Universal Einhebel Espresso Maschine

Diskutiere Universal Einhebel Espresso Maschine im Restaurierungen und Raritäten Forum im Bereich Maschinen und Technik; Der Handhebel ist nun in seine Einzelteile zerlegt und gereinigt. Überraschung: Die Gelenke sind als Rollenlager ausgeführt und mit gehärteten...

  1. #241 Universal, 27.12.2021
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    Der Handhebel ist nun in seine Einzelteile zerlegt und gereinigt.
    Überraschung: Die Gelenke sind als Rollenlager ausgeführt und mit gehärteten Bolzen als Lauffläche! In den Gegenstücken jeweils mit zwei Schrauben geklemmt damit sich der Bolzen nicht um seine eigene Achse drehen kann.
    Die Kolbenstange ist aus Edelstahl, die untere Führung mit dem Feingewinde hat m.E. eine Dichtung gepresst. Es gibt eine Tasche die zur Aufnahme einer Dichtung geeignet ist und man erkennt auch Spuren eines spitzen Gegenstandes, wohl wie diese entnommen wurde. Dies würde auch die Verwendung eines Feingewindes erklären, damit lässt sich eine genauere Zustellung als auch Klemmung und Selbsthemmung erzielen.
    Die drei Schräubchen in der oberen Führung sind m.E. zur zusätzlichen Zentrierung der Kolbenstange bei zu hohem Spiel in der Führung. Ich werde mal mit diesem Konzept im Kopf die Nachfertigung der Teile beginnen. Die beiden Kugellager (6200) werden durch gekapselte Lager ersetzt. Die alten Lager mahlen schon sehr...
    20211227_145721.jpg 20211227_155438.jpg 20211227_155449.jpg 20211227_155837.jpg
     
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  2. #242 Universal, 28.12.2021
    Zuletzt bearbeitet: 28.12.2021
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    Habe versucht, die Führung für die Kolbenstange nachzubauen. Bei der tollen Restauration der Faema von @Henning S., die ich leider erst gestern Abend hier im Netz gefunden hatte, konnte ich mir wieder etwas abschauen und eventuell bei der Universal verwenden. Henning war auch so nett und hat mir den Kolbenstangen Durchmesser mitgeteilt, gleicher Durchmesser! AD der Dichtung in der Aufnahme passt leider nicht.

    Habe die Messingbuchse für die präzise Führung der Kolbenstange gedreht, zuerst den Innendurchmesser, saugende Passung - axial spielfrei. Habe zur Schmierung ein Hochvakuum - Siliconfett verwendet macht sich sehr gut!
    Dann hatte ich den Außendurchmesser am zum Kolben gerichteten Bereich abgenommen und auf Maß gedreht. Leider wollte die Hülse nicht wirklich rein. Dann hatte ich nochmals an beiden Enden nachgemessen, die Hülse muss leicht konisch sein! Also das ganze als Konus gedreht - bis es saugend im letzten Bereich dann passte. Habe das obere Ende an die kaputte Schraube mit dem Rändel gehalten - da zeichnete sich genau ein halber Durchmesser ab! Also habe ich die Hülse solange verlängert, bis diese komplett in die Rändelschraube passen würde. Dann ergibt die Funktion der 3 Schräubchen auch wieder einen Sinn - es sind Halteschrauben der Buchse. Und ich denke, die können auch die Buchse etwas an den Kolben drücken, falls das Spiel nicht mehr passt! An der unteren Seite hatte ich dann einen Anschlag durch einen Kragen angedreht, dieser wird mir später noch eine Dichtung zur zusätzlichen Abdichtung aufnehmen und verhindert eine Verschiebung der Hülse.
    Die untere Schraube wird eine Dichtung halten, diese pressen sowie die Hülse positionieren.

    Rändelschraube gedreht, gerändelt, Bohrung mit sehr engen Toleranzen zur Hülse gefertigt, das Gewinde auf der Drehbank mit Drehstahl geschnitten, bis es passte.

    Den Rundlauf des Kolben mit der Kolbenstange hatte ich auch überprüft, da läuft alles sehr sauber und es gibt keine Unwucht. 20211228_175219.jpg 20211228_175311.jpg 20211228_175316.jpg 20211228_175435.jpg 20211228_175445.jpg 20211228_175502.jpg 20211228_175540.jpg 20211228_175658.jpg 20211228_175705.jpg 20211228_175718.jpg
     
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  3. turriga

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    Könnte es sein, dass die Rändelmutter mit den Sicherungsschräubchen oben zur Feinanpassung der Kolbenposition unten gedient haben könnte (und Mindestabstand zum Dusvhsieb unten) , eventuell damit sogar um das Kolbenvolumen etwas mit der Höhe modifizieren (reduzieren) zu können?
     
  4. #244 Universal, 28.12.2021
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    @turriga ich glaube Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen! Das könnte sehr wohl so sein, ist mir auch schon vorhin in den Kopf gekommen, da diese Schraube auch der Anschlag ist. Hatte mir überlegt, dort eine dünne Scheibe noch dazwischen zu packen damit die Schraube nicht gleich wieder so zermatscht wird!
     
  5. turriga

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    Spannend wird der Augenblick werden, wenn deine saugende Führung oben auch unter Temperatur kommt, ob das Spiel dann nicht zu eng wird. Wirklich dichten muss da oben ja nichts mehr, „nur“ führen, wenn dort tatsächlich Wasser käme, tun die Kolbendichtungen unten längst nicht mehr ihren Dienst.
     
  6. #246 Universal, 28.12.2021
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    Ich musste die Feder an den untersten zwei Windungen auch entkalken...
     
  7. #247 Universal, 28.12.2021
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    Da die Wärmeausdehnung bei Stahl fast 3 mal kleiner als bei Messing ist, sollte die Materialpaarung auch dafür ausgelegt sein.
     
  8. turriga

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    Ja, dann war die Oberste schon über dem Limit.

    Klar, sollte es dennoch zuviel Verschleiß dort geben, könntest du die Bohrung dann ja immer noch etwas aufmachen. Bei Ventilen etwa an Blechmusik- Instrumenten arbeitet man an solchen Stellen auch gern mit Filzabstreifringen.
     
  9. #249 Universal, 28.12.2021
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    Kommt denn da soviel Hitze hin?
     
  10. #250 turriga, 28.12.2021
    Zuletzt bearbeitet: 28.12.2021
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    Nö, das natürlich nicht. Aber mit der Materialkombination Messing/Stahl, Feuchtigkeit,…!
     
  11. #251 Universal, 28.12.2021
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    und gut gefettet mit Silikon...wenn jemand kräftig in die Tröte spuckt, kann es da natürlich schon eine Überschwemmung geben...;) aber so heiss wird's wohl nicht werden!
     
  12. #252 Universal, 29.12.2021
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    Heute war's ein Geduldspiel... all die kleinen Rollen (12 bzw. 15 an der Zahl) wieder in den Außendurchmesser bekommen, halten um dann den Bolzen achsmittig einzusetzen, um nachdem sich mal nichts rausgeschoben hat dann wieder festzustellen, dass der Bolzen wegen der unterschiedlichen Lage der Fixiersenkungen zur Bolzenlänge doch gedreht gehört. Hab deshalb auch von dieser Prozedur kein Foto erstellt, weil da war einfach weder Zeit, noch Muse noch ein sauberer Finger...die Rollen bekommt man aus Erfahrung nur fixiert, wenn die durch zähes Fett gehalten werden, und zwar müssen die sehr gut in Position gehalten werden. Am Besten funktioniert es wenn das Fett vorher im Tiefkühler war!

    Danach die neuen Lager aufgepresst, und alles soweit mal zusammengebaut, damit ich die verbleibende Höhe zwischen Kolben und unterer Führung für das letzte Bauteil noch messen kann.

    Die Handhebelgruppe habe ich in seiner Komplexität und Anzahl von (fehlenden) Teilen bei weitem unterschätzt! Aber jetzt ist schon mal ein Licht im Tunnel zu sehen. Mal hoffen, dass es nicht ein Zug ist!

    Hier kann man erkennen, wie der Hebel sich auf die Schraube in der hinteren Endlage legt und sich darüber positioniert. Bedeutet aber auch, dass diese Schraube fast ständig mit der Federkraft beaufschlagt wird. Es seih denn, man macht gerade einen Caffè.
    20211229_171004.jpg 20211229_171007.jpg 20211229_171024.jpg
     
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  13. #253 Universal, 02.01.2022
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    Soooo...der Handhebel hebelt wieder!:D War aber ein schönes Puzzle das da zusammengetragen werden musste! Ob es nun dem Originalzustand entspricht, kann ich nicht sagen, aber bis auf den O-Ring sollte die Ausführung doch sehr nah rankommen.

    Die untere Schraube hat jetzt gleich mehrere Funktionen übernommen, Sie trägt die Dichtung für die Kolbenstange und dichtet diese, positioniert in Längsachse und dichtet über den O-Ring auch die Führungshülse. Die Dichtung nimmt auch etwaige Toleranzen im "Zehntel mm Bereich" zur Hülse auf und arbeitet etwas wie ein Dämpfer. (Theorie)
    20220102_094744.jpg 20220102_094904.jpg 20220102_094507.jpg
    20220102_095311_001.jpg 20220102_094759.jpg

    Die Feder hat eine satte Kraft und da braucht man schon beide Hände um den Handhebel wieder in die Ausgangsposition zu bringen, ohne dass dieser unkontrolliert einfach nach hinten knallt. Wird diese Arbeit durch das Wasser im Kolben später unterstützt oder gedämpft?

    Bei dieser im Bild gezeigten Position ist zwischen dem Sieb und dem Kolben noch 2,5mm Platz, bedeutet auch, dass diese Position nicht auf 0 gestellt werden kann. Welcher Abstand wird hier empfohlen?

    20220102_094324.jpg 20220102_101336.jpg 20220102_101446.jpg
    Beim letzten Bild sieht man auch die Anlage des Hebels bei unterer Position.
     
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  14. ezlbaak

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    Wir gedämpft. Der Kolben einer jeden HH-Maschine sollte ohne eingespanntes Sieb nie unkontrolliert in die Ausgangsposition zurückschnellen. Zu dem Thema gabs/gibts an den alten Pavonis ein hübsches Schild.
    [​IMG]
    Macht gar nichts. Ein grosser Vorteil der HH ist nämlich, dass oben am Kaffee immer einen kleine Luftblase verbleibt, da ja beim Hochhebeln ein kleines Vakuum entsteht. Zudem wird der Druck nicht über ein Ventil abgelassen , sondern entweicht ja komplett über den Siebträger. Das Sieb verschmutzt so viel weniger schnell mit Kaffeefett als bei Pumpenmaschinen. Je mehr Luft, desto länger, bis nach dem Bezug der Druck weg ist und der Siebträger ausgespannt werden kann, ohne dass alles raussaut.
     
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  15. #255 Universal, 02.01.2022
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    Die Reparatur der Griffe ist soweit abgeschlossen.
    20220102_093840.jpg 20220102_094107.jpg

    Und die ersten Neuteile sind schon mal verkupfert und hinterher vernickelt worden. Danach folgt Chrom.
    20220102_102310.jpg 20220102_102337.jpg
     
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  16. #256 mechanist, 02.01.2022
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    Ich fange das neue Jahr hier mal mit einem Lob an: Wenn das so weitergeht, bekommt diese sensible Restaurierung genauso wie die hervorragend bebilderte Dokumentation von mir 100 Punkte. Sehr eindrucksvoll, insbesondere weil es ja ein Debut ist. Dass hier kein handwerklich Unbescholtener zu Werke ist und es wohl auch eine sehr gute Werkzeugaustattung gibt, steht dieser Wertung nicht im Wege. 100 Punkte gibt es auch für die hilfreichen Geister,
    die hier unterstützen.
     
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  17. #257 Universal, 02.01.2022
    Zuletzt bearbeitet: 03.01.2022
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    Dem kann ich mich nur anschließen! DANKE EUCH ALLEN DAFÜR!
     
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    Sehr schön nachkonstruiert mit dieser Messingbuchse! Ich mein, das müsst eine Weile halten :) Bei regelmässigem Gebrauch lohnt sichs definitiv, an der Stelle regelmässig nachzufetten. Bei meinen Kolben liegt der Erfahrungswert ca. bei einmal Fetten alle 500 Kaffees. Wobei das ja bei normalem Heimgebrauch ja doch eine Weile dauert, da vielleicht etwas häufiger, weil die Maschine öfter längere Zeit heiß rumsteht und das Fett sich deshalb mit der Zeit auch einfach so nach unten verabschiedet.
     
  19. #259 Universal, 03.01.2022
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    @ezlbaak Danke für die wirklich gute Information, werde den Bereich gut im Auge behalten und das Silikonfett zur Maschine packen.

    Deshalb hatte ich auch einen O-Ring eingesetzt, der sollte das weglaufen des Fettes auch verhindern bzw. verzögern und bei der Bewegung des Hebels das Fett auch abstreifen, damit es im Hülsenbereich verweilt. Bis jetzt funktioniert das auch vernünftig. Mal sehen wie es wird, wenn da noch zusätzlich Wärme ins Spiel kommt. Hmmm...am Besten wäre ein Simmerring...hab auch schon einen gefunden und der passt da auch rein!
     
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  20. ezlbaak

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    Das würde dann die weltedelste Lösung – kenne bisher nur HH, bei denen das wegläuft bzw. mit Abrieb eh gebunden wird und an der Stange klebt, muss man dann ab und zu mit in oberer Hebelstellung kurz abputzen und neu schmieren. Bin gespannt, wie sich das in der Praxis verhält.
     
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