Wie umgehen mit Wasser im Boiler bei längerem Stillstand?

Bei solch langem Stillstand würde ich schon gut durchspülen. Ich kenne die technischen Details deiner Maschine nicht, sollte da kein Ablaufstopfen oder gar Hahn an den Leitungen zu deinen Kessel sein, würde ich dies in deinem speziellen Fall dann wohl besser auch nachrüsten.
Würde zunächst das Wasser kalt ablassen, eine erste Neu-Füllung dann erhitzen und ebenfalls nochmal austauschen. Sollte das Wasser bei euch sehr hart sein, gegebenenfalls auch mal vor Wiederinbetriebnahme Entkalken.

 

Das Wasser im Boiler ist abgekocht und vor Licht und Luft geschützt, da passiert sehr(!) lange gar nichts. Es ist hier eigentlich Konsens, dass es für die Maschine schädlicher ist sie lange leer, also mit feuchter Luft zu lagern. Vor Gebrauch ordentlich Frischwasser durchlaufen lassen und gut ist.

 

Bekommt der Zweikreiser nicht täglich nach Betriebsschluss 'frische Luft'?

Einen Konsens habe ich "hier" bisher nicht gefunden und wenn doch: worauf basiert dieser, ist ja nicht mit Mehrheitseintscheid lösbar ?
Ich würde es aus Ratlosigkeit vermutlich auch so machen - befriedigend ist es dennoch nicht.

 

Was ist bei 6-12 Monate rumstehen "Betriebsschluß" und dazu "täglich"?

Keine Ahnung, ich habe nur nachgeplappert.

Wieso nicht? Welche berechtigte Angst-Vorstellung gäbe es da noch?

 

Es geht mir nicht um "Angst-Vorstellung" sondern dass ich bisher kaum belastbare Aussagen zu der Fragestellung gefunden habe.
Und darum fange ich mit "vor Luft geschützt, da passiert sehr(!) lange gar nichts" eben wenig an.
Luft ist nun mal zu 1/3 im Kessel und anaerobe Prozesse gibt darüber hinaus es auch ...
'Offene Baustellen' sind für mich eben unbefriedigend.

Oder nach Marie von Ebner-Eschenbach:

"Wer nichts weiß, muss alles glauben."​

 

Schöner Spruch. Der gilt aber in beide Richtungen. Du kannst glauben, dass dieses Wasser (abgekocht) in dieser Situation (dunkel, etwas Luft, aber kein Luftaustausch) theoretisch eine kleine Ewigkeit zwar nicht lecker aber gesundheitlich unbedenklich ist. Du kannst auch glauben, dass sich schon nach Wochen bedenkliche "Dinge" bilden, dessen Genuss, auch nach Durchspülen bei Wiedereinsatz der Maschine, schwere gesundheitliche Folgen hat. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gilt ersteres denn auch ohne nun hoch wissenschaftliche Erkundigungen einzuholen oder staatlich abgesegnete Koryphäen zu konsultieren, wäre das sonst ein seit Generationen bekannter Umstand. Kennt man ja, kaum steht Wasser ein paar Monate in einem dunklen Kessel, bilden sich grausame Dinge aus, die nach Genuss bis zum Tode führen.

Ernsthaft: Da gibt es nichts, wofür man studieren, recherchieren oder Frau Ebner-Eschenbach bemühen müsste. Vor dem Einsatz spülen und fertig.

 

Wenn du das Antivakuumventil meinst, ja, das ist kalt dauerhaft geöffnet und da wird es durch Luftdruckschwankungen auch Austausch geben. Aber eben nur im Dampfbereich, nicht im Brühkreislauf.

 

@zuse64: ist ja gut, wenns für dich so passt.

Das hast du möglicherweise überlesen und ja, ver...en kann ich mich selber, auf weitere Diskussion möchte ich verzichten.

Richtig.

Mein praktischer Zugang zu dieser Problematik, die ja nicht nur bei Stilllegung einer Maschine auftreten kann, ist pragmatisch:
Ich verkoste in regelmäßigen Abständen das Wasser der beiden Boiler im Vergleich zum Frischwasser - am besten bei Raumtemperatur. Das ist für mich dann der sensibelste Indikator, nicht anders als beim Kochen auch.

Es ist ja nicht nur die Biologie allein, die das Wasser bei geringem Umsatz 'versauen' kann. Da sind die verschiedenen Werkstoffe innerhalb der Maschine sowie die unterschiedlichsten vom Wasser eingebrachten Inhaltsstoffe, mit alldem kann das Wasser interagieren - je länger, desto mehr.

Es gibt ja inzwischen auch ernstzunehmende Wassersomeliers - nochmal eine andere Liga.
Den Unterschied zwischen Frisch- und Kesselwasser kann ich dennoch erkennen, wenn auch nicht immer deuten.