Wer hat die Expresso Kaffeemaschine von Aldi?

Es geht ja nicht nur um die Qualität der Ware......die Konsumenten erwerben zusätzlich ein Prestige - Objekt bzw. ein Lifestyle Produkt...

 

Richtig. Die Antwort auf meine Frage darf natürlich auch "ja" sein

Auch richtig. In aller Regel macht ein Siebträger allerdings schon noch ein bisschen mehr her als ne Aldi. Btw: die Illy X7 finde ich richtig schick

 

Ich habe "Kaffee" als solches als Luxus Produkt definiert. Und wenn es den Marketing Strategen von Nestle gelungen ist, ein Konzept zu lancieren, das aus einem bereits verfügbaren Grundprodukt (Kaffee) eine massentaugliche State-of-the Art-Referenz für den Begriff "Espresso" schafft, dann darf man nur gratulieren.

Ob das ganze jetzt den Preis wert ist der aufgerufen wird, muss jeder für sich selber definieren. Ich hoffe dann aber, dass Sie bei allem so konsequent sind und weder ein iPhone ihr Eigen nennen, noch ihre Bekleidung bei einschlägig bekannten Marken erwerben.

Aber wie bereits erwähnt... es gibt wesentlich besseren Kaffee als jenen von Kapselmaschinen

 

Schick?

 

Genau. Viel weniger Bauch

das ist tatsächlich so, und zwar aus ganz ähnlichen Gründen.

 

Ich glaube, da wird @Michael_2017 grad ein bißchen Unrecht getan. Kaffee ist ein "Luxusgut" - selbst der billigtse vom ALDI. Einfach weil für seine Produktion diverse Frevel begangen werden und er um die halbe Welt zu uns reisen muss. Einen Siebträger als ökologischer Einzustufen als eine Kapselmaschine ist etwa so als ob ich sage, dass mein Porsche Chayenne als Hybrid ne geringere Verbrauchsangabe hat als ein 10 Jahre alter Golf. Wenn man ökologisch handeln will, muss man heimischen Kräutertee trinken und keinen Kaffee.
Und von Seiten der Ökonomie: Wenn ich meine Ausgaben zusammenrechne und optimistisch wie ich bin von einer Nutzungsdauer von 10 Jahren ausgehe, dann bin ich selbst mit meinem noch längst nicht sehr hochpreisigem Siebträger-Equipoment nicht viel unter den € 0,45 je Tasse.
Bei den Kapseln immer wieder den Preis je kg als Gegenargument anzuführen ist auch müßig - selbstverständlich ist in den Kaffeekapseln billiger Kaffee drin und der Preis entsteht aus Kosten für Kapsel+Verpackung+Boutique zum Vertrieb+Werbung+max. dem Kunden zumutbarer Aufpreis für den Verdienst des Produzenten.
Wenn jemand am Morgen gerne einen Becher cafe de fraise con latte de vanille haben möchte, haut er sich halt die entsprechende Kapsel in die Maschine und hat das Zeug, fertig. Wer's mag....

Zu den ALDI Geräten kann ich nur sagen - ich kenne einige die sie loben, mir selbst schmeckt der Kaffee daraus nicht. Aber mir fehlt der Vergleich zu anderen Kapselsysemen.

 

Die "Verblendung" geht über die Wirkung einer "Marketingstrategie" noch weit hinaus. Es geht um "das Leben als Konsum", wie es Zygmunt Bauman im gleichnamigen Buch eindrucksvoll dargestellt hat (ISBN: 978-3868542110): Konsumismus ist etwas ganz anderes als Konsum. Ersteres bezeichnet ein Leben und eine Selbstführung entlang auratischer Welten, die uns wie mit einem unsichtbaren Nasenring durch die Manege ziehen und dabei den Gezogenen auch noch das Gefühl von erhabener Souveränität über ihr Leben vermittelt. Letzteres - Konsum - bezeichnet einfach den Verbrauch der lebensnotwendigen Subsidien, der mit den Welten des schönen Scheins nichts zu tun hat. Diese Unterscheidung bedeutet nicht, das einheitliche Grau einer DDR zu predigen und die Freude an ästhetisch schönen Dingen zu verteufeln - aber sie bedeutet, wachsam zu bleiben dafür, dass in unserer Welt der Erwerb von Dingen leicht zum Selbstzweck werden kann (hier im Forum gibt es ja sogar "Hilferufe wegen Upgraderitis"!), der erhebliche Kosten, Mühen und den Frust der schnell verrauchten Anschaffungsfreude verursacht - ein Leben eben in der Konsumismusblase des trügerischen Scheins.

 

Ich glaube, @Michael_2017 wird nicht zu Unrecht getan. Der Kaffee aus den Kapseln ist kein "Luxusgut" - da muss man sich nur mal auf youtube so einen Marktcheck aus den dritten Programmen zu dem Thema anschauen.
Der Kaffee ist von minderer Qualität, kann bis zu x% Füllstoffe enthalten, Hölzchen oder Chaff (Häutchen). Und ist totgeröstet (Aromen wie Autoreifen, Gummi, Altöl). Man kann die Kapseln dann wunderbar wieder mit Thai-Latte-Vanilla-Caramel-CheeseCake aromatisieren und die Fehlaromen überdecken

 

@Streginator
Er hat doch schon selbst erläutert, daß er nicht den Kaffee in den Kapseln, sondern Kaffee an sich als Luxusgut definiert.

Zudem solltest du tatsächlich mal die ein oder andere Kapsel probieren. Totgeröstet ist da kaum eine Sorte, manche gehen tatsächlich Richtung mitteldunkle 3rd-Wave-Röstung, auch wenn die Komplexität des daraus entstehenden Getränks deutlich unter denen von gut arbeitenden Kleinröstern liegt.

 

Nochmals: Ich habe nicht den Kaffe aus Kapseln per definitionem als Luxusprodukt dargestellt sondern Kaffee grundsätzlich. Und ausserdem bedeutet ja Luxus nicht automatisch das Vorhandensein einer besseren Qualität oder eines besseren Geschmacks.

Ich wollte mit meinem Statement einzig und allein sagen, dass es Nestle geschafft hat die Zubereitung von Espresso massentauglich zu machen. Alles was danach im Bereich Kapsel kam, waren Nachahmer.

 

Es interessiert mich jetzt doch, was der Threaderöffner aus der Diskussion an Antworten auf seine Frage entnommen hat.

Ja, ich weiß, dass ich doof bin, weil ich die tieferen Essenzen von "Sein", "Konsumierabilitätskompatiblismus" und "der Sinn der Bohne modulo 42" manchmal einfach überflüssig finde. Sorry, ich ziehe mich schon wieder zurück.

Marc

 

Das Geschwafel zum Konsumdingsbums hat Don Häberle in einem Telefonat mit Jürgen Schrempp seinerzeit sehr gut auf den Punkt gebracht: "Mehr als einen 600er fahren und jeden Tag Schnitzel fressen kannst auch du nicht!"
Und wenn man jetzt nicht weiß, wer Don Häberle ist, auch nicht so wichtig

Und Threaderöffner? Ist doch längst egal^^

 

Das kannst du jetzt gerne versuchen so hinzudrehen, deine Aussage war aber die, dass du diverse Methoden zur Kaffeezubereitung ausprobiert hättest und nur hochwertige ST und Nespresso empfehlen könntest. - Wenn du sowas in den Raum stellst, musst du mit Gegenargumenten rechnen. Da brauchst du dann auch nicht in aggressivem Tonfall versuchen die Diskussion zu beenden, weil dir die Argumente ausgegangen sind.

 

In welche Richtung kann sich eine Gesellschaft mit ihrem soziokulturellen oder politischen Klima entwickeln, in der es immer mehr derartig unreflektierte Menschen gibt, die nicht selten auch noch beispielgebend für ihre eigenen Kinder sind…?
Vielleicht in Foren wie diesem überteuerte Kapselsysteme schönreden, kurzlebige Aldi-Maschinen als etwas erstrebenswertes darstellen – oder sich gar nicht darüber wundern und es als unabänderlich hinnehmen, das immer mehr Menschen an selbst verschuldeter, ernährungsbedingter Fettleibigkeit leiden – oder oder…?

Begleitende Filmempfehlungen, die spontan zwar satirisch anmuten, aber (leider) immer mehr dokumentarischen Charakter annehmen:
Idiocracy
Christoph Sieber: Verblödung der Gesellschaft

Gruß, Sebastiano
.

 

Was ist schlimmer: Die Zunahme der Fettleibigkeit unreflektiert hinnehmen, oder sie vorbei an allen wissenschaftlichen Fakten Dingen zuzuschreiben, die nur das selbst zurechtgebaute, eigene Weltbild untermauern.

 

EIndeutig das reflektieren. heutzutage hingt die "Wissenschaft" der Wirklichkeit weit hinterher. Vor allem- "wissenschaftliche Fakten" müssen heutzutage wirtschaftlich verwertbar sein. Und "wissenschaftlich" ist heute schnell was. "Statistisch erwiesen", "Nahostexperten", "Institute" etc. pp. sind heutzutage Verschleissartikel. Ich glaube der Begriff "wissenschaftliche Fakten" ist per se ein Widerspruch, da ECHTE Wissenschaft sich täglich erneuert und jedes ergebnis nur solange gilt bis das Gegenteil erwiesen ist. Früher glaubte man an Gott, heute an die "Wissenschaft" und deren Heranziehung- nein Vergewaltigung - in Wikipedia. Ich glaube die Zitierung von "wissenschaftlichen Fakten" bewahrt Menschen davor, über Gebühr nachzudenken, eigene Erfahrungen einzubauen und auch der "Wissenschaft" Fehler zuzugestehen. Es hält die Menschen auf einen Ist -punkt und verhindert geradezu die Weiterentwicklung und vor allem die Analytik. Also tatsächlich wie Religion- Macht durch beweisbares, offieziell anerkanntes, Rechthaben- Exoterik in Reinform. ECHTE Wissenschaftler hören JEDEM der Interessantes zu berichten hat zu- und analysieren und hinterfragen. Ergebnisoffen. Vor allem- diese "wissenschaftliche" Art der Meinungsmache ist ja IMMER in der Vergangenheit beheimatet- für die Zukunft gibt es keine wissenschaftl. Belege- man kann Zukunft nur gestalten versuchen in dem man viele Einzelfaktoren der "Lebenserfahrung" mit einbezieht. Auch wenn PC Berechnungen uns weismachen wollen, ja so IST es und nicht "aufgrund der eingegeben Daten und Fehler wurde es so berechnet". Zurück zur Fettleibigkeit- um diese Krankheit zu erkennen und zu behandeln braucht es keine "Wissenschaft- da reicht ein bisserl weniger Fressen. Und nicht "Daten" daß x Prozent der Fettleibigkeit erblich bla blabla.Herausgeben und unterstützt von Nestlé

 

Könnte dies nicht auch für den einen oder anderen Siebträger-Harley Fundamentalisten gelten?

 

Bestimmt

 

Hallo @Eisenberg12, erst einmal herzlich Willkommen
ich interpretiere "gute Alternative" mal dahingehend, dass die neue Maschine länger durchhält als maximal 3 Jahre. Wie wäre es dann beispielsweise mit einer kleinen La Pavoni? Ich kann nicht selbst abschätzen, wie lange eine Kapselmaschine hält, aber diverse Sichtungen immer wieder neuer solcher Geräte bei Freunden (während meine Maschine läuft und läuft und läuft) überraschten mich bisher. Im preisgünstigeren Sektor käme evtl. eine Bialetti Brikka zusammen mit einer ordentlichen Handmühle in Frage? Was ist Dir bei der Gerätewahl denn am wichtigsten? Zeit? Müllaufkommen? Getränkesorte?

 

Ich halte den Thread für einen Trollversuch.

Als Kapselmaschinennutzer ein Bild von der Gastro anzuhängen, macht misstrauisch.