Vorteile flacher Mahlscheiben gegenüber Comandante bei Filter?

Diskutiere Vorteile flacher Mahlscheiben gegenüber Comandante bei Filter? im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Liebe KN´ler, zu folgendem Thema würde mich Eure Erfahrungen interessieren: Ich trinke derzeit vorwiegend Filterkaffee als Handaufguss. Mit...

  1. Walker

    Walker Mitglied

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    Liebe KN´ler, zu folgendem Thema würde mich Eure Erfahrungen interessieren:

    Ich trinke derzeit vorwiegend Filterkaffee als Handaufguss. Mit konischen Mühlen (manuell und elektrisch) habe ich in den letzten Jahren etwas Erfahrung gesammelt, jedoch keine solche mit Mühlen mit flacher Mahlscheiben Geometrie. Mir ist bewusst, das diese generell für unimodaleres Mahlgut stehen, dies wiederum im Filterbereich bzw. für hellere Bohnen gewünscht wird.

    Auf der anderen Seite wird z.B. eine Handmühle wie die Comandante für "relativ" unimodales Mahlgut gelobt. Klar ist mir auch, das die Einteilung konisch => weniger unimodal vs. flach => unimodal eine Vereinfachung darstellt die so nicht immer zutrifft.

    Dennoch wird die besagte C40 häufig für einen ausbalancierten Filterkaffee gelobt. Dem kann ich aus eigener Erfahrung zustimmen. Nun frage ich mich vor diesem Hintergrund, welche weiteren Vorteile würde hier eine Mühle wie z.B. die Ode mit 64mm flachen Scheiben oder die Wilfa mit 58mm Scheiben bringen? Werden nicht Beiden recht unimodadales Mahlgut zugeschrieben?

    Welche weiteren Vorteile würde ein "Aufrüsten" auf SSP Burrs bringen?

    Erkaufe ich mir dadurch auch irgendwelche Nachteile, etwa schwierigeres Einstellen auf die Röstung? Störende Geschmacksnoten?

    Dringen diese Vorteile hauptsächlich bei "teeartigen" Kaffees, sehr fruchtbetonten oder sehr säurehältigen Kaffees durch oder auch bei schokoladigen, nussigen Röstungen?

    Wenn Jemand dazu seine Erfahrungen schildern möchte, wäre ich dankbar.

    PS.: das ist weniger als Kaufberatung gedacht, sondern dient erst mal dem prinzipiellen Verständnis.
     
  2. #2 domimü, 14.03.2022
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    Nein, es kommt sowohl bei Kegel- als auch Scheibenmahlwerken erst mal auf den Schliff und die Ausrichtung an.
    Wenn es um konische, Scheiben- oder Hybridmahlwerke geht, um vorschnellen Verallgemeinerungen nicht auf den Leim zu gehen:
    Titan Grinder Project: Can it Beat the Mazzer Robur? (home-barista.com)

    SSP Burrs gibt es übrigens auch in zahlreichen Varianten, z.B. für die EK43 welche für high, low, ultra low uniformity.
    Mit denen habe ich keine Erfahrung, mir genügt zu Hause immer noch die Mahlkönig Guatemala Lab mit den ersten Scheiben.
     
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  3. #3 Lemmy39, 14.03.2022
    Lemmy39

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    Ich trinke beim Filter gerne hellgeröstete, fruchtige, bzw. säurehaltige Bohnen.
    Für diese Art Kaffeezubereitung habe ich eine Comandante und eine 60-jährige Favorite 2a mit 64mm flachen MK Kenia Scheiben. Egal wie oft ich die beiden Mühlen direkt vergleiche, die Comandante kann mein Herz nicht gewinnen. Ich behalte sie, nur weil ich eine Handmühle für unterwegs haben möchte!
     
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  4. snape

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    Ich muss @Lemmy39 voll zustimmen. Ich habe erst mit der 1ZPresso KPlus für Filter gemahlen… nicht schlecht. Dann fürs Ferienhaus eine Commandante gekauft (weil wenig Platz), sehr enttäuscht, da viele Fines und dadurch bittere Geschmacksverfälschung.
    Dann Zuhause ENDLICH die EK43 aufstellen dürfen mit SSP auf Pre2015 geschliffene Mahlscheiben: WELTEN! Da hat die Commandante verloren… leider.
     
  5. #5 Seuling, 15.03.2022
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    Ich möchte keine Werbung für die Kaffeemacher betreiben, will dich nur auf deren jüngsten Test / Vergleich von Espressomühlen aufmerksam machen, falls du davon noch nichts weißt.
    In einer Folge vergleichen sie eine Eureka, die Niche Zero, ECM S 64 und eine Mazzer.
    Irgendwie sind sie auch auf die Frage nach der Filtertauglichkeit der Mühlen gekommen, mit Partikelverteilung und Geschmackstest.
    Vielleicht bringt dir das auch neue Erkenntnisse für deine Suche.
    Ich habe die C40 für Filter und eine ECM S 64 Manuale für Espresso.
    Bin mit beiden jeweils in deren "Feld"
    zufrieden, die C40 macht im Espressobereich keinen schlechten Job, kann den 64 mm Scheiben aber nicht das Wasser reichen.
    Die S 64 verstelle ich nur ungern, wenn der Espresso gut läuft.
    Wenn ich einmal eine SD Mühle für Espresso habe (z.Bsp. Niche etc.),
    darf die S 64 auch mal für Filter ran.
    Diese könnte auf dem Gebrauchtmarkt ein Tip sein, wenn man sich nicht allzusehr am Todraum stört / diesen handeln kann.
     
  6. #6 Seuling, 15.03.2022
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    ... ist aber auch ein ungleicher Kampf ...

    Passt gerade auch auf das Zeitgeschehen - leider :(:mad:
     
  7. #7 cbr-ps, 15.03.2022
    Zuletzt bearbeitet: 15.03.2022
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    Welcher Erkenntnis soll ein Espressomühlentest ohne eine der hier diskutierten Mühlen für die Filteranforderung bringen?

    Eine klassische Espressomühle für Filter? Das würde ich lassen…
     
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  8. cbr-ps

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    Meine Lagom P64 mit UM SSP schlägt die C40 bei hellen Filterkaffee, was die C40 aber nicht komplett schlecht macht, zumal für einen Bruchteil des Preises. Im Urlaub ist sie nach wie vor mein Begleiter für dieselbe Anwendung und auch da schmeckt der Kaffee lecker.
     
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  9. #9 domimü, 15.03.2022
    domimü

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    Ja, die Stärke der C40 ist die Mobilität. Aber im Vergleich zu anderen Handmühlen ist sie für Filter und hellen Espresso ganz weit vorne. Für dunklen Espresso gibt es andere Anforderungen an das Mahlgut, da ist Uniformität und Unimodalität gar nicht so gewünscht.

    Ich möchte hier aber nicht noch einen Thread entstehen lassen, wo sich gegenseitig darin bestärkt wird, daß habe mit konischen oder Scheibenmahlwerken zu tun, z. B. die vor ein paar Jahren populäre K30 war eine Scheiben Mühle, die explizit für ihr nicht-unimodales Mahlgut beworben wurde, eben als Spezialistin für (dunklen) Espresso. Das entsprechende Whitepaper wurde zwischenzeitlich von der Homepage entfernt...
    Aus obigem Link erkennt man auch, dass Betonung der Säure etc. zwar am Mahlwerk liegt, nicht aber an konisch oder Scheibe.
     
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  10. Kid_A

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    Habe nur ich den Eindruck, dass keiner der Antwortenden wirklich auf die Frage des Themenerstellers eingeht?

    Ich habe @Walker so verstanden, dass er wissen wollte warum Pre2015 EK-, Guatemala-, Kenia-, SSP-Unimodalscheiben etc. als das Nonplusultra für Brews angesehen werden.
    Hier steht nur, dass sie soviel besser sind als beispielsweise eine Comandante, aber nicht warum bzw. in welche Richtung sich das Geschmacksbild verändert.
    Ich kann hierzu leider nichts beitragen, weil ich auch nur eine Comandante und keine Scheibenmühle für Filter besitze.
     
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  11. cbr-ps

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    Weil der Schliff der Scheiben dazu führt, dass ein dafür optimales Mahlgut entsteht. Das hat @domimü weiter oben schon erläutert und wurde auch in vielen anderen Threads schon sehr ausführlich diskutiert, teils auch mit Messungen belegt.
     
  12. Kid_A

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    Ja, das hat er geschrieben. Ich denke aber der Themenersteller wollte eher darauf hinaus, was sich hierdurch in der Tasse bzw. in welche Richtung sich der Geschmack ändert bspw. gegenüber einer Comandate. Vielleicht irre ich mich aber auch.
     
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  13. cbr-ps

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    Hier mein subjektiver Eindruck C40 vs Lagom: 2019er Option-O - Lagom P64

    Ich würde es nicht wie @snape als „verfälscht“ bei der C40 bezeichnen, sondern einfach nur andere Aromen durch den höheren Fines Anteil. Kann man je nach persönlichem Geschmack positiv oder negativ bewerten. Wird auch im SSP Thread diskutieret. Ich bevorzuge allerdings auch die Klarheit der SSP Scheiben.
     
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  14. Walker

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    Erst mal Danke an Alle die hier beigetragen haben. Gehe mal auf einige Kommentare näher ein.

    Danke an @domimü für die valide Erwähnung, wie wichtig der Schliff der Scheiben ist. Das hatte ich in meinem Eingangspost vergessen zu erwähnen.
    Darf ich aus deinen Statements schließen, das für dich einzig der Schliff für die Partikelgrößenverteilung (nicht nur der Säuregrad) verantwortlich ist, es keine Tendenz gibt, das flache Scheiben gegenüber konisch hier im Vorteil sind? Das würde mich etwas wundern, da das Feedback in diesem Thread deutlich zugunsten von 64mm Flat Burrs (wir reden nur von Filterkaffee) liegt.

    PS.: ich weiß das Thema ist recht akademisch, es muss Niemand antworten, nur wer Spaß daran hat :)
     
  15. Walker

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    Danke @Kid_A genau darauf wollte ich hinaus und nein du irrst dich nicht.
    Wie gesagt:
     
  16. cbr-ps

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    Zumindest gibt es unter konischen wie auch Scheibenmühlen welche, die jeweils besser oder weniger gut für Filterkaffee geeignet sind. Dass bei sehr hochwertigen Mühlen Scheiben dominieren bedeutet nicht zwingend, dass das Niveau theoretisch nicht auch mit Kegeln erreichbar sein könnte. Ist aber eine sehr theoretische Diskussion, solange niemand eine passende Kegelmühle auf höchstem Niveau entwickelt. Der Etzmax Brew Kegel könnte eine Option sein, da fehlt mir aber der Vergleich.
     
  17. Walker

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    Ich mache mal einen Anfang und werfe Zitate von Euch aus anderen Threads in die Runde (kann man in anderen Threads einfach auf Zitat klicken und diese hierher holen?):

    @cpr-ps in 2019er-O-Option Lagom #700:
    "helle Röstungen vs C40 NB: Ich habe eine parallele V60 Brühung einer Don Tacho Eigenröstung verglichen...Mit der Lagom tendenziell etwas klarer, weniger „dunkle“ Aromen, Frucht präsenter. Der Abstand ist allerdings überraschend gering."

    @dergitarrist in Ode Brew Grinder von Fellow #239:
    "in unserem ersten Vergleich war die C40 näher an unserer EK (analytischer) und die ODE näher an der Uniform, d. h. ja, süßer, voller, aber eben mit deutlich mehr von der Klarheit, die wir an der EK und C40 so schätzen."
     
  18. #18 domimü, 15.03.2022
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    @Walker Du vergleichst ein kleines konische Mahlwerk mit einem mittelgroßen Scheibenmahlwerk. Daraus leitet du einen Vorteil für 64mm Scheiben ab, und als nächstes für Scheiben allgemein.
    Ich fahre einen roten Kleinwagen, mein Nachbar einen weißen Sportwagen. Trotzdem würde ich nicht sagen, dass weiße Autos besser beschleunigen als rote.

    Scheibenmahlwerke, vermute ich, können leichter hinreichend präzise ausgerichtet werden - wenn man von den Alignement-Threads absieht. Aber vergleiche doch mal die Original-EK43-Scheiben mit den Original-K30-Scheiben. Wie soll da ähnliches Mahlgut rauskommen? Und bei den TitanGrinderProject - Mühlen, wie weit der Bereich innerhalb der Scheiben bzw. Koni ist, was Bitterkeit etc. anbelangt.
    Ich sehe für Filterkaffee Vorteile von Scheibenmahlwerken ggü. Comandante nur bei den filteroptimierten Mahlscheiben, die also uniformeres, oder gar unimodales Mahlgut für Filterkaffee produzieren. Für hellen Espresso müssen die dann auch noch fein genug mahlen (hier scheitern zahlreiche Scheibenmühlen mit "Filterscheiben").
    Für dunklen Espresso gibt es andere Vorgaben, da kommt es eher auf das richtige Verhältnis von Fines zum Rest des Mahlgut an.
     
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  19. #19 Kubikfranz, 15.03.2022
    Kubikfranz

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    Ich muss einmal zwischenfragen: Was bitte bedeutet "unimodales Mahlgut"?
     
  20. #20 cbr-ps, 15.03.2022
    Zuletzt bearbeitet: 15.03.2022
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    Ja, Passage markieren und im aufpopenden Kontextmenü Zitat oder Multizitat wählen.

    Was willst Du mit den Zitaten sagen? Das sind jeweils individuelle Einzelvergleiche, die keinen grundsätzlichen Rückschluss auf die Bauform im Allgemeinen zulassen.

    Bei den individuellen sensorischen Einschätzungen würde ich eher dem Profi @dergitarrist trauen, als mir bestenfalls Amateur…;)
     
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