Wer hat Erfahrungen mit Downgrading?

AW: Wer hat Erfahrungen mit Downgrading?

Hallo Rene!
Nein, ich habe keine Erfahrungen mit downgrading. Mir schoss beim lesen Deines Beitrags aber durch den Kopf: Wieso keine Zeitschaltuhr für Deine Livia? Außerdem habe ich im Verlauf der Jahre die Erfahrung gemacht Phasenweise mal gerne Brikka, Aufguss oder coldbrew zu benutzen. Man ist ja auch nicht ständig das gleiche. Vielleicht bis Du einfach nur satt und hungrig auf andres. Deswegen würde ich mir keine neue Maschine kaufen.... Vielleicht weil was "neues" her muß.... oder liege ich da so falsch? orangette

 

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Moin René,

es geht. Brühkaffee kann mindestens genauso spannend sein. Espressomaschine daheim ist ja auch irgendwie wie Hummer fahren aber gut.

Henning

 

AW: Wer hat Erfahrungen mit Downgrading?

So gesehen mache ich jeweils einen Downgrade, wenn wir in den Urlaub fahren, und die kleine Gaggia mitkommt. Ich würde sagen, es ist ein side-grade, also keine schlechtere Espressoqualität, aber eine erhebliche Komforteinbuße. Die man aber gerne in Kauf nimmt, denn man ist ja im Urlaub.

Wichtig ist einfach, bei derselben ultimativen Bohne zu bleiben. Wenn ich da auch auf "irgendwelche" Bohnen umsteigen würde, könnte ich vermutlich das ganze Setup zuhause lassen.

Stichwort Komfort: Eine Thermoblockmaschine im Dampfmodus ("tock-tock-tock") ist wahrscheinlich noch schlechter als eine kleine Gaggia. Wenn Dir das Schäumen wichtig ist, solltest Du Dir den Downgrade nochmals durch den Kopf gehen lassen - oder jedenfalls nicht unter einen kleinen Zweikreiser gehen.

Just my 2¢...

nK

 

AW: Wer hat Erfahrungen mit Downgrading?

Alternative wäre natürlich auch ein kleiner Handhebler wie die Pavoni oder Ponte Vecchio, da steht der Dampf ja bauartbedingt ("Tank = Boiler") sofort zur Verfügung. Zur Pavoni kann ich mangels eigener Erfahrung nicht viel schreiben, zur PV möchte ich es nicht, gibt ja lange Threads dazu. Mein Downgrade betrifft ja nur die Unterwegsecke (Ponte Vecchio zu Portaspresso - ich komme ohne Milchschaum aus), und Langzeiterfahrung hab ich da noch nicht.

 

AW: Wer hat Erfahrungen mit Downgrading?

Das Downgrade hab ich jedesmal, wenn ich in der Arbeit einen Espresso bereite.

Ich muss sagen, für hier und da mal macht es Spass, aus der kleinen Demoka was leckeres rauszupressen - ist irgendwie back-to-the-roots mit wechselnden Erfolgserlebnissen. Dafür schmecken die dann umso besser, wenn´s klappt, weils nicht ganz so selbstverständlich ist.
(Erinnert mich immer ein wenig an neulich, als ich mal einen alten Ford Mondeo gefahren bin, ohne Rückfahrpiepse, ohne Automatik, ohne Displaynaviradio ... Ging alles, Einparken war eine längst vergessene Herausforderung (Egon Hoegen hätte seine Freude gehabt), Musik ist halt die gedaddelt, die grad irgendwo lief, Ziel musste auch so gefunden werden.)

Will sagen, ich denke, es ist einfach eine Frage, ob man bereit ist, auf liebgewonnen Komfort zu verzichten. Ich würde es ehrlich gesagt jeden Tag nicht wollen, wenn man freilich eh nur noch selten Espresso trinkt, ist es vermutlich eher verschmerzbar. Können tun es die "kleinen" auch, halt nicht so komfortabel und konstant.

Zum Thema Milchschaum: Ich hatte mal ein 0935, die hat sehr passablen Milchschaum produziert. Allerdings mit viiiiiiiiel Geduld - ich denke, da wirst du dich nach der Livia tatsächlich umgewöhnen müssen.

 

AW: Wer hat Erfahrungen mit Downgrading?

Und wieder einmal komme ich mir hier vor wie in einem Heroin-Forum ... "Hat schonmal jemand einen Entzug gemacht? Wie ist das so?"

Ja, natürlich habe ich schon einen Downgrade gemacht. Einen Major-Downgrade sogar - von einer Faema Compact (3ltr-Boiler, E64 Gruppe) auf eine LaPavoni Europiccola als Alltagsmaschine.

Im Frühjahr letzten Jahres verwandelte sich meine Faema in ein Kneipp-Fußbad - knöchelhoch stand das Wasser im Inneren, aus der BG lief unten der Siff raus und irgendeine Dichtung von irgendeinem Kesselzu-/ablauf sprühte wie eine Sprenkleranlage. Mit nervösen Händen (Heizung und Pumpe laufen auf 240V) habe ich den Stecker gezückt und die Ruine in den Keller gewuchtet.
Da ohnehin eine neue Wohnung anstand, hatte ich das Thema "neue Maschine" erst einmal auf die lange Bahn geschoben, wo es noch immer liegt.

Durch diesen Defekt wurde meine Spielzeug- und schnell-mal-nen-Espresso-zwischendurch-Maschine, eine LaPavoni Europiccola, zur Haupt- und Alltagsmaschine befördert.

Was soll ich sagen? Es funktioniert! Für die je zwei, drei Espressi am Morgen und am Abend für mich alleine reicht es. Auch schnell mal zwei Espressi ziehen ist gar kein Problem, es hat sich noch kein Besuch beschwert. Die Zickigkeit der Maschine weicht der Routine. Milchschäumen tue ich eh nicht.
Vorteile
- Schnell mal 'nen Espresso ziehen geht schnell, nach gut 10min ist die Maschine heiß.
- Das intensive Ritualisieren des Bezugs => Hebeln macht einfach Spaß.
Nachteile
- Die Maschine läuft nicht immer bezugsbereit im Hintergrund (Überhitzung!)
- Das intensive Ritualisieren des Bezugs => eben mal schnell eine Tasse drunterschieben und zapfen ist nicht drin.
- Morgens Vorheizen via Zeitschaltuhr ist ungünstig, 10min später aus dem Bett gekrochen und die Kiste ist überhitzt.

Mein persönlicher Fazit: Die Zweitmaschine ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit! Neben der großen Kiste ein kleines Maschinchen für den Espresso zwischendurch ist nach meiner Erfahrung eine sehr gute Strategie! Und man hat ein Backup, wenn eine Kiste nach handwerklicher Zuwendung fragt.

Mein Tip: Behalt auf jedem Fall die Livia und ergänze lieber das Set-Up um eine kleine Einkreiserin. Statt einem Thermoblock würde ich ehr zu einer Gaggia CC raten.

Grüße, Olli

 

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So ging es mir auch an meiner letzten Arbeitsstätte (hat sich inzwischen etwas geändert ;-)). Ich hatte im Büro eine Girmi Caffe Concerto, wie bei der von dir erwähnten Quickmill wurde der Dampf mit Hilfe eines Thermoblocks erzeugt. Zuhause hatte ich damals eine Silvia, später dann die Ponte Vecchio. Aber schon mit der Silvia habe ich es als gewaltigen Downgrade erlebt, auf der Arbeit einen oder meist mehrere Cappuccini zu machen. Zum einen war der Espresso in der Regel zwar passabel bis gut, aber meist doch schlechter als aus der Silvia. Und zum anderen:

Trotz der Einkreiser-Problematik der Silvia, ließ sich mit ihr nicht nur deutlich schneller, sondern auch besser Schäumen. Aber ich habe keine Erfahrungen mit der Quickmill, vielleicht sind das ja doch zwei ganz verschiedene Paar Schuhe...

Und vermutlich ist das auch alles eine Frage der Einstellung und Bereitschaft: Nichtsdestotrotz habe ich nämlich täglich zwischen 2 und 10 Cappuccini auf der Arbeit produziert, und zwar mit einer Handmühle...

 

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Ja, um deine jetzige "Arbeitsmaschine" beneide ich dich :-D.

Aber die Girmi sieht ja auch mal richtig putzig aus. Gefällt mir. Wobei, 2 bis 10 Cappus, Respekt. Ich geb zu, ich beschränk mich in der Arbeit auf Espresso, die Dampflanze der Demoka ist Mist.
Zur Quickmill: Das Milchschäumen ist schon irgendwie anders als mit einer Kesselmaschine, auch anders als mit der Silvia. Langwieriger. Aber, so zumindest meine Erfahrung, im Ergebnis nicht schlechter (und für einen Anfänger sogar einfacher, weil sie nicht so losprustet). Weiß nicht, ob QM da eine andere Strategie verfolgt als andere Thermoblocks.
Muss allerdings sagen, dass meine QM auch schon ein bisschen her ist und ich mich nicht mehr erinnern kann, ob der Schaum letztenendes so cremig war, dass er als meistermäßiger LA-Schaum durchgegangen wär. Er war auf alle Fälle gut.

 

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Weil vorhin der Vergleich mit Autos gefallen ist:
Ich bin eigentlich kein downgrade - Fan, ich möchte auf Dauer auch nichts wesentlich kleineres als meinen RAM-Pickup.
Aber der quirlige 1er-BMW war auch irgendwie lustig zu fahren.

Und darum freue ich mich darauf, die Astoria fertig zu bekommen - obwohl die LELIT auch guten Espresso liefert

 

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Ich habe gerade ein Fahrrad-downgrade hinter mir. Bisher ausgestattet mit diversen MTB (Hardtail mit 100mm Federgabel, 120er Fully, 150er Fully, 160er Fully) habe ich mir ein ungefedertes MTB, ohne Schaltung zugelegt. (Für Insider: Ein ritschitt.sinnngelspied)

Mein Fazit: Es geht auch und hat vereinzelt Vorteile (is nicht so dreckempfindlich) - ansonsten hats nur Nachteile.

Ich denke bei Espressomaschinen ist das ähnlich....


Ich würde die Livia behalten. Oder mach ein Downgrade auf ne kompakte Festwasser-Gastro;-)

Geld ausgeben um hinterher was "schlechteres" zu haben klingt für mich seltsam.

Wenn Dir die Aufheizzeit "stinkt" mach ne Zeitschaltuhr dran. Ich sehe auch keine ökologische Verbesserung ein funktionierendes Gerät gegen ein neu zu beschaffendes, ebenfalls funktionierendes Gerät auszutauschen.

Gruß

Gerd

 

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Das seh‘ ich zwar auch so, ist aber nicht gerade der Motor unseres Wohlstandes, so ein Denken :-D
Ich habe nun schon seit Ende Okt. ‚gedowngraded‘, von GS/3 zurück auf Gaggia CC und es sind vor allem Aufheizzeit, Pflegeleichtigkeit und Entspanntheit, die sich positiv bemerkbar machen.
Der Kaffee aus der LM war etwas besser (um es rudimentär auszudrücken), ist nun aus der Gaggia aber immer noch mehr als respektabel – dennoch weiß ich jetzt, was „Reproduzierbarkeit“ bedeutet. Ein für mich vormals amtsdeutsch und genussfeindlich klingender Ausdruck, mit dem ich wenig anfangen konnte. Ja, auf der CC wir ein Shot auch mal zu heiss und schmeckt nicht. Passiert aber äußerst selten, man spielt sich ein.
Mein Fazit ist: Mit gutem Handwerk ist eine ‚kleinere‘, weniger automatisierte Maschine evtl. der größere Spaß – ähnlich einem Fixi, auf das man auch nur als technisch und konditionell einigermaßen fitter Radler steigen sollte...

 

AW: Wer hat Erfahrungen mit Downgrading?

Ich hab' es echt schon fast vergessen, das da noch was unterwegs ist . Wenn aber Urlaubsmaschinen schon als Downgrade durchgehen, gelten 3 Monate ja wohl allemal! Und ich wollte ja durchaus sagen, dass das alles andere als ein 'unhaltbarer Zustand' ist. Aber natürlich hast Du auch Recht: Ich "begnüge" mich nicht wirklich mit der CC, sondern war schon auf der Suche nach was "für immer". Schau' mer mal. Ich bin schon 2 mal zur CC zurück... ;-)

 

AW: Wer hat Erfahrungen mit Downgrading?

Aufheizzeit?:shock: Ich hatte zwar nur die EVO - aber die Aufheizzeit der Gaggia war deutlich länger als bei der GS3. Die ist doch so schnell durchgeglüht, da kann man nebendran stehehnbleiben. In 5 Minuten ist dir Gruppe auf Temperatur....

Gruß

Gerd
BTW: Fixie hab ich noch nicht ausprobiert - ich denke in unserem "Geläuf" suboptimal zu fahren. Für die Straße ist es im flachen (bis 8%) fahrbar...

 

AW: Wer hat Erfahrungen mit Downgrading?

Wegen des wirklich grandiosen features des Timers hatte ich keine Probleme damit, und nach der Arbeit ging’s auch flott – aber eine kleine Gaggia ist doch schneller auf Temperatur als die insg. 5 Liter Kesselvolumen der LM!? Oder verstehe ich da was falsch?

Für mich ist das auch nix. Sehe aber recht viele Kuriere hier in der Innenstadt damit. Sollte man schon beherrschen…

 

AW: Wer hat Erfahrungen mit Downgrading?

Absolut nicht! Vor allem wenn man die CC im Dampfmodus hochheizt und durch einen Leerbezug runterkühlt,, ist sie extrem schnell einsatzbereit.

 

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Hallo René,

das hättest du mal früher sagen sollen....dann hätte ich meine Aeropress gegen deine Livia (auf Zeit) getauscht ;-)
Jetzt ist allerdings schon die Giotto unterwegs.

Gruß
Nico

 

AW: Wer hat Erfahrungen mit Downgrading?

Finde ich eine gute Idee...
Wie du schon schreibst, bewahrt es den einen oder anderen vor vor irgendwelchen Upgradegelüsten!

Zum Thema: Wenn es dir nur um die Aufheizzeit geht wäre auch ein Upgrade eine Möglichkeit. Die Vivaldi oder die DC Mini sind sehr schnell auf Betriebstemperatur und ermöglichen dir einen kompromisslosen Espressogenuß. Eine Veränderung deiner Maschine wird vielleicht auch wieder deine Trinkgewohnheiten verändern ;-)
Nee, Spaß beiseite. Ich denke das du mit einem Downgrade auf Dauer nicht wirklich glücklich wirst. Beispiele wurden ja auch schon genannt. Über die Jahre hat man sich ja auch schon an gewisse Vorzüge einer bestimmten Maschinenklasse gewöhnt. Und diese Vorzüge wirst du dann sicher vermissen. Das kannst du dir aber nur selbst beantworten, da wäre der Tausch wirklich keine schlechte Möglichkeit.

Deinen Vergleich mit dem Auto kann ich nachvollziehen, nur ist das Autofahren bei mir z.B. kein Genuß sondern ein nötiges "Muß", das Ritual der Espressozubereitung aber schon... Manchmal zumindest ;-)
Und dabei genieße ich die Vorzüge des Zweikreisers und akzeptiere solche Sachen wie Vorheizzeit!

Gruß Peter