Unterschiede zwischen Haushalts- und Gastrospülmaschine

Diskutiere Unterschiede zwischen Haushalts- und Gastrospülmaschine im Was ich unbedingt noch sagen wollte... Forum im Bereich Kaffeeklatsch; AW: Unterschiede zwischen Haushalts- und Gastrospülmaschine Bei unserer Neff-Spülmaschine gibt es einen Kurzspülgang (ca. 35 Min). Dabei wird am...

  1. #21 yetibanger, 07.05.2010
    yetibanger

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    AW: Unterschiede zwischen Haushalts- und Gastrospülmaschine

    Bei unserer Neff-Spülmaschine gibt es einen Kurzspülgang (ca. 35 Min).
    Dabei wird am wenigsten Wasser verbraucht (ich glaube 11-14 L) und es wird fast alles sauber. Wenn dann mal 3 Teller nicht sauber geworden sind, kommen sie halt nochmal rein, besser als ein normales Programm das 70 - 90 Min läuft, geschweige denn 3 STunden.
     
  2. #22 Captayne, 01.04.2018
    Zuletzt bearbeitet: 01.04.2018
    Captayne

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    Auch wenn dieser Blog schon älter ist... und obwohl im Netz nur sehr dürftig Informationen zu Erfahrungen mit Gastro-Spülmaschinen im Privathaushalt zu finden sind, haben wir den Schritt getan und uns so eine Maschine in die Küche integriert. Und nun würde ich das Info-Defizit hiermit gern etwas entschärfen.

    Der Auslöser war die schon lange andauernde Überlegung diesen Schritt zu tun, gepaart mit dem erneut auftretenden Defekt einer normalen Privatmaschine, die uns schon lange nervt. Störfaktoren: Extrem lange Spülzeiten. Bei Kindergeburtstagen, Sommerfest, Grillparty musste man doch von Hand spülen, weil die Maschine erst im Einweichgang war, obwohl schon wieder neues Geschirr fällig war. Und von Hand spült man nicht mit 80° heißem Wasser, sonst verbrennt man sich, daher nicht so hygienisch. Ausserdem hat sie dauernd irgendwelche Fehler piepsend signalisieren wollen, obwohl alles OK war.

    Also raus mit dem AEG Öko-Favorit und rein mit einer Industriemaschine. Bei uns eine GAM570E Plus incl Entkalker. Viele andere Modelle sind garantiert vergleichbar, auch viel teurere.

    Zunächst die Nachteile:

    1. Die Maschine ist tiefer als die Arbeitsplatte, und steht ca 7cm über. --> Wir haben die Arbeitsplatte an der Stelle vergrößert.
    2. Die Maschine braucht ca. 10 Minuten Aufwärmzeit, wenn sie über Nacht komplett ausgeschaltet wurde.
    3. Im standby Betrieb wird dauernd das Spülwasser (Lauge in der Wanne) auf 40°C und das Klarspülwasser auf 60°C (eigener Boiler) gehalten, was immer wieder impulsweise ordentlich einige kWs Strom verbraucht. Bei passender Programmeinstellung (Mehr dazu unten), kann man bei diesen Werten sofort spülen und erreicht gute Ergebnisse.
    4. Die Maschine benötigt Kraftstrom, den wir aber an der Herdanschlussdose haben. Es gibt auch Steckdosenmaschinen, aber wir haben uns für die Powervariante entschieden, weil sie aus dem Standby- oder Auszustand das Wasch und Klarspülwasser sehr schnell auf T-max bringt.
    5. Unsere Maschine hat keine Laugenpumpe, und braucht einen Ablauf unterhalb der Maschine. Haben wir, aber nicht jeder. Daher: Nachteil. Die Maschine gibt's aber auch mit Laugenpumpe, daher unbedingt darauf achten, wer keinen Bodenablauf hat. Sonst muss man in den Keller durchbohren und dort zum nächsten Gully.
    6. Die Maschine hört man deutlich. Vorher wusste man gar nicht, ob jemand schon Start gedrückt hat... Nun weiß man es, da es recht laut rauscht... Im Nachbarzimmer ist es aber kaum noch wahrnehmbar, auch wenn die Tür offen steht. Also nicht so tragisch. Ist ja immer nur für ganz kurz.
    7. Mit eingetrockneten Resten kommt so eine Maschine nicht klar. Stimmt auch. In wenigen Sekunden ist getrockneter Ketchup auch mit agressivsten Reinigern nicht weggespült.
    8. Speisestücke und Saucen gehören nicht in die Maschine, da das Spülwasser mehrmals wiederverwendet wird. Daher muss alles mal kurz bei Bedarf abgebürstet oder kurz durch den Wasserstrahl bewegt werden. Haben wir zwar vorher auch schon gemacht, aber für den einen oder anderen wäre das neue Mehrarbeit.
    Jetzt haben wir die Maschine schon einige Zeit in Betrieb und jetzt kommen die Vorteile:

    • Sofort wenn man die Starttaste betätigt geht's richtig los. Nicht erst Wasserzapfen, Aufheizen, Einweichen... 3 Stunden warten. Sondern nur Drei Minuten. Wobei die Waschprogramme vom Anwender komplett selbst programmiert werden können. Industrieller Standard sind 1 oder 2 Minuten, aber ich hab mir den Luxus von 3 Minuten eingestellt. Einstellbar ist die Waschwassertemp und Klarspülwassertemp und die erlaubte Toleranz bzgl. der aktuellen Werte. Das heißt, man kann mit den Toleranzwerten auch so großzügig sein, dass die Maschine auch mit Kaltwasser waschen würde. Ich hab es so eingestellt, dass sie auch mit dem Standby-Werten spült.
    • Die Maschine schaltet nach 30 Min Nixtun in Standby und das Wasser kühlt ab auf die Werte oben (Punkt 3). Sobald man aber z.B. die Tür öffnet, wird sofort aufgewacht und auf die Programmierten Werte des aktuell eingestellten Programms nachgeheizt. (Bei unserem Standardprog: 60° Lauge, 88°C Klarspülen) Durch das sehr heiße Abspülen wird das Geschirr richtig heiß und trocknet nach Entnahme in wenigen Sekunden. Sofern die eingestellten Toleranzwerte es zulassen, kann man sofort spülen, während die Maschine solange heizt, bis die Sollwerte erreicht sind, auch während gespült wird.
    • Der eingebaute Entkalker beschert uns erstmals neu aussehende Gläser! Das hatten wir noch nie. Der Entkalker muss aber auf die Wasserhärte eingestellt werden, was mit dem mitgelieferten Test-Kit sehr einfach funktioniert. Bei uns sind es 35°f. was immer das bedeutet. Ich hab es im Technischen Menü eingestellt und freu mich über strahlende total fleckenfreie Gläser ohne Nachpolieren. Endlich! Und das nach weniger als 5 Minuten. 3 Min waschen, 25 Sek Klarspülen, Herausholen, 30 Sek trocknen lassen.
    • Spülmittel und Klarspüler werden von der Maschine selbst aus Kanistern angesogen und präzise dosiert. Und die Mengen sind winzig. Ich glaub mit dem 10 Liter Kanister Spülmittel (25€) kommen wir 2 Jahre weit, aber mal sehen. Beim Applizieren der Schläuche in den Kanister ist mir ein Tropfen unbemerkt auf den Handrücken getropft und hat dort eine Verätzung ausgelöst, die erst eine Woche später ausgeheilt war; also Vorsicht, nur mit Gummihanschuhen an den Kanistern herumschrauben.
    • Wartungsintervall: 80 000 Spülzyklen... :)))) Erlebe ich das noch? Ansonsten müssen die o.g. Schläuche gewechselt werden, wohl weil auch sie sich langsam auflösen, wie meine Hand! Also Achtung, Werde ich auf jedenfall jährlich machen, bevor mir der Boden verätzt.
    • Wasserverbrauch 2L pro Spülgang. Ist OK.
    Im täglichen Betrieb hatten wir die Maschine eingangs immer auf Standby (40/60° Tank/Boiler), aber nun schalten wir die Maschine abends ab. Das Aufwärmen geht schnell genug.
    Wenn etwas angetrocknet ist, dann spülen wir das Gut mit der Vertrocknung oben, so dass sich die Lauge in dem Teller/Topf sammelt und lassen es einfach in der Maschine stehen (Einweichen!). Dort ist es ja immer schön warm, im Standby 40° sonst je nach gewähltem Programm 55-70°C. Und beim Nächsten Spülen drehen wir es um (vorher auskippen) und los geht's. Hat bisher noch alles gelöst. Dieser Trick löst sehr elegant Problem 7. von oben.
    Die kurze Spülzeit hat einen ganz neuen Luxus zu uns gebracht, weil in kurzer Zeit wieder alles Geschirr in den Schränken ist und Ordnung herrscht. Außerdem können wir nun auf Reservegeschirr verzichten. Nach <4 Min ist es wieder einsatzbereit. Als erstes wird das Geschirr vom Tisch in die Maschine geräumt und sofort gestartet. Dann kommt der Rest auf dem Tisch dran und ehe der Tisch geputzt ist, ist die Maschine auch schon fertig und im Nu ist alles OK.
    Das Laugenwasser wechseln wir jeden Freitag. Dazu muss man den Ausschaltknopf nur kurz drücken und das Überlaufrohr ziehen und die Klappe wieder schließen. Wenn das Wasser abgelaufen ist, reinigt sich die Maschine innen selbst und schaltet ab. Beim/Vorm nächsten Einschalten muss der Überlauf natürlich wieder gesteckt werden und die Maschine befüllt sich wieder eigenständig.

    Wir werfen die Maschine im Extremfall auch für einen Teller und eine Gabel an, wenn sie im Standby auf Start wartet (nicht wenn sie ganz aus ist), was möglich ist, wegen der einstellbaren Temperaturtoleranzen zu den programmierten Werten der Waschprogramme, wie oben beschrieben.

    Gäste können ihre mitgebrachten Salatschüsseln wieder mitnehmen, usw, usw...

    Im Normalbetrieb kommen wir auf 3-5 Spülgänge pro Tag, wenn Halli-Galli ist, auch mal mehr als 10.

    Gruß
    Captayne
     
    cup29, Milchzahn und joost gefällt das.
  3. #23 Holger Schmitz, 01.04.2018
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    Wie geil !
     
  4. #24 Barista, 03.04.2018
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    Da würde mich aber schon einmal die Energiebilanz einer solchen Gastromaschien interessieren?
     
  5. #25 Captayne, 04.04.2018
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    Mich auch, nur leider hat unsere Maschine Dreiphasen-Wechselstrom und ich hab noch keinen günstigen Leistungsmesser gefunden, wie es sie für die Steckdose gibt. Wahrscheinlich aber zieht unsere Maschine im Energy-Saving Modus im Schnitt dauernd 100Watt. Also am Tag, ohne dass sie aktiviert wird 8h*100W=0.8kWh. 0.Pro Spülung:
    Wenn sie klarspült zieht sie die 2L Fischwasser und erwärmt es von ca. 15°C auf 85°C= 70°C Unterschied (Q = c*m*dt = 4.19kJ/(kg*k)*2kg*70K=587kWs=0.162kWh). Die Spülpumpe braucht 530W (glaub ich) für 3 Minuten = 530/20 kWh= 0.026kWh. Macht pro Spülung sagen wir ca. 0,17kWh. Macht bei 5 Spülungen etwas großzügig 1 kWh.
    Allerdings, wenn die Maschine abends abgeschaltet wird, und morgens wieder eingeschaltet wird, dann heizt sie den 15L Tank nach und auch den Boiler.
    Das kostet f.d. Tank 4.19[]*15kg*40K = 0.77kWh + 4.19[]*4kg*60K = 0.28kWh => 1.05 kWh
    Macht in Summe pro Tag 2kWh, Kostet ca. 50Cent. Geht also.
     
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