Vorstellung und Dank für viele Informationen

Nicht aufgeben und nicht zu viele Variablen auf einmal verändern. Am besten erstmal den passenden Mahlgrad finden und danach das tampern optimieren etc.
Oder du machst die Italienische Methode: ohne rumhantieren mit Waage oder im Mahlgut herumzurühren den Siebträger nach Augenmaß befüllen, tampern und ab dafür.

 

Am besten, du beginnst mit dem Zweiersieb, füllst ungefähr 15-17 gr Pulver ein, das du so fein mahlst, dass die Durchlaufzeit 20-25 sec beträgt. Tampern ist nicht so wichtig, einfach das Pulver glatt drücken.
Wenn dir damit etwas Brauchbares gelingt, aber nicht optimal schmeckt, kannst du die Pulvermenge variieren, eventuell musst du den Mahlgrad auch verändern (mehr Pulver , gröberer Mahlgrad und umgekehrt). Versuche immer die o.a. Durchlaufzeit in etwa zu erreichen.

 

Wie misst du die 20g und warum nimmst du 20g im 16er?

 

Nee, ist kein Ding, ich wollte nur wissen warum. Etwas Platz zum Quellen sollte er jedenfalls haben, ansonsten ist die Richtlinie für die Füllmenge eher der Geschmack. Nach dem Einspannen sollte er mit Sicherheit nicht die Dusche berühren. Ich beginne häufig mit einer Menge, bei der durch den Bezug gerade so ein Duschabdruck entsteht.

Aber das wird eher nicht das Problem sein. Wäre es drin, mal ein Video von deinem ganzen Prozedere zu machen? Sonst wird das hier schwierig. Ideal wäre natürlich, wenn sich einer in deiner Nähe findet, sowas gibt's hier öfters.

Schmeckt denn der erste Espresso immer okay und die folgenden dann nicht mehr, oder kreuz und quer gemischt?

 

Ah okay, wenn du noch keinen röstfrischen Kaffee hast (am besten vom Kleinröster), kann es durchaus daran liegen. Ältere Supermarktkaffee taugt meistens nicht für den Siebträger.
Tamperdruck ist nicht wichtig. Wichtig ist, das vor dem Tampern das Mehl gleichmäßig verteilt ist und du dann gerade tamperst. Für die gleichmäßige Verteilung braucht es keine teuren Tools, manche nehmen Zahnstocher, ich sehr selten so einen 3 zackigen Kartoffelspieß. Durch seitliches und senkrechtes Klopfen bekommt man das Mehl aber auch ohne Hokuspokus gut verteilt. Manche Mühlen machen ohnehin einen schönen mittigen Haufen. Da würde ich den Siebträger kurz senkrecht aufklopfen und das war's.

 

Channeling kannst du ausschließen?

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hier spielt die Siebgeometrie und das Mahlgut stark mit rein, deshalb würde ich hier keine feste Regel formulieren wollen; ich rate aber auch, es lieber mit "etwas zu viel" angehen zu lassen (nicht: "viel zu viel"), weil dann die Chance geringer ist, dass Dir der dauernd Puck reisst, besonders im Einer. "Knapp unter der Dusche" ist relativ, 1 - 2 mm dürfen es aber gerne sein, denn der Kaffee möchte etwas quellen (der eine mehr, der andere weniger, alter Kaffee kaum mehr). Wenns schnell blondet, obwohl so viel Pulver im Sieb ist, taugt entweder das Mahlgut nichts (überaltert) oder der Mahlgrad ist unpassend bzw. arg ungleichmäßig (Mühlenproblem!). Ein "zu fein" richtet dabei ähnliches an wie ein "zu grob": irgendwie schießt das Wasser ungleichmäßig am Kaffee vorbei, das eine mal, weil es den Puck zersprengt (Mikrorisse genügen), das andere Mal, weil das Mahlgut einfach zu wenig Widerstand aufbaut. Ähnliches passiert auch mit einer schlechten oder defekten Mühle, wenn das Mahlgut zu inhomogen ist.
Dir muss klar sein, dass das Mahlgut ein zentraler Teil des Gesamtsystems ist - über das Mahlgut wird der Druck aufgebaut. Die Maschine liefert nur die Voraussetzung für Druckaufbau (Pumpe, Hebel) und Wasser von stabiler Temperatur dazu, egal ob PavoniHebler oder E61-Bolide.
Diese Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Die Mahlkönig sollte das aber bestimmt nicht sein. War sie neu gekauft?
Auch ich freue mich aufs Video

 

Danke für die Videos. Ich denke du bist grundsätzlich auf dem richtigen Weg.
Eine Frage vorweg, wie lange lief die Maschine vor dem Bezug?

Zum Bezug selbst. Er läuft etwas flott, fängt für E61 auch früh an, vorausgesetzt das Video beginnt mit umlegen des Hebels. In Verbindung mit der deutlichen Überfüllung von 20g (Standard 2er Sieb?) musst du dafür ziemlich grob mahlen, zusammen entsteht dadurch eine niedrige Extraktion was bedeutet, dass die Säure überwiegt. Ich würde Allgemein die Mehlmenge reduzieren (vielleicht mal 17g), um dies auszugleichen feiner mahlen und darüber hinaus noch ein Tick feiner zu mahlen, um den Durchfluss etwas zu verlangsamen. Der Geschmack sollte sich dadurch deutlich verändern.

Durch den flotten Durchfluss beziehst du auch eher viel und deutlich ins Blonding, das ist aber nicht das Säure Problem sondern wirkt da eher entgegen. Die Crema wirkt auch ziemlich hell, ist aber schwer übers Video zu deuten.

 

meine Frage wäre (aus Sicht eines Pavoni-Betreibers): wie lange hast Du vorgeheizt? Auf Szene 0336, Leerbezug, sehe ich Wasser, aber kaum Dampf, das sieht mir noch deutlich zu kalt aus. Die Pavoni spratzelt da ganz anders, die Domobar nach 30 min auch. Die Bezugszeit fand ich soweit hinsichtlich der bezogenen Menge ordentlich, auch den Füllstand kenne ich so von der Domobar als gute Ausgangsbasis. Da überlasse ich aber gerne weitere Urteile @Max1411

Und ganz am Rande: