(Wie) Rösten lernen ?

Genau, und dazwischen noch eine nicht reproduzierbare sch...ss Röstung.

 

genau so sehe ich das. Ich habe direkt damit angefangen, was ich auch trinken will.
Hinweis zu vermeintlich günstigen Bohnen: Die erweisen sich oft als billig. Wenn man 20% oder mehr Ausschuß durch Insektenfraß, Bruch oder Gammelbohnen hat, macht das wenig Spaß und ist dann auch gar nicht mehr so günstig.

 

Finde ich zum lernen schon viel zu gross. 250 gr. Wären ideal, kenne ich aber gasbetrieben nicht. Huky oder Kaldi Fortis wären brauchbare Beispiele ...

 

Als gasbetriebenen Trommelröster mit ca 500gr Füllmenge empfehle ich den Huky 500, mit dem ich seit Jahren sehr zufrieden bin. In der nächst höheren Preisklasse wäre wahrscheinlich der Kaldi Fortis Grande das Objekt meiner Begier. Beim Röster sollen alle Parameter manuell steuerbar sein und möglichst wenig Fehler verzeihen, denn sonst wird das Lernen schwierig. Viel mehr als 500gr ist für den Einstieg und die Heimrösterei nicht nötig, zum Lernen sogar wenig sinnvoll: Zum Experimentieren und Finden des richtigen Röstprofils wollen schnell mal zwei, drei, fünf Chargen geröstet und verglichen werden, bei einem 1kg oder 2kg Röster kommen da schnell Berge von Kaffee zusammen.

Die Bohnen sollten die Qualität haben, die hinterher auch getrunken wird. Es muß nichts exquisit-edeles, aber es sollte auch kein Schund sein. Am besten konzentrierst Dich anfangs auf eine Bohnesorte um diesen Parameter konstant zu halten. Die weiter oben genannte 10€/kg-Klasse erscheint mir sehr sinnvoll, ich würde zu einer problemlosen süd- oder mittelamerikanische Bohne greifen wie z.B. einem Brasil Santos o.ä.

Schnelle Lernkurve und wenig Verschnitt. Ja, mit einem 0/8/15-Röstprofil als Absprungbasis, einer vernünftiger Auseinandersetzung mit dem Thema und einem guten Händchen oder noch besser etwas kundiger Hilfestellung lassen sich schnell gut trinkbare Kaffees rösten. Aber der Weg von "trinkbar" bis "gut" (damit meine ich nicht nur gut schmeckenden Kaffee, sondern vor allem einen Menschen am Röster, der genau weiß was er tun muß damit der Kaffee gut schmeckt!) ist lang.

 

Ich habe mit einem Dieckmann Röster angefangen. Weiter ging es mit einem Behmor und nun bin ich nach 10 Jahren beim Aillio Bullet gelandet. Geniales Gerät mit vielen Möglichkeiten den Prozess zu steuern (Leistung, Drehzahl der Trommel, Abluft) Dazu hat er eine Induktionsheizung, die schneller reagiert als jeder Gasbrenner.
Ob der Aillio aber ein Gerät für Anfänger ist? Ohne meine vorherige Erfahrung hätte ich mir da sicher schwer getan.
Von der Theorie her würde ich Dir die Bücher von Scott Rao empfehlen.

 

Schneller reagiert bei was? Konduktive und oder konvektive Energibertragung? Im Hinblick auf eine angestrebte mögliche professionelle Laufbahn würde ich bei den dort üblichen Verfahren bleiben und das sind Varianten von gasbetriebenen Trommelröstern oder Fluidbedröstern. Ich finde auch den Ansatz von @Neil.Pryde sehr passend. Mit nem kleinen schnellen Sample Röster aka Roest oder Ikawa Pro eine schnelle Lernkurve hinlegen um dann mit nem kleineren Trommelröster weiter zu machen. Der Sample Röster kann dann bleiben...

 

ich bin sehr zufrieden mit meinem aillio.
vorallem als ich im rahmen der SCA Röster intermediate ausbildung den Huky nutzen durfte - den mochte ich werder als gerät noch die ergebnisse.
den probat probatino lies sich recht gut rösten - ist aber nichts für privat (grösse etc)

der ikawa ist imho ein popkornröster mit "schick"

jeder röster ist eh anders. auch modellgleich. weshalb ich es nicht so eng sehe mit was man lernt. umlernen und anpassen muss man sich dann eh.

 

Der Aillio ist ein tolles Gerät, welches einem viel Kontrolle und Feedback gibt.
Der Huky war auch in meinem Fokus, wenn man Lust auf weitreichende Umbauten hat ( kann man hier im Forum nachlesen ) bekommt man sicher auch einen vernünftigen Röster.
Der Aillio ist plug and play, die Leute sind zackig drauf und Tokaylover hatte ja schon ein paar Hardwareprobleme die alle 1a gelöst wurden.
Es gibt Anleitungen und viele Ratschläge.
3000 Euro ist natürlich eine Hausnummer, aber dafür hat man ein kompaktes Gerät das zwischen 250 und 1000 Gramm röstet und das an der Steckdose.
Ich glaube auch, daß der Wiederverkaufswert relativ hoch bleiben wird, falls man doch nicht so begeistert vom Rösten ist.
Sollte man tatsächlich später ein Gewerbe betreiben wollen, ich denke dann ist die Investition in einen Hobbyröster der kleinste Betrag.....

 

nicht wenige gewerbliche röster (weltweit) haben sich für aillio's entschieden und haben 2 -3 stück
rösten 3/std und kommen so auf 20 - 50kg pro tag - so ist schnell amortisiert und das startup-$-risiko minimiert.

2 x in 4.5 jahren
einmal selber repariert für 40€ - plus dann umbau auf V2 für unter 200
soeben wurde das V2 auf garantie getauscht

 

Interessant,das Argument hört man aus der Ecke der Unwissenden oft, welche Erfahrungen hast Du mit dem Ikawa Pro gemacht?
Meine beläuft sich auf ca. 2000 Röstungen,sagt zwar gar nichts aus bzgl. meiner Kenntnisse.....ausser dass ich das Gerät ein paar mal benutzt hab.

 

das hört sich an, wie meine schwester:
ich sehe ein bild, weiss mit grauen flecken - da sag ich - schaut aus wie schimmel.
dann sagt sie : du hast keine ahnung von kunst.

meine erfahrung war recht kurz: gesehen, gekostet, preis gehört (preise schrecken mich selten ab), umgedreht und nie mehr angesehen.

2000 röstungen das sind 100 kg in 50g batsches - imho zeitverschwendung - aber eben ich hab ja keine ahung

 

Denn kennt deine Schwester den Ikawa besser als Du

 

Nun, jedenfalls kann der Ikawa gerade mal um die 100 g rösten.
Meiner Meinung nach ist das Bestimmungsgebiet des Rösters eher die Bewertung von Kaffeebohnen. Ich meine, 100 g rösten, dann ein paar Tage warten um sich 5 Espresso raus zu lassen, ich weiß nicht.
Als Q Grader ist das sicher ein cooles Ding, Rohkaffee anschauen, in den Miniröster rein schmeißen und gleich anschließend verkosten.
Aber wenn ich einfach Kaffee haben will, mache ich das doch nicht in so kleinen Batches.
Da kann ich ja nicht mal die Entwicklung des gerösteten Kaffees über ein paar Tage bewerten , weil nach einem Tag ist das Batch weg.
Das war der Hauptgrund weshalb der Quest jetzt ein Deko Stück ist.
Mir war der einfach zu klein.

 

Q-Grading ist sicher eines der Einsatzgebiete, das andere aber die Entwicklung/Optimierung von Röstprofilen.
Wenns nur darum geht, Kaffee für sich selbst zu erzeugen ist der Ikawa Käse, wenn aber das Ziel ist eine schnelle Lernkurve hinzulegen, dann ist der Ikawa mit seine kleinen Chargen Top. Ich brauche bei ner neuen Bohne oftmals 6 bis 8 Chargen, bis ich für mich das Optimum herausgekitzelt habe und da fange ich sicher nicht bei Null an. Alleine schonmal 3-5 Vergleichsprofile zu erstellen um sie dann zu Vercuppen und dafür jeweils 500gr. Bohnen opfern??
Es kommt doch einfach darauf an, was der TO sich von dem Röster erwartet. Kaffee produzieren oder eine möglichst steile Lernkurve hin zu legen um dann entsprechend professionell weiter zu machen...

 

@finsterling
Sorry,mit grösstem Respekt und ohne den Eindruck erwecken zu wollen schlauer als Bodo mit dem Bagger zu sein,
aber der Ikawa kann max.60g,50 sicherlich ideal,und 5 Tage warten muss mit einem hocheffizienten Fluid Bed à la Ikawa oder ROEST niemand.
Die Röstungen sind on top frisch aus der Maschine,gegen unkontrolliertes degassing beim Shot hilft das allseits bekannte vemahlen und 5 Minuten stehen lassen.
Und weil´s dem Thread sicherlich nicht abträglich ist hier eine heutige ROESTung eines Yirgacheffe,100g,Reko washing station,hochenergetisch mit in meinen Augen perfektem Hitzetransfer was sich auch in der Tasse widerspiegelt.
So ein Profil ist abgespeichert,die Maschine ist in 5min warm,röstet back to back und vernichtet 1kg pro Stunde,5min abwärmen und gut ist´s.
Für den Lernerfolg oder experimentierfreudige Röster meiner Ansicht nach das perfekte Gerät.

 

und dann röstest du mit dem grossen in 05:15 auf 202°BT ?
und der Turnaround ist dann mit dem grossen auch ca 115°C?

 

Die Grösse ist ein Thema, das du dir gut durchdenken solltest.
Ich begann mit meinem Eigenbau mit 300g.
So lange der 1. Hype da ist - ist das auch cool.
(drunter würde ich nicht Rösten wollen)

Irgendwann wurde es mir aber zu dumm.
(man hat ja auch noch andere Interessen die dann Raum brauchen)
Ausserdem hab ich viele Gäste die einiges wegtrinken.
Ich baute mir eine neue Trommel mit 500-700g.

Später dann einen 1kg Röster.
(Vor allem im Winter regelmässig draussen rösten, wegen der Rauchentwicklung und fehlendem Röstraum ist mir zu mühsam geworden)

Nun bin ich bei einem 2kg Röster - und den find ich nun Super.
Klar zum lernen ist kleiner besser !
Aber zu klein würde ich nicht beginnen.

.
Das ist nur meine subjektive Erfahrung.
Kommt halt drauf an was für ein Typ du bist
.

 

Frag deine Schwester

 

Ich bin da eher bei tokaijlover und Mr. Smith.
Und sorry, " perfekter Hitzetransfer der sich in der Tasse widerspiegelt" , was soll man denn davon halten ?
Wärest Du nicht schon ein paar Jahre im Kaffeenetz, ich würde das als Marketingsprech abtun.
Egal, six86 wird schon etwas für sich finden.