Vollautomat oder Siebträger, Hersteller, völlig Ratlos

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Na, du kannst zeitgleich Espresso beziehen und Milchaufschäumen... ohne den Kessel für Dampf aufzuheizen und wieder abkühlen zu lassen, um danach dann Espresso zu beziehen...

 

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Ja, das kann jeder. So pauschal, was an einer 3000 Eur Maschine besser ist, kann man nicht sagen. Der günstigste, die NS Oskar ist z.B. aus Plastik und hat kein Heißwasserhahn, die Bezzeras sind warum auch immer von Haus aus relativ günstig zu haben, ECM sind tendenziell teurer weil gut verarbeitet und man zahlt auch ein bisschen den Namen. Andere teurere haben eine Mengenautomatik, E61 ist tendenziell teurer als elektrisch beheizte Brühgruppe usw usf.
Unterm Strich bleibt aber, dass eine teure Maschine nicht zwingend besseren Espresso macht, viel wichtiger ist der Mensch, die Mühle und die Bohnen.

 

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das kann wirklich jeder Zweikreiser
Unterschiede sind z.b. das einige Maschinen ne preinfusion haben, besser verarbeitet sind, der Kessel größer ist, Rotationspumpe oder Vibrationspumpe usw.
Sind im Prinzip alles "kleine" Verbesserungen, was man davon braucht muss man selber Entscheiden .

 

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Hmmm, na ja, ein typischer RTL-Beitrag. Wenn es gerade keine Sensationen und Skandale gibt, produzieren wir uns welche.

Das mit dem Milchschlauch mag ein wunder Punkt sein - der sich aber durch entsprechende Hygiene (sofort säubern) vermutlich vermeiden ließe, wenn man so ein automatisches Milchteil unbedingt haben will (ich find's Quatsch, da mehr Arbeit als selbst schäumen).

Aber das mit dem Kaffeeschimmel ...
Ich habe selbst eine Jura, wie sie dort gezeigt wurde, die ich erstmals im Alter von vier Jahren - nach fast 8.000 Bezügen und knapp zwei Jahre nach dem letzten Service - öffnete, komplett zerlegt und gereinigt habe. Dort fand ich zwar auch an der einen oder anderen Stelle Kaffeereste, aber nicht einmal annähernd in dem dort gezeigten Ausmaß, und die wenigen vorhandenen Spuren waren viel zu trocken, als dass sich dort hätte Schimmel bilden können.

Ein knappes Jahr später habe ich sie nochmal geöffnet - diesmal war sie noch fast komplett sauber gewesen innen.

Wenn ihr mich fragt, war an der gezeigten Maschine irgendwas kaputt, was für diese riesigen Kaffeereste gesorgt hat, und RTL hat sich das Gerät dann geschnappt und dem Typen dort 500 € in die Hand gedrückt und ihn einer Gehirnwäsche unterzogen, damit er ja alles möglichst dramatisch darstellt. Diese Methoden sind bekannt - Hauptsache Sensation und Quote, mit objektiver Berichterstattung hat das nichts zu tun. :evil:

 

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Dein Beitrag ist doch dann aber auch nicht anders, wenn du so argumentierst. Außerdem geht es um Schimmelsporen, die du mit bloßem Auge nicht sehen kannst. Das ist doch auch der Grund, warum hier Institute beauftragt wurden.

 

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Also ich hab den Kaffeemaschinendoc bislang als seriösen Ansprechpartner erlebt, von daher glaube ich nicht, dass er sich für kleine Kohle hat kaufen lassen. Ich glaube eher, er mag keine Vollautomaten (oder zumindest deren teilweise gewiss schlampige Besitzer...):mrgreen:
http://www.kaffee-netz.de/ich-unbed...t-kaffee-aus-vollautomaten-so-merkw-rdig.html

 

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Na ja, man guck den Leuten auch nur vor den Kopf.

 

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Ich will ja auch nicht behaupten, dass es das Problem nicht gebe. Aber es wird in diesen Berichten einfach fürchterlich übertrieben dargestellt.

Und die "kaufen" einen auch nicht, diesen Vorwurf möchte ich dem guten Mann nicht machen! Die gehen viel subtiler vor - da wird an schlichtweg reingelegt.
Man bekommt ein paar hundert Euro versprochen, teils sofort, teils als Bonus, wenn der Beitrag richtig gut und dann auch gesendet wird. Und dann bewegen sie einen während der Dreharbeiten mit diesem Anreiz durch ganz subtile psychologische Manipulation zu irgendwelchen Aussagen; nervös wie die Leute sind angesichts der Kameraleute, ist das ganz leicht. Und anschließend wird das Material so geschickt zusammengeschnitten aus den dann teils völlig aus dem Zusammenhang gerissenen Aussagen, dass ein total verzerrtes Bild entsteht. Die Aussagen, die nicht ins Schema passen und den Eindruck eines Skandal mindern oder entkräften könnten, werden einfach rausgeschnitten. Den fertigen Beitrag sehen die Leute dann erstmals, wenn er im TV läuft, und man kann nichts dagegen unternehmen.

Ich kenne selbst einen, der mal Opfer so einer Berichterstattung geworden ist, und dem es absolut peinlich war, was da nachher heraus kam, weil das dort Wiedergegebene überhaupt nicht seiner Meinung entsprach und die Fakten völlig verzerrte. Er hat sich geschworen, nie wieder bei so etwas mitzumachen.

 

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Ich will es nicht ausschließen, dass es so etwas gibt, aber an deiner Stelle würde ich das nicht pauschalisieren und wäre vorsichtig mit Behauptungen und Feststellungen, die du nicht belegen kannst. Ist ja hier so ziemlich öffentlich. ;-)
. außerdem würde ich den Punkt Gesundheit und Allergien nicht unterschätzen. Oftmals sind dies schleichende Prozesse, bis dann der Körper allergische Reaktionen zeigt. Der Körper wird ja über Monate mit Schimmel in Berührung kommen... :shock:

 

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Ja, sicher ist es nicht gerechtfertigt, hier zu pauschalisieren, da hast du völlig Recht! Und ich weiß natürlich auch nicht, wie es hier wirklich war. Es gibt da sicher schwarze und weiße Schafe unter den Produktionsfirmen (diese Beiträge werden ja meist nicht von den Fernsehsendern selbst gedreht, sondern nur angekauft oder in Auftrag gegeben). Ich will nur zu einer gehörigen Skepsis anhalten, und kann nur jedem empfehlen, solche Beiträge mal mit einer kritischen Distanz zu betrachten. Achtet mal darauf, was

1. Die Interviewten sagen (echte Fakten)
2. Der Sprecher rein inhaltlich sagt
3. auf der emotionalen Ebene transportiert wird (Musik, Tonlage des Sprechers, dramatisierende Adjektive, Kameraperspektive und Schnitte, ...)

Wenn man die Beiträge auf den ersten Teil reduziert, bleibt da meist etwas ganz anderes übrig - und selbst bei dem kann man nicht davon ausgehen, dass es wirklich die wahre Meinung des Interviewten wiedergibt. Der zweite Part ist meist schon deutlich dramatischer in der Darstellung, aber was den Eindruck wirklich ausmacht, der beim Zuschauer ankommt, ist Teil 3 - und der dürfte bei einer objektiven Berichterstattung überhaupt nicht existieren. Vergleicht mal enen Beitrag aus der Tagesschau mit so etwas hier - dazwischen liegen Welten.

Dieser Beitrag ist da noch einigermaßen harmlos. Aber auch hier: Hört mal hin, was der Labormitarbeiter da wirklich sagt: Wassertank: "Umweltkeime". Na klar sind da Umweltkeime, das ist doch kein steriler Reinraum. Solche Keime hängen auch an jedem Wasserhahn, man hat sie an den Händen usw. Ist da wirklich eine gesundheitliche Gefahr - vor allem, da das Wasser ja noch fast auch Kochtemperatur erhitzt wird? Dazu sagt er nichts, und ich bezweifle das. Dann beim Milchschlauch: "Wenn man hieraus über längere Zeit Kaffee trinkt, könnte es im schlimmsten Fall passieren, dass Allergien ausgelöst werden." Das ist sicher ein Problem, keine Frage! Aber klingt weit weniger dramatisch, als es Sprecher, Musik und Bilder rüberbringen und damit den Eindruck erwecken, jeder Kaffeetrinker müsste fast zwangsläufig langsam und unbemerkt erkranken. Und ich sagte ja auch schon immer, dass ich diese Milchdinger aus hygienischen Gründen nicht haben will, weil man mehr Arbeit mit dem Säubern hat als wenn man die Milch selbst schäumt.

Zu all den anderen Teilen, die da in die Untersuchung gegeben wurden (Dichtungsringe usw.): Kein Wort mehr. Vermutlich war hier das Ergebnis nicht wie gewünscht.

Nüchtern betrachtet also: Der Milchschlauch wurde schlecht gereinigt und enthält Schimmelsporen. Oh Wunder! Ich bin sicher, dass der Beitzer da nicht ganz nach Bedienungsanleitung vorgegangen ist. Für den Rest, so eklig er aussehen mag: Vermutlich Fehlanzeige! Ich kann also keinen objektiven sachkundigen Hinweis finden, dass von den Automaten bei regelmäßiger ordentlicher Reinigung des Milchschlauchs tatsächlich eine Gefahr ausgeht. Dennoch wird der Eindruck erweckt, man tränke mit jeder Tasse aus so einem Automaten schimelverseuchte Ekelbrühe.

Wie gesagt, ich will das Thema nicht als irrelevant abtun, aber zwischen den durch diesen Beitrag verursachten Ekelgefühlen und den objektiven gesundheitlichen Gefahren besteht m. E. ein ziemlicher Unterschied.

 

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Aber jetzt mal ehrlich, ich glaube wir brauchen nicht weiter um den heißen Brei rumreden, letztlich sind die Maschinen nach einer Zeit innen mit Schimmelsporen voll... da spielt doch das Thema über Berichterstattung gar keine Rolle.
Mir ist der Wassertank auch egal, aber in der Maschine verteilen sich doch die Schimmelsporen.
Alleine der Gedanke, dass der Kaffee, den ich mit Genuß trinken möchte, da durchgedrückt wird, reicht, mir einen Siebträger zu kaufen.
"Da beißt die Maus keinen Faden ab", die Dinger sind mit Siff, ob mit viel oder wenig Schimmel, voll...

Selbst meine "alte" Saeco Incanto sah von innen nicht wirklich appetitlich aus... und bei der konnte man die Brühgruppe zur Reinigung entnehmen, ohne sie in die Werkstatt zu geben...
Letztlich ist es doch auch logisch, da wo es immer schön warm und feucht ist , da bildet sich Schimmel, es sei denn es wird sauber gemacht...

 

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Also ich habe auch einige Jahre einen Vollautomaten eingesetzt. Wenn das Gerät gut gereinigt wird und die Brühgruppe sowie das innere immer Saubergehalten wird, ist das kein Problem. Das ist bei einem Siebträger auch nicht anders.

Die Reinigung ist um einiges einfacher. Aber ich habe schon gebrauchte Siebträger erworben bei denen scheinbar während der gesamten Zeit noch nie eine Rückspülung durchgeführt wurden ist. Das ist auch nicht lecker!
Eins ist aber fakt. Ein Espresso habe ich noch aus keinen Vollautomaten richtig gut serviert bekommen.

 

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Wie ich schon sagte, meine (eine Jura-Maschine derselben Bauart wie im Video zu sehen) sah nicht so aus. Zwar gab es da auch etwas Dreck - das rührt daher, dass nun mal nicht alles 100%ig dicht ist und immer wieder mal hier und da ein Tropen Kaffee austritt, der dann trocknet und diese dort gezeigten Krusten hinterlässt. Aber
1. war da nirgendwo Schimmel (das hätte ich mir gemerkt), weil alles trocken war
2. waren diese Krusten nur an Stellen, mit denen das zu produzierende Lebensmittel überhaupt nicht in Berührung kommt. Das sind ja die Reste dessen, was aus dem Brühkreis austritt - undenkbar, dass das den Weg wieder zurückfindet. Insofern ist, selbst wenn die Maschine dreckig ist, noch nicht davon auszugehen, dass "der Kaffee, den ich mit Genuß trinken möchte, da durchgedrückt wird", sondern er kommt damit gar nicht in Berührung.

Mag sein, dass andere da andere Erfahrungen haben, und vielleicht ist das je nach Dichtigkeit der Maschine, nach Nutzungsverhalten, Umgebungsluft usw. unterschiedlich. Aber die pauschale Aussage, alle Maschinen seien total verdreckt und voller Schimmel, halte ich für falsch.

Das kann ich vollauf bestätigen!

 

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Dafür hab ich schon aus vielen Siebträgern einen Espresso wie aus dem Vollautomaten serviert bekommen. :mrgreen:

Gruss
Plempel