Vergleich Quick Mill Achille zur La Pavoni Pub 1EL

Diskutiere Vergleich Quick Mill Achille zur La Pavoni Pub 1EL im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Ich nutze zu Hause seit über zwei Jahren eine Quick Mill Achille, an Festwasser, Rota ausgebaut. Über die Zeit zusammen mit verschiedensten...

  1. #1 quick-lu, 01.07.2018
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    Ich nutze zu Hause seit über zwei Jahren eine Quick Mill Achille, an Festwasser, Rota ausgebaut. Über die Zeit zusammen mit verschiedensten Mühlen. Seit kurzem mit einer Mahlkönig ProM und immer wieder mit einer Comandante C40.
    In der Arbeit läuft seit 1 1/2 Jahren die Pub, ebenfalls mit verschiedenen Mühlen. Zurzeit mit der Anfim Super Caimano.

    Ich verwende in erster Linie hell und richtig hell geröstete Bohnen verschiedenster Röster, zur Abwechslung aber auch immer mal wieder dunkle und dunkelste Röstungen (wenn auch eher selten).

    Kurz zu den wesentlichen Unterschieden der beiden Maschinen:

    Quick Mill:
    CMA/Rossi BG, Thermosyphon, offener HX, Boilervolumen 4,5 Liter, Festwasser

    La Pavoni:
    La Pavoni Gastro BG mit Einlaßventil, Kesselflansch, Dipper, Boilervolumen 4 Liter, Vibrapumpe zur Boilerbefüllung, Tankmaschine

    Alle Eindrücke sind rein subjektiv, ich habe nichts gemessen, keine Temperatur, kein Druck. Ich beurteile rein nach Geschmack.
    Und hier gibt es für mich tatsächlich, unabhängig von der Mühle, eine deutliche Tendenz.

    Das Wasser ist übrigens das gleiche, ich zapfe für die Pub, von zu Hause, gefiltertes Wasser aus der Festwasserleitung in einen Kanister. Das hat eine Härte von ca. 5°.
    Bei beiden Maschinen ist der Boilerdruck momentan auf ca. 1,2 Bar eingestellt.

    Die Achille läuft i.d.R. ca. 1-2 Stunden, die Pub dagegen 5-7 Stunden. Beide sind grundsätzlich durchgeheizt vor dem ersten Bezug.

    Als Sieb kommt bei beiden das VST-LM1 zum Einsatz. Mengen und Bezugszeiten, sind vergleichbar.

    Kommen wir zum subjektiven, dem Geschmack.
    Ich setze mal gleich das Resumee voran, die Achille ist die deutlich flexiblere Maschine, die mit dunklen Röstungen ebenso gut umzugehen weiß, wie mit hellen (im Vergleich zur Pub, der Vergleich zu einem wirklich temperaturstabilen Dualboiler fehlt mir).
    Die Pub funktioniert bei dunklen, klassischen Röstungen im Prinzip genau so gut wie die Achille, es mögen Unterschiede da sein, sie sind aber marginal und fallen für mich nicht ins Gewicht.
    Bei medium und hellen Röstungen aber trennt sich hier die Spreu vom Weizen. Hier ist holt die Achille eigentlich immer mehr aus den Bohnen heruas, die Aromen sind differenzierter, die Eigenschaften ausgeprägter. Die Pub ist hier ein Gleichmacher, man braucht eigentlich nicht wirklich verschiedene Röstungen kaufen, schmeckt irgendwie immer ähnlich.
    Es ist nicht so, dass immer alle Röstungen mit der Achille gleich gut funktionieren, mir scheint eine leichte Tendenz zum Bitteren. Mir fehlt aber, wie gesagt, der Vergleich zu, als Beispiel, einer GS3 o.ä.
    Bei der Pub fehlt diese Tendenz, dafür wirkt es für mich metallischer, säurelastiger und aromaloser.

    Der Achille eigen ist der Thermosyphon-stall, der tritt eigentlich immer nach dem Bezug auf, man muß dann kurz flushen um die Zirkulation wieder in Gang zu setzen. Die Pub ist hier stoisch, ein stall ist ihr fremd, sie überhitzt auch nach ein paar Stunden Stillstand nicht (allerdings auch kein Problem der Achille) und ich habe den Eindruck, dass auch wärend des Bezuges die Temperatur nicht in dem Maße abfällt, wie das bei der Achille offensichtlich der Fall ist. Hier sehe ich den wesentlichen Unterschied, für mich ist die Pub deutlich temperaturstabiler (ich habe die Temperatur des Espresso in der Tasse bisher noch nicht verglichen, ich denke aber, der Kaffee aus der Pub ist heißer).
    Ich habe bei beiden schon mit niedrigeren Boilerdrücken bezogen, mit dem Ergebnis, dass sich tendenziell mehr Säure entwickelt. 1,2 Bar haben sich für mich als goldener Mittelweg herausgestellt.

    Jetzt stellt sich mir die Frage, täuscht mein Eindruck, abfallende Temperatur wärend des Bezugs bei der Achille ergibt für mich das bessere Ergebnis bei hellen Bohnen (denn nur darum geht es, klassische Röstungen sind nicht der Maßstab) im Vergleich oder übersehe ich einen wesentlichen Punkt und ich müßte nur bei der Pub etwas verändern um helle Röstungen ähnlich gut hinzubekommen.

    Der Thread dient mir auch als Fingerzeig, so sich jemand daran beteiligen möchte, ob sich ein Dualboiler, also ein temperaturstabiler, für mich empfehlen würde, im Vergleich.
    Ich bin mit beiden Maschinen in der Tat sehr zufrieden, das die Pub für mich im Vergleich hinter die Achille zurückfällt, ist nicht ein Problem der Maschine, sondern ein Problem des Bedieners, der davor steht:)
     
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  2. #2 DaBougi, 01.07.2018
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    Interessanter Vergleich, und wieder einmal ist der kleine "du brauchst einen Hebler Teufel" im Kopf am Hüpfen.

    Wenn ich mir diverse 3rd Wave Rezensionen im Brühkaffeethread ansehe, gibt es sehr viele, die mit Kettletemperaturen unter 90 starten...und am Ende nochmal mit bis zu 10 Grad weniger wegen der unisolierten (Mini)kettles...von der Slurrytemperatur ganz zu schweigen (die bringe ich bei kochendem Aufguss schon kaum über 90)

    Der langen Rede kurzer (oder keiner) Sinn; vielen schmeckt etwas, das wohl laut strengem (und vielleicht auch falschem) Dogma unterextrahiert ist.

    Warum sollte das auf Espresso nicht auch übertragbar sein...
     
  3. #3 quick-lu, 01.07.2018
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    Bevor ich überextrahiere und mir etwas, was ich nicht will, in den Kaffee zuviel hinein bekomme, breche ich auch lieber früher ab.
    Es ist zwar nicht mehr so extrem wie früher, da habe ich eher 1:1,5 bezogen bei hellen Röstungen. Aber mehr als 1:2 wird es auch jetzt sehr selten.
    Es fehlt dann auch Viskosität, Dichte, dass ist mir dann zu sehr an normalen Kaffee, zu wenig Espresso, die single origin, die ich normaler Weise habe, sind ja von Haus aus eher klar, dünn (nicht geschmacklich), mit sehr dünner Crema.

    Ich weiß aber nicht, ob man bei der Temperatur vom Filter auf Espresso schließen kann.
    Anfangstemperatur herabgesetzt (durch Reduzierung des Boilerdrucks) hat nicht unbedingt Vorteile gebracht, mehr Säure, weniger Aromen, die ich erkennen konnte.
     
  4. #4 silverhour, 02.07.2018
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    Ein interessanter Vergleich.
    @quick-lu , hast Du eine These, warum helle Röstungen in der Achille besser gelingen als in der Pub? Änderst Du den Boilerdruck/Temperatur zwischen dunkleren und helleren Röstungen?
     
  5. #5 quick-lu, 02.07.2018
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    Den Boilerdruck ändere ich eher selten.
    Ich habe schon bei beiden mit niedrigeren Drücken bezogen, ergab aber kein besseres Ergebnis.
    Meine Vermutung ist eben, die unterschiedliche Temperaturstabilität, deutlich abfallend bei der Achille, stabiler bei der Pub.
    Was das für die Temperatur an der BG bedeutet, kann ich nicht sagen.
     
  6. #6 silverhour, 02.07.2018
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    Mhhh. Klingt ketzerisch - geringere Temperaturstabilität als Vorteil, abfallende Temperatur gut für helle Röstungen. :cool:
    Aber es wäre eine Erklärung.
     
  7. #7 quick-lu, 02.07.2018
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    Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass der technische Aufwand, den die Hersteller gesättigter BG betrieben, nicht gerechtfertigt sein soll.
    Der Zweifel, dass der Unterschied im Geschmack einen anderen Grund hat, bleibt.
    Z.B. könnte es ja sein, dass die beiden Maschinen zwar mit gleichem Wasser betrieben werden, damit aber unterschiedliche Ergebnisse liefern. Der latent metallische Geschmack aus der Pub gibt mir zu denken.
     
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