Warum sind 9 bar ein amtlicher Wert?

AW: Warum sind 9 bar ein amtlicher Wert?

Der Küchenchef empfiehlt zu Löffelschaum Löffelbisquits als ideale Ergänzung.

 

AW: Warum sind 9 bar ein amtlicher Wert?

Hallo zusammen, der Wert von 9,5 bar (ohne Genauigkeitsangabe) wurde von Herrn Achille Gaggia 1937 durch Experimente gefunden. In Verbindung mit 85°C Temperatur und einer fein gemahlenen Portion Ital. Espressobohnen (Mischung aus mindestens 5 Rohkaffee-Sorten) ergab dies erstmals eine CREMA. Gaggia warb daraufhin mit dem Slogan "... con crema naturale", da viele Kaffeetrinker dies für einen künstlichen Zusatz hielten. Nachdem nun erstmals eine Zubereitungsart gefunden ward, mit der die gasförmigen Aromen in die Tasse gelangen (eingehüllt von der Emulsion aus Pflanzenöl der Bohne und Wasser) und die Kaffeetrinker beim Trinken diese mit Nase und Gaumen aufnehmen konnten, begann erst der Siegeszug dieser Zubereitungsart und Gaggia wurde ein Weltunternehmen. Nachdem 1961 erstmals eine elektrische Pumpe für den wirklich konstanten Brühdruck von 9,5 bar sorgen konnte (Faema E61, E für elettrico), entstand die heute übliche Zubereitungstechnik, die in praktisch allen Zweikreismaschinen zum einsatz kommt. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß 9,5 bar, gemessen bei kleinem Durchfluß wie bei der Kaffeezubereitung, immer ein optimales Ergebnis bringen, bei Rotationspumpe und auch der Vibrationspumpe. Wer behauptet, er schmeckt 0,5 bar rauf oder runter, könnte ein Wichtigtuer sein, da die Portionierung, Pressung und sonstwas bei jedem Kaffee ohnehin ein bisschen variieren. Wer also die Maschine mit 9,5 bar justiert / justieren läßt und 85°C im Mittel die Brühtemperatur ist, kann dann fröhlich an den anderen Parametern üben und wird bald mit guten Ergebnissen die Gäste beeindrucken. Grüße, Axel

 

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Tatsache ist, daß 8, 9 oder gar 9,5 bar (nur weil's zum eigenen Domainnamen paßt?) keine "amtlichen" Werte sind, und ebenso ist es Tatsache, daß die Hebelmaschinen mit Feder des Herrn Achille Gaggia über die Dauer der Extraktion keinen konstanten Druck beibehalten konnten (Stichwort: Federkennlinie).

Gerade die Handhebelmaschinen mit Feder, mit Ihrer Präinfusionsphase und dem danach während des Extraktion abfallenden Druck und der damit verbundenen Geschmackscharakteristik haben zu einer der interessantesten Neuentwicklungen des letzten Jahres auf dem Maschinensektor geführt: nämlich den Maschinen mit Pressure Profiling a la Marzocco Strada oder Slayer.

Und daß die optimale Brühtemperatur von der verwendeten Kaffeesorte (Arabica bzw. Robustaanteil, Röstgrad und -profil) abhängig ist, ist eigentlich selbstverständlich.

Eigentlich sollte jedem - der sich damit einmal ernsthaft auseinandergesetzt hat - klar sein, daß die Materie viel zu komplex ist um hier mit irgendwelchen Allgemeinplatitüden (x Gramm Kaffee bei y °C und z bar gibt den perfekten Espresso) das Auslangen zu finden.

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Eigentlich ist zu dem Thema schon so ziemlich alles gesagt, deshalb fände ich es schade, wenn dieser - an sich sehr interessante Thread - jetzt durch diverse Agendae verwässert oder gar verfälscht würde. Umso mehr, wenn dabei der Eindruck entsteht, daß sich der Beitragschreiber nicht einmal die Mühe gemacht hat, das zuvor geschriebene zu lesen...

 

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Und 16 Liter Hubraum in einem Vierzylinder wurden 1912 von Luigi Bazzi als idealer Motor für ein Grand Prix-Auto (FIAT) gefunden.
Was sagt uns das jetzt?

 

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Das es sich um einen amtlichen Wert handelt! :lol::lol:

 

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Die Entwicklung des Automobils hat sich in den letzten 100 Jahren sicher etwas mehr verändert als die Art und Weise der Zubereitung eines Espresso .

Ob jetzt 8 oder 11 Bar, stell die Maschine so ein wie es dir am Besten schmeckt. Ich bleibe bei etwa 8,7 und bin damit sehr glücklich. Wenigstens gibts diese INEI Richtwerte und man hat einen Ausgangspunkt von dem man sich mit +/- rauf und runter bewegen kann bis man zufrieden ist.

Solltest du bei 7g, 40 Sekunden und 1-2 Bar stehen bleiben dann hast du den Gral schlechten Geschmacks gefunden .

 

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Die Vibrationspumpen, die in praktisch jeder Haushalsmaschine zu finden sind, leisten alle um die 15 bar Druck im Neuzustand. Somit sind die Prospekte gar nicht so schlecht übersetzt:roll:. Es kommt aber darauf an, daß eine Maschine auch einen Druckregler besitzt, der bei Auftreten des zu hohen Druckes öffnet und den Überschuß in den Tank zurückgibt, um den gewünschten, konstanten Druck sicherzustellen (ich bleibe gerne beim originalen Wert 9,5 bar zum Start aller Experimente). Nur Nespresso baut sein Konzept konsequent auf 15 bar auf: Es sollte eine Art Espresso gemacht werden, die weniger Dreck verursacht, für Büros und Geschäfte. Der Kostennachteil durch die teure Einzelverpackung konnte bei Nespresso dadurch aufgefangen werden, daß die geringere 4g Portion einfach mit höherem Druck zubereitet wird. Das Ergebnis ist für uns hier natürlich nicht akzeptabel :shock:. Für mich ist eine Maschine dann eine gute Wahl, wenn man den Brühdruck direkt am eingebauten Manometer kontrollieren und leicht anpassen kann, am besten ohne das Gehäuse zu öffnen. Das hat sich, trotz aller Korrespondenz mit den Herstellern, noch nicht richtig durchgesetzt. Grüße, Axel

 

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Das ist auch gut so, weil der Espresso-Normalverbraucher daran kein Interesse hat bzw. damit überfordert wäre. Der Brühdruck wird in seiner Auswirkung auf den Geschmack völlig überbewertet. Die meisten Maschinenbesitzer haben genug damit zu tun, die anderen Parameter, wie Mahlgrad, Durchlaufzeit etc. zu beherrschen. Da amüsiere ich mich, wenn jemand mit einem Manometer, das in der Regel eine Genauigkeit von 5% besitzt, also bei 16 bar Maximalanzeige eine Abweichung von 0,8 bar bleibt, den Druck genau auf 9,5, 8,8 oder xy bar einstellen will.
Man sollte die Kirche im Dorf lassen!

 

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Es geht, glaube ich, weniger um die Übersetzung der Prospekte oder das Alter der Pumpen...

Die Druckangabe bei diesen Pumpen ist üblicherweise jener Wert, der bei einer Flußrate von 0 gemessen wird. Im laufenden Betrieb ergibt sich natürlich ein entsprechend dem Wasserfluß niedrigerer Druck, dieser Wert ist aus der Pumpenkennlinie ersichtlich (die findet man meist auf der Homepage des Pumpen-Herstellers).

Der bei der Extraktion tatsächlich anliegende Druck ergibt sich bei einer Maschine mit Vibrationspumpe aus dem Zusammenspiel von Pumpe, Expansionsventil (so vorhanden; hat ebenfalls eine Kennlinie) und dem Widerstand des Pucks.

Bei Maschinen mit Rotationspumpe erfolgt die Druckregulierung für den Extraktionsdruck normalerweise ausschließlich über den Pumpenbypass. Das wurde in den vorangegangenen Beiträgen alles auch schon erläutert...