Unterschied Aeropress Frenchpress

Wegen des Filters hat man mehr von was ein Sensoriker im SCA-Schema "clean cup" nennen würde. Außerdem kannst du den Druck variieren. Ausführlich hier: AeroPress vs French Press – Best Manual Brewing Method

 

Zu 1.: Verändern? Ja. Ohne dadurch über/unterextraktion herbeizuführen? Eher nein.

Zu 2. Nun ja, das mit dem filterpapier, das die Öle zurückhalt, produziert, gemeinsam mit dem Druck, ein deutlich anderes Geschmacksprofil. Es sind halt beides Vollimmersionsbrühtechniken, das ist die wesentliche Gemeinsamkeit. Die Aeropress kannst du deutlich vielfältiger einsetzen. 9 bar erreichst du zwar niemals damit, aber du kannst den Kaffee jedenfalls in die espresso Richtung bringen.

In meinen Augen sind es beides völlig verschiedene Ansätze ans Immersionsbrühen, deren Schnittmenge sich auf das beschränkt, was sie der Kategorie zuordnet.

Edit: muss fairerweise sagen dass ich aber auch nicht der Experte für AP bin, habe zwar eine, hab sie aber 2mal benutzt und seitdem liegt sie in einer Schublade. Liegt aber weniger an der AP als an mir, der sich einfach dem "dünnen" Mundgefühl von Filterkaffee nicht viel abgewinnen kann.

 

Wenn du feiner mahlst, wird grds. mehr extrahiert, weil mehr Oberfläche. Undzwar auch Stoffe, die du geschmacklich nicht in der Tasse haben willst (Geschmack astringent, trocken, tanninig). Auch eine Verringerung der Dosis zur kompensation reduziert in der FP lediglich die Stärke (gemessen in TDS, total dissolved solids) und dann sind die unangenehmen Aromen weniger intensiv, die gewünschten jedoch auch. Im wesentlichen ist der Mahlgrad dann einfach der Falsche.

In einer AP dagegen kannst du eine Variation von Mahlgrad, Menge, Druck und Kontaktzeit nutzen, um zu kompensieren, id est du kannst andere brührezepte nutzen um andere Getränke zu erhalten.

 

Das ging mir bei meinen ersten Versuchen mit der AP auch so. Seit ich einen Metallfilter nutze, der die Öle nicht so herausfiltert wie ein Papierfilter, schmeckt mir das Ergebnis viel besser

Vermutlich stellt sich dem TE die Frage, warum man nicht einfach feineres Kaffeepulver in die FP kippt, die Brühzeit (deutlich) reduziert und dann das Sieb - ggf. mit größerem Druck, soweit möglich - herunterdrückt. Um ehrlich zu sein, kann ich das gerade auch nicht genau erklären, warum das nicht ein AP-ähnliches Ergebnis (mit Metallfilter) liefern sollte... Denn einen so wahnsinnig hohen Druck bekomme ich mit der AP nicht hin, weil mit der Kaffee sonst am Rand herausquillt und ich zudem Angst um die Tasse darunter bekomme

Edit: Versuch einer möglich Erkärung: Weil das Sieb in der FP gröber ist als das der AP und erst recht als ein Papierfilterchen, bekommt man bei einem feinen Mahlgrad die Teilchen nicht alle aus dem Kaffee heraus, so dass sie dort munter weiter extrahiert werden...?

 

Der wesentliche Unterschied ist dass das FP "sieb" sehr grobporig ist. Auch wenn ich da sehr viel Kraft aufwende, baue ich kaum druck auf. Ich glaube auch dass die Fines, die ja auch jede noch so gute mühle dennoch produziert, einfach in der FP bleiben.

 

Genau das (und quasi NUR das) ist die Antwort.
Deshalb gibt es auch die Espro: FP mit feinem Nylonnetz statt Metallgitter.

Im Prinzip ist die Frage bei Kaffee immer die gleiche:
Nachdem ich Wasser mit Kaffee in Kontakt gebracht habe; wie trenne ich es wieder.
Und je nach Methode eignen sich gewisse Mahlgrade besser (bzw überhaupt erst)

Die Aero ist das einzige Gerät, das mit fast allen Mahlgraden funktionieren kann (im Sinne eines guten Ergenisses)

 

Vielleicht probiere ich das ja beizeiten mal mit einer passenden Mühle..

 

Mit ausgezeichnetem Erfolg!

Und zu Weihnachten gönne ich mir nun endlich mal ne AP. @all, schöne Weihnachten

 

Der würde dir auch gar nichts nützen, weil du ja bloß auf das Wasser über! dem Pulver drückst, bei der AP wird das Wasser mit Druck durch das Pulver gejagd. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Es wäre sogar gefährlich und deshalb sind die Filter auch nicht so fein bei FP, denn bei Druck könnte das Glas platzen. Ansonsten wurde ja schon einiges gesagt, Druck macht Unterschied, Kaffeeöle naja Kaffeeöle schmecken eigentlich gar nicht gut, hört sich für manchen halt gut an wenn da mehr drin ist als sonstwo, weiter wird da oft nicht gefragt. Auch der Papierfilter der AP lässt Öle durch und zwar nicht wenig, weniger durch das Papier als durch die seitlichen Öffnungen die zum Druckabbau da sind und das eben leichter als Wasser Öl auch mit rausdrücken zu einem guten Grad. Geschmacksänderungen durch Metallfilter würde ich da weniger den Ölen als dem anderen Druckverhalten zuschreiben, man nähert sich je nach Filter meist halt wieder der French Press an und manchem schmeckt das halt besser. Ach ja den AP Papierfilter sollte man vor Verwendung auch spülen (einfach im Schraubeinsatz unter den Hahn halten oder heißes Wasser drauf gießen).

Nimmst Du statt Papier Metalleinsätze und da einen mit grobem Raster ala FP dann ist der Druck aber nur noch gering und das Ergebnis würde sich wieder einer FP stark annähern bei entsprechend ähnlichen Parametern. Allein das deutet ja schon an wieviel mehr Freiheitsgrade man bei der Zubereitung mit der AP hat, DAS ist der Hauptunterschied, von fein bis grob gemahlen von 1- 5 Minuten von 80° bis 95°, Cold Brew und alle möglichen Mischvarianten daraus, alles funktioniert (mit Anpassung natürlich ) und man kann quasi seine ganz individuelle Methode entwickeln. Sowas kann Spass machen ohne bei youtube nach der idealen Anleitung für French press oder V60 zu suchen um einfach was nachzumachen. Aber viele Wege führen bekanntlich nach Rom und auch zum guten Kaffee auch mit anderen Methoden als AP.

Kaffeemühlen insbesondere solche die nicht auf Filter optimiert sind und halt weniger gute haben gewissen fines Anteil (und auch bolders -> zu grobes Mahlgut), d,H. Mahlkörner die deutlich feiner (oder gröber) sind als man eigentlich wollte und zur Zubereitungsmethode passt. In gewissem Maß hat das jede Mühle manche halt (viel) mehr als andere. Diese fines extrahieren viel schneller als das restliche Kaffeemehl -> Überextraktion und mehr Bitterkeit (bolders zu langsam Unterextraktion -> Säure). Bei Frenchpress hat man meist lange Brühzeiten, da wirkt sich das Problem der fines umso mehr aus, zumal man die hinterher als Prütt auch in der Tasse hat.
Mit einer AP kann man auch 1 Minute brühen, da haben die fines entsprechend weniger Zeit sich negativ bemerkbar zu machen, auch ein Vorteil der AP gerade wenn man keine so geeignete Mühle hat. Dem kannst Du entgegenwirken (bis zu einem gewissen Grad) mit einer guten Mühle z.B. eine Comandante Nitroblade.

 

Meinst Du bitte mit den seitlichen Öffnungen die kleinen Schlitze, die auf diesem Bild zu sehen sind?

Kann man sie eventuell durch einen Dichtungsring verschließen?

 

Die haben schon ihren Sinn und sind nicht aus versehen dran. (Druckableitung)

 

Ich bin bei dir, dass sie eine Sinn haben. Verstanden hab ich den aber nicht, um ehrlich zu sein

 

Was würde denn bitte Deiner Ansicht nach passieren, wenn sie nicht vorhanden/verschlossen wären?

 

Du könntest kaum drücken wo soll der Druck den du erzeugst denn dann hin, klar in die Tasse, aber der wäre so hoch bei dem in der Regel sehr feinen Mahlgrad und dem engen Platz, daß das ein Sicherheitsrisiko wäre. Deshalb sind da Öffnungen auf der Seite damit der irgendwo hin kann bevor die Tasse umkippt oder gar bricht. Man kann damit übrigens auch einfach so ohne groß was dran herum zu basteln, zu grübeln und jahrelang zu planen ganz einfach sehr guten Kaffee machen, einfach so. Hol dir eine und leg los.

 

Wen ich Dich richtig verstehe, sagst Du, dass ein wesentlicher Teil des Drucks durch die "Schlitze" abgeleitet wird.

Welchen Querschnitt haben alle Schlitze zusammen, bei einem fest auf den Brühbehälter aufgeschraubtem Filterhalter?
Der Brühbehälter mit der Wandstärke von ca. 3mm dürfte das Filterpapier am Rand auf wenige Hunderstel Millimeter zusammenpressen, wenn man den Filterhalter fest aufschraubt.
Es gibt 16 Schlitze von einer Länge von ca. 4mm.

Dem gegenüber stehen die Löcher im Filterhalter.
Der Querschnitt eines Loches im Filterhalter beträgt ca. 3mm. Es gibt 99 Löcher.
Darüber liegt das Filterpapier mit dem Filterkuchen.

Ich finde daher Deine Interpretation nicht plausibel. Aber vielleicht irre ich mich.

 

Du scheinst grundsätzlich einen Hang dazu zu haben, alles hier Gesagte infrage zu stellen und deine Theorien zur Diskussion zu stellen ohne selbst nennenswerten Input zu liefern. Das ist keine gute Basis für eine fruchtbare Zusammenarbeit. Insofern kann ich mich nur dieser Empfehlung anschliessen:

Danach kannst Du gern auch mal von den Ergebnissen deiner Experimente berichten und dazu beitragen unser aller Horizont erweitern.

 

Und bevor es wieder mühsam wird (bzw noch mühsamer): keiner ist gegen Hinterfragen, das ist absolut gewünscht bzw bringt einen oft weiter.
Aber mach bitte mal selber IRGENDWAS das Input liefert. Das zerreden ohne Motivation mal selber einfach Hand an zu legen ist auf Dauer ermüdend, und nicht fruchtbar.
Das sage, selbst wenn ich diese Druckabbautheorie nicht ganz verstehe bzw nicht bekräftigen könnte.
Aber sollte es mich nach Klarheit verlangen, müsste und würde ich selbst mal testen/nachsehen.
Denn Äusserungen von anderen zerlegen geht schnell; und wenn man sowieso an allem zweifelt (was ok ist), dann bleibt eh nur eine verlässliche Quelle: die eigene Erfahrung bzw die eigenen Erkenntnisse