Wasserfilter - Regeneriergranulat

Diskutiere Wasserfilter - Regeneriergranulat im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; [quote:post_uid0]Hier ging es um Festwasser Filter... [/quote:post_uid0] Gut, dann also in diesem Fall kein Valon. Formuliere ich es um: In dem...

  1. Elbe

    Elbe Mitglied

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    [quote:post_uid0]Hier ging es um Festwasser Filter... [/quote:post_uid0]

    Gut, dann also in diesem Fall kein Valon. Formuliere ich es um: In dem Fall halte ich den Direktanschluß der Wasserleitung für sinnvoller, als das Zwischenschalten von irgendwelchen Geräten, die irgendwas tun, damit das Wasser irgendwie weicher oder reiner oder sauberer oder so ähnlich wird.

    Martin
     
  2. afx

    afx Mitglied

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    [color=#000080:post_uid0]Martin,
    wenn Du im Oberbayerischen Raum ne Kiste direkt an Festwassr hängst brauchst Du spätestens alle Jahre ne Vollentkalkung.
    cheers
    afx
     
  3. Hermo

    Hermo Mitglied

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    So, hab nochmal nachgelesen: Der Cuno CS-14 hat einen "Service-Flow" von 3,79 l pro minute.

    Ich hab nun in ca. 2 Minuten ca. 4 Liter Wasser durchlaufen lassen.

    Das Ergebnis: GH 20
    KH 14

    Also nix mit Wasserenthärtung! :ghostface:

    Gruß, Hermann
     
  4. Elbe

    Elbe Mitglied

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    [quote:post_uid0]wenn Du im Oberbayerischen Raum ne Kiste direkt an Festwassr hängst brauchst Du spätestens alle Jahre ne Vollentkalkung.[/quote:post_uid0]

    Weiß ich, ich habe in den Siebzigern Brauwesen in Weihenstephan studiert, und kenne als Braumeister das Thema Wasserenthärtung sowohl aus der Theorie wie auch aus eigener praktischer Erfahrung. Hier in Wolfsburg sieht das anders aus, da haben wir exzellentes weiches Wasser, das keiner Aufbearbeitung bedarf. Ich gebe Dir völlig Recht, daß es Gegenden in Deutschland mit sehr kalkhaltigem Wasserr gibt, in denen man sich mit Wasserenthärtung auseinandersetzen sollte. In dem Fall sollte man aber auch die Waschmaschine, Geschirrspülmaschine etc. mit dem enthärteten Wasser versorgen.

    Trotzdem: Ich halte nichts, aber auch gar nichts davon, "irgendein Teil", was man bei einer EBay-Auktion mit dazubekommen hat, in Betrieb zu nehmen, wenn man sich nicht über den Verwendungszweck und die die Funktionsweise völlig im Klaren ist.

    Um es nochmal ganz klar zu sagen: Bevor ich irgendein Zusatzequipment in Betrieb nehme, sollte ich sicher sein, es auch zu benötigen. Vor einer Therapie sollte immer eine Diagnose stehen. Und genau das habe ich bei Strabobalbus vermißt. Und die vermisse ich bei vielen anderen Postern hier, die Britta-Filter und ähnlich fragwürdige Gerätschaften empfehlen.

    Um nochmal das Thema Enthärtung aufzugreifen: Bei Wasser mit einer Restalkalität von unter 5° dH ist eine Enthärtung nicht mehr lohnend.

    Die Restalkalität ist gleich Gesamtalkalität (=Karbonathärte) minus Ausgeglichene Alkalität. Die Ausgeglichene Alkalität errechnet sich aus (Ca-Härte + 1/2 Mg-Härte)/3,5.

    Die entsprechenden Daten bekommst Du von Deinem Wasserwerk.

    Martin
     
  5. #25 liebi62, 12.07.2004
    liebi62

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    hallo zusammen,

    da schaut man einige zeit nicht mehr ins board und versäumt beinahe eine diskussion, auf die ich schon lange gewartet hab und die ich schon mal anzetteln wollte. meine macchina (4 bis 10 espressi pro tag) hängt auch an der leitung und ich hab einen 8-liter-wasserfilter mit granulat zur enthärtung des münchner wassers vorgeschaltet. ich hab mich schon oft gefragt, was mit dem wasser im filter passiert, das kaum einem austausch unterliegt. ich war der meinung, dass es unter druck steht und deshalb nicht verkeimen kann, denn wie sollen denn keime in ein geschlossenes system eindringen können? wasser vom wasserwerk sollte ja keimfrei sein, oder nicht?

    bis ich mit meinen maximal 10 caffé pro tag die 900 liter wasser durch den filter laufen lassen kann, würden jahre vergehen. deshalb regeneriere ich das granulat 1 bis 2 mal pro jahr, wohl mehr wegen dem schlechten gewissen.

    kann mir jemand sagen,
    - ob das regenerieren notwendig bzw. hilfreich ist,
    - ob der wasserfilter überdimensionert ist oder ob man auch kleine mengen wasser mit einem solchen filter bedenkenlos aufbereiten kann,
    - wie oft ich mit meiner kleinen wassermenge regenerieren sollte,
    - oder ob eine ganz andere lösung zu bevorzugen wäre?

    enthärten will ich auf jeden fall, um das monstrum (eine magister ms60) nicht regelmäßig entkalken zu müssen.

    liebi
     
  6. #26 strabobalbulus, 12.07.2004
    strabobalbulus

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    hallo elbe alias mittellandkanal (hast doch hoffentlich nicht draus genippt?) ....!
    erstmal danke fuer die klaren worte, du hast recht: ich sollte mich erst informieren - weshalb ich bisher auch von einem anschluss irgendwelcher filter abgesehen habe und mich an euch wende. :;): ("... lii-laa-lumm! wer nicht fragt bleibt dumm...". das alte sesamstrassen-credo.)

    die gesamthaerte unseres wasser liegt bei 9,0 °dH (die schale der flusskrebse ist etwas weicher), einen studierten link findest du unter http://sw.konstanz.de/versorgung/wasser/trinkwasseranalyse.htm
    eine (nicht ueberragende) brauerei gibt es 200m westlich meiner wohnung: http://www.ruppaner.de

    aus zwei gruenden erkundige ich mich nach gruenden fuer und gegen das filtern:
    a) nachdem ich 2 gastromaschinen entkalkt habe finde ich die aussicht, den kessel evtl. nicht so schnell wieder oeffnen zu meussen verlockend. wenn du mir einen trick verraetst, wie ich in flaschen abgefuelltes wasser unter druck und durch das rueckschlagventil in den kessel kriege, wuerde ich das projekt: filtern gleich ad acta legen.
    b) interessiert mich einfach. und durch deine antwort bin ich schon schlauer als vorher. granteln darfst ruhig.

    gruss. axel
     
  7. Elbe

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    Dann schauen wir uns doch mal die Analyse an, soo schlimm sehen die Werte doch nicht aus. Gesamthärte 9°dH, Karbonathärte 6,8°dH. Calcium 47,1 mg/l, also 4,7°dH und Magnesium 10 mg/l, also 1°dH.

    Ergibt eine Restalkalität von 6,8 - (4,7 + 0,5x1)/3,5 also 6,8-1,2=5,6.

    Etwas über 5, nicht begeisternd, aber noch im Rahmen.

    Vor Sorge um das Verkalken der macchina solltest Du auch nicht vergessen, daß für einen guten Espresso etwas Karbonathärte erforderlich ist. Wenn Du die jetzt durch Enthärtungsmaßnahmen heruntersetzt, brauchst Du Dir zwar keine Gedanken um Boilerverkalkung machen, aber hast vermutlich schlechteren Espresso.

    Zum Thema Entkalken der Maschine: Bedenke, daß eine geringe Kalkschicht nicht schlecht ist, dient durchaus dem Schutz des Boilermaterials. Dicke Ablagerungen müssen natürlich entfernt werden, aber geringe Ablagerungen sollten Dich nicht beunruhigen.

    Martin
     
  8. #28 strabobalbulus, 12.07.2004
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    hi "Ergibt eine Restalkalität von 6,8 - (4,7 + 0,5x1)/3,5 also 6,8-1,2=5,6"-martin :laugh: !
    ich glaube, meine faehigkeiten liegen -wenn uerberhaupt irgendwo- mehr auf schrauberischem gebiet.... damit habe ich allerdings in u.a. kesseln fingerdicke kalkschichten zutage gefoerdert, an denen der saeuerlichste entkalker scheiterte, in einem fall musste ich schliesslich strahlen.
    waren vielleicht besonders verwahrloste maschinen, aber fuer das entkalken des bruehmittels habe ich seitdem eine schwaeche... naja, ist ja vielleicht nur ne fixe idee.
    gruss und dank. axel
     
  9. #29 muenchenlaim, 12.07.2004
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    Vielleicht noch eine Diskussionslinie: FRISCHES Wasser.
    Hier wird viel von Keimen und verkeimtem Wasser geredet. Ist natürlich wichtig, den worst case zu verhindern. Doch - wer will schon gesundheitlich unbedenkliches, aber ALTES Wasser trinken. Wenn hier schon über die Stellen hinter den Komma bei Brühtemperatur und Druck geredet wird, über zehntel Gramm Pulver usw. dann sollte auch das Grundelement eines guten Espresso ok sein.

    Also – täglich Wasser wechseln bei Tankmodellen (besonders in Anbetracht der Temperaturen, die das Wasser dort in der Maschine erreicht) und auch bei Festwasseranschluss für genügend Durchfluss sorgen. Wobei in einem 8-Liter-Filter ja keine 8 Liter Wasser sind (wo bleibt da noch der Platz für das Granulat :D?).

    Christoph

    P.S.
    Der Geschäftsführer der Wasserwerke einer großen deutschen Stadt hat mir mal gesagt, dass das Lebensmittel Wasser maximal 2-3 Tage (ab Quelle!) frisch sei.
     
  10. #30 liebi62, 13.07.2004
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    servus christoph,

    jetzt mal zu frischem bzw. altem wasser folgende fragen: wenn wasser unter druck in der leitung oder einem anderen behälter steht, wird es dann alt? wie verhält es sich dann mit in flaschen abgefülltem mineralwasser? wird das auch alt?

    ich denke, nicht, weil keine luft und damit keine keime an das wasser gelangen können. meiner ansicht nach bleibt das wasser frisch, solange es in unter druck in sauberen leitungen und sauberen behältern befindet.

    wenn diese annahme stimmt, dann müßte auch kein allzu großer durchfluß im filter stattfinden, oder?

    liebi
     
  11. #31 strabobalbulus, 13.07.2004
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    der christoph, duenckt mich, spricht von "altem" ("wenn auch gesundheitlich unbedenklichem") wasser im bezugskessel, das durch die staendige erhitzung seinen sauerstoffgehalt und damit die geschmackliche frische eingebuesst hat.
    axel
     
  12. #32 muenchenlaim, 13.07.2004
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    Wenn ich mir die Überschrift anschauen (Wasserfilter, Regeneriergranulat), dann dürfte ich hier gar nicht weiterschreiben. Aber, sei´s drum:
    Ich bin sicher nicht der große Frischwasser-Experte, aber ein paar Indizien, die mich – jenseits der KuK-Diskussion (Kalk und Keime) nachdenklich machen: Natürlich hält eine Mineralwasserflasche ziemlich lange, aber einmal geöffnet schmeckt sie ziemlich schnell schal (auch stilles Wasser). Und bei Wasser im Wassertank meine ich auch ab dem zweiten Tag (wenn nicht schon schneller) einen Geschmacksverlust festzustellen. Noch schlimmer ist es dann beim Kesselwasser, das sich speziell beim Zweikreiser nur sehr langsam austauscht (aber wer wird daraus schon Teewasser machen?).

    Ob gut abgestandenes Wasser aus einem Brita-, Everpure- oder gar Regenerationsfilter mit der Zeit immer besser wird? Ich denke, da hilft nur ordentlicher Durchsatz. 1 Liter pro Tag sollten reichen und das reißt eine Rotationspumpe (bei Festwasseranschluss in der Mehrzahl) locker runter. Bei Vibrationspumpen einfach in mehreren Tranchen durchlaufen lassen. Ich hab von jemandem hier im Board auch den guten Tip bekommen, nach dem Filter einen Wasserhahn einzuschleifen, um nach längerer Nicht-Nutzung (Urlaub usw.) abgestandenes Filterwasser ablaufen zu lassen.

    Christoph
     
  13. #33 muenchenlaim, 16.07.2004
    muenchenlaim

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    Hallo Marin / Elbe

    Danke für deine Formel.
    Ich habe mir die Daten der Wasseranalyse besorgt. Für München komme auf traurige Ergebnisse (wobei dies Mittelwerte sind. Der Maximalwert z.B. für die Karbonathärte liegt laut Analyse bei 17,4!):


    Gesamthärte 15,8°dH, Karbonathärte 14,1°dH. Calcium 80,6 mg/l, also 8,06°dH und Magnesium 19,6 mg/l, also 1,96°dH.

    Macht einen Wert von 11,5.

    Nimmt man die einzelnen Spitzenwerte, dann ergibt sich sogar ein Wert von 14,4.

    Vielleicht ist aber auch alles ganz falsch. Mathematik (Klammern auflösen, Punkt- vor Strichrechnung und so) liegen schon eine Weile zurück. Bei deinen Zahlen komme ich nicht auf 5,6, sondern auf 5,31...????

    Schöne Grüße vom leicht verwirrten Christoph, der trotzdem gerne dein Wasser aus dem Hahn bekommen würde
     
  14. #34 estekay, 13.09.2004
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    Hallo Espressofreunde,

    jetzt hat es dieser spannende Threat doch nicht so recht ueber das Sommerloch geschafft - da macht es doch um so mehr Spass, das Thema mal wieder aufzugreifen. :D

    Schoen, dass wir klaeren konnten, dass ein Wasserenthaerter i.a. gar kein Filter ist - er filtert nicht mal Kalk - waere der in Form von schwebenden Kalkkristallen in eurem Leitungswasser unterwegs, braeuchtet ihr euch um euere Macchinas keine Sorgen zu machen. Die Leitungen in eurem Haushalt wuerden vermutlich schon bald gar kein Wasser mehr durchlassen...

    Auch das Thema Keime oder nicht und wieviele moechte ich denn nun wo haben, bringt immer wieder erfrischende Diskussionen auf. Natuerlich gibt es auch eine maximale Anzahl von zugelassenen Keimen im Trinkwasser (nein!, es ist nur im Idealfall 100%ig keimfrei). Uebersteigt die Keimzahl den vom Gesetzgeber vorgesehenen Maximalwert, gibt es mal wieder schlechte Nachrichten im Radio. Dort werden wir dann gebeten, unser Wasser vor dem Gebrauch abzukochen - kennen wir doch alles schon.

    Das entscheidene an einer Machchina mit Enthaerter-Patrone und einem Festwasser-Anschluss ist aber in punkto moeglicher Verkeimung etwas anderes. Es ist im Normalfall ein geschlossenes System und daher koennen nur bei Wartungsarbeiten (Regenerierung am offenen System) zusaetzliche Erreger aus der Luft (und davon gibbet es darin reichlich!) in unsere Ionentauscher-Patronen gelangen. Und unter diesen wollen wir speziell die Sporen von Pilzen nicht in die Wasseraufbereitung gelangen lassen - deren "Nachfahren" kennt uebrigens mancher Freund der offenen Britta-Wasserfilter/Enthaertersysteme, wenn man nach laengerer Zeit beim Patronenwechsel einen schleimigen Belag auf der Patronenaussenseite feststellen darf. Uaeeh!!!!!!

    Was die Zeolithe angeht, bin ich mir nicht ganz sicher. Im Waschmittel haben sie in der Tat die Funktion auf Grund ihrer feinen mikroporoesen Struktur Kalksalze oder besser -Seifen mechanisch aus dem Wasser herauszufiltern. Ich denke, dass das Granulat in unseren (Neutral)-Ionentauschern nicht mit Zeolithen arbeitet. Der Ionenaustausch funktioniert dort ja elektrochemisch und nicht mechanisch. Beim Waschmittel werden die Zeolithe denn auch anschliessend weggespuelt und nicht regeneriert.

    Was die Wasseranalyse zum Thema Aquarientester/Karbonathaerte angeht, so hatte ich an anderer Stelle hier im Forum schon einmal darauf hingewiesen, dass sich damit nur die Saeurepufferkapazitaet feststellen laesst und nicht die Karbonathaerte, deren Literaturwerte hier gern zitiert werden, wenn es um den idealen Kalkgehalt im Wasser fuer Espresso geht. Die beobachteten Werte decken sich exakt mit meinen eigenen Erfahrungen und ich habe auch erst nach einigem Querlesen bei den Aquarianern verstehen keonnen, warum der Test fuer unsere Zwecke nicht geeignet ist. So richtig hat mir hier uebrigens auch noch keiner weiterhelfen keonnen, wenn man mal genauer hinterfragt, was eigentlich mit den Idealwerten an Kalkgehalt fuer unseren Espresso konkret gemeint war. Da faengt die Sache naemlich an erheblich komplizierter zu werden. Leider ist es aussergewoehnlich schwierig, an exakte wissentschaftliche Daten zu kommen, was die ideale Zusammensetzung des Wassers angeht. Aeusserungen wie: "etwas Kalk verbessert den Gschmack" oder "ganz ohne Kalk schmeckt der Kaffe fade" sind sicherlich interessante emprische Beobachtungen, nur fehlt auch hier die Angabe, was konkret im Wassser drin war. Warum diese Haarspalterei?
    Ganz einfach. Weil im Leitungswasser weit mehr als nur Ca- und Mg-Karbonate vorhanden sein koennen. Und eben genau nur diese werden in den Neutral-Ionenaustauschern "bearbeitet". Die Ionentauscher Patronen machen aus disen Salzen eben Natrium-Karbonate. Zugegeben, ein echter Gourmet kann die sicher am Geschmack klar von anderen Karbonaten unterscheiden, kennt vielleicht sogar das Aroma anderer Karbonate... - mir ist das bislang nicht gelungen. :D

    So ganz schlecht kann also das Prinzip unserer "Neutral"-Ionentauscher fuer die Qualitaet des Espressos denn dann auch wieder nicht sein. Jedenfalls sind diese Patronen in der Gastronomie immer noch sehr weit verbreitet - vor allem in Gegenden mit hoher Karbonathaerte im Leitungswasser. Und es lassen sich die Wartungszyklen fuer die Macchina damit sicher deutlich in die Laenge ziehen.
    Das es jetzt einen allgemeinen Trend zur Wechsel- oder Wegwerfpatrone gaebe, wuerde ich jetzt gern mal an konkreten Zahlen belegt sehen. "Mein Haendler sagt... " bitte nicht mit solchen Argumenten. Der lebt vom Verkauf.
    Der Komfortgewinn ist sicher nicht von der Hand zu weisen, schliesslich laesst sich darueber die "downtime" im harten Gastro-Alltag sicher erheblich verkleinern. Ob sich das aber am Ende auch rechnet, wuerde ich gern mal von jemandem aus der Branche bestaetigt sehen.

    Bleibt die Frage, ob so eine - sagen wir mal - 8-Liter Patrone nun ein Overkill fuer unsere 10 Tassen Espresso am Tag ist. Eigentlich nicht wirklich. Denn erstens fliesst durch eine 4-Liter Patrone nicht weniger Wasser bei gleicher Anzahl der Bezuege. Es ist lediglich die Menge des Granulats geringer, somit der Anteil der wirksamen Oberflaeche der Kuegelchen, die eben frueher erschoepft sind und regeneriert werden muessen. Und zweitens ist die Fliessgeschwindigkeit bezogen auf die einzelnen Zwischenraeume so gering, dass selbst bei 100 Tassen am Tag keine Stroemung in der Patrone aufkommen lassen koennte, die allein auf Grund ihrer Bewegung eine Bildung von schleimigen Pilzen unterbinden koennte - so diese ueberhaupt im Leitungswasser in signifikanter Menge drin waeren! Drittens lasse ich bei der Reinigung durchaus auchmal etwas Wasser durch den Bruehkopf laufen - die Durchflussmenge in der Patrone bezieht sich also nicht ausschliesslich auf die paar ml Wasser fuer den Bezug. Was bleibt ist der Umstand, dass das gute Stueck sicher auch platzmaessig bedacht sein will. In der heimischen Kueche kann es ja rund um die Wasserinstallation auch schon mal eng zugehen...

    Was die geschmacklichen Ergebnisse beim Espresso angeht, haette ich hier gern mal Kommentare von Leuten mit Erfahrungen gelesen. Mit Vermutungen kommen wir da nicht weiter.
    Wer hat denn mal den Vergleich mit und ohne Patrone beim Espresso ausgetestet und festgehalten unter Beibehaltung aller sonstigen Parameter? Was genau passierte beim Espresso mit und ohne Ionentauscher-Wasser?
    Ich werde meine Patrone jedenfalls nicht demontieren, selbst dann nicht, wenn es mal nur drei Tassen Espresso an einem schlechten Tag werden sollten... meiner Macchina zuliebe!

    Viel Freude beim Testen und Gruebeln,

    Steffen
     
  15. #35 Alex_xpress, 13.09.2004
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    Hallo,
    ich bin immer noch der Meinung, daß die Filtergröße sich an dem Wasserverbrauch orientieren sollte.Da sich bei einem zu geringen Durchfluß die Keimzahl etc. erhöht(siehe auch die jetztige Problematik in etlichen Ostdeutschen Ländern, mit der überdimensinierten Wasserversorgung, dadurch muß per Hand alle paar Wochen/tage, je nach Außentemperatur, das Leitungssystem duchgespült werden.)
    Auch kann man nie bei Billigfiltern sagen , was das so gefiltert wird oder noch durch das Granulat und die jeweiligen chemischen Prozeße mit ins wasser abgegeben wird.
    Man müßte es wirklich durch ein Fachlabor untersuchen lassen.
    Aber eine Maschine mit FW-Anschluß muß ja nicht zwingend an Leitungswasser angeschlossen werden, gerade dann, wenn der Verbrauch unter 1 Liter pro Tag liegt.
    Wenn das LeitungsWasser schon ohne "Entkalken" schrecklich schmeckt , bringt ein Filter oft auch nichts.
    Bin momentan von Lidles Marke "Valon" auf das italienische Alpenwasser :D von Penny umgestiegen, echt lecker !
    Werde nach eingehender Testphase mal darüber berichten.
    Alex
     
  16. afx

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    [color=#000080:post_uid0][quote:post_uid0]Aber eine Maschine mit FW-Anschluß muß ja nicht zwingend an Leitungswasser angeschlossen werden,[/quote:post_uid0]
    Kommt drauf an wie die Kesselfüllung gemacht wird. Ich hab keine alternative ausser ner zusätzlichen Pumpe ;-)
    Und selbst wenn mein Verbrauch sinken sollte. Ich will nie wieder Tank. Endlich keine Fummelei und kein Tank reinigen mehr.

    cheers
    afx
     
  17. #37 Alex_xpress, 14.09.2004
    Alex_xpress

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    [quote:post_uid0="afx"]Und selbst wenn mein Verbrauch sinken sollte. Ich will nie wieder Tank. Endlich keine Fummelei und kein Tank reinigen mehr.[/quote:post_uid0]
    klar, macht Sinn, wenn dein Leitungswasser auch nach Filterung noch schmeckt. Leider ist dieses nicht überall geschmacklich gut bzw. für Tee/Cafe geeeignet.
    Ich stelle aber zur Zeit größere Qualtätssteigerungen+Unterschiede fest, indem ich einfach nur ein anderes Wasser benutzte !! :) (Espresso besteht ja zu 99% aus diesem)
    Alex
     
  18. #38 estekay, 14.09.2004
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    Hallo Espressofreunde,

    klar ist das eine gute Idee, bei einer Macchina mit Tank regelmaessig frisches Wasser einzufuellen, denn im Tank wird das Wasser nebenbei miterwaermt und das liebt die "Mikrobiologie". Aber darum ging es hier ja auch gar nicht. :D

    Und es ist sicher auch eine gute Idee, bei Macchinas mit einem Tank und Vibra-Pumpe mal verschiedene Wassersorten auszuprobieren, wenns gefaellt. Wie bei vielen Dingen im Leben sind es eben nicht die 99 Vol.% die bei allen Waessern vielleicht gleich sind, sondern das restliche +/- 1 Vol.% macht den Unterschied.

    In der Gastronomie geht es eben aber auch um sinnvolle Kompromisse, was die Qualitaet des Produktes angeht und um die praktischen Aspekte bei der Zubereitung. Hier wird niemand anfangen, verschiedene Waesser zu probieren sondern sich des Leitungsnetzes bedienen. Fuer zu kalkhaltiges Wasser werden dann eben Ionentauscher eingesetzt. Sollten andere stoerende Stoffe im Wasser sein, gibt es je nach Bedarf auch zusaetzliche Filter (manchmal auch in Kombination in einer Patrone), die z.B. zusaetzlich Keime abtoeten, stoerende Nitrate oder was auch immer entfernen. Entsprechende Wasseraufbereitungsanlagen, die beispielsweise im klinischen Umfeld eingesetzt werden, koennen richtig teuer werden. Wer hierzu ein wenig googelt, wird sicher schnell fuendig werden... Stiftung "Vasentest" hat wohl irgendwann einmal Wasseraufbereitungssysteme getestet und nur einem einzigen Geraet eine Empfehlung ausgesprochen. Ich denke, das war so ein Filter/Entkalkersystem...

    Zurueck zur Frage, ob der Einsatz eines Ionentauschers bei Verwendung einer (kleinen) Gastro-Espressomaschine im haeuslichen Umfeld sinnig ist. Das kommt darauf an... Voellig richtig ist, dass es vom Ausgangsmaterial abhaengt. In Gegenden mit hartem Leitungswasser (und das sind ganz schoen viele Gegenden in D ), kann das sehr sinnvoll sein, um die Karbonatzusammensetzung im Wasser so abzuaendern, dass kein oder nur noch sehr wenig Kalk in dem Heisswasserteil der Macchina ausfaellt. Das kommt dann meistens nicht nur der Macchina zugute (geringere Korrosion durch agressive CU-Karbonatverbindungen in den Leitungen und dem Kessel, weniger haeufige Entkalkungen mit sauren Loesungsmitteln, die ebenfalls die Oberflaeche der Metalle angreifen koennen) sondern meist auch dem Geschmack. Aber darueber waren wir uns ja eh schon einig. :)

    Was die Dimensionierung eines Ionen-Tauschers (nicht Filters!) angeht, so ist es sicher richtig, sich nicht an den extremen zu orientieren - schaut doch einfach mal der Kneipe um die Ecke mit entsprechender Espressoversorgung unter die Theke. Hier wird meistens eine sinnvolle Groesse fuer die Patrone gewaehlt. Bei eingruppigen Macchinas sind da eben meist Patronen bis etwa 10l Patronenvolumen brutto im Einsatz - ob die nun 5 Tassen am Tag machen oder auch 100.

    Wer sich Sorgen um die Hygiene in der Patrone und ueber die Art seines Granulat in der (Neutral)-Ionentauscher Patrone macht, dem empfehle ich folgende Vorgehensweise:

    - Nimm die Patrone aus der Wasserzufuhr der Macchina.

    - Lass das Wasser ablaufen und fuell das Granulat nach dem Oeffnen in einen Stoffbeutel (zum abtropfen lassen) um.

    - reinige die Patrone und die Leitungen mit einm desinfizierendem Reinigungsmittel (auf Chlor- oder Wasserstoffbasis). Anschliessend mit frischem Wasser bis zum Ueberlaufen fuellen. Die Patrone dann gleich wieder verschliessen (moeglichst nicht geoeffnet herumstehen lassen).

    - Bring das alte Ionentauscher Harz zu Deinem Gastro-Haendler der Wahl und lass Dir dort die entsprechende Menge neues Granulat geben. Bei der Gelegenheit am besten gleich den Hersteller und die Produktbezeichnung notieren - falls jemand spaeter im Internet mal beim Hersteller fuer weitere Infos vorbeischauen moechte.

    - Das Wasser aus der Patrone abgiessen und die gereinigte und sorgfaelltig gespuellte Patrone wieder mit dem Ionentauscher-Harz fuellen (etwa 80% des Innenvolumens der Patrone). Anschliessend gleich fluten.

    - Abschliessendes Spuelen mit einigen l Wasser.

    - Wiedereinbau in die Wasserzufuhr der Maccina

    Ach ja und nicht vergessen: sich anschliessend ueber tollen Espresso freuen :D


    Viele Gruesse, Steffen



    Edited By estekay on 1095151997
     
  19. Hermo

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    [quote:post_uid0="estekay"]- Das Wasser aus der Patrone abgiessen und die gereinigte und sorgfaelltig gespuellte Patrone wieder mit dem Ionentauscher-Harz fuellen (etwa 80% des Innenvolumens der Patrone). Anschliessend gleich fluten.

    - Abschliessendes Spuelen mit einigen l Wasser.

    - Wiedereinbau in die Wasserzufuhr der Maccina[/quote:post_uid0]
    ... und das Regenerieren mit Salz nicht vergessen... :;):

    Gruß, Hermann
     
  20. #40 estekay, 14.09.2004
    estekay

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    @Hermann

    genaaaaahu :D es gibbet aber auch Hersteller, deren Granulat ist bereits "aufgeladen" - da bringt das initiale Regenerieren nichts ausser praktische Erfahrung...

    Viele Gruesse, Steffen
     
Thema:

Wasserfilter - Regeneriergranulat

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