Wer hat praktische Erfahrung mit Demoka vs. Kitchen Aid?

Hallo Michael

Ich stand vor ein paar Wochen vor der genau gleichen Entscheidung wie Du. Die Wahl fiel schliesslich auf die Demoka. Der Grund war eigentlich hauptsächlich der, dass ich die KA hier in Zürich/Schweiz nirgends besichtigen/anfassen konnte, die Demoka (und andere Mühlen) halt schon.

Zu den von Dir erwähnten Punkten möchte ich aber trotzdem etwas ergänzen:

Die "exzellente Mahlgradverstellung" bei der KA ist meines Wissens NICHT stufenlos im Gegensatz zur Demoka. Und auch bei letztgenannter genügt ein kleiner Dreh mit zwei Fingern am Rad, um den Mahlgrad zu verstellen.

Betreffend der Sauerei durch herumfliegendes Kaffeemehl musste ich zu meiner Ueberraschung feststellen, dass da je nach gemahlener Kaffeesorte eklatante Unterschiede bestehen. Es gibt Bohnen, die kann ich ohne zugeschnittenen Joghurtbecher (Nein - ich bin kein Verfechter der WDT :roll: ) kaum vernünftig mahlen, andere wiederum landen problemlos zu 99% im Siebträger. Warum das so ist, weiss ich auch nicht. Der Mahlgrad spielt wahrscheinlich eine Rolle (je gröber desto sauberer), evt. noch Röstgrad, Frische, ... keine Ahnung.

Die Verarbeitung der Demoka ist m.E. tadellos. Natürlich ist der Bohnenbehälter nicht aus Glas wie bei der KA, sondern aus Plastik, dafür kann man ihn auch mal fallenlassen... :wink:

Enrico

 

Hallo Michael,

kann Dir von meiner Demoka 205 bisher nur gutes erzählen.
Sie arbeitet ordentlich, die Mahlgradverstellung ist stufenlos und für meine Bedürfnisse liefert sie die frische Basis für eine gute Tasse.

Die von Enrico beschriebenen Klumpen am Ausgaberüssel waren bisher kein Problem. Zur Not geht der erste Bezug dann an meine Gäste 8)

Hab auch lange nach einer besseren Mühle gesucht die noch bezahlbar ist.

Gruß
Axel

 

Womit du den Nagel nahezu auf den Kopf getroffen hast. Wenn hier vielleicht 200 Boardmitglieder eine Demoka nutzen und 10 % davon sind aufgrund Verarbeitung und/oder fliegendem Kaffeemehl unzufrieden, dann hast du hier 20 Katastrophenmeldungen im Board.
Wenn demgegenüber von geschätzten 5 KA Mühlenbesitzern hier im Board 10% unzufrieden sind, dürfte dies (biologisch und statistisch) kaum in Erscheinung treten.

Sicherlich ist die KA Artisan augenscheinlich gut verarbeitet und beeindruckend schwer. Nur hält sich insgesamt der Innovationswert in Grenzen - hier haben sich die Amis an einer recht altertümlich anmutenden Kaffeemühle orientiert*, die hinsichtlich der Anordnung ihrer Funktionselemente für z.B. Filterkaffe ok wäre, für Espresso + Siebträger eher weniger.
Die 15-stufige Mahlgradverstellung dürfte recht grob gerastert sein - und ob du mit dem Umfüllen aus dem Auffangglas in den Siebträger in der täglichen Praxis ohne "Sauerei" zurechtkommst, sei einmal dahingestellt. Umständlich und somit ein Ärgernis ist es allemal. Wer einmal die Vorteile einer Direktmahlung erfahren hat, wird hier wohl kaum noch in Versuchung kommen.

Ich behaupte nach wie vor: die Demoka ist hinsichtlich Mahlergebnis und Handling eine sehr gute Einsteigermühle. Meine Demoka macht im täglichen Betrieb nur unwesentlich mehr Dreck als die Mazzer. Die Demoka ist hier im Board über Jahre sehr gelobt worden, erst in jüngerer Zeit haben sich die Negativmeldungen gehäuft. Das muss allerdings nicht unbedingt nur an der (schlechteren) Qualität der Mühle liegen, sondern am Betrachtungswinkel. Manchmal ist es eben en vogue, ein Haar in der Suppe zu finden.

* ganz besonders offensichtlich bei der Variante in Krankenhaus-Creme 8)

 

Ich würde die Grinta nehmen, trotz Plastikgehäuse. Für 169.- ist sie m.E. die beste Wahl.

 

die KA hab ich mal bei metro gesehen - wenn du sie mal begrapschen willst

 

Hallo,

ich würde auch die Grinta bevorzugen. Habe alle drei Mühlen schon getestet, die Grinta ist subjektiv angenehmer im Mahlgeräusch als die Demoka und es geht kaum was daneben. Die KA ist vom Mahlergebnis durchaus mit den beiden anderen vergleichbar; mir war nur die Abstufung etwas zu grob. Für "normale" Ansprüche ist die KA aber völlig ausreichend.

Schau Dir die Grinta mal in echt an; dann wirkt sie nicht mehr so wie ein Plastikgeschoss (gilt übrigens auch für die Oscar).

@Earl Grey: man kann den Glasbehälter einfach weglassen und den Siebträger direkt unter die Mühle halten; funktioniert wunderbar

Viele Grüße
Hari

 

...wenn du aufgrund der notwendigen Zweihandbedienung - ohne Siebträgerauflage und Druckschalter - ein Äuglein zudrückst. Geht das ohne die vielbeschworene "Sauerei"? Hast du gebastelt?

Insgesamt wird man um diese Variante aber wohl sowieso nicht herumkommen, wenn man den Glasbehälter erstmal kaputtgeschmissen hat ;-)

 

Meine Demoka läuft seit geraumer Zeit mit immer bessser werdenen Ergebnissen. Will sagen, dass ich meine Entscheidung pro dieser Mühle nicht bereut habe. An der KA gefällt mir das Design nicht. Es fiele mir schwer, diese neben meine bfc in Edelstahl zu stellen. Aber das ist ja nur Geschmacksache.

Mit den Krümeln rund um den Auswurf wird man fertig, echt kein Problem!

 

Also ich kann mich nur Einreihen in die "Anti-Dreck-Demoka-Lobby". Ich habe einen Becher unter dem Auswurf in den ich mahle und schütte dann in den Siebträger um. Fazit: Keine umherfliegenden Kaffee-UFOS. Und nach etwas Eingewöhnung hilft die stufenlose Verstellschraube ungemein.

 

Vom Mahlergebnis ist die Demoka sehr gut. Die Schwächen, dass die Feinsicherung ab und zu mal durchbrennt, und ab und zu ein paar Krümelchen neben der Mühle landen sind bekannt. Ansonsten ist das Teil eigentlich ok. Ich kann den Espresso so mahlen, dass selbst aus der Pavoni eine 1 cm dicke Crema quillt. Ich denke, dass ich in absehbarer Zeit noch eine Gastromühle dazustellen werde (für potentielle Interessenten: die Demoka wird nicht verkauft!).
Mal schauen, wie da die Unterschiede sind.

Auf jeden Fall kann man mit der Demoka:

mit Einhandbedienung direkt in den Siebträger mahlen.

Mit der KA kann man das nicht.

Für die Sauerei (Espressokochen macht Sauerei) gibt es Wischlappen bzw. Pinsel etc..

Gruß

Gerd

 

Ich habe noch keine Grinta zerlegt.

Als "alter" Maschinenbauer ist mir alles aus Plastik ein wenig suspekt. :wink:
Eine Mühle besteht nicht nur aus Mahlscheiben, sondern auch aus Gehäuse. Und da hat die Demoka meines Erachtens die Nase vorne....

Aber Du hast recht, zur Gaggia würde mir die Grinta auch besser gefallen. (Wie würde sich eigentlich einer Mazzer Jolly neben meiner LIVIA machen :roll: Ich denke das würde passen...)

Im Ernst guck DIr die Grinta genau an, wie Motor, Wellen, Antrieb und Mahlscheiben miteinander verbaut sind. Wenn da Plastik im Spiel ist würde ich die Finger weglassen.

Gruß

Gerd

 

Als ebenfalls Maschinenbau-infizierter verstehe ich den Einwand nicht - das Mahlwerk der Grinta ist aus Metallguss, versus den gebogenen Blechen der Demoka. Auch das Kunststoffgehäuse der Grinta ist haptisch/verarbeitungstechnisch eine andere Liga wie der Blechwürfel der Demoka. Und im Betrieb hört man auch den kleinen Unterschied - das dünne Blechkleid ist ein besserer Resonanzkörper als das Kunststoffgehäuse... :wink:
Zu den Mahlscheiben - die der Demoka haben einen Durchmesser von 49mm, während es bei der Grinta 50mm sind. Optische Ähnlichkeiten miteinander haben wohl die meisten Mahlscheiben...


Gruss
Stefan

 

Hm - mag sein.

WEnn ich mich recht erinnere ist das Mahwerk der Demoka ebenfalls in einem Aludruckgusskäfig verbaut, der ganze Käse hängt dann mit Motor an der Blechkonstruktion. "Plaste" lässt sich halt wesentlich einfacher verarbeiten aber versuch mal ein gerissenes Plastikteil zu reparieren und versuch das mit einem eingedellten Blech.... :roll:

Und über Form lässt sich sowieso streiten. :wink:

In diesem Sinne


Gruß

Gerd

 

Das ist wohl der wahre Nagel. :?
Wenn man hier Meinungen zu Demoka versus KA einholen möchte, werden die Befürworter der Demoka immer in der Mehrzahl sein.

Immer wieder wird das "stufenlose" Verstellen als ach so wichtig hervorgehoben. Letztlich dürfte aber entscheidend sein, ob die Mühle im tatsächlich anwendbaren Bereich genügend Rasten hat und wie die Steigung des Gewindes ausfällt, in dem die Mahlscheibe hoch und runter gefahren wird. Das ist ein Thema, das ich immer noch mal in nem separaten Thread ausführen wollte.

Ich fahre auf der Arbeit z.B. die Pavoni-Jolly als Mühle. Da muss ich auch immer umfüllen vom Auffanggefäß in den Siebträger. Mittlerweile geht mir das recht sauber von der Hand. Ob die KA mit dem Glasbecher hier ebenso geeignet ist, müsste man ausprobieren.
Irgendwo hier im Forum, hat auch mal jemad berichtet, dass er mit der KA sehr gut direkt in den Siebträger hätte mahlen können.