Was mache ich falsch? - Espresso schmeckt nicht (De'Longhi EC685)

Das primäre Problem sehe ich in der Maschine. Mit Graef + Silvia habe ich um Welten bessere Ergebnisse erzielt als mit Graef + DeLonghi. Aber das soll hier erstmal nicht Thema sein.

An den TE: Viele DeLonghi-Besitzer stellen die Temperatur von mittel auf hoch. Falls dir die frischen Bohnen auch nicht gelingen, kannst du da mal ansetzen

 

Hi, vielleicht kann ich etwas mit meinen Erfahrungen helfen. Zuhause steht eine große Maschine im Büro eine EC680. Cremasieb raus war schon ein sehr wichtiger Schritt. An der CM800 ist in dies Komi auch nichts falsch. Die hatten wir auch mal dazu. Bei dem Siebset darfst du nur das zweier benutzen. Der entscheidene Punkt sind die Bohnen. Viele die Prima auf einer großen Maschine schmecken funktionieren auf der EC680 einfach nicht. Wir wechseln ständig die Sorten und alle kenne ich auch von der großen E61. Der nächste Tip ist meistens feiner mahlen und eher niedriger Ratios 1:1,5 klapp meistens ganz gut. Längere Bezugszeiten sind auch ok, bei niedrieger Ratio. Die Temperatur steht bei uns auf "mitte". Zur Zeit haben wir "Die Kaffee Kolumbien Exelso" in der Mühle Honduras Las Declicias, Gallina, Fellino... Super. Von Torks Kaffee der neue Hausblend kam auch super. Flyings Roaster (Blackcap, Fire Finch, Pearl Kite) passt auch. Weiter in Erinnerung geblieben Schwarzwild & Hot Roasted Love. Was dagegen gar nicht so gut funktioniert hat waren so die ganzen Italiener. Aber vielleicht ist das auch eine Geschmacksfrage.

Noch ein Tip zur Entkalkung. Durgol ist sehr teuer, wir setzten den Entkalker selber mit Amidosulfonsäure an. Feinwaage ist sowieso im Haus. Aber Achtung Pulver nicht einatmen, allgemeine Sicherheitsregeln Regeln der Chemie beachten!

 

Die von db0021 erwähnten Einstellungen (Temperatur, Wasserhärte) können auch relevant sein. Auch wenn ich die Temperatur hoch eingestellt habe, nur so kommt man über 90°C.... sagen zumindest onlinereviews wie von den kaffeemachern etc.

Meine Erfahrung ist auch, dass bei der delonghi ein niedrigeres BR zu besseren Ergebnissen führt. Aber wie hier schon xmal erwähnt: die Bohnen...

 

Was mich etwas irritiert, ist, dass beide so extrem in eine Richtung bei selben Einstellungen unterwegs sind.
Ich hoffe, dass es nicht an der Mühle liegt.

Die CM800 ist zwar eine relativ gute Mühle, aber sie hat beim Mahlen auch relativ viele grobe Anteile im Pulver. Sie mahlt also nicht wirklich konstant.
Ich selbst habe die Sette, die schon einiges besser ist, aber ich hätte eigentlich auch lieber eine Mühle, die noch konstanter und gleichmässiger mahlt. Aber solche Mühlen kosten dann schnell mal in Richtung 1500 Euro. Und das ist mir einfach zu viel Geld (für eine Mühle).

Aber auch ich könnte mir vorstellen, dass du mit dem "richtigen" Kaffee vor allem für deine Mühle ein gutes Ergebnis erzielen könntest. Mit richtig meine ich nicht nur die Röstung, sprich die Stärke, hell, dunkel, bzw. den Geschmack selbst, sondern auch die Beschaffenheit der Bohne, bzw. wie einfach oder schwierig sie sich mahlen lässt. Es gibt da meiner Erfahrung nach recht gutmütige Bohnen , und auf der anderen Seite recht strörrische Bohnen.

Von dem her, einfach mal zwei, drei andere Espressosorten testen, natürlich geschmacklich immer auf deinen Geschmack zugeschnitten.
Der jenige, der sich dann am besten mahlen lässt, bzw. am besten durch die Maschine fliesst und dir am besten schmeckt, ist dann deiner.

 

Die Bohnen würde ich auch zuerst angehen. 2er Sieb ist schonmal gut, hab die Kombi auch und mit dem 1er Sieb ist es schwieriger gute Ergebnisse zu bekommen... Da muss ich auf jeden Fall Richtung 9-10g Pulver gehen...

 

Hast du die Korngrößenverteilung mal gemessen, oder was bedeutet "relativ viel grobe Anteile" genau?

Die Korngrößenverteilung hat ganz und gar nichts mit Konstanz zu tun - immer die gleiche Korngrößenverteilung ist konstant, egal wie groß oder klein wie viele Anteile sind.

 

D

Es gibt bei einer Mahlung ganz verschiedene Grössen von Kaffeemehlkörnern. Meist teilt man sie in mindestens 3 Grössen ein.
Sind z.B. mehr gröbere Körner dabei, läuft das Kaffeewasser dort immer schneller durch, bei den feinen Körnern dann langsamer.
Vor allem bei billigen Mühlen mit kleinen Mühleinsätzen passiert es immer wieder, dass Mahlungen recht unkonstant sind. Zum einen liegt das an den kleinen Mühleinsätzen, zum andern an der Qualität der Bohnen.
Und je nach dem, von welchen Bohnen (hart/weich) bzw. dann gemahlenen Körnern (gross/klein) es mehr oder weniger dabei hat, umso schneller oder langsamer (bis hin zu Chanelling oder auch gar kein Durchfluss (auch durch Körnung)), läuft der Kaffee dann an den betreffenden Stellen durch. Je inkonstanter eine Mühle beim Mahlen ist, desto haarsträubender bzw. unterschiedlicher sind die Ergebnisse dann beim Bezug, weil aufgrund ihrer Inkonstanz mal mehr oder auch weniger feine, mittlere oder grobe Körnung dabei ist.
Nicht nur die grundsätzliche Grösse der Mahlung, sondern auch die unterschiedliche Güte, sprich Grössen und Quantiät der Mahlungskörner, ist für Seltsamkeiten beim Bezug von Espresso verantwortlich, übrigens auch für säuerlichen oder bitteren Geschmack.

Genaueres kann man sich, besonders, aus den Kaffeemühlen Videos der Kaffeemacher auf Youtube holen.
Die testen dort immer wieder, und ziemlich intensiv die unterschiedlichsten Dinge rund um das Kaffee machen.
Ausserdem machen sie oft auch noch BLOGs zu den Themen, die sie in ihren Videos angehen.

 

HIer findet ihr einen Vergleich der HOMOGENITÄT (ich denke, das meinte Alter_Schwede62) des Mahlguts verschiedener Mühlen, auch der CM800: 10 Espressomühlen im Test

 

@Alter_Schwede62: Kann es sein, dass du „konstant“ mit „homogen“ verwechselst? Es klingt so... Jetzt ist es aber so, dass man in einem gewissen Rahmen für Espresso eben KEINE bzw. keine zu schmale Homogenität haben möchte, weil - vereinfacht gesagt - homogen grobe Teilchen nicht nötigen Druck entgegensetzen und homogen kleine Teilchen schnell zu Beton werden. Für Brühkaffee hingegen ist eine große Homogenität von Vorteil, weil hier mit längeren Brühzeiten gearbeitet wird und man sonst unterschiedlich extrahierte Anteile erhält. Stichwort „Fines“, die bei längerer Brühzeit für Bitterkeit sorgen.

Die Schwachpunkte der Graef liegen eher an anderer Stelle: großer Totraum und keine stufenlose Mahlgradverstellung, um nur zwei wesentliche Punkte zu nennen.

Meiner Einschätzung nach sollte man hier in folgender Reihenfolge ansetzen:
1. Bohnen
2. Maschine
3. Mühle

(Punkt 2 und 3 können sich erübrigen, wenn 1. schon geholfen hat.)

 

Bin ich, wie ich oben geschrieben hatte, grundsätzlich auch der Meinung.
Zuerst einmal die Bohnen, denn das kann nach der "passenden" Bohne schon wie im Himmel aussehen bzw. schmecken.

 

@Alter_Schwede62 : Nichts von dem, was du schreibst, hat irgend etwas mit Inkonstanz zu tun. Daher ist es auch völlig widersinnig, wenn du versuchst hier den Lehrmeister bezüglich Homogenität des Kaffeemehls zu geben.

 

Schaust dir die Videos an, dann ist es vielleicht gut.
Dummes Gelaber...

 

Meinst du meine Antwort damit auch? Ich hatte dir sehr freundlich und sachlich geantwortet, aber inhaltlich quasi dasselbe gemeint. Leider bist du darauf bislang nicht eingegangen.

 

Ich weiß es ist hier ein wenig OT... Aber interessant, dass die Kurven der Sette und CM 800 genau im Bereich der anderen Mühlen liegen, klar die Spitzen sind unterschiedlich hoch, aber hier sind die Graphen der beiden Mühlen deutlich verschoben: Graef CM800 - Espressomühle für Einsteiger im Test

Da frag ich mich ja schon was nun stimmt. =)

 

Verschobene Kurven deuten für mich auf einen unterschiedlichen Mahlgrad hin. Wahrscheinlich waren die Mühlen einfach unterschiedlich eingestellt.

Ich finde es übrigens interessant, wie schnell sich das Meinungsbild über die Graef geändert hat, nachdem die Kaffeemacher ihren Test gemacht haben

 

Zurück zum Thema: @Luckyman7471, lass dich nicht verrückt machen. Ich kenne die Mühle, ich kenne die Vorgängermaschine. Damit lässt sich guter Espresso machen. Auch guter Schaum. Upgraden must du erstmal nur die Bohnen.

 

Hi zusammen,

nach langem verfolgen der Themen Rund um die Dedica meine Erfahrung zum Thema. Mein Setup ist derzeit das gleiche (EC680+CM800). Es war mir damals bewusst, dass es nicht der ideale Einstieg ist, aber ein günstiger (habe zusammen 140€ gezahlt) um die Welt der Siebträger kennen zu lernen .
Ähnlich wie meine Vorredner kann ich mich nur anschließen: Bohnen. Mit den beiden Maschinen + Graef Siebe kann man aus schlechten Bohnen keinen guten Espresso zaubern. Wird wohl auch nicht mit Rocket oder Xenia besser werden. Reine Arabicas funktionieren gefühlt in der Dedica nicht so gut. Eher die Mischungen mit 20-30% Robusta. Favorit derzeit ist allerdings der Felino von "Die Kaffee". War das erste Aha Erlebnis: man kann verschiedene Noten aus einem Espresso herausschmecken . Die Mühle musste ich kalibrieren, da sie vorher zu grob war (Anleitungen im Netz). Seit dem kann ich staub-fein mahlen.
Im Graf 2er Sieb verwende ich je nach Bohne 15-16,5g. Ratio ist um 1:2 und Bezugszeit um 25 Sekunden.
Was mir zur Mühle auffällt: Trotz scheinbar passender Parameter (Bezug), schmeckt mancher Espresso Sauer und Bitter zur selben Zeit. Vermutung dazu wurde im Youtube Video der Kaffeemacher genannt. Da ich leider keine alternative Mühle habe klingt dies zunächst nachvollziehbar für mich. Da ich überwiegend Cappuccino trinke ist es für mich ok, aber trotzdem meine nächste Herausforderung den Bezug (oder eben die Mühle) zu optimieren.
Und ja, natürlich schiele ich schon auf ein Upgrade...

 

Nein, ich meinte nicht dich.
Ich mag es nur nicht, wenn Forenmitglieder andere als dämlich hinstellen, weil sie meinen die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.
Keiner weiss alles, und ist schon gar nicht auf dem neusten Stand der Dinge/Forschung/Technik oder was auch immer.
In technisch orientierten Foren erlebt man aber immer wieder Menschen, die meinen, alles zu wissen und dann andere als doof hinstellen zu müssen.

Kaffein, leicht säuerlich und gleichzeitig bitter zu schmecken ist meiner Erfahrung nach ein Muss eines Kaffees.
Kaffee entsteht aus einer Kaffeekirsche (daher die Säure) und er wird durch Röstung zum Kaffee (daher die Bitterkeit).
Je nach dem, was man als Hersteller bzw. Röster pusht, wird dann das ein oder andere oder eben auch beides betont.

 

Stimmt, hast Du recht. Wobei es für mich, im Vergleich zu manchem Espresso in guten Cafes, schon zu deutlich in beide Richtungen geht. Bitter ist eher meine Tendenz, aber es ist mir noch zu viel Säure (obwohl Ratio und Zeit zu passen scheinen). Nächster Versuch: feiner und weniger Kaffee. In Theorie könnte dies ja helfen?!

 

Welche Bohnen?