Was ist eigentlich so schlecht an Vollautomaten

https://de.wikipedia.org/wiki/42_(Antwort)

 

Na da hoffe ich nicht, dass...
SCNR - Herr Oberlehrer

Ciao, Martin

 

Naja, Kaffee ist zunächst mal genau die Pflanze der Gattung Coffea. Ich würde dann auch jedes aus den gerösteten und gemahlenen Samen jener Pflanze mit Wasser erzeugt wurde als Kaffee bezeichnen. Wo würdest du die Grenze ziehen? Nur gefiltert ist Kaffee? Dann also auch kein French Press, Aeropress oder KVA? Oder es ist kein Kaffee, wenn es mit Druck erzeugt wurde? Ist Cold Brew dann Kaffee? Oder macht es die Konzentration aus? Für mich ist das alles Kaffee unterschiedlicher Zubereitungsart.

Manche überkompensieren hier vielleicht, obwohl ich das Problem als gar nicht so groß empfinde. Das Problem ist, dass der KVA eben nicht so beworben wird, dass man ihn vernünftig in das richtige Anforderungsprofil einstufen kann. Glaubt man den Versprechungen, so ist der KVA eine Eier legende Wollmilchsau, die keine Arbeit macht. Und leider ist man des Öfteren gezwungen, die vom Hersteller erzeugte Erwartungshaltung richtigzustellen. Da hat man sehr leicht Bauchschmerzen, wenn man einen KVA noch empfehlen soll. Das ist mir vor einiger Zeit auch so gegangen, als ich zum Ersatz einer Kapselmaschine beraten sollte. Letzten Endes musste ich dann entweder erneut zur Kapselmaschine oder zum KVA raten. Selber morgens Kaffee mahlen und den Kaffee zubereiten war einfach ein Ausschlusskriterium.

Nein, marrone heißt schon braun, auch bruno. Blau ist blu oder azurro. Wobei die Unterscheidung der Letzten beiden wichtig ist. Die italienische Nationalmannschaft ist die "squadra azzura". Blu sind die "Bleus".

Gruß
Peter

 

Lieber Martin du hast es wohl nicht ganz mitbekommen aber es ging um diese Aussage:
"Ein VA macht / kann keinen Espresso sondern aqua marrone calda."
Was eben bedutet "Ein VA macht / kann keinen Espresso sondern braunes warmes Wasser." Allerdings war mir nicht ganz bewusst was diese Aussage bedeutet sollte zudem es eben noch falsch übersetzt wurde...
Das ein ST eben "blaues warmes Wasser" erzeugt? Oder sollte es besonders cool wirken durch die italienische Übersetzung?

Was KVA angeht kann ich persönlich auch nichts mehr damit anfangen. Hatte letztens eine EQ9 meines Vaters getestet und war überrascht wie schlecht der "Espresso bzw. Cappuccino" war den ich aus meiner ST noch kannte.
Kein Crema, bitter und dünn was sich auch nicht durch Einstellungen lösen ließ. Aber Mein Vater war völlig zufrieden und das ist es doch worauf es ankommt oder?
Ich habe mich inzwischen mit einer Nespresso anfreunden müssen die abgesehen von dem unnötig erzeugten Müll ganz passable Resultate erzeugt. Aber ein ST ist eben keine Alternative solange der Platz dafür nicht da ist (und wenn überhaupt wäre auch nur ein Thermoblocksystem möglich was aufgrund der Temperaturschwankungen auch ein Kompromiss darstellt).

 

Warum? Die Zeitersparnis kann wohl nicht der Grund sein. Einen Espresso oder Americano mit dem ST zubereitet, dauert bei mir genauso lang wie mit einer Nespresso, also ca. 45 Sekunden. Für einen Cappuccino gönne ich mir 60 Sekunden mehr. Mit dem Nespresso Michaufschäumer dauert es genauso lang.

 

Ich erinnere mich, dass meine Eltern eine Kaffeemühle hatten, so Ende der Sechziger. Ich war noch sehr klein, aber wenn ich mich recht erinnere, stiegen sie so Anfang der Siebziger auf gekauften gemahlenen Kaffee um. Ich fand diese saure Plörre immer furchtbar, und als ich mit 8 wg. niedrigem Blutdruck laut Kinderarzt morgens Kaffee trinken sollte, stellte ich die morgendliche Flüssigkeitsaufnahme aus Protest bis auf weiteres völlig ein - trotz Massen von Milch und Zucker.(der zweite Vorschlag, Schwarztee, wurde meinerseits dann dankbar angenommen). Sie taten das, weil es schneller und einfacher ging. Geschmacklich dürfte es ein Rückschritt gewesen sein.

Ich denke, die Beliebtheit von Filterkaffee aus Kaffeepulver, die trotz Kapsel- und Padlösungen (für die, die es einfach wollen), weiterhin anhält, hängt vor allem damit zusammen, dass viele Leute Kaffee literweise trinken - auch eine Angewohnheit, die erst mit der niederschwelligen und massenhaften Verfügbarkeit von Kaffee zu exorbitant günstigen Preisen aufkam. Wer Kaffee "anders" zubereitet, ob per Handfilter, Siebträger, Moka (mit frischen Bohnen), und ja, auch Pad- oder Kapselmaschine, der trinkt eher kleinere Portionen und eben nicht 1,5 Liter über den Tag aus der Riesenthermos. Die erste Gruppe wird ihren Durst eher mit anderen Getränken bekämpfen und Kaffee eher als "Praline" begreifen, während die 1,5-Liter-Thermos mit Kaffeemaschinenkaffee eher so die Aldi-Großtafel ist.

 

Ich kann mich nicht mehr an alle Details erinnern. Ich habe alles mögliche von ST über Handaufguss versucht. Es war auch die einzige Person, die bei von mir zubereiteten Filterkaffees gesagt hat, dass da Milch rein muss. Ich hatte einige wenige Fälle, die wollten Milch drin haben. Die stimmten aber zumindest zu, dass es auch ohne Milch gut schmeckt. Das war der einzige Fall, bei dem es hieß, dass es ohne Milch gar nicht geht. So gesehen: Mein schwerster Fall bisher.

 

@horo wollte sagen: Klugscheißen, aber richtig

Seit wann wird eigentlich vorgemahlener Kaffee verkauft? Ich erinnere mich an den A&O Laden den meine Mutter in meiner Grundschulzeit geführt hatte - da stand so ne riesige Mahlkönig oder ähnliches neben dem Regal mit dem Kaffee - da wurden die Bohnen gemahlen beim Verkauf. Und bei uns zu Hause wurde in den Filter zum Kaffeepulver immer noch ein kleines Löffelchen "Imperial Feigenkaffee" reingegeben - das gab dem Kaffee ne süßlich-würzige Note. Lang lang ists her^^

 

K. A. Ich weiß, dass z. b. in Tchibo- oder Eduscho-Filialen der ausgesuchte Kaffee frisch gemahlen und dann verkauft wurde. Mahlen also auf Anfrage. Gemahlener Kaffee aus dem Regal dürfte massenweise auch so in den frühen Siebzigern aufgetaucht sein. Erinnert sich jemand genauer?

 

Gewusst nicht, aber gefunden: Melitta war's, schon 1962.
http://www.kaffeenavigator.de/2012/...kaffee-in-deutschland-eine-spannende-neuheit/

 

Ich habe das sofort mitbekommen und als mögliche Hommage an's „Bagdad Café“ erkannt. Hab' diese Beschreibung in Italien selber schon gehört, kenne aber auch die pejorative Bezeichnung „caffè tedesco“ für das, was viele Deutsche so genießen trinken.

Es nervt in Foren, einen Schreibfehler als Argumentum ad hominem zu verwenden - lästig wird's aber, wenn dann die Rechtschreibung Mängel aufweist. Die Steigerung ist dann noch, wenn es der Schreiber nicht erkennt...

Ciao, Martin

 

Es war nicht falsch übersetzt sondern es war halt ein Tippfehler.
Der Sinn des Satzes war auch ohne das fehlende "c" absolut eindeutig.

Gruß Willi

 

Es ging ja nicht um Schreibfehler sondern um die Tatsache das man in einem deutschen Forum italienisch schreibt um eine schwache Argumentation als besonders intelligent wirken zu lassen.
KVA ist schlecht weil er produziert warmes braunes Wasser ist ja nicht unbedingt sehr aufschlussreich oder?

 

Wir hatten mal eine Gaggia Titanium, schon etwas älter, aber Top gepflegt.
Aussen wie Innen völlig sauber, die rausnehmbare Brühgruppe ebenso.
Das Ding rumorte akustisch zwar wie eine Baustelle, funktionierte aber
einwandfrei. Nur der Kaffee schmeckte nicht. Wir haben es auf die Bohnen
geschoben, aber nach der dritte Sorte fiel auf, das alle denselben seltsamen
Geschmack hatten.
Also habe ich das Ding mal demontiert und zwar über den normalen Grad hinaus,
selbst die Brühgruppe habe ich völlig zerlegt. Überall dort, wo man von aussen
nicht dran kam, also im Inneren des Inneren, blühte Schimmel und undefinierbares
Zeug in wilden Farben, Formen und Mustern - und erschreckender Menge.
Ich habe das Ding gar nicht mehr zusammenbaut.

Im Nachhinein kann ich diese Bauweise nicht mehr verstehen, es ist doch völlig
klar, dass eine so komplexe Konstruktion, mit derart vielen Teilen, Flächen,
Kanten, Hohlräumen, Schlitzen und Spalten, unmöglich auch nur halbwegs sauber
gehalten werden kann. Theoretisch müsste man wenigstens täglich das komplette
Gerät vollständig zerlegen, reinigen und trocknen. Absurd.

Der Siebträger ist dagegen archaisch und aus einer anderen Zeit. Es gibt kaum
Teile, und die sind schlicht und massiv aus Metall. Ein abnehmbares Sieb und
jenes im Siebträger, eine Schraube, ein Gummi, Ende. Da ist praktisch nichts,
was heimlich versauen oder nicht mit Leichtigkeit mal eben gereinigt werden
könnte. Mal von Haltbarkeit und Reparatur ganz abgesehen.

Das war als Argument für uns schon völlig ausreichend. Ob das Ding nun richtigen
Espresso kann oder überhaupt gewisse Ansprüche oder Aspekte des Kaffees
oder gar des Geschmacks erfüllt... soweit sind wir gar nicht gekommen

Just my 2 Cents.

 

Das könnte die gemeine Weltraumherpes gewesen sein. Die ist für gewöhnlich etwas pelzig im Abgang. ;-)

 

Wir haben unseren Büro DeLonghi nach 5 oder 6 Jahren das erste Mal auseinandergeschraubt, weil wir ein paar Dichtungen wechseln mussten. "Schimmel und undefinierbares Zeug in wilden Farben, Formen und Mustern" haben wir eigentlich nicht entdeckt.

 

Warmes braunes Wasser = dünner Kaffee = Plörre = Bodenseekaffee = Kaffee, der ein ungünstiges Verhältnis von Wasser und eingebrachter Pulvermenge hat = Kaffee mit mieser Brew Ratio (...)

Ich finde die Aussage schon recht aufschlussreich, egal in welcher Sprache.

Die meisten mir bekannten Kaffees aus dem KVA schmecken in der Tat nicht so kräftig wie handgebrühte oder mit dem Siebträger zubereitete. Meine Vermutung, die Geräte sparen an Pulvermenge und/oder mahlen zu grob.
Wenn man sich diese winzigen Minipucks anschaut, die im Tresterbehälter liegen, spricht so einiges für meine Vermutung.
Für meinen Geschmack schmecken die langen Kaffees im Endeffekt nur bitter, was wiederum an einer Überextraktion durch die lange Kontaktzeit liegen dürfte. Dieses bittere sollte man aber nicht mit stark verwechseln.
Espressi aus dem VA schmecken hingegen idR eher säuerlich und flach, weil vermutlich unterextrahiert durch zu groben Mahlgrad und damit zu kurze Kontaktzeit.
Letztendlich haben langer Kaffee und Espresso völlig konträre Vorraussetzungen in der optimalen Zubereitung, so dass ein Gerät, dass beides kann, in beide Richtungen sehr kompromissbehaftet ist. Ich denke, jemand, der sich ein bisschen mit den Geräten auseinandersetzt und diese feintunen kann, schon in der Lage ist, da noch mehr rauszuholen, aber die klassischen Plug & Play Dinger, die man sich aus dem Elektromarkt in die heimische Küche stellt, um einfach einen Kaffee zu beziehen, werfen halt dann doch meist was aus, was warmem braunen Wasser am nächsten kommt

 

Ich bleibe jedenfalls dabei, dass Espresso ein Kaffee ist. Filterkaffee ist ein Kaffee, Mokka ist ein Kaffee, aus der Bialetti sprudelt Kaffee, und wenn man gemahlenen Kaffee einfach nur mit heißem Wasser übergießt und umrührt, ist das auch ein Kaffee. Wieso sollte ein Espresso also kein Kaffee sein? Er wird aus Wasser und gemahlenem Kaffee hergestellt, nur eben auf eine fein ausgeklügelte Methode, für man besondere Gerätschaften braucht — und die Sachkenntnis, sie zu benutzen. Kaffee aus dem Vollautomaten ist eine ganz eigene Methode. Meine Vermutung: Wenn Vollautomaten keine Milchkaffeegetränke herstellen könnten, würde kaum jemand sie kaufen, denn der Kaffee alleine haut niemanden um.

 

Dann hast du was verpasst. Das ist nämlich ein Erlebnis wenn man persönlich,
olfaktorisch, haptisch und oral involviert ist
Vermutlich ist das nicht bei allen Maschinen so, das Gefühl aber bleibt.

 

Man könnte auch sagen ein LKW ist ein Rennfahrzeug weil er ja auch 4 Räder und ein Motor mit viel PS hat
Im Volksmund versteht man unter Kaffee eben einen Filterkaffee, Frenchpresskaffee, Aeropresskaffee, türkischen Kaffee etc und unter Espresso eben einen Espresso.
Die Unterschiede liegen in der Röstdauer, Säureanteil, Brühvorgang, Brühdruck, Mahlgrad, Extraktion und Wassertemperatur. Klar könnte man definieren alles ist Kaffee was aus einer Kaffeebohne und heißem Wasser gewonnen wird aber ob das zum Verständnis beiträgt finde ich mehr als fraglich.