Wie seid ihr Kaffeexperten geworden?

Hi,

nachdem ich eigentlich Jahrelang glücklich mit einer Frenchpress war, kam bei uns in der Firma die Frage auf, einen Vollautomaten anzuschaffen. Aus Lust mich mit dem Thema zu beschäftigen, habe ich das Internet befragt und bin recht schnell auf das Kaffeewiki und das Kaffeenetz gestoßen. Begeistert von der ganzen Sache, habe ich mir recht bald eine gebrauchte Quickmill gekauft, an ihr herumgeschraubt und kurz darauf auch eine eigene Handmühle gebaut. Da ich mich kenne, wollte ich erst einmal nicht zu viel ausgeben und schauen, ob ich auch wirklich Spaß daran habe (wobei der Bau alles andere als billig war, dafür enorm lehrreich war und viel Spaß gemacht hat). Mittlerweile sieht das mit dem Ausgeben ganz anders aus. Das Thema Mühlenbau und Mühlenentwicklung interessiert mich dabei nach wie vor ungemein. Vollautomaten gibt es dagegen auch heute noch nicht in der Firma. Dagegen stand dann irgendwann die Quickmill dort.

Gute Kaffee trinke ich gerne, kann aber auch problemlos mal ein paar Wochen darauf verzichten. Denn schlechten Kaffee trinke ich nicht mehr. Mein Hauptinteresse steht aber hauptsächlich hinter den Maschinen und Mühlen. Es sind meines Erachtens einfach die perfekten Männer- (oder auch Frauen-) Spielzeuge.

Kaffeeexperte wird man in meinen Augen dagegen nur durch Erfahrung. Lesen kann einem dabei zwar helfen, ist aber nicht der Schlüssel zu wirklichem Wissen - wie überall! Wobei ich keinesfalls behaupten will, ein Experte zu sein. Ich betrachte das immer in Analogie zu Werkzeugforen. Ich bin selbst Kunsthandwerker und mit meinen Werkzeugen umgehen können, ist mein täglich Brot und ich kann daher zwangsläufig mit sehr großer Erfahrung in diesem Bereich aufweisen. Wenn ich dann vor einer Neuanschaffung manchmal schon in solche Foren geschaut habe, musste ich schmunzeln. Ich denke so geht es vielleicht auch manchem Profi hier. Was nicht heissen soll, dass man auch als Amateur nicht recht weit kommen kann und mir das keinesfalls den Spaß an der Sache nimmt. Muss aber grundsätzlich, seit ich mir mal die Känguru Chroniken reingezogen habe, bei dem Wort Experte immer schmunzeln.

Gruß, Alexander

 

Hi

bin kein Experte - liebe aber Kaffee (Espresso - und nur den) und meine alte Dampfmaschine...

"Fritzz"

 

Experte bin auch ich nicht - trinke aber sehr gerne Kaffeebohnen in flüssiger Form (wobei..manchmal knabbere ich auch heimlich ein paar Bohnen...).

Die Welt der Siebträger wurde aufgrund von zwei Wochen Apulienurlaub betreten. Der Espresso/Cappuccino war dort in den meisten Fällen einfach so lecker, das wollte ich unbedingt auch daheim haben können. Ok, hat dann geschmacklich etwas gedauert, aber mittlerweile klappt es schon ganz gut.

 

Ich wollte weniger Filterkaffee trinken, deshalb habe ich mir jetzt auch noch eine Espro Press gegönnt.
Zum Experten wird es bei mir nie reichen, will ich auch nicht, ich will ja genießen.
Und dann hatte ich auch noch recht viel Zeit aufgrund einer OP und der VA ging kaputt. Es gibt Konstellationen, die führen einen unweigerlich auf den Pfad der Tugend

 

In Italien Cappuccino und Espresso getrunken. In Deutschland gesucht und nix gescheites gefunden.

Mit einer Spesennachzahlung eine LIVIA 90 mit einer Demoka gekauft. Im Kaffeenetz angemeldet.

Ich habe mir eigentlich nur sie Basics angeignet um einen ordentlochen Kaffee zu machen. Bisschen rösten und MaschinenKunde. Mal das eine oder andere Gerät restauriert. ....

 

Diese Cremina (ein schlaumeier hatte sie bei einem Service "isoliert") lag unbenutzt in meiner Wohnung. Meine damalige Partnerin und heute Frau ermutigte mich sie wieder in Betrieb zu nehmen.

 

Expertin würde ich mich nicht nennen. Bei mir waren es Kaffeeerlebnisse im Ausland, z. B. Italien, Österreich, Israel, Frankreich, wo der Kaffee im Gegensatz zur deutschen Standardplörre sehr trinkbar bis lecker war. Ansonsten war und bin ich lebenslange Teetrinkerin.

Ich hing allerdings nie der Meinung an, dass sich Tee- und Kaffeegenuss ausschließen müssen. Was ich jedoch immer ausschloss, war Jacobs Dröhnung und Konsorten.

Irgendwann, vor mehr als einem Jahr, stieß ich dann auf vietnamesischen Kaffee. Ich organisierte mir einen Tassenfilter von Trung Nguyen und machte mich auf die Suche nach leckeren Espressobohnen. Ich probierte alles mögliche und blieb bei Rebel Dià von Café Libertad als Lieblingssorte hängen. Ich lernte endlich, eine Moka vernünftig zu bedienen und tastete mich an Filterkaffee heran, den ich vor allem mit einer Chemex zubereite. Hier bevorzuge ich durchaus fruchtige, helle Röstungen, während Espressoähnliches klassisch-italienisch sein soll.

Meine Kaffeereise führte mich auch ins Kaffeenetz sowie zu zahlreichen Third-Wave-Röstern in Hamburg, mit denen man übrigens sehr gute Gespräche führen kann, wenn die Läden nicht zu voll sind. Meine Reise dauert natürlich an.

Vermutlich weil ich Teetinkerin bin, möchte ich für mich keinen Maschinenpark. Ich bevorzuge privat Low-Tech-Zubereitungsmöglichkeiten. Meine Favoriten sind Tassenfilter, Mokas, Ibriks sowie für Filterkaffee die Chemex.

Was ich sehr schnell lernte, war, dass man die Bohnen nach Qualität aussuchen und selbst mahlen muss, um die notwendige Basis für vernünftigen Kaffee zu erhalten.

 

Neuer Kaffeevollautomat, von Krups auf Solis Master Top

Kaffee schmeckte nicht mehr
Kaffee beim Röster gekauft

Röstschwankungen nervten, Gene Trommelröster gekauft.

Geile Kaffees geröstet, Vollautomaten an Grenzen gebracht.

Vibiemne Domobar plus Mühle gekauft

Gene mit reproduzierbaren Espressoröstungen an Grenzen gebracht.

Probenröster Roestbiene.de MK I gekauft.

Mühle an Grenzen gebracht und Mahlkönig gekauft.

'... einige Maschinen später '

Mich an Grenzen gebracht und La Spaziale Dream und 2. Mahlkönig gekauft.

Wieder die Röstbiene fokussiert, 30Kg Rohkaffee zum Üben eingekauft

tbc

Viele Grüße
Ingo (TT)

 

Bei meiner Suche nach meiner ersten Maschine stieß ich aufs Kaffee-Netz...
Reicht das?

 

Hallo @FrancisoNL . Magst du uns auch dein Schlüsselerlebnis schildern?

 

Es gibt hier so gut wie keine "Experten", außer selbsternannten, oder von anderen hochstilisierten. Leute mit unterschiedlichsten Erfahrungen gibt es jedoch massenhaft.
Was war denn dein Schlüsselerlebnis?

 

SCHOCK!!
Bei so'nem Start hätt ich mit Espresso wohl nie angefangen! Respekt!

Bin eher Diletant und Autodidakt!
Nach einigen Vollautomaten, bin ich nach einer überraschenden Finanzspritze zum Siebträger gekommen, weil mich die ewige Reinigerei und div. Reparaturen abgetörnt haben.
Ausserdem konnte der Geschmack vom VA auch immer nur kurz überzeugen, bis der Schmodder innendrinn wieder zunahm.

Also wurde meine Bezzi gekauft und seitdem bin ich ein glücklicher Espresso- und Kaffeetrinker geworden!
(Und dank dieses Forums nicht nur daß , es gibt jenseits des Kaffees noch so spannende Themen wie Brotbacken, Nudeln, Kochen, etc.zu entdecken!)

 

Hallo Franciso,

ich bin zum Espresso gekommen, wie die Jungfrau zum Kind:

https://www.kaffee-netz.de/threads/...er-schnapsidee-ein-edler-tropfen-wurde.69690/​

Gruß, Ganzo

 

Oh, da bin ich aber sehr dankbar, dass ich mich solange in Geduld üben darf! Für deine Fragestellung reichte deine knappe Zeit aber schon?

 

Oh ja, sehr interessantes Thema. Das ist eigentlich auch die Gelegenheit, mich mal vorzustellen.

Ich heiße Jochen, bin 42, und lese schon eine Weile hier mit. Ich bin sehr gerne im Kaffee-Netz unterwegs. Daumen hoch für das tolle Forum.


Bei mir war das so...

Ich trinke schon seit meiner Jugend gerne Kaffee. Damals gab es zu Hause zunächst nur stinknormalen Brühkaffee aus fertig gemahlenem Kaffee. Mein Vater hat dann irgendwann so 'ne Tchibo-Picco-Kaffeeschleuder gekauft. Das war meine erste Berührung mit espressoähnlichem Getränk. Daran erinnere ich mich gern zurück. Mir hat das geschmeckt.

Die Erkenntnis, dass Kaffee auch frisch gemahlen gebrüht werden kann, kam mir mit Mitte 20. Der Besitzer des Tonstudios, in dem unsere damalige Band ihre 2. CD aufgenommen hat, hat mit ner einfachen elektrischen Mühle (aber nicht mit Messern sondern mit richtigem Mahlwerk) immer frisch gemahlen. Das war echt um Welten besser, als das, was ich bis dato kennengelernt habe. Daraufhin - frisch mit meiner damaligen Freundin zusammengezogen - hab ich mir so 'ne AEG Fresh Time Cafe gekauft; eine Filter-Kaffeemaschine mit integriertem Mahlwerk, bei der man den Filter seitlich unter das Mahlwerk rausschwenkt. Die hat jahrelang gute Dienste geleistet. Später kamen French-Press und Bialetti dazu.

Dann ca. 2004/2005 hab ich Nespresso kennengelernt. Ich war davon echt fasziniert und hatte auch von 2007 bis 2013 mehrere solcher Maschinen. Wie ich dann auf Siebträger kam, kann ich gar nicht mehr sagen. Ich glaube, es musste einfach die "nächste Stufe" genommen werden. Nespresso hat mich einfach nur noch genervt (Müll, teuer). 2013 kam dann mein erstes Siebträger-Experiment; ein Gastroback-Dualboiler mit Gastroback-Espressomühle. Die Espressomaschine war in zweieinhalb Jahren aber 3x in Reparatur. Obwohl ich nach diesen zweieinhalb Jahren - außerhalb der Garantie - auf Kulanz eine Austauschmaschine bekommen hab, wollte ich was anderes haben und hab mir vor einem halben Jahr eine Mini Vivaldi II + Macap M4D zugelegt. So geht also Siebträger richtig.... Warum nicht gleicht so... ;-)

Bei den Espressosorten hab ich noch nicht sooo viele verschiedene probiert. Der Weg bisher ging von Gorilla über Kimbo über KFE (Landau) zu unserem ortsansässigen Kleinröster (Kaffeehaus Mühlheim, sehr lecker). Dennoch glaube ich sagen zu können, dass mein Gaumen schon viel dazugelernt hat und auch anspruchsvoller geworden ist. Es macht riesigen Spaß und ich will nie mehr zurück.


Viele Grüße,
Jochen

 

Tseh ...
Unsereins hat sich noch pre-Siebträger, pre-Internet, pre-Allem durch Gallonen von Warmhalteplatten-Schießmichtot und Filterkaffee mit Schlagsahne gesoffen, und was macht das Jungvolk?
Latscht ins Kaffeenetz (man beachte das Wortspiel) und kommt mit einer Siebträger-Maschine unterm Arm wieder raus.
Es ist doch nicht zu fassen ...

 

Jungvolk?! Ich hab mich einfach nur kurz gefasst und die unwichtigen Sachen weggelassen...