Welche Espressomaschine soll es werden?

Der Geschmack kommt aus dem Kaffee, die Maschine sollte keinen Eigengeschmack erzeugen. Du schreibst von "Alleinstellungsmerkmalen", das schreit förmlich nach höchstwertigem Kaffee. Den Geschmack aus verschiedenen Maschinen aufgrund von "Tests" mit unterschiedlichen Kaffeesorten zu bewerten, geht schlicht nicht.

BG Thomas

 

Hallo Snuggles

Also zu den getesteten Maschinen (waren das alles Siebträger?) oder zu deinen konkreten Fragen kann ich leider gar nichts sagen, sondern eher meine Einschätzung hierzu abgeben:

Den besten Espressi bzw. espresso-basierten Getränke wirst du natürlich schon mit einem Siebträger hinbekommen können, wenn alles passt, und zwar auch schon mit sehr günstigen. Die Maschine wird aber nicht von sich aus "den besten Espresso/Cappucino ausgeben". Die Zubereitung erfordert meines Erachtens eine gewisse "Affinitität" zum Thema und die Frage ist, ob man diese vom Personal erwarten kann. Sind es überhaupt Espressotrinker, die auch geschmacklich einen Shot beurteilen können? So wie ich es verstanden habe, hat dein Unternehmen sonst nichts mit Kaffee zu tun und ihr möchtet eine Wohlfühlathmosphäre zum Verkauf eurer Dienstleistung schaffen? Die Grundtechnik der Zubereitung kann man sich natürlich in einer Schulung aneignen, aber ausgelernt hat man - sofern nicht grad professioneller Barista - selten, vor allem wenn Milchaufschäumen auch dazu gehört. Irgendjemand im Betrieb müsste wohl schon ein gewisses Mass an Grundkenntnissen mitbringen als Ansprechperson.

Wenn die Kunden auch nicht gerade Kaffee-Experten sind (ihr seid ja dann keine Espressobar), läuft sowieso viel über die Optik. Wenn ein Sommelier mit einem zweiminütigen Vortrag einen anständigen günstigen Wein anbietet, wird dieser wohl von 9x% der Gäste als köstlich empfunden. Beim Kaffee hört man oft von Laien, mit so einer professionellen Maschine muss es ja super Espresso geben, wobei mit professionell dann halt Bling-Bling, Anzeigen und viel Chrom gemeint ist. Die Maschine sollte imho deshalb in erster Linie mal ein Eye-Catcher sein, denn der fürs Resultat massgebende Faktor steht immer vor der Maschine. Übrigens optisch am exklusivsten wäre natürlich ein Handhebler

Der Focus sollte am Anfang wirklich auf dem für den Geschmack Wichtigsten liegen, der hochwertigen Bohne: Das heisst aus gutem Rohkaffee, schonend und frisch geröstet. Das bekommst du eigentlich nur bei einem Kleinröster. Es gibt solche, die dir sogar noch die Verpackung kundenspezifisch gestalten. Würde aber geschmacklich nicht zu exklusiv sondern eher "traditionell" bleiben, da die meisten Kunden sonst vielleicht überfordert sind.

Gruss Phippu

 

Mach es vom Service abhängig. Die beste Kiste nutzt nix, wenn der Techniker 200km weg ist. Und die Finanzierungsmöglichkeiten.....naja, sieht immer am Anfang billig aus, bis man sich mal ausrechnet, was man dann wirklich fürs Kilo zahlt....

Greetings \\//

Marcus

 

Hallo Snuggles,

ich denke, du wirst dir mit den von dir favorisierten Systemen mehr Probleme einhandeln, als mit rel. "einfachen" Siebträgern .
Was du dir an Technik einkaufst, erfordert sehr wohl ebenfalls ein Mindestmaß an Willen diese Maschinen zu bedienen und dementsprechend kommt dann etwas ansprechendes heraus oder eben nicht.

Wie viele verschieden Personen, die in der Regel nicht mit solchem Equipment Espresso zubereiten, werden dieses bedienen?
Wie viele Getränke pro Tag werden den zubereitet?

Gruß
Ludwig

 

Hi Snuggels,

Als ein Nichtexperte häng ich mich hier trotzdem mal rein. Bei uns in der Gegend gibt es zwei Cafes mit Schärfmaschinen.
In einem mit Kaffee von Schärf,der für mich schon super ist. In dem zweiten röstet der Inhaber selber. Die letzte Röstung hatte für mich etwas zu viel Säure als Espresso. Aber ich bin wie gesagt kein Experte.
Ich teste aber immer wieder neue Cafes und bis jetzt ist das das Beste.



BG Lutz

Ich darf zu Hause leider nur mit nem Vollautomaten arbeiten,da meine bessere Hälfte keine Siebträger möchte.

 

ja ja Schärf - alter Bauernfänger
Wenn dich das wirklich interessiert dann stehst du vom Computer auf und siehst dir mal ein paar echte Coffeeshops an. Für den Rest packst du deinen Taschenrechner aus und rechnest mal durch was eine eigenfinanzierte Maschine und die "bereitgestellten " Maschinen kosten.
Alleinstellungsmerkmal mit Solala - Kaffee , Mitarbeiterschulung möglichst wenig : da will man nicht mal etwas andiskutieren. Es geht auch nicht darum x-beliebige Mitarbeiter zu schulen. Die die an der Maschine arbeiten müssen dass auch gerne wollen.

ich denke "super" in Sinne von "lecker" ?

 

ich sehe die Schärf-Maschinen meist nur in Bäckereien o.ä. und erwarte dort meist keinen guten Kaffee. Ist aber meine rein subjektive Erfahrung.
Ich würde mir an deiner Stelle auch bei einem Händler eine zweigruppige Maschine kaufen und den Kaffee dazu frei wählen. Die einfachsten zweigruppigen gehen ja schon bei ca. 2.000€ los. Dazu ein oder zwei gescheite direktmahlende Mühlen und los geht es. Du musst halt dafür Sorge tragen, dass die Bediener der Maschine wissen, was sie tun. Daran fehlt es meist und dann kann man auch aus einer Linea Mist heraus zaubern.
Ich habe für eine Bekannt und ihr Geschäft mal eine zweigruppige Epoca incl. Mühle gefunden (die Maschinen waren im Prinzip neu) und das ganze hat, wenn ich mich recht erinnere, ca. 1.200 Euro gekostet. Wir haben die Maschine und Mühle dann auf den Fausto Monaco eingestellt und der Kaffee wurde wunderbar.
Als ich dann nach ein paar Wochen den ersten Cappu von einer Angestellten bekam, war mir klar, dass die Maschine nahezu egal ist und fast nur das Können und Wollen der Mitarbeiter zählt. Das wäre auch mit einer Linea nichts geworden.

 

Schärf-Maschinen sind hier nahezu nicht vertreten. Ich glaube aber nicht, dass sich das Kaffeeergebnis von dem einer anderen Markenmaschine auch nur im Ansatz (positiv) unterscheidet.
In freien Kaffeebars findet man die normalerweise sehr selten. Meist stehen die Dinger in Bäckereien. Das ist wohl deren Vertriebsschiene.
Was soll denn so eine Schärf kosten? Die Aussage, dass die Schärf-Maschine besseren Kaffee macht als andere Maschinen, halte ich für reines Verkäufergeschwätz. MIt einer Schärf bist Du auch beim Service an die gebunden. Das würde mich stören.
Und Kuchen von Schärf? Würdest Du beim Bäcker eine Espressomaschine kaufen?

Wenn Du viel automatisieren willst, kannst Du dir ja mal von Markus (nobbi-4711) eine DallaCorte Evolution erklären lassen. Dort gibt es meines Wissens nach sogar die Möglichkeit, die passende Kaffeemühle mit der Espressomaschine zu verbinden, so dass die Kaffeemühle den Mahlgrad automatisch anpasst. Ein Feature, das wohl nur wenige Hersteller anbieten.

 

Wäre ich ketzerisch, würde ich behaupten, Azul (und viele andere) bieten Dir qualitätsmäßig etwa das, was Du in der Metro für 8-10€ bekommst. Wenn Deine Preise also ähnlich gut sind, schlag zu. Wenn nicht, lass die Finger davon.

Schärf: Keiner ausser Schärf kann die Wartung machen. Ich würde die Finger davon lassen. Ich habe bisher keinen Kaffee aus einer Schärf getrunken, der besser gewesen wäre als woanders. Aber wenns Dich so in Wallung bringt: Lass Dir von dem Vertriebler doch einen bestmögliche Kaffee machen oder frag ihn nach Adressen, wo Du hinkannst, ist doch ganz einfach...

Greetings \\//

Marcus

 

off topic

Dann such Dir eine besser Haelfte.

 

Wenn du so überzeugt bist von einem fairen Vertrag, hat der Vertriebsmitarbeiter seinen Job gut gemacht und du bist noch nicht auf die Idee gekommen, den Marktwert der Maschine zu ermitteln. Du weißt sicher, zu welchem Konzern Azul gehört; ob ein anderer Kaffee besser ist, hängt sehr am persönlichen Geschmack und nicht an der Marke, die drauf steht. Einen "stylischen Auftritt" bekommst du mit dem Azul schon hin, wie bei uns eine Bäckereikette, mit schönen Tassen, Aufstellern, Flyern.
Welche Kaffeeröster angemessen sind, darüber gibt es hier im Forum sehr viele Meinungen, ein Stimmungsbild bekommst du im "Ich trinke gerade diesen Espresso"-Thread, selber würde ich dir eher zu jbkaffee.de oder Machhoerndl-kaffee.de raten.

 

Klare Lösung:

- BFC Electronica
- Spezieller Siebträger für ESE Pads
- Cappuccinatore (ordentlich eingestellt) für Milchschaum statt Dampfrohr

Die Lösung ist sozusagen friseursicher.

Teure (mehrgruppige) Alternative:
- Dallacorte Evo 2 mit DC1 Mühle + Anbindung
- Turbosteam (luft- und temperaturgesteuertes Dampfrohr)

Budget im ersten Fall: unter 2000
Budget im zweiten Fall: ca 12000

Greetings \\//

Marcus

 

Die Qualität des Getränks hängt von folgenden Faktoren ab:

• Erstklassige Bohnen, handwerklich in kleinen Chargen geröstet, maximal vor einem Monat.
• Richtige Einstellung des Mahlgrads der (hochwertigen) Mühle, gegebenenfalls jeden Tag nachjustiert (braucht ein bis zwei Bezüge).
• Richtige Einstellung der Kaffeepulvermenge über Timer bei Single Dosing - ja keine Mühle mit Portionierer (Doser) bei geringem Durchsatz!!!
• Regelmäßige Reinigung der Mühle, da altes Kaffeepulver, das sich unvermeidlich an verschiedenen Stellen ablagert, ranzig wird; vielleicht einmal im Monat.
• Richtige Einstellung der Bezugstemperatur für den verwendeten Kaffee - muss nur einmal gemacht werden, wenn du die Sorte nicht wechselst.
• Regelmäßiges Rückspülen der Brühgruppe, mindestens einmal täglich mit Wasser, ca. einmal in der Woche mit Kaffeefettlöser, um das Kaffeefett, das ranzig werden kann, zu entfernen.
• Sauberes Tampern - ist aber keine Raketenwissenschaft.
• Reinigen des Siebes zeitnah nach jedem Bezug.
• Sofortiges richtiges Säubern des Dampfrohrs nach dem Milchaufschäumen bzw. Reinigung des Milchsystems nach den Vorgaben des Herstellers.
• Milch auf keinen Fall mehrfach aufschäumen!!!

Die Maschine spielt eine völlig untergeordnete Rolle dabei, wenn du einfach guten Espresso und Cappuccino (und eventuell Latte Macchiato) anbieten willst. Die ist nur dazu da, zuverlässig heißes Wasser durch das perfekt gemahlene und richtig dosierte Kaffeemehl aus hochwertigen Bohnen zu drücken und Milch aufzuschäumen. Wichtig für die problemlose Bedienung sind eher die optimale Aufstellung (Arbeitshöhe, Position des Milchsystems / des Dampfrohrs, die Position der Mühle, der Tamping Station und des Abschlagkastens für die Kaffeereste). Und ganz wichtig sind Hygiene, Sauberkeit und regelmäßige Reinigung.

Teurere Maschinen wie die DallaCorte sind komfortabler zu bedienen, vor allem wenn sie mit der Mühle gekoppelt sind, dann ist die Bedienung auch für nicht versierte Kräfte kein Hexenwerk.

Wichtig ist vor allem ein Servicebetrieb in der Nähe, wenn du mit Kaffee Geld verdienen willst / musst. Wenn die Maschine streikt, dann ist zB eine Leihmaschine eine feine Sache.

Finger weg von über den Kaffee finanzierten Maschinen - du bist dann an den Lieferanten gefesselt und hast keine Kontrolle mehr über die Qualität des gelieferten Kaffees, und wenn du nachrechnest, dann wirst du sehen, dass du wesentlich mehr als bei der "eigenen" Maschine und hochwertigen Kaffee von einem Kleinröster zahlen wirst.

 

Wenn ich mit Schärf etwas nicht verbinde, dann ist es "Lifestyle".
Das funktioniert vielleicht in einem Kurhaus, aber sonstwo nirgends. Ein Cappuccino ist hier in D jetzt nicht mehr so richtig exotisch, als dass die Leute bewundern die dämpfende Maschine anschauen.

Was soll das Konzept von Schärf denn jetzt kosten und wo liegt Euer Lokal denn überhaupt?

Ein bißchen hat man schon das Gefühl, dass Du nicht so richtig damit rausrücken willst, was ihr macht.

 

Also wenn ich die Posts richtig gelesen habe, geht es gar nicht um ein Lokal, sondern um ein "Dienstleistungsunternehmen" (EIngangspost) in Gründung, das ein Alleinstellungsmerkmal (sic!) sucht.

Bis zu "acht Personen" sollen die armen Maschine quälen dürfen und es werden "80-100" Espressi (ob als Basis oder solo) bezogen, später eventuell die fünffache Menge.
Mir fällt gerade kein Dienstleister (Malermeister, Fußpflege, Werbeagentur...) ein, der bis zu 500 Espressi am Tag an Kunden ausschenkt, aber ich wäre gespannt es zu erfahren. Ehrlich.
Wenn ich für einen Bezug mit Vor- und Nachbereitung jetzt mal drei Minuten veranschlage, habe ich als Barista bei der Firme einen 25-Stunden-Tag(!). Nice!

Leider ist der Threadersteller ein unbeschriebenes Blatt in Sachen Kaffeekultur, eine denkbar schlechte Voraussetzung als Entscheider hier die Investition mehrerer tausend Euro zu verantworten. Ich glaube auch nicht daran, dass man acht Leute ohne Affinität zum Thema auf hohem Niveau neben ihrer eigentlihen Tätigkeit (denn es ist ja kein Gastrobetrieb) einarbeiten kann und diese täglich abwechselnd das Equipment fachgerecht bedienen und am Ende die supertop-Qualität steht, die der TE sich wünscht.

 

Mal von den ganzen technischen Belangen abgesehen, ob so eine Maschine irgend etwas zur Imagepflege beiträgt, halte ich eher für zweifelhaft.
Es freut sich jeder, ein kostenloses Getränk spendiert zu bekommen, aus welcher Maschine dieses kommt, wird wohl eher eine untergeordnete Rolle spielen, 98% der Landbevölkerung ist es nämlich völlig egal, welche Qualität der Kaffee hat (ich gehe hier vom erhöhten Qualitätsbewußtsein im KN aus).
Und wenn schon blingbling, dann richtig!

Ausserdem ist das KN auch nicht ganz das richtige Forum, von solchen Systemen wird eigentlich immer abgeraten!

Und nein, einfach ist so ein Unterfangen nicht, so wichtig alle Komponenten auch sind, bring es der Mensch nicht in Einklang, wird es keine hohe Qualität geben!

Gruß
Ludwig