Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen

Diskutiere Unimodale und bimodale Mahlscheiben, wie erkennen im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Wissenschaftliche Analysen im Bereich des Genusswesens haben durchaus Charme. Interessanter Versuchsaufbau. Ist das ein standardisierter Test oder...

  1. tomtom

    tomtom Mitglied

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    Wissenschaftliche Analysen im Bereich des Genusswesens haben durchaus Charme. Interessanter Versuchsaufbau. Ist das ein standardisierter Test oder selbst designt?
     
  2. Jupe

    Jupe Gast

    Weil ich keine Waage habe, musste ich den Versuchsaufbau so vereinfachen. Zielgröße war ja eigentlich die Extraktionausbeute. Weil jetzt die gemessen Dichte der gelösten Substanzen gleich ist, sind weitere Berechnungen nicht erforderlich. Ich hatte jetzt auch nicht das Ziel, den leckersten Espresso zu machen. ich wollte nur die Mühlen verfleichen.
    Ich werde den Test nochmals mit den Kenia Mahlscheiben wiederholen und vorher vielleich einen richtigen Filter besorgen.
    Grüsse
     
  3. #163 infusione, 25.01.2017
    infusione

    infusione Mitglied

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  4. mamu

    mamu Mitglied

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    @Jupe: dann warst du aber am Limit mit dem Messgerät bzgl der Größe % Brix. Kann es sein, dass hier eine Art Begrenzer zugeschlagen hat?
     
  5. #165 Jupe, 25.01.2017
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25.01.2017
    Jupe

    Jupe Gast

    Die Skala geht bis 10°, mann kann aber bis 12° messen.
    Ich habe den Test gerade aber nochmals wiederholt und vor dem Messen einmel 1:1 verdünnt und einmal 1:2. Bei der 1:1 Verdünnung wurde 9° Brix gemessen, bei der 1:2 Verdünnung 6° Brix, also in beiden Fällen 18° Brix unverdünnt. Gleiche Messerte bei beiden Mühlen.
    Geschmacklich wie beim ersten Test gleich, aber überextrahiert. TDS 15,3%.
     
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  6. Thiuda

    Thiuda Mitglied

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    Hat hier jemand Erfahrung mit den Türkischen Mahlscheiben der EK43?

    Wenn ich das richtig verstehe liegen die wohl zwischen den klassischen bimodalen Mühlen und den unimodalen Kaffee Mahlscheiben der EK43.
    Ich habe zumindest HIER gelesen das die Extraction Yield irgendwo dazwischen liegt, sind die türkischen Mahlscheiben also bimodal?

    Eignen sich die türkischen Mahlscheiben dann nicht auch als Allrounder, also für helle und dunklere Röstungen?



    Soweit ich gelesen habe hat Mahlkönig ja in den letzten Jahren, nachdem Matt Perger das alles angestoßen hat, die Kaffee Mahlscheiben verändert.
    Haben die jetzt mehr oder weniger Extraction Yield als die Alten, falls mehr würden die sich ja noch weniger für dunklere Röstungen eignen.
     
  7. Jupe

    Jupe Gast

    An @Thiuda Hatten wir alles schon:
     
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  8. Thiuda

    Thiuda Mitglied

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    Danke.

    Das wunderte mich nur, da Mahlkönig die türkischen Scheiben wohl offiziell für Espresso empfiehlt und dann kann man damit keine klassische Espresso Röstung vermahlen?
    Ich hatte dann hier und HB mehrfach gelesen das sie ein geringeres Extraction Yield aufweisen würden.

    Daher die Frage
     
  9. omega3

    omega3 Mitglied

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    Hast du gewusst: Männer mit Glatze haben ein wesentlich höheres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Ist statistisch klar belegt! Es scheint also einen kausalen Zusammenhang zu geben: Je Glatze, desto Ächz.
    Ist natürlich Quatsch. Der Grund für die Häufung von glatzköpfigen Infarktpatienten liegt woanders. Sie hängt von einem gemeinamen dritten Faktor ab: dem Alter.
    Ich bin mir ziemlich sicher, du machst hier einen ähnlichen Denkfehler. Wenn man feiner mahlt, entstehen mehr Fines. Und wenn man feiner mahlt, sinkt der Flow. Aber der Grund für den sinkenden Flow ist meines Erachtens schlicht und ergreifend die feinere Mahlung, die mehr Widerstand erzeugt. Sandsäcke helfen gegen Hochwasser. Kiessäcke nicht so gut, auch wenn noch Steinstaub beigemischt wird. Will nicht heißen, die Fines hätten keinen Einfluss. Aber einen wesentlich kleineren.

    Das passt auch viel besser zur Theorie, dass bimodale Scheiben entwickelt wurden, um (für klassischen italienischen Espresso) den Flow bei Pumpenmaschinen zu senken, während die Handhebler dank fallender Druck- und Temperaturkurve besser mit unimodalem Mahlgut klarkommen. Die Scheiben wurden also so abgeändert, dass sie bimodal mahlen um den Flow zu senken. Das Ziel war Bimodalität, und nicht, mehr Fines zu erzeugen. Und selbst, wenn man denselben Effekt mit mehr Fines hätte erzielen können: Wer will schon Fines, die führen zu Überextraktion.
    Ich kann nicht beweisen, dass diese Überlegung stimmt, aber sie scheint mir einfach viel plausibler als die Theorie, man bräuchte die Fines, um den Flow zu kontrollieren.
     
  10. Jupe

    Jupe Gast

    Sehr schöner post, und ich bin Deiner Meinung, bezüglich des 1. Teils und des 2. Teils. Ich habe mich über das Thema ja schon oft genug ausgelassen. Es spielt beides eine Rolle. Die fines erhöhen den Widerstand, die feiner gemahlenen non-fines ebenfalls, noch mehr die inhomogen, oder bimodal gemahlenen non-fines. Da bin ich auf Deiner Linie. Wenn eine Mühle weniger fines produziert, kann sie feiner mahlen, wenn sie homogen mahlt, kann sie feiner mahlen, die EK43 kann beides, darum kann sie besonders fein mahlen und hat deshalb eine höhere Extraktion. Würde sie noch weniger fines produzieren, könnte sich nicht mehr genug fein mahlen um Widerstand zu erzeugen, deshalb musste man die alten Kaffeemahlscheiben auf Klirren stellen. Das ist der Beweis, das die fines für den Widerstand eine entscheidende Bedeutung haben. Wenn man sich das Matt Perger Diagramm anschaut, kann man erkennen, daß alle vier Mühlen fast gleich viel fines erzeuge, obwohl sie unterschiedlich fein und unterschiedlich homogen mahlen.
    Die EK43 mahlt am feinsten und am homogensten, und braucht trotzdem mehr feines um auf den notwenidigen flow zu kommen.
    Man brauch die fines, auch wenn sie nicht fein sind.
    Was jetzt die proM betrifft, sie hat halt wie eine typisch unimodale Mühle einen zunehmenden flow bei konstantem Pumpendruck und einen gleichmäßigen flow bei Hebelgruppen. Das hat nichts mit den feines zu tun, sondern mit dem unimodalen Mahgut.
    Nach der Kompakt-Kugel-Theorie wird bei gleich großen Kugeln der Leerraum größer, wenn die Kugeln größer werden, wenn also der Kaffee aufquillt. Bei inhomogenem Mahlgut bzw. unterschiedlich großen Kugeln eben nicht, ganz im Gegentei, der Leeraum wird kleiner, der flow nimmt ab. Die proM Mahlscheiben zeigen diesbezüglich die gleichen Eigenschaften wie die Kenia Scheiben, die Kaffeescheiben der EK43 und die Kaffeescheiben der Gua SB 73mm. Bei diesem Flussverhalten spielen die fines keine Rolle.
    Grüße Jürgen.
     
  11. mamu

    mamu Mitglied

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    Ich würde meine bisherigen Erkenntnisse auch besser durch die Erklärungen von @omega3 verstehen. Mich hat @Jupe s Antwort, die mit "Definitv" beginnt und somit die geringe Relevanz von Fines unterstützt und seine weitere Ausführung irritiert, da sie sich mMn widerspricht.
    Ich sagte, wichtig bzgl Flow ist die unimodale Eigenschaft und nicht die Fines. @Jupe bestätigt dies mit "Definitv" , führt dann aber aus, dass Fines wichtig sind. Bin nun verwirrt.
     
  12. Jupe

    Jupe Gast

    Ich habe es oben glaube ich gut erklärt. Man braucht feines. Ohne fines kann man mit den heute zur Verfügung stehenden Espressomaschinen keinen Espresso machen. Für das Ergebnis in der Tasse sind die non-fines entscheident. Aber, wenn die non-fines wie bei der EK43 homogen gemahlen sinkt der Widerstand. Dann muss man feiner mahlen, einerseits um dadurch den flow zu erhöhten, aber auch weil dann mehr fines entsteht, um den flow zu erhöhen. Wieviel Prozent jetzt der feiner Mahlgrad, und wieviel Prozent die fines aumachen weiß ich nicht, aber beides ist wichtig.
     
  13. #173 Bohnosapien, 25.01.2017
    Bohnosapien

    Bohnosapien Mitglied

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    auch intressant bzgl fines Christian Klatt bei 12:40 :
    "..fines are great but we need the coarse to get the water trough"
     
  14. #174 Thiuda, 26.01.2017
    Zuletzt bearbeitet: 26.01.2017
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    Hier nochmal ein Beispiel mit Refraktometer Messungen:
    https://www.pilotcoffeeroasters.com/blogs/the-fix/72491781-the-fix-coffee-burrs-vs-turkish-burrs
    Oder hier:
    https://robdoescoffee.com/2015/11/11/everything-ive-learned-so-far-about-the-ek43-and-espresso/
    Oder hier:
    https://cosminmihailov.com/2015/09/24/ek43-and-the-7-steps/

    Woher kommt also die oben zitierte Erkenntnis, Vermutung oder getestet?

    Da ich es öfter falsch gelesen habe, zur Vollständigkeit:
    Der "Particle Size Distribution" Graph von Matt Perger der hier immer mal wieder auftaucht zeigt die türkischen Mahlscheiben:
    https://baristahustle.com/grinder-paper-explained/


    Ich möchte hier niemandem angreifen, mich interessiert es wirklich!

    Gruß
    Thiuda
     
  15. #175 Terranova, 26.01.2017
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    https://instagram.com/p/BF6VkxQSuHv/

    Deine links tl;dr haltet mich da raus... :)
     
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  16. Jupe

    Jupe Gast

    Ich meine, alles nix neues. Die türkischen Scheiben sind die alten Kaffeescheiben und etwas plan geschliffen, die Kaffeescheiben sind die neuen, das ist meine Vermutung, den sonst würde es ja auch neue türkische Scheiben geben. Mit den neuen Scheiben kann man feiner mahlen, warum auch immer. Deshalb ist die Extraktion höher.
    Und auf dem von Frank geposteten Foto sind vermutlich oben die alten Kaffeescheiben und unten die türkischen, und man sieht es, einfach plan geschliffen.
    Grüße
     
  17. #177 Thiuda, 26.01.2017
    Zuletzt bearbeitet: 26.01.2017
    Thiuda

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    Danke für den Link.

    Aber anscheinend hat das dann mehr Auswirkungen. Der erste Link zeigt ja Refraktor Messungen dazu.

    Ich weiß ist viel, deshalb habe ich ja in weiser Vorraussicht einen Auszug der betreffenden Stelle zu jedem direkt dazu gegeben. Über die Suche lässt sich die Stelle finden.

    Ohne Links hätte es aber auch keinen Sinn gemacht.

    Wenn aber das Extraction Yield mit den Kaffee Scheiben rund 2% größer ist, bedeutet das nach eurer Theorie nicht automatisch das sie "unimodaler" sind.

    Also trotz feinerer Mahlung erhöht sich anscheinend nicht die Anzahl der fines.

    Auf jeden Fall scheint es zumindest größere geschmackliche Einflüsse zu haben.
     
  18. #178 norschtein, 26.01.2017
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    Hallo Alexey. Hab jetzt mal Fotos von zwei gewaschenen Keniaröstungen gemacht, je eine für Filter und Espresso. Beide sind voll entwickelt, die Espressoröstung deckt für mich das entwickelte 'dunkle' Spektrum ab. Aber wie gesagt, 'hell' und 'dunkel' sind vielleicht nicht die besten Kategorien, wenn man - ohne die Kaffees selbst zu verkosten - sich austauschen möchte.

    A) Kieni, Sarah & Thomas Nyeri, SL28, SL34, Ernte November 2015, Röster: The Coffee Collective, Filter
    [​IMG]

    B) Gicherori, Embu, SL28, SL34, Ruiru 11, Ernte Dezember 2015, Röster: Tim Wendelboe, Espresso
    [​IMG]
     
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  19. #179 Terranova, 26.01.2017
    Zuletzt bearbeitet: 26.01.2017
    Terranova

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    Diesen ganzen blog Posts und Messungen würde ich nicht so viel Beachtung schenken.
    Es gibt sicherlich einige logische Erklärungen von Matt Perger und Christian Klatt, ansonsten müsste für mich persönlich an jeder Mühle eine Messuhr dranhängen da die Parallelität der Mahlscheiben praktisch nie die gleiche ist.
    Will ich aber gar nicht großartig thematisieren.
    In einem Blindtest würde ich die EK43 aus etlichen anderen herausschmecken. Sie spielt für mittel und helle Röstungen in einer anderen Liga.
    Mythos Klima pro wie auch in diesem blog (robdoescoffee) gut beschrieben, ist zwar konsistent, aber geschmacklich (subjektiv) consistently bad, aber ein gutes "Arbeitspferdchen".
     
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  20. Jupe

    Jupe Gast

    @norschtein Ich meine, beide Röstungen sind hell, für Kenia, insbesondere auch die Espressobohnen. Da ist kein Glanz, die Häutchen sind hell, alles gut. So rösten wir auch.
    Grüße Jürgen
     
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