Was ich unbedingt noch zeigen wollte... Raritäten

Hab es ja eigentlich sehr viel mehr mit den Handheblern, bei einem einzigen Modell finde ich allerdings die optisch klarere, reduziertere Pumpenvariante sogar nochmal etwas stimmiger, dieser eingruppigen Rancilio Z8, dem so zeittypischen Meisterwerk des Designers Zanuso.



Für mich persönlich wohl der schönste „Youngtimer“ (mit allerdings auch schon etwa 50 Jahren auf all den vielen Buckeln) und eine der gelungensten Espressomaschinen-Entwürfe überhaupt. Hier dann nun sogar noch in annähernd NOS- Zustand, ebenso wie die passende Mühle, was mir ja immer ganz besondere, zusätzliche Freude bereitet.
Herzlichen Dank für die ausgesprochen tatkräftige Mithilfe durch den Boardy @Jean Louis 99 bei der Umsetzung und dann sogar noch der Abholung in Mailand, der Aufdeckung ihrer besonderen Geschichte, jahrzehntelang nur paar wenige km von Rancilio- Fertigung und Museum gestanden, insbesondere da ja selbst mit großer Begeisterung für eben genau diese wundervollen Modelle.

 

Das Design dieser Maschine bezeichnet man heute als "Techno-Funktionalismus", einem Stil, der von Zanuso und seinem Partner Richard Sapper entwickelt worden war - sehr viele Entwürfe, die Zanusos Namen tragen , waren eine Gemeinschaftsarbeit der beiden Industriedesigner, ob das auch bei dieser Maschine der Fall ist, konnte ich nicht herausfinden. In der Aufzählung bedeutender Zanuso-Entwürfe fehlt sie unberechtigterweise häufig.

 

Dachte ich teile mal ein paar Bilder meiner letzten Restauration, einer Faema Mercurio 3. Serie.
War leider nicht mit einem Presso ausgestattet, finde aber die Lösung mit einem kleinen modernen recht passend, funktioniert tadellos.
Feder ist mit 4.59 Datiert, vermute der Manometer ist nicht original Mercurio.
Bei der Spange fehlt leider oben ein Stück Plexi, ansonsten ist der Zustand wirklich gut, auch das Plexi der Tassenablage ist so sauber gearbeitet, dass ich mir fast vorstellen könnte es ist original, ohne Schriftzug.

 

Vor einigen Wochen konnte ich diese so ungewöhnlich gut erhaltene Rancilio Z9 /LE Handhebelmaschine finden (ebenfalls Zanuso Design wie die Vorgängerin Z8).
Ungewöhnlich, weil NOS, also in 40 Jahren niemals in Betrieb, noch im original Karton, mit allen Papieren, Ersatzteil- Set, Rancilio Zuckerdose,……..!




















Zefix, da ist ja nichtmal was zu polieren an der!

 

Glückwunsch! Hast du dir verdient. NOS ist ja der Hammer für eine Espressomaschine

 

So Update zur Disco Mühle, Steinmetz funktioniert bei mir, hab mich an die groben Vorgaben gehalten:

-Motor muss im Dreieck geschalten werden, sonst hat er kein Drehmoment, Schaltbild dafür befindet sich im inneren der Mühle
-Damit Steinmetz funktionieren kann, maximal 2,2kW, der von der Disco hat 0,3kW
-Faustformel für die Auslegung des Kondensators 70μf pro kW, hier bei 0,3kW also um die 20μf, Bild von den Spezifikationen des Kondensators hänge ich an
-wenn ich es richtig verstanden habe hat man durch Steinmetz einen Leistungsverlust von 20%, was bei einer Kaffeemühle wohl zu vernachlässigen ist
-Man sollte an der Steckdose und am Stecker der Mühle markieren wo sich L1 befindet. Am einfachsten findet man an der Steckdose mit einem Phasenprüfer heraus


Anbei meine Verdrahtung:

-grün: Verdrahtung Kondensator, muss keine Polung beachtet werden
-rot: L1
-blau: Nulleiter
Und der Schutzleiter ist natürlich am Rahmen angebracht

Edit: wenn man die eine Kondensator Leitung vom Nulleiter auf L1 legt, ändert sich die Drehrichtung


Keine Ahnung ob das mit Steinmetz immer funktioniert, gewisses Risiko ist natürlich dabei, bei mir hat’s funktioniert

 

Korrekt ist wohl mindestens 30 % Verlust, und, was bei Mühlen viel mehr ins Gewicht fällt, praktisch kaum noch Anlaufdrehmoment.
d.h. die Mühle kann nicht mehr mit Last gestartet werden.
Wie schon erwähnt, ist die Grundvoraussetzung die Möglichkeit, den Motor im Dreieck zu schalten.
Es gibt nämlich etliche Motoren, die nur 3 Wicklungsausführungen zum Klemmbrett haben. Der Sternpunkt ist dann in der Motorwicklung zusammen geschaltet und da kommt man nicht dran. Den Motor im Dreieck zu schalten ist dann völlig ausgeschlossen.

Die Steinmetzschaltung ist eine reine Notlösung - man kann Sie verwenden, wenn motorseitig die Voraussetzungen gegeben sind,
man den Motor ohne Last starten und 30% Leistungsverlust akzeptieren kann. Das Risiko des Steckenbleibens und
damit eines Wicklungsschadens bleibt zudem nach wie vor bestehen - gerade bei einer so wertvollen Mühle
würde ich das nicht riskieren, aber jeder wie er mag.

 

Gibt es unterschiedliche Meinungen dazu, aber denke es macht auch keinen großen Unterschied ob es nun schlussendlich 20% oder 30% Leistungsverlust im Betrieb sind.

Das mit dem Anlaufmoment stimmt bedingt, natürlich kann sie auch unter Last gestartet werden, es sind dann je nach Größe des Kondensators am Ende zwischen 20% und 50% des Nennmoments die im Anlauf noch zur Verfügung stehen. Aber wie gesagt, es dreht sich hier um eine Kaffeemühle, und nicht um eine Kreissäge oder ähnliches, denke da wird eine feststeckende Kaffeebohne nicht zu viel Drehmoment vom Motor verlangen, aber wenn mir die Mühle in nächster Zeit abraucht, geb ich ein weiteres Update, dann auch gleich wie das neu wickeln von Motoren funktioniert

Du hast aber natürlich recht, ein gewisses Risiko besteht immer.

 

….insbesondere, da du es ja eh nicht so mit den hellen Röstungen hast, die da dann etwas mehr abverlangen würden!

 

Here is a more 'common' rarity, a circa 1977 La Cimbali Eleva I finished last month. I kept the exterior surfaces original (no powdercoating/painting of the frame and chassis and reuse of most of the screws and fittings). I did add a modern pstat, new wiring, and replaced the eight boiler bolts with Stainless Steel. Otherwise it's a nice survivor machine. Originally the machine was electric but used a wobbler weight (missing its pin unfortunately so I can't use it right now).

 

With your "too-many-to-list" collection you certainly have become a master and careful rebuilder as your many contributions show. The Eleva you nabbed is certainly a beautiful specimen, an unusually clean one. As a lover of Elevas, Rubinos and early La Cimbali machines there is one thing though that caught my attention in your Home-Barista presentation of this Eleva: the replacement of the piston. What was the rationale here? — especially troubling is that the new one seems to be ill-fitting on the shaft. While personally I would have retained the lead weight (i.e. finding a way to repair it)—temperature surfing is a skill worth learning—I understand the necessity in certain circumstances (a bar), where the machine may be left on all day or unattended.

 

That's the odd part. My piston is original to the machine as far as I know. I did not switch out the piston. There are other people like me that never had the old style piston (and out of production piston seals) with their Eleva (there is another Eleva on HB with the 'newer' piston as an example Cimbali Eleva BIG Project - Page 2). Even though the piston does not thread fully, the piston height in the perspective of the group water inlet is the correct height. It appears to hint that it is a design feature Cimbali deemed acceptable, where the shaft does not thread all the way in the piston .

As for the Eleva's leaded weight, it is actually being loaned out to my LSM 69 to maintain 0,9 bar without hissing. I am not 100% throwing out the possibility of manufacturing a replacement pin for the leaded weight if I want to return it to the Eleva in the future. I leave my machines unattended often which is why I have a pstat installed for all my machines. Modifications I make for my machines like using a modern pstat are never permanent so that I may return a machine to stock configuration if I want to. Bolts, fittings, pipes, and other parts I replace are kept (besides asbestos or other toxic materials). I do not toss them in the trash but instead keep labelled containers organized by individual machines that hold the original parts.

 

Thank you for the clarification, yes, that's odd indeed. I just viewed the whole write-up on HB, amazing, you were everywhere, I especially liked the closeup photos of the rotary switch, and the cam explosion (I serviced one of these a few years ago but regretfully did not take pictures—now I have yours).

 

GEIL!!! Darf man fragen, was sowas kostet?

Das ist ähnlich, wie die BMW R75, die ich jetzt gefunden habe. Baujahr 1972, 0 km, absolut neu! Nach 50 Jahren!

 

Ich pack diese aufgerüstete Faemina mal besser hier zu den Raritäten, denn hochinteressant ist das schon, was mal wieder der Technik- Künstler Gabor für James Hofmann ( und nach dessen Überredungskünsten) da „gebastelt“ hat:
James Hoffmann on Instagram: "This espresso machine is simultaneously new and old, let me explain. #Coffee #Espresso #Vintage"

Ob nun Sakrileg oder doch nur Transparentmachung der Prozessvorgänge, da lässt sich sicher trefflich streiten, das Ergebnis scheint nun tatsächlich nicht nur optisch viel herzumachen.

 

So gefällt's mir besser, als dieses kastrierte Instagram-Format...

 

Der klassische Fall einer Lösung, die nach einem Problem sucht. Ich kann mir kein perfekteres Gerät vorstellen, selbst sein hohes Gewicht und die Federspannung (die einschüchternd sein kann) halten meine Muskeln in Form.

Vielen Dank, daß Du etwas Leichtigkeit in diesen schwierigen Freitag gebracht hast.

 

Welch eine pure und seltene Schönheit, insbesondere solch ein frühes Modell:

La Dorio Lineare














Und Kanonenrohre wurden hier ganz sicher keine verbaut.

 

Erster Gedanke dazu? Opferaltar, um den Kaffeegöttern zu huldigen.

 

Sehr schön, gibt es denn die Technik "unter Tisch" dazu auch noch und welches Baujahr kann man hier vermuten?