Wann ist Kaffee zu alt?

Kaffee ist nie zu alt, es sei denn, er ist ranzig geworden. Es ist möglicherweise nicht mehr ideal oder sogar für eine Reihe von Brauverfahren oder -anwendungen geeignet, hat aber dennoch Verwendung. Im Allgemeinen sprechen wir bei Kaffeespezialitäten gerne von 3 Monaten, aber das ist willkürlich. Alles, was klar ist, ist, dass zu frisch nicht gut ist, aber wenn eine Bohne ihren Höhepunkt erreicht und wenn sie vorbei ist, ist weniger als klar.

Ich verweise den Leser auf die CEC Group @ ZHAW in Zürich.

S.. https://www.researchgate.net/public...nd_Roasted_Whole_Beans_in_Different_Packaging

 

"Benkenlos trinken", "ohne wahrnehmbaren Geschmacksverlust lagern" und "im Siebträger problemlos und konsistent verwendbar" halte ich für sehr unterschiedliche Dinge.

Ich glaube gerne, daß man mehrere Jahre alten Kaffee ohne gesundheitliche Risiken verwenden kann. In diesen Sinne also "bedenkenlos".

Ab welchem Alter man Geschmackseinbußen wahrnimmt hängt vom Kaffee ab und von der eigenen Erwartungshaltung. Bei den hier meist diskutierten Spezialitätenkaffes und den rechte hohen Ansprüchen vieler Forumsmitglieder dürfte das nach wenigen Monaten der Fall sein. Zudem hängt es von der Verpackung, der Lagerung und dem Transport ob.

Bezüglich Mahlgrad, Durchlaufzeit und Brührate einfach und wiederholbar beziehbar zu sein hört bei manchen Kaffees schon nach wenigen Wochen auf. Daher die vielen Threads hier, wo Leute verzweifelt nach technischen Upgrades und handwerklichen Tipps fragen und letztendlich nur zu frischem Kaffee wechseln müssen.

Ja man dem, ob man also nach gesundheitlicher Unbedenklichkeit, Geschmack oder Handhabung schaut, wird man unterschiedliche Haltbarkeitsdaten bekommen. Und da diese auch noch von Bohne zu Bohne sowie von Nutzer zu Nutzer unterschiedlich ausfallen wird es keine allgemeingültigen Werte dafür geben. Mit den oft zitierten 2-12 Wochen liegt man häufig richtig, Aussnahmen bestätigen aber auch hier die Regel.

Und: Weit über 90% aller Kaffeetrinker haben weit geringer Ansprüche an ihren Kaffee als wir Forenmitglieder und werden mit viele Monate altem Kaffee aus dem Supermarkt glücklich, den sie durch ihren KVA jagen.

 

So ein wiedergekäuter Blödsinn...

Interessant, das kann ich bestätigen.
Ich hatte vor 3 Monaten eine Trommelröstung in 16 440ml Weckgläser und 10 Wipf Ventilbeutel aufgeteilt und bis letzte Woche vergleichen verbraucht.
In den Weckgläser herrscht ein Überdruck von geschätzt knapp unter 1bar, die >Tüten sind nach dem sie mal prall waren, irgendwann etwas weich geworden.

Der Kaffee aus den Weckgläser schmeckt nach dem öffnen und nach 12h Akklimatisierung echt noch super, der aus den Tüten auch aber man merkt eher eine beginnende "Unfrische", nicht in jeder Tüte sind cremafähige Bohnen.
Den Tipp mit den Weckgläser habe ich lange ingoriert, fortan ist das aber meine Lagermethode.

Wann ist Kaffee zu alt?
Helle Röstungen nach 6-12 Wochen, dunkle Röstungen +4 Wochen, italienische Röstungen nach 3-6 Monaten?

 

die kriegen nix raus - da ist genug sauerstoff zwischen den bohnen und bleibt dort auch.
dann tritt co2 aus (wenn frisch) der sich unten absetzt - beim öffnen - spritzt sauerstoff ein und wirbelt alles auf. = alles co2 verloren und oxidation geht weiter.

bei weck kannst wenigstens oben öffnen, ohne die luft zu "stören"

aber eben - wer so viel geld für diese büchsen ausgegeben hat, will sowas nicht hören

 

Hören schon Tokajilover, aber nicht für richtig befinden. Ich habe eine 500gr Dose, und finde sie nicht schlecht - besser als andere Dosen. Die Luft überhalb der Bohnen wird schon mal komplett herausgedrückt, und dann luftdicht abgeschlossen, während sich bei der Lagerung co2 bildet und die restliche Luft, welche noch zwischen den Bohnen war, durch das Ventil raus drückt. Das schwerere co2 verdrängt die Luft nach oben. Beim Öffnen zieht man den Innendeckel nach oben, ich wüsste nicht, wie da jetzt Luft rein schießen sollte, und alles durcheinander wirbeln - höchstens den Bereich überhalb der Bohnen, welcher dann beim Verschließen erneut durch das Ventil ausgedrückt wird. Die Bohnen entnimmt man am Besten mit der kleinen Soßenkelle.
Nebenher lagere ich auch in Ventilbeutel, bei denen ich nach Entnahme auch die Luft rausdrücke, so gut als möglich, und dann mit dem Zipper verschließe, oder ohne Zipper nur eng eindrehe und einen Gummi drüber lege. Geht beides auch sehr gut für 500gr, die ich in ca. 5 Tagen verbrauche.

lg ...

 

Wenn das dein Maßstab ist, kannst Du das so halten, aber:

Eben, in meinem Siebträger kriege ich Bezüge mit den meisten Bohnen nur sinnvoll hin, wenn sie (meist deutlich) jünger als 1/2 Jahr sind. Haben sie eine gewisse Grenze überschritten, rauscht es nur noch durch und ein sinnvoller Bezug ist nicht mehr möglich. Daher sind sie dann für mich sehr wohl „zu alt“, auch wenn sie aus lebensmitteltechnischer Sicht noch nicht als verdorben gelten.
Manche sehr dunklen Röstungen funktionieren etwas länger, aber da ich die nicht mag, spielen sie für mich keine Rolle.

 

die messungen der leute bei der zahw untermauern meine aussagen durch akribische messungen.

wer braucht da noch graue zauberer?

 

gib mal einen link - sehen ist besser als glauben

 

Weckgläser öffnen quasi wirbelfrei, das kann jeder für sich mit den "Spezialdosen" ja mal selbst bewerten.
Ich habe hier ein TightVac, funktioniert toll, solange bis man über 8cm den Deckel nach oben ziehen muss und zischend Luft einstrudelt....was für eine sinnvolle Eigenschaft
AirScape arbeitet auch über das ganze Zylindervolumen, Deckel zieht man abdichtend nach oben raus.
Wer eine Nebelmaschine Zuhause hat kann ja mal versuchen den Nebel beim öffnen nicht aus der Dose zu entfernen, gutes Gelingen.

Zum Weckglas: Das aus den Bohnen austretende CO2 verdrängt auch hier den Sauerstoff nach oben, die Dichtung öffnet sobald der Druck zu hoch wird und so tritt hier auch der Sauerstoff auch aus. Ich finde es aber viel wichtiger, dass bei Langzeitlagerung die Bohnen im CO2 liegen.

 

irgendwo im dosen topic kannst es finden

 

danke - ist mir aber nicht so wichtig, dass ich lange stöbere - ich habe ja keine Alterungsprobleme bei den Bohnen.

 

na dann hättest es sowieso nicht gelesen - ciaopeppino

 

Danke vielmals für die Blumen!

Habe 15 Jahre lang einen KVA gehabt und keinen großen Einfluß des Bohnenalters feststellen können.

 

doch, hätte ich - ich habe bloss keine Lust ewig in freds rumzustöbern, deren Thema mich nur am Rande interessiert.

 

Wer nicht.
Liegt vermutlich am Vollautomaten. Interessant, dass du als VA Geschmacksexperte, das 15 Jahre ausgehalten oder nicht gemerkt hast

 

Bei unserem Büro-VA konnten die Kollegen nicht mal einen Unterschied zwischen Kleinröster-Premiumbohnen und Rewe-Angebotsbohnen feststellen. Wir sind dann beim Angebotskaffee geblieben.

 

Genau, der limitiert den Geschmack und den Einfluss verschiedener Bohnenqualitäten auf den Geschmack so grundlegend dass das Bohnenalter da auch keinen Unterschied mehr macht.

Der KVA war bequem, der Cappuccino daraus nicht schlecht und besser als manches, was man in der Gastro so angeboten bekommt. Der (Pseudo-)Espresso erträglich, aber schon eine Nespresso macht besseren. Mit dem Siebträger bin ich nun in ganz andere Sphären vorgestoßen - da machen die Bohnen und nicht zuletzt deren Alter einen deutlichen Unterschied. Aber selbst 9 Monate alte Bohnen stechen da den Kaffee aus dem KVA locker aus.

 

- was es nicht Alles gibt ...