
    In der folgenden Abbildung kann man sehen, wie stark der Anteil der fines ansteigt, wenn der Mahlgrad feiner gestellt wird.
    [​IMG]:
    Dagegen sind die Mengenunterschiede im Diagramm Mazzer, Anfim, K30 und EK43 doch sehr sehr gering.
     
  15. Burny

    Burny Mitglied

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    Macht Sinn, aber die heißt Robur
     
  16. omega3

    omega3 Mitglied

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    Es sei denn, es liegt nicht an den Fines, sondern am wesentlich gröberen Mahlgrad! Dieser ist doch nach wie vor Faktor Nr. 1 was den Flow betrifft.
    Gerade weil die alle ähnlich viele Fines haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass diese so eine große Rolle spielen bezüglich Bezugszeit.
    Je homogener, desto flow. Und je gröber, desto flow. Das gibt eine Mischrechnung.
    Im Falle der Robur hieße das: Extrem heterogenes Mahlgut, daher stark reduzierter Flow, daher musste man wesentlich gröber stellen. Feiner würde die Zeit verlängern und Überextraktion begünstigen.
    EK43: Extrem homogenes Mahlgut, somit konnte man sehr fein mahlen, ohne dass die Bezugszeit zu lange wurde, und dank kurzer Bezugszeit keine Überextraktion trotz der meisten Fines. Somit hohe, gleichmäßige Extraktion,
    Die anderen zwei sind irgendwo dazwischen.

    Perger schreibt zur Robur:

    The grinder with the least fines is the Robur [Green].
    This was quite surprising although in retrospect it’s fairly obvious. The Robur is producing a massive number of large particles; half of which are larger than 444um. Fines are produced when you slice coffee beans into smaller pieces. As it turns out, the robur isn't making the beans anywhere near as small as the other grinders, so of course it should have the least fines.
    [Side note: this is a really interesting spanner in the 'you need fines for proper espresso flow rate' argument. It may be the case that it is in fact the large grinds - rather than the tiny ones - that are restricting the flow of espresso with traditional 'espresso' grinders.]
     
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  17. #37 Jupe, 17.01.2017
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17.01.2017
    Jupe

    Jupe Gast

    Ich möchte nochmals auf das eigentliche Thema zurückkommen. über fines mache ich mir später nochmals Gedanken.

    Mir war aufgefallen, dass der Schliff der der ProM sehr dem der GuatemalaSB ähnelt, und der Schliff der K30 mehr der Guatemala. Hier nochmals die Bilder:
    [​IMG]
    Links die Guatemala SB mit 73 mm, rechts die Guatemala mit 71mm Durchmesser.

    Hier ProM bzw. Kenia:
    [​IMG]

    Und hier die K30 Mahlscheiben:
    [​IMG]
    Die K30 mahlt klassisch bimodal, die proM sehr wahrscheinlich unimodal.
     
  18. #38 Jupe, 17.01.2017
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17.01.2017
    Jupe

    Jupe Gast

    Hier nochmal eine andere Perspektive:
    Das hier ist die Guatemala SB mit 73mm Außendurchmesser:
    [​IMG]

    Und das sind die Guatemala mit 71 mm links und die K30 mit 65 mm rechts:
    [​IMG]
    Und wenn jemand die bimodale Partikelgrößenverteilung der K30 Scheiben kennt,
    hier im Bild braun dargestellt:
    [​IMG]
    der kann sich wohl kaum vorstellen, das das folgende Diagramm von den Gua71mm stammt:
    [​IMG]
    Das kann also nur von der GuaSB sein, und deshalb meine Vermutung, dass die GuaSB unimodal mahlt, und die Gua71 bimodal (die Vario ist übrigens die kleine mit den Keramikscheiben und nicht die K30 Vario).
    Ich hole morgen meine GuaSB aus dem Lager, baue ein paar neue Scheiben ein und werde sie testen. Übrigens, alle drei hier abgebildeten Scheiben sind unbenutzt.
    Irgendwie ist es mir jetzt erst richtig klar geworden. Da hat man der Sachen jahrelang in der Schublade und hat sie sich nie richtig angesehen, und die Gua lab dümpelt im Lager vor sich hin.
    Hier nochmal GuaSB73 links und Gua71 rechts im Vergleich
    [​IMG]
     
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  19. #39 mlehmann, 17.01.2017
    mlehmann

    mlehmann Mitglied

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    Ja, diese Schulter sehe ich auch:). Mir ging es ja auch um die Breville und mein Eindruck, dass diese unimodaler als die EK43 mahlt, wie in meinem letzten Post begründet.
     
  20. Jupe

    Jupe Gast

    Da gebe ich Dir recht, die Plott der EK43 ist aber nicht der, wie ich ihn aus Matt Pergers Diagramm kenne.
    Die Analysen von socratic coffee werden ja durch sieben erstellt und sind deshalb sehr ungenau.
     
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