Verhaftung von Klimaforschern / Ungehorsam / Maßnahmen

Die Idee unserer Energiewende in D war ja ein wenig, dass wir das machen und quasi als leuchtendes Beispiel für den Rest der Welt vorangehen.
Ich befürchte, ein Beispiel für die anderen werden wir schon sein, aber nicht so, wie das mal gedacht war.

 

Es gibt tatsächlich sogar Leute, die beim Zähneputzen das Warmwasser die ganze Zeit laufen lassen. Solchen Menschen kann man nicht zum Klimaschutz aufklären.

 

Schau auf die Liste der Investoren. Venture Capitalist Companies. Deren Intention ist immer und ausschliesslich ein Hochpushen des Firmenwerts, um mit hohem Gewinn wieder zu verkaufen. Diese Firmen sind weder an Nachhatigkeit, noch an dauerhaftem wirtschaftlichem Erfolg interessiert. Es geht alleine um Profiterzielung der getätigten Investition. Was auch immer man sich für einen grünen und nachhaltigen Anschein geben mag. Und was immer auch die Gründer für edle Absichten hegen.

 

Ich frag mich immer warum Japan der Atomkraft nicht abschwört…warum dort keine grüne Partei den Ton angibt

 

Zumindest gründlich über Atomkraft nachzudenken, wäre in Japan nach Fukushima schon sinnvoll...
Abgesehen von deren Themen, ob es hilfreich ist "für das Klima" die nach wie vor ungelösten Problemen der Atomkraft (Endlagerung etc.) zu negieren...?

 

Vielleicht haben die darüber nachgedacht und sind zu dem Schluss gekommen, dass das nicht funktioniert.
Wir ziehen vielleicht den Lerneffekt durch "Erfahrung" vor. Kann halt manchmal bitter werden.

 

Schwieriges Thema. Gegen die Nutzung spricht auf jeden Fall die Sache mit der Endlagerung und das immer vorhandene Risiko einer Katastrophe. (wird ja nie 0% werden) Dafür sprechen allerdings die Menge an Energie, die in einem relativ kompakten Formfaktor erzeugt werden kann, die CO2-freie Produktion der Energie (mal ab vom Ausstoß von Transportfahrzeugen usw.) und die vergleichsweise einfache Kompensation der Grundlast. Große Generatoren sind mechanisch träge und stabilisieren damit die Netzfrequenz zusätzlich, können aber auch als Phasenschieber genutzt werden, was auch nicht unwichtig ist.

Komplett das Ganze zu verteufeln ist einfach auch nicht sinnvoll. Im Kern (pun intended) ist die Atomkraft eine der saubersten Energieformen die wir zur Verfügung haben. Forschen, forschen, forschen. Ein interessantes Projekt ist zum Beispiel ITER.

 

Das wurde bei uns im Prinzip ja schon vor vielen Jahren eingestellt.
Hätte Motorola die Entwicklung des Handy nach dem Ding eingestellt,



wären heutige Smartphones und ihre technischen Möglichkeiten für uns auch kaum vorstellbar.

Jetzt warten wir aber mal den Winter ab und dann werden wir sehen, welche unumstößliche Wahrheiten dann doch nochmal auf den Prüfstand kommen.

 

Theorie ist das Eine, Praxis das Andere. In der Theorie ist Kernkraft günstig und sicher, in der Praxis ist Kernkraft oft teuer und unzuverlässig (siehe aktuell Frankreich) und ein Risiko, das nicht privat versichert werden kann, sondern das auf die Allgemeinheit abgewälzt wird.
Aber selbst wenn wir die praktischen Probleme des Betriebs, der Kosten, der Endlagerung und der Versicherung alle ignorieren:
Jetzt käme eine Energiewende hin zum Atomstrom einfach viiiiiiiiiiiel zu spät. Bauzeiten für moderne Meiler sind praktisch irgendwo zwischen 10 und 20 Jahren. Deutschland muss aber schon in 10 Jahren mit einer linearen Progression CO2-neutral sein, um die eigenen Klimaziele einzuhalten. Da kämen neue Meiler einfach viel zu spät.
Der Witz ist ja: Es gibt doch Technologien, mit denen ein 100% grüner Strom möglich wäre, und diese sind ausgereift und so günstig wie nie: Wind und Solarkraftwerke. Warum bäumen sich die Leute dagegen auf? Kapiere das echt nicht...

 

Ist ja toll für die Solarzelle, dass sie 100% "grünen Strom" produziert. Dann viel Spaß, wenn du am windstillen Abend dein E-Auto für den nächsten Morgen laden und dann das Nudelwasser aufsetzen willst, übertrieben gesagt.

Nein, das Problem der Speichermöglichkeit bleibt nach wie vor. Die Regelung vom Stromnetz wird mit steigender "grüner Energie" auch deutlich anspruchsvoller als sie bisher eh schon ist. Um die Flauten kompensieren zu können benötigt man flexible, schnell einsatzbereite Kraftwerke. Und nun kommt's - prima geeignet sind dafür Gaskraftwerke. Einen schnellen Überblick zur Thematik gibt's zum Beispiel hier beim Umweltbundesamt. *klick*

Edit: Die Energietransportthematik habe ich noch ganz vergessen zu erwähnen. Windparks in der Nordsee, größter Energiebedarf ist im Süden/Südwesten des Landes. Die Trasse ist aber böse und für das Erdkabel müsste man ja sogar buddeln. Die spinnen, die Römer!

 

Dazu muss man das Land im kulturellen Kontext verstehen. Der Umgang mit Atomkraft oder grünen Ideen kann nicht losgelöst gesehen werden.
Und wie opporunistisch grüne Parteien generell zur Atomkraft stehen, aus deren Gegenbewegung sie auch hervorgegangen sind, kannst Du wunderbar in Deutschland sehen. Parteien kümmern ohnehin nie um irgendwelche ernsten Probleme, da ihr einziger Daseinsgrund ist, die eigene Macht auszubauen und zu erhalten.

 

Ich find ja die Reihe vom Graslutscher dazu ganz interessant: How to Energiewende in 10 Jahren, Teil 1: Wo soll denn die ganze Energie herkommen? - Der Graslutscher

Natürlich ist das jetzt auch nicht die zu 100% fertige Pauschallösung, aber es beantwortet vielleicht eher die Frage, was geht.

 

Pessimismus ist noch mal eine andere Sache. Nur was man als Zusammenhang versteht, kann man in irgendeiner Form bewerten. Ich finde es nicht pessimistisch, von der Politik nichts zu erwarten. Es befreit den Blick, nach echten Aktivitäten zu suchen und nicht zu denken, dass 'die' es doch machen müssten, oder in irgendeiner Form zu beeinflussen wären.

 

Es ist ja ganz toll, dass Du dich für eine Sache so engagierst. Wenn man das aber so liest, fühlt sich das an, als hätte jemand bei einem Erweckungserlebnis endlich zu Gott gefunden, singt laut "Halleluja" und versucht andere zum richtigen Glauben zu bekehren
Auf mich hinterlässt das eher einen zwiespältigen Eindruck.

 

Finde es ja spannend, dass ein so kontroverses Thema hier diskutiert wird und werden kann. In anderen Foren herrscht (wegen schlechter Erfahrungen) Politikverbot.

Als Gegenrede: In einem der reichsten Länder der Welt lässt man es sich hoffentlich nicht „viel zu gut gehen“, wenn man länger als fünf Minuten warm duscht. Ich weiß auch nicht, wann Duschen zum Politikum wurde.

Das wohl effektivste Instrument zur CO2-Reduktion ist im Übrigen dessen Bepreisung, dann muss man aber sehen, wo die Energie herkommt, wenn man Deutschland nicht deindustrialisieren möchte.

P.S.: Projekte von Atmosfair und den Ingenieuren ohne Grenzen finde ich toll. Mehr als das sage ich nicht öffentlich über Spenden.