Vater-Sohn-Projekt Kaffeeröster mit Aillio Bullet V2

Diskutiere Vater-Sohn-Projekt Kaffeeröster mit Aillio Bullet V2 im Vom Rohkaffee zum Selbströster Forum im Bereich Rund um die Bohne; Wieso? Der Lüfter bläst doch aktiv mit ziemlich Wumms raus und bei einem Querschnitt von 100mm dürfte zumindest bei kurzen Wegen nicht zu viel...

  1. #41 weinbauer, 03.06.2021
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  2. #42 secuspec, 03.06.2021
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    Wozu das denn? Die Kühlleistung des Lüfters in der Bohnenschale ist bei mir auch bei 800 Gramm Chargen absolut ausreichend - mit einem Holzspatel etwas durchgerührt und fertig.

    Viele Grüße,
    Steffen
     
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  3. #43 secuspec, 03.06.2021
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    Alles unnötig - in der Aillio Anleitung sind ja die Varianten beschrieben. Die wirklich besten Builds sind auf einem IKEA BROR Wagen mit einem NICHT direkt verbundenen Flexschlauch über dem Auslass und einem Inline Lüfter dazwischen. Die erste Option ist m.E. die eleganteste, welche ich ebenso gerade umsetze. Im Grunde die Kombination aus den Bildern, ohne eben den Schlauch an den Röster direkt anzubringen.

    [​IMG]

    [​IMG] [​IMG] [​IMG] [​IMG]
     
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  4. Six86

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    Das schaut doch mal nach einer runden Sache aus ! Die Abluftteile von Aillio sind gerade im Druck - warten wir mal ab wie da die Ergebnisse aussehen: Alleine die reine Druckzeit für die drei Teile liegt bei etwa 68 Stunden - Hoffentlich gelingt der Druck beim ersten Anlauf :)

    Die Lieferung der Bohnen sollte in den nächsten tagen erfolgen, so dass wir uns nun Gedanken zu den ersten Röstübungen machen können. Ich habe mir in den letzten Tagen einiges zum Thema Rösteinstieg, Röstkurven etc. durchgelesen, es gibt aber immernoch Fragen Fragen Fragen.

    Zunächst denke ich, sollten wir uns auf eine Batchgröße festlegen. Für den Aillio sind 350g als Untergrenze definiert. Das wäre super, weil wir entsprechend mehr Röstungen (Röstversuche) mit unseren 10Kg Rohbohnen fahren könnten. Man liest jedoch sehr häufig, dass die ideale Batchgröße beim Aillio etwa 800gr beträgt und bei dieser Menge am gleichmäßigsten und sehr kontrollierbar geröstet werden kann. Was denkt ihr wäre eine gute Batchgröße für die ersten Versuche ? (350Gramm, 500 Gramm, 650 Gramm, 800 Gramm ... ?)

    Wenn wir unsere Batchgröße gefunden haben würde ich im Handbuch die dazu passende Chargetemperatur heraussuchen und diese für die ersten Versuche nutzen.


    Von da an würde ich jetzt wie folgt vorgehen:

    - Nach dem Einfüllen der Bohnen mit vergleichsweise hoher Heizleistung (P7 - P8) versuchen zwischen 1:00 und 2:00 den Turningpoint zu erreichen. Die Trommel würde ich über die gesamte Röstung bis zum Drop konstan laufen lassen (D9) um diese Variable erst einmal außenvor zu halten. Den Ventilator würde ich mit (F1-F2) auf geringem Level mitlaufen lassen.

    - Sobald der Turningpoint erreicht ist, würde ich die Heizleistung vorsichtig zurücknehmen und versuchen eine RoR zwischen 12-18 für die folgenden Minuten zu erzielen. Fällt die RoR zu stark ab würde ich mit höherer Heizleistung gegensteuern, schießt RoR über 20 hinaus würde ich entsprechend Heizleistung runterfahren. Den Ventilator würde ich auch hier noch bei F1-F2 konstant laufen lassen.

    - Kurz vor dem First Crack (Sobald ein erstes Knacken zu hören ist) würde ich dann den Ventilator etwas erhöhen F4

    - Sobald der First Crack erreicht ist, würde ich die Heizleistung stark zurückfahren und den Ventilator stärker dazuschalten (F6-F8) um eine RoR zwischen 4-6 in der Developing Time zu erreichen.

    - Die Developing time wird 1/4 der Zeit bis zum First Crack also 20% des gesamten Vorgangs betragen , danach wird gedroppt.

    Diesen Versuch würde ich so ein paar mal wiederholen bis die Kurven ohne große Ausschläge gelingen

    Feedback ist hierzu mehr als erwünscht:


    Und nun noch ein paar Fragen:

    - Man sagt die Developing Time sollte 20% des Röstvorgangs betragen, also 1/4 der Zeit bis zum First Crack. Rechnet man dann also die Zeit bis man den First Crack feststellt + 20% (oder mittem im First Crack oder Ende First Crack)?
    - Nutzt ihr den Ventilator zur Kühlung? Also um die Trommeltemperatur schnell nach unten zu korrigieren? Soll ich das tun oder im Fall von zu hoher RoR einfach nur Heizleistung rausnehmen und den Ventilator konstant laufen lassen
    - Wie und vor allem wann "probiert / cuppt" ihr den Kaffee um Rückschlüsse auf notwendige Anpassungen in der Röstung zu ziehen... lasst ihr wirklich zunächst 10-14 Tage ausgasen ?

    LG
     
  5. #45 secuspec, 04.06.2021
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    Hallo zusammen,

    ja, die Batchgröße von 750-800 Gramm hat sich bei meinen Testdurchläufen als am besten steuerbar heraus gestellt.
    Dein Vorgehen zum Röstverlauf ist grundsätzlich gut, allerdings musst Du beim Lüfter selten über F4 gehen. Von F1-F3 erhöhst Du die Konvektion, ab F4 entziehst Du mehr warme Luft als hinein geht - Du trittst also quasi auf die Bremse. Würdest Du beim ersten Crack dann noch die Leistung abriegeln, könnte es sein, dass Dir die RoR zu stark einbricht. Also da am besten mal etwas mit spielen. Wie gesagt, ich komme selten über F4.

    F2 ist ein guter Wert bis etwa 150 Grad des PT100 Fühlers (Gelbphase) - dann kann man auf F3 kurzzeitig hoch um Rauch abzuleiten. Du kannst nach etwa 30 Sekunden wieder runter auf F2, oder auf F3 weiterlaufen lassen. Beim Beginn First Crack nimmst Du die Leistung zurück P5-P6, achtest aber darauf, dass Du den Kaffee nicht bäckst. Hier kannst Du dann mit der Lüftung etwas steuern/bremsen.

    Ansonsten passt das m.E. ganz gut was ihr vorhabt.

    Wichtig ist auf jeden Fall die richtige Charge Temperatur zu wählen. Die hängt sehr stark von den verwendeten Bohnen und ihrer Dichte ab. Das müsst ihr austesten und da gehen sicher einige Chargen drauf die euch entweder "verhungern" - d.h. die ihr nicht in vorgesehener Zeit durch bekommt, oder eben die euch davon laufen, weil zu schnell durchlaufen und zu hoch eingefüllt.
    Versuch macht kluch ;-).


    Zum Ventilator und Kühlung: Du meinst die Bohnenkühlung? Ja, klar nutze ich die. Wichtig dabei ist, dass an die Schüssel entweder eine Ableitung angebracht wird, oder die Schüssel um 90 Grad gedreht wird, also der Auslass seitlich liegt. Ist da nichts angeschlossen, bläst Du die volle Bohnenhitze unter die Induktionsplatine, was zu Störungen führen kann. Zudem bläst Du dann einiges in den Raum - auch nicht ganz so lecker. Daher finde ich die Wagenkonstruktion mit dem Rohr, dem T-Stück und dem Inline Lüfter ideal.


    Viel Spaß!

    Steffen
     
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  6. Six86

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    Hi Steffen,
    danke für dein Feedback und die wertvollen tipps!
    Puh, 750 Gramm ist natürlich schon viel, wenn man bedenkt, dass die ersten Röstungen wohl nie wirklich in der Tasse landen werden. Würdest du das dann auch wirklich zum trainieren empfehlen oder zumindest auf 500 Gramm gehen?

    Deinen Tipp zum Ventilator habe ich direkt mal vermekt und auf den Plan angewendet. Wenn ich dich richtig verstehe würdest du beim First Crack dann die Heizung nur geringfügig runter fahren bzw. den ventilator nur vorsichtig erhöhen um im RoR nicht zu stark abzurutschen, korrekt?

    Unser Rohkaffee ist mit etwa 2000m sehr hoch angebaut und hat daher eine sehr hohe Dichte. Bedeutet nun hohe Dichte tendenziell geringere Chargetemperatur da eine hohe Dichte der Hitzeübertragung dienlich ist, oder würdest du dann eher mit geringerer Temperatur rangehen?

    LG
     
  7. #47 secuspec, 04.06.2021
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    Hohe Dichte, hohe Charge Temperatur, niedrigere Echte, niedrigere Chargetemperatur.

    Du musst Dich bei einer Chargengröße einschießen. Entweder sind dann 500 Gramm, bis Du den Röster kennengelernt hast immer deine Chargengröße, oder Du "opferst" eben 750-800 Gramm bei drei-vier Chargen. Die Chargengröße ändern bedeutet halt auch ein anderes Ansprechverhalten - würde ich nicht machen. Ich habe mich von vorne herein auf die 800 Gramm eingeschossen und kam/komme damit super klar.
     
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  8. #48 Tokajilover, 04.06.2021
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    ich mach dies heute eher umgekehrt
    lass P höher und steuere die energiezufuhr über den F
    - mit F4+ bring ich die chaffs schneller aus der trommel raus (weniger rauch - sauberere tasse)
    - mit F kann ich die energiezufuhr schneller reagierend einsetzen als P (P braucht mehr zeit um + oder - zu reagieren (auch die ansteuerung einer zeiltemp. empfinde ich als einfacher (gleicher/gewünschter röstgrad)
    - kein problem mit kondensat im chaffbehälter, der dann dort runter-sifft

    ps.
    ab pyrolyse der KH ca 160/165°C
    vorher agiere ich auch mit P
     
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  9. #49 secuspec, 04.06.2021
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    Ja, genau so - über F >= 4 kann man ich super Überwärme abführen. Wie gesagt, ich bin bisher selten über F4 gegangen. Du hast es noch besser beschrieben !
     
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  10. #50 finsterling, 04.06.2021
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    Nachdem Tokaylover irgendwann geschrieben hatte gleich mit F3 zu starten, weil mehr Energie in die Bohnen kommt, habe ich das auch so praktiziert.
    War ein guter Tipp.
    Ich röste inzwischen auch mit 800 g Batches, einfach weil ich dann weniger rösten muss , ging aber mit 500g genauso gut. Meines Erachtens sollte da die benötigte Menge an Kaffee die Größe des Batchs bestimmen.
    Du hast Guatemala von Quijote bestellt? Bei mir ist da der First Crack nicht ganz so laut.
    Tokaylovers Empfehlungen für die F Einstellung sind für mich hilfreich, aber man sollte wissen, daß er absolut keinen Rauch mag. Um den Kaffee an sich zu schmecken ist das gut, aber ich mag durchaus etwas Rauch im Kaffee.
    Und ich würde an Eurer Stelle nicht davon ausgehen, dass die ersten Röstungen für die Tonne sind. Gerade am Anfang ist es doch spannend was raus kommt und wie das dann schmeckt.
     
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  11. Six86

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    Hallo ihr Lieben ... manchmal kommt alles anders als man denkt :-D

    Also long story short: Mit der Lieferung der Bohnen ist etwas schief gelaufen , statt der bestellten 10 Kg ist heute nur 1Kg angeliefert worden. Wir wollten aber unbedingt endlich den Bullet ausprobieren und unsere ersten Erfahrungen machen. Erste Erkenntnis: Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist nicht zu verachten :-D

    Also: Da wir nun nur ein Kilo hatten haben wir uns für einen 500Gramm Batch entschieden. Wir haben dort auf 500Gramm versucht alles was unsere unerfahrenen Augen als Defekt identifiziert haben auszusortieren : Auf 500 Gramm waren das 5,4 Gramm.

    Dann ging es los:

    Wir haben uns für eine Chargetemp. von 235 Grad entschieden da sich viele hier eher an der unteren von Aillio laufgestellten Empfehlung orientieren. Da wir aber eine sehr hoch angebaute Bohnee verwenden (2000m) haben 5 Grad auf das untere Minimum der Empfehlung von Aillio draufgerechnet -> 235 Grad!

    Den Röstvorgang haben wir euch einmal angehangen:

    Gefühlt lief bis Minute 3 alles nach Plan. Dann aber haben wir festgestellt, das RoR kontinuierlich abnimmt. Bei Minute 4 (wohl viel zu spät) haben wir versucht mit von gesteigerter Ventilatorleistung auf F3 und gesteigerter Heizleistung (gefühlt eh schon hoch) den RoR wieder einzufangen. Erst bei 5:30 ist uns das gelungen.

    Bei 6:20 hatten wir eher als erwartet den FC - Dann kam unser größter Fehler, wir haben Heizleistung beigesteuert statt zu reduzieren ... ist leider erst bei Minute 7 aufgefallen ... Drop nach 2:00 Developement Time.

    Gefühlt alles falsch gemacht und trotzdem stolz das die Bohnen aussehen wie "echter Kaffee" - Es hat einen unglaublichen Spaß gemacht und das ist die Hauptsache.

    Wir haben unendlich viele Fragen nach unserer ersten Röstung die wir aber hier nach und nach mit euch besprechen wollen.

    Zunächst freuen wir uns über Verbesserungsvorschläge - was müssen wir beim nächsten mal beachten??

    - Zwei dringende Fragen

    1. Wie lagern wir den Kaffee nun am besten? ich hätte Ventilsäcke da - Soll ich ihn darein füllen zum entgasen?
    2. Wir wissen natürlich das man sagt 10-14 Tage soll man den Kaffee geben um sein Co2 los zu werden bevor man ihn trinkt... Andere probieren Ihre Röstungen schon am nächsten Tag. Wie handhabt ihr das , was würdet ihr empfehlen?

    LG und allen ein schönes Wochenende!
     

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  12. Six86

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    Hier noch unser Ergebnis (Unten) im Vergleich zur gleichen Bohne als fertige Filterröstung von Quijote (Unten).

    Was uns auf den ersten Blick auffällt ist, dass wir minimal dunkler geröstet haben. Beim Geruch sind es Welten zwischen den Kaffees : Die Quijoteröstung riecht viel fruchtiger, schon fast stark nach Säure. Die fruchtigen, säurebetonten Noten riechen wir bei unserer Röstung gar nicht heraus. Den gerucht würde ich eher als schokoladig / nussig beschreiben.

    Achja, ein Bild von unserem Spielplatz habe ich natürlich auch angehangen.
     

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  13. honsl

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    Das soll eigentlich auch so sein.

    Vielleicht wäre Fachliteratur Empfehlung. Scott Rao wird hier immer wieder genannt und den kann ich auch aus eigener Erfahrung empfehlen.
     
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  14. #54 finsterling, 05.06.2021
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    Fallende RoR ist das was ich anstrebe. Gegensteuern eigentlich erst dann wenn die RoR wieder steigt.
    Ich heize im Moment nicht mehr so stark vor, aber das ist natürlich alles Ansichtssache .
    Für die erste Röstung ist das doch okay, ich trinke meinen Kaffee nach 2 Tagen und freue mich über die Entwicklung. Aber das ist wiederum Geschmackssache.
    Weil ihr gerade am Anfang seid, würde ich den Kaffee sofort trinken, dann wisst ihr auch gleich wie sich das verändert.
    Und falls ihr tatsächlich 2 Wochen vor Genuss lagern wollt, müsst ihr eh im Voraus rösten.
     
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  15. Six86

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    Danke für den Tipp, welches seiner Werke empfiehlst du denn genau? Englisch ist für mich eher weniger ein Problem , bei Fachliteratur dürfte es bei meinem Dad (ich weiß du liest mit, sorry) im Englischen enger werden - gibt es seine Bücher auch auf deutsch?

    Bzgl Ror: Ich hatte gedacht, dass man erst ab 1st Crack den RoR stark reduzieren sollte. Bis 1st Crack hatte ich angenommen sollte man einen Wert zwischn 15-20 anpeilen... hab ich das denn so falsch verstanden ? Werde wohl noch einmal weiter recherchieren... Wie hättest du den idealen Verlauf des RoR Werts über die Röstung denn gesehen?

    @finsterling: Ich konnte dann doch nicht Widerstehen und hab probiert : Beschreibe ich später ausführlich :)
     
  16. honsl

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    Im wesentlichen Roasters Companion und Best Practices. Es gibt wohl auch ein Buch von Fricke, das kenne ich allerdings nicht.

    Am besten arbeitest du dich da erstmal durch.
    YouTube bringt auch einiges zum Vorschein.



    Zur ROR: bis zur Achterbahn ab 5.40 Minuten sieht das eigentlich ganz brauchbar aus.
    Ich persönlich halte es allerdings für nicht so zielführend, hier den Kurven und der Technik im allgemeinen anfangs übermäßig viel Aufmerksamkeit zu schenken.

    Meiner Meinung nach sollte man sich vor diesem Schritt erstmal grundlegend mit dem Röstvorgang in der Theorie beschäftigen und ihn "verstanden" haben und außerdem möglichst viel rösten und beim riechen der verschiedenen Stadien, sowie dem verkosten der Bohnen (von Tag 1 bis 3 Monate) die Sensorik schulen.

    In diesem Zusammenhang halte ich übrigens den Bullet nicht unbedingt für die erste Wahl, denn hier gehen dafür natürlich immer einige Bohnen drauf. Irgendwo (ich glaub auch im Rao) steht geschrieben, dass Trommelröster am besten mit ca. 80 % der maximal angegebenen Füllmenge funktionieren. Aber gut, den habt ihr nun schon und es ist ein toller Röster.
     
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  17. #57 finsterling, 05.06.2021
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    Am First crack beginnt sich die Zellstruktur der Bohne aufzulösen, einhergehend mit einer exothermen Reaktion. Dann sollte man die Energiezufuhr drosseln, um die RoR nicht schlagartig nach oben abhauen zu lassen.
    Der Anfang Deiner Kurve ist fast wie im Bilderbuch, meines Erachtens aber tatsächlich insgesamt etwas zu hoch, was natürlich auch der hohen PH Temperatur geschuldet ist.
    Wenn Du etwas weniger verheizt, ist die gesamte Kurve etwas flacher und Du hast insgesamt mehr Zeit zu korrigieren.
    Aber da gibt es auch andere Meinungen.
    Deswegen, einfach selber probieren und Scott Rao ist für mich schon der Maßstab.
    Allerdings habe ich nicht das ganze Buch gelesen, soweit will ich gar nicht einsteigen.
    Allein hier im Forum gibt es verschiedene Ansätze und Meinungen, ich fürchte absolute Wahrheit gibt es nicht. Außer Dein Geschmack.
    Aber wenn man irgendwas verstehen will, sollte man die Basics kennen.
     
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  18. #58 cafesolo, 05.06.2021
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    Glückwunsch zur ersten Röstung im Bullet. Für meinen Geschmack ist die Röstung viel zu kurz. Warscheinlich werden sich in den nächsten Tagen einzelne ölige Stellen auf den Bohnen zeigen. Vom Geschmacksprofil her wird der Kaffee eher unterentwickelte, holzige, grasige Noten haben. Ich würde ihn täglich mal versuchen und schauen wie er schmeckt und sich evtl. noch verändert. Jedoch wird aus einem Trabbi meist kein Porsche mehr.
     
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  19. #59 secuspec, 06.06.2021
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    Das mit dem Geruch (Aroma) dauert auch noch ein paar Tage, da sich die kommenden Tage sehr viel CO2 entbindet und daher die Aroma Wahrnehmung verändert - von daher ist das noch nicht direkt mit dem fertig gerösteten Vorbild zu vergleichen. Der Vergleich des Geschmacks (Flavour) ist erst nach einigen Tagen im direkten Vergleich sinnvoll.

    Aber Gratulation ! Ihr habt erstmals Bohnen geröstet, es hat offenbar Spaß gemacht und ihr habt keinen Rösterbrannt entfacht - was will man mehr ;-).

    Viele Grüße,
    Steffen
     
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  20. Six86

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    So sehen wir das auch. Wie zwei kleine Kinder haben wir die Röstkurven verfolgt und uns daran erfreut. Vielleicht war das auch der Grund warum wir nach dem First Crack einfach völlig verschlafen haben die Energie heraus zu nehmen :-D Praxis ist einfach unumgänglich - Machen, auf die Nase fallen, draus lernen und erneut versuchen.

    Nach eurer Empfehlung direkt zu probieren und den Kaffee in den kommenden Tagen immer wieder zu verkosten, konnten wir natürlich nicht warten.
    Ich habe zum Vergleich auch die von Quijote geröstete Bohne mit vermahlen und zubereitet. in den Bildern seht ihr einmal die gemahlene Bohne und später dann zubereitet in Tasse und Glas (wo sich der von uns geröstete als etwas dunkler erwies) im Glas sind jeweils genau 30ml.

    Kaffee wurden jeweils 250ml mit jeweils 15g gemahlenen Bohnen über den V60 gebrüht.

    Ich habe beide Kaffees 10 Minuten vor dem Brühen bereits vermahlen (in der Hoffnung, dass dadurch etwas freigesetztes CO2 entweichen kann). Anschließend habe ich mit 45 Sekunden und 40ml etwas mehr Zeit fürs Blooming gelassenn. Danach dann mit zwei Pours auf 150ml und 250ml.

    Überrascht waren wir vom Ergebnis was eigentlich schon gar nicht so schlimm wie erwartet geschmeckt hat : Eher angenehm und wirklich trinkbar!
    Der von uns gebrühte kam eher sehr dünn daher... als wenn man zu wenig Kaffee bzw. zu viel Wasser genutzt hätte. Ich habe mal gelesen, dass das Co2 sich auf Teiler der Oberfläche der Kaffeepartikel setzt und somit dort eine Extraktion verhindert, da die Kontaktfläche zwischen Wasser und Bohnenpartikel reduziert wird. Kann das eine Erklärung sein? Grasige / Heunoten konnten wir nicht feststellen...auch keine übertriebenen Röstaromen. Sind was Sensorik angeht aber auch am Anfang. Wie habt ihr eigentlich eure Sensorik geschult bzw. entwickelt?

    Bücher habe ich gerade bei den Roast Rebels die beiden empfohlenen von Rao und das von Fricke bestellt - freue mich schon drauf


    So und nun heißt es : "Nach der Röstung ist vor der Röstung".

    Was würdet ihr für die nächste Röstung empfehlen ?
    Geringere Chargetemp: Ggfs 225Grad??? und den RoR ab Minute 3 absinken lassen ?
    Also würde das bedeuten nach dem TC versuchen eine RoR zwischen 17-20 anzustreben bis Minute drei und wie geht es dann idealerweise weiter mit der RoR?

    LG
     

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