Wie röstet ihr denn so mit dem Gene?

Ich denke es macht schon Sinn die Abluft oberhalb vom Röster ca.0,5 bis 1 m abzuführen damit der Qualm wirklich nicht mehr nach unten in den Röster gezogen wird.
Ich würde den Cafftfilter dann am Chafftbehälter abbauen. Ich fand meine Konstruktion einfach ein Rohr an der Seite am Chafftbehälterausgang (ohne den Deckel zum entleeren) und den eigentlichen Chafftfilter dicht zu machen gar nicht schlecht.
Oben im Rohr hab ich den Filter unten fallen die Häutchen in einen Eimer.

Gunnar

 

Hi Gunnar,
ich röste bereits unter einer Dunstabzugshaube und habe so schon wenig Rauchgeruch im Raum. Nur für das Externe runterkühlen der Bohnen nach dem Notstopp reicht die Abzugshaube allein nicht aus.
Dein Umbau mit der Abluft ist aber schon mal bei mir für später gespeichert.
Meine Bastelteile sind bestellt, dauert aber teilweise leider etwas länger mit der Lieferung.
Gene Basteltipps habe ich auf youtube gefunden, sind dort vom Hersteller des Gene eingestellt.
In die Suche eingeben: gene coffee roaster repair
Fred

 

Hallo zusammen
Ich möchte in den Kreis der Selbströster vorstoßen und interesssiere mich für den Gene, der unter Preis-Leistungs-Gesichtspunkten für den reinen Privatgebrauch wohl die erste Wahl darstellt. Beim Durchlesen der diversen Beiträge fiel mir auf, falls ich mich nicht täusche,dass einige der "alten Hasen" hier im Kaffeenetz nach einigen Jahren vom Gene wieder weggegangen sind (und vermutlich andere Geräte angeschafft haben). Was für Gründe könnten da vorliegen? Zu viel Röstaufwand wegen der relativ kleinen Chargen? Zuviel Getue mit Rösten und Abkühlen und Rauchabführung? Fehlende Reproduzierbarkeit der Ergebnisse, d.h. viel Ungewissheit und Unzufriedenheit beim Röstergebnis? Bessere Geräte entdeckt?
Es wäre schön, dazu mehr zu erfahren. Als alter Fausto-Kunde weiß ich, was ich an einem gut gerösteten Malabar habe und möchte als Privatröster mit dem Gene keine Abstriche in der Röstqualität erleben.
Carauli

 

Hallo Carauli,

ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber denke das es vielen anderen auch so gegangen ist. Für mich war es mehr das Gefühl zu haben einen richtigen Trommelröster zu besitzen und somit mehr am Profi zu sein . Außerdem ein klein wenig schneller sauberere Röstungen zu haben, da beim Gene ja je nach Rohkaffeesorte doch ein wenig geräuchert wird und es viel länger dauert bis die Bohnen etwas von diesem Aroma verlieren. Zum Anderen die Möglichkeit richtige Messfühler zu platzieren und das Ganze per Artisan aufzuzeichnen. Auch spielt die Chargengröße bei vielen eine Rolle. Huky und Röstbiene wie auch andere Röster lassen da doch mehr Rohkaffee zu. Ich kann nur immer wieder den Gene für den Anfang oder aber für viele weitere Jahre empfehlen. Es gibt einige die nicht aufgerüstet haben und immer noch sehr zufrieden sind.

Gruß Uwe

 

Zur Reproduzierbarkeit:
Gene nach "Ingo" modifiziert mit einem Dimmer,
Messung mittels externen Fühler direkt am Luftauslass in Höhe des Gene-Fühler und Aufzeichnung über Artisan,
gleiche Rohkaffeemenge / Bohnensorte, 250g
gleicher Röstverlauf und Notstopp mit externer Kühlung
Ergebnis:
Röstung 1 = 14,4% EB
Röstung 2 = 14,5% EB
bei ansonsten optisch gleichen Werten wie Röstfarbe und Bohnenschnitt
Ich würde den Gene wieder kaufen,
auch wenn ich irgendwann eventuell mal umsteigen werde, wenn mich nicht die Lust am Rösten verlässt.
(glaube ich aber nicht)

Beste Grüsse
Fred

 

Ich bin mit dem Gene auch sehr zufrieden.

Ich denke, die geringe Röstmenge (ca. 250gr.) ist für manche hier ein Nachteil, ich persönlich finde andere Röster (Quest) optisch ansprechender, möchte den Gene aber dennoch nicht mehr missen. Wirklich sauber verarbeitet, einfach zu steuern, billige Ersatzteile ( https://www.bellabarista.co.uk/coffee-roasters-for-sale/coffee-roasters/gene-cafe-parts.html ) und durch die vielen Nutzer hier auch ein guter Austausch möglich…...

Und reproduzierbar ist schon, was Du machst, jedoch nur schwer mit Röstprofilen anderer professioneller Röster zu vergleichen. Hier mal ein Beispiel:

 

Vielen Dank für eure Antworten und Erfahrungen. Woran ich noch knabbere: ich möchte den Gene gern unverändert lasssen und nicht technisch modifizieren, etwa mit Dimmer a la "Ingo". Finde ich zwar spannend zu lesen, aber traue ich mir nicht zu. Ich kann sicher Dichtungen, Zahnrad und andere mechanische Teile ersetzen, aber von Elektronik lasse ich lieber die Finger. Von der Garantiefrage mal ganz zu schweigen.... Meine Frage ist statt dessen: Ist Reproduzierbarkeit nur bei technischer Modifikation wie Dimmer möglich? Schöne Grüße Carauli.

 

Meine ketzerische Meinung: Außer dem Gene lebt alles, was drin (Bohnen), drumrum(Wetter) und davor(Du) ist... Nach Learning by doing und ohne jede Änderung an der Maschine (außer Trafo! Wichtig für gleichmäßiges Rösten) röste ich nach Gefühl und Gusto... mit Notizen zur Bohnensorte und dem Einbrand.
Die absolute Reproduzierbarkeit erwarte ich ebensowenig wie jeden Tag die gleichen Verhältnisse im Straßenverkehr....
Ich will Dir nur damit sagen, klammere Dich nicht in Erwartung täglich gleicher Ergebnisse an technische Details - "keine Panik auf der Titanic"...Dimmer kannst Du immer noch dranbauen.

 

Was macht der Dimmer-Mod?

• Regelt die Leistung der Gene Heizung (0-1300W) und kann somit unter bestimmten Bedingungen die interne Regelung des Gene ersetzen
  Bedingungen= Temperaturvorwahl des Gene steht auf MAX oder einer Temperatur >Isttemperatur
  
  
  
  
• Dadurch, dass der interne Regler nicht mehr im EIN/AUS Modus arbeitet, ist die Heizung immer eingeschaltet und es gibt auf der Röstkurve keine Hysterese.

1. 1. Mit internem Regler kann bei z.B. Solltemperatur 230°C, die am Trommelausgang messbare und somit auch für die Bohnen wirksame Lufttemperatur,
      um bis zu +/- 20Grad pendeln , das wären 210-250°C

• Ohne EIN/AUS Regelung, bleibt die Temperatur konstant auf dem Sollwert und kann so exakt gesteuert werden.
• Leistungsregelung wird genutzt, um die gewünschte Temperatur schneller oder langsamer zu erreichen bzw. in den Röstphasen auch zu halten.
  So bekommt man die endothermen bzw, exothermen Effekte sehr gut in den Griff
• Die Kür ist die Aufzeichnung und Röstführung in Artisan, hier kann man mit dem Dimmer sehr schön ein Vorlagenprofil abfahren, das ist beim EIN/AUS Regler schwieriger aber auch möglich.

Ist es nur mit Dimmer-Mod möglich Röstungen im Gene reproduzierbar zu machen?

• Klares nein, es hängt nur von deinem Verständnis und der Mühe die du dir gibst ab, auch ohne Dimmer deine Röstungen reproduzierbar zu machen.
• Ich habe sehr lange mit Stift und Zettel die Zeit und angezeigte Temperatur notiert und mir daraus Röstkurven gemalt, ging prima.
• Wichtiger als eine Modifizierung via Dimmer, ist eine eigene Temperaturmessung.
  Meiner Meinung nach sollte man einen eigenen Temperaturfühler am Trommelausgang platzieren (dünn, schnell),
  weil die Anzeige am Gene doch recht grob ist und auch nicht die "echte" Isttemperatur anzeigt.
  Der angezeigte Wert wird scheinbar aus mehreren Faktoren gebildet und gemittelt.

Reproduzierbarkeit beginnt mit Einhaltung der durch dich zu beeinflussbaren Faktoren

1. Immer identische Aufheizung des Gene (nach 3. Röstung fast stabil)
   Beispiel: Ich habe selbst nach der 3. Röstung, immer 5min auf 200° laufen lassen und dann erst wieder eine neue Röstung gestartet.
2. Rohkaffee genau abwiegen, nicht weniger als 200g rösten
3. Zeit bis Gelbphase, 1. Crack, Drop einhalten
4. externe Schnellkühlung (wenn möglich) nutzen
5. Volumen und Einbrand notieren.

Der Gene ist ein toller Röster, wenn man Standardröstungen damit machen will, auch nahezu ideal.

edit: Widerspruch überarbeitet

 

würde ich auf jeden Fall machen - kannst Du ganz einfach "basteln"; schau mal im Fred nach Bohnenkühlung. Die schnelle externe Kühlung ist für das Aroma superwichtig.

 

Tatsächlich taugt das langsame Kühlen mittels Gebläse in der Rösttrommel nur wenig. Wer nicht basteln will - so mit Putzeimer, Sieb, Staubsauger & Co. - der kann sich ganz einfach eines möglichst großen Backblechs bedienen. Sobald der Röstvorgang beendet ist, den Gene mittels langem Drücken auf den roten Knopf in den Abbruch-Modus bringen, die Trommel entnehmen und die Bohnen auf das Backblech leeren. Etwas mit dem Löffel umrühren, und innert weniger Minuten sind die Bohnen abgekühlt. Ist nicht so spektakulär wie ein Hobby-Eigenbau, funktioniert aber genausogut.

Es lohnt sich, das Backblech auf eine möglichst kalte Oberfläche zu stellen - bei mir ist es die polierte Granit-Arbeitsplatte. So kühle jedenfalls ich, und bin mit dem Ergebnis zufrieden.

 

Nöh, da habe ich völlig widersprüchlich formuliert, ändere ich ab.

Ich lösche meine nun überflüssigen Beiträge weg.
Sorry für die Verwirrung und Danke für den Wink...

 

So, mein Gene ist bestellt.
Eventuell muss ich hier dann noch mal Fragen wie der Temperaturfühler am Trommelausgang zu platzieren ist. Aus den Bildern ist es mir grad nicht ganz klar; vielleicht ist es dann aber offensichtlich wenn das Gerät dann vor mir steht.

 

Noch eine kleine Anmerkung: Im KN verstreut sind alle möglichen Info's und Tipps und...und...und...
Unter dem Suchwort "Gene" ohne Häkchen bei "Forum" und "Thema" bekommst Du alle möglichen Beiträge angezeigt und kannst in Ruhe hier und da mal stöbern....

 

Herzlichen Glückwunsch. Gute Wahl. Verrate uns mal, womit Du die Temperatur messen willst. Ich schicke Dir gern mal die Fotos. Du kannst entweder ins Gerät direkt neben den eigenen Gene-Fühler oder aber unten in den Chaffbehälter. Ich zeichne mal beide im Vergleich auf und stelle sie hier ein. Außen hast Du evtl. 3-5 °C Abweichung zu der Digitalanzeige an der Gene.

Und schau Dir mal den Tip von Ingo an. Suche mal nach "Lüsterklemme". Bei manchen Thermoelementen wirkt das Wunder. Wollte es erst nicht glauben….

 

Wäre toll wenn du Vergleichsmessungen machen würdest. Ich habe momentan ein Voltkraft K101 Thermometer, also nur 1 Kanal.

 

Reicht auch, denn mehr als einen Messpunkt kannst du beim Gene sowieso nicht sinnvoll abgreifen.

 

Das stimmt. Das K101 hat aber leider keinen seriellen Ausgang….also schön aufschreiben…..

 

Hallo Peter,
ich bin heute mal in den Keller gegangen und habe schnell mal 2 Chargen Kaffee geröstet. Hier meine Aufzeichnung. Der blaue Fühler sitzt neben dem Fühler im Gene nah am Ausgang. Die Spitze ist mit einer Lüsterklemme versehen (Danke Ingo). Dadurch reagiert das Thermoelement träger. Die rote Kurve zeigt den Fühler unten im Chaffbehälter. Hier habe ich ein winziges Loch gebohrt und den Fühler eingesetzt. Dieser Fühler reagiert sehr schnell, dadurch wird die Regelung des Gene deutlich zu erkennen. Ohne Dimmer erfolgt die Heizungsregelung eben durch an-aus…..

Der Unterschied zwischen den beiden Werten beträgt ca. 6-8 °C.

Ich hoffe, das ist das, was du meintest…..

 

Du kannst auch ohne Dimmerumbau die Röstkurve abflachen indem du eine geringere Vorwärmtemperatur nimmst oder in Temperaturstufen röstest.
Die Heizung des Gene ist aber auch so ausgelegt das die Röstkurve schon recht gut zu den meisten Kaffees passt.
(eigentlich zum richtigen Steuern um z.B. auch im Winter draußen zu rösten zu gering)
Ich hab meistens zwischen 80 und 100% geröstet und im Winter draußen eine Heizstrahler zum vorwärmen der Einzugsluft genommen)
Ich sehe den Dimmer als recht kleine Verbesserung bzw. kommt man auch gut ohne aus.
Eine richtige entscheidende Verbesserung war das Chafft Gitter tot zu legen und die Häutchen nach Außen unten abzuleiten und die warme Luft nach oben.
Der Gene kann so mehr Rohbohnen rösten und der Qualmgeschmack von den verbrennenden Häutchen gibt es nicht mehr

Gunnar