Wartungs-Rhythmus E61 Brühgruppe

So ein Unsinn. Wo willst du die denn hinspülen? Schon mal nachgesehen was nach dem Sieb kommt?

Nimm lieber ab und an das Duschsieb ab und mach es, wie auch den dann zum Vorschein kommenden Teil der BG sauber. Bei mir sind da nie Krümelchen. Wie auch? Wie sollen die denn gegen den Wasserdruck hoch wandern?

 

Mach mal langsam , wenn man wie Du scheinbar lange nicht mit Reiniger spült kommt schonmal recht braunes Wasser unten raus beim rückspülen. Nun stellen wir uns mal dumm, was könnte das wohl sein? Und vorher wars drin und jetzt nicht mehr, also wird was rausgespült. Und das allein beweist ja nun locker Sinn oder Unsinn.

 

Man merkt, dass Du das noch nie ausprobiert hast. So viel zum Thema Unsinn.

Der Rest der Krümel, die es durch das Duschsieb durchgeschafft hat, wird übrigens beim Rückspülen durch den Ablass der Brühgruppe hinausgespült. Kannst Du leicht selbst ausprobieren. Dann können wir gerne weiter über Sinn und Unsinn diskutieren.

 

Klar hab ich das ausprobiert. Und natürlich kenne ich das auch.

Ich lasse aber nach jedem Shot nen Leerbezug raus und gehe anschließend mit der Espazzola (gibt es hier ja Infos zu) durch das Bajonett. Da sind dann alle Krümel weg.

Warum sollte ich die Krümel einmal längs durch die komplette Gruppe jagen?

Ist ja auch egal. Kann jeder halten wie er will. Nach meiner rund 20 jährigem Erfahrung ist das, was viele hier diesbezüglich treiben Unsinn.

 

Grad mal gemacht. Nach meinem beschrieben Prozedere sieht das nach Rückspülen so aus:

 

Mein Foto habe ich natürlich nach einem kurzen Rückspülen gemacht. Da bleibt trotzdem was hängen. Kann es sein, dass Du vorher den Kaffee vergessen hast?

 

Nein. Ich habe das Foto gemacht, nachdem ich das beschriebene Prozedere wie üblich durchführte: Espresso brühen, Leershot, mit der Espazzola während Bezug durchbürsten, Rückspülen. Da ist nix an dem Bild konstruiert oder so.

Letztlich bleibt der jeweilige Aufwand sicher mehr oder weniger der gleiche. Ich hole wohl mit der Espazzola die Krümel raus, die bei dir im Blindsieb und in der restlichen BG rückwärts durchgehen. Und das ist in meinen Augen auch der springende Punkt. Das Zurückschicken der Krümelchen in die Gruppe richtet langfristig totsicher mehr Sauerei und Schäden an, als meine Methode, bei der die Krümel überwiegend mit dem Wasserfluß raus kommen.

 

Kommt vielleicht auch darauf an wie voll das Sieb beim Bezug ist, bzw. Wieviel Druck noch anliegt ob und wenn der Bezugs Hebel voll durchgedrückt wird.

 

@Bernie_J : Du kannst gerne weiter glauben, dass durch dein Duschsieb keine Krümel in die Maschine gelangen. Die Praxis sieht anders aus, es sei denn, in deiner Maschine wäre ein komplett anderer Typ Duschsieb verbaut, als ich sonst jemals gesehen habe.

Davon mal abgesehen: welche Schäden sollen solche Krümel denn bitte in der Brühgruppe anrichten? Das ist doch Voodoo, was Du da behauptest.

Ich bin wahrlich kein Putz- und Rückspülfetischist und setze auch Pulycaff sehr selten ein, aber die alten Kaffeekrümel will ich nun wirklich nicht im Kaffee haben. Insofern spüle ich schon ab und an mal mit klarem Wasser rück. Und davon ist auch noch keine Ventildichtung kaputtgegangen.

 

Das verhindert schon der neue Kaffeepuck, der als Tiefenfilter wirkt.

 

Also ich spüle meine Brühgruppe jeden Abend einmal kurz zurück, und im ersten Moment sieht man da deutlich braunes Wasser austreten.
Was genau soll denn der mögliche Schaden sein, den man durch zu häufiges Rückspülen (ohne Reiniger!) anrichten kann? Aus meiner Sicht ist die Belastung für die Maschine beim Rückspülen ziemlich genau die gleiche, wie bei einem normalen Bezug. Bei beiden Vorgängen muss die Pumpe Druck gegen einen starken Widerstand aufbauen.

 

Da ist mal wieder einigen der Gaul durchgegangen.
Zurück zur Eingangsfrage: Du siehst, viele Wege führen nach Rom. Die e-61 ist in der Tat eine robuste BG, die nicht laufend gereinigt werden muss. Ich gehöre auch zu den Wenigputzern und habe nach ca. 10 Jahren bei der BG meiner ECM Technika 1 zum ersten Mal die Dichtungen gewechselt, weil 2 Ventilstößel stark abgenutzt waren. Die ST-Dichtung hat jeweils 3-4 Jahre gehalten.

 

Beim Kauf unserer Maschine (Einkreiser e61) wurde darauf hingewiesen, dass es viele verschiedene Meinungen und Theorien in diesem Feld gibt. Uns wurde geraten erst einmal mit deren Philosophien zu verfahren, weil man ja als Leihe irgendwo anfangen muss. Die eigenen Vorlieben, wird man dann schon irgendwann entwickeln. Das fand ich erst einmal richtig.
Uns wurde geraten, bei ausschließlich er Benutzung von Volvic Wasser gefiltert, vor jedem Ausschalten der Maschiene kurz rückzuspülen. 1-2 mal nur mit dem Maschienenwasser. Wenn wir das einhalten, sollte unsere Maschiene Jahre halten. Der Verkäufer hat davon abgeraten jemals irgendwelche Reinigungsmittel in die Maschiene zu geben, da man diese nie wieder Rückstandslos aus der Maschiene bekäme.
Nun bin ich verunsichert, da einige schreiben man könne die Maschiene mit zu häufigem Spülen kaputt bekommen. Das verstehe ich nicht. Und was hat das mit dem Hebel zu tun?
Machen wir doch was falsch?

 

Hallo Berlbas,
die Mechanik der E61-Brühgruppe wird mit Kaffeefett "geschmiert". Wird zu häufig mit fettlösenden Reinigern z.B. Pullscaff rückgespült, kann es zu einem erhöhten Verschleiß der Stößel bzw. des Exzenters kommen. Da die Gruppe für den Gastrobetrieb ausgelegt ist, dürfte dies im privaten Bereich jedoch vernachlässigbar sein.
Gruß, Götz

 

Danke Götz,

ich hatte nun gestern das Filtersieb inklusive Dichtring rausgenommen. Da war viel dreck drin. Habe alles mit warmem Wasser sauber gemacht. Der Dichtring hat sich sehr fettig angefühlt. Ich dachte das kommt vom Kaffee. Glaube aber nach dem Saubermachen, dass er von oben eher eingefettet war. Ist das richtig? Hätte ich den Dichtring wieder einfetten sollen?

Danke

 

Ich schmier die Siebträgerdichtung an den Außenseiten mit ganz wenig Silikonfett (für Espressomaschinen) ein. So rutscht er leichter rein und lässt sich vor allen Dingen viel einfacher mittels Blindsieb und Wasserdruck wieder rausdrücken.

Viele Grüße

Peter

tapagetalkt

 

Das ist grober Unfug. Erstens braucht man die Brühgruppe nur ordentlich durchspülen, dann ist das Reinigungsmittel wieder weg. Zweitens lagern sich die Kaffeereste (das Fett und kleine Krümel, die durch das Duschsieb kommen) mit der Zeit an den Ventilen ab, woraufhin die Ventile undicht werden. Das Zeug bekommt man aber nur mit solchen Reinigungsmitteln weg. Drittens muss das Fett raus, weil es mit der Zeit ranzig wird und der Kaffee entsprechend schmeckt.

Ich bin auch kein Freund von ständigen Reinigungsaktionen mit diesem Zeug, weil das, wie oben schon jemand geschrieben hat, den Verschleiß in der Brühgruppe erhöht. Aber ab und an muss es halt doch sein.

 

Zum Thema Rückspülen kann ich nur sagen, dass seit dem ich ein ptfe beschichtetes Duschsieb habe und nach jedem Shot mit meiner Silvia eh Temeratursurfing betreiben muss, beim Rückspülen eigentlich nur klares Wasser kommt. Seitdem spüle ich viel seltener zurück. Die Maschine macht unter der Woche auch nur 1-2 doppelte und am WE dann halt mehr. 1 mal im Monat mit Fettlöser reicht dicke für mich.
Da ich grade bei der Anschaffung einer E61 BG stehe mal die Frage zum Thema entkalken. Habe schon öfter gehört, dass man diese BG nicht entkalke sollte, sondern nur gefiltertes bzw. Ph "neutrales" Wasser verwenden sollte.
Unser Wasser hat eine Härte von 7,8°. Würdet ihr noch mit Filter (im Tank) arbeiten und überhaupt entkalken? Wenn ja wie regelmäßig?

 

Ich habe mir folgendes Procedere angewöhnt: Nach jedem zweiten, dritten Bezug
- Blindsieb rein
- Siebträger einspannen
- Kaffeebezug starten
- sobald das Blindsieb vollgelaufen ist, den Siebträger mehrmals leicht auf- und wieder zudrehen, so dass das Wasser über den Siebträger in die Abtropfwanne läuft. Das spült Kaffeekrümel weg und macht Sieb und Dichtung sauber. Ab und an noch mit dem Rundbürstchen durch und gut ist. Alle vier, fünf Monate dann Rückspülen mit Entfetter.

 

Ich habe diese Thread mit Interesse gelesen, denn ich bin kurz davor, einen Zweikeiser mit E61 Brühgruppe zu kaufen (wahrscheinlich Lelit Mara X) und frage mich, was die Pro und Kontra von der Brühgruppe sind sowie was ich an Wartung erwarten kann. Ich denke ja, dass es einen Grund geben muss, warum so viele Maschinen seit Jahren mit genau diese Brühgruppe ausgestattet sind trotz der Wartezeit. Dies ist bestimmt Zuverlässig der Ergebnisse und der Konstruktion an sich. Ich will ja eine Maschine, die mich über Jahrzehnte begleiten kann - also Robustheit ist durchaus wichtig. Aber ich frage mich auch, wie die Wartungsroutine aussehen soll. Im Laden sagte der Angestellter, einmal alle 2,5 Jahre zur Wartung für 180 € vorbeibringen und Wasserfilterwechsel alle 3 Monate. Muss das sein?

Mich interessiert sehr, was Bernie geschrieben hat:

@Bernie_J: Also du nutzt Kaffeefettlöser (oder Natron?) ca. einmal im Quartal und die Dichtungen hielten bei dir jeweils ca. 6 Jahrelang? Wie oft entkalkst du das Ganze und nutzt du auch einen Wasserfilter? Was ist mit dem (auseinandernehmen und) Einfetten der Hebel? Davon lese ich immer wieder...