Wie verhält sich ein Pumpen-Manometer richtig?

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  1. #1 huibuh*, 14.01.2021
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    Hallo!

    Ich bin seit einiger Zeit beschäftigt, meine Rocket Cellini Evo 1 auf Vordermann zu bringen.
    Letzter Punkt ist nun das Manometer. Nachdem es lange gar nicht mehr funktioniert hat, habe ich nun ein neues eingebaut. Das ging einfach.
    Nun wundere ich mich aber, was es anzeigt. Meine Erwartung war, dass es ähnlich funktioniert wie das Manometer, das man am Siebträger festschrauben kann. Das scheint aber nicht so.
    Wenn ich einen Bezug starte, auch ohne Siebträger, steigt der Druck sofort auf 6 bar. (Warum?)
    Mit Siebträger steigt der Druck am Ende auf 8 bar - das Manometer am Siebträger zeigt hier allerdings knapp unter 10 (obwohl ich kürzlich auf 9bar eingestellt habe..)
    Nach dem Bezug fällt der Zeiger auf 4 zurück. Nach langer Kaltphase dann auch wieder auf Null.
    Ist das normal?
    Anbei ein Video zur Veranschaulichung.

    Leerbezug:
    Dropbox - IMG_8581.MOV - Simplify your life
    Bezug mit Gegendruck:
    Dropbox - IMG_8583.MOV - Simplify your life

    Vielleicht fällt jemandem etas dazu ein?
    Danke
    Sebastian

    PS: Geputzt wird wenn alles fertig ist :)
     
  2. #2 Espressojung, 14.01.2021
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    Du brauchst keine Sorgen zu haben, dein Manometer ist nicht verhaltensgestört.
    Es verhält sich ganz normal, allerdings kann es sein, dass die Genauigkeit eingeschränkt ist.
     
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  3. #3 huibuh*, 15.01.2021
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    Danke. Ich habe erstmal alles zusammengebaut.
    Allerdings kommt nun wieder ein Problem auf, dass ich schon mit dem alten Manometer hatte bevor es kaputt gegangen ist (ohne Lösung).
    Der Zeiger vibriert und klappert beim Bezug in einem Radius von etwa 150°. Woher kommt diese massive Vibration?
    Gibt es da mittlerweile Lösung? Ich meine mich zu erinnern, das das Problem auch andere hatten.
    Es wirkt auf mich so, als käme die Vibration auch im Siebträger an, die Qualität der Extraktion scheint mir nun schlechter.

    Dropbox - IMG_8586.MOV - Simplify your life

    VG
    Sebastian
     
  4. #4 Espressojung, 15.01.2021
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    Vermutlich ist Kondenswasser in der Kapillarleitung.
     
  5. #5 huibuh*, 15.01.2021
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    hm. Könnte sein - aber wie kommt es dahin? Das Manometer lag einige Zeit hier in Raumtemperatur (2 Tage), dann wurde es eingebaut. Die gleichen Probleme hatte ich damals mit dem alten Manometer auch schon. Bisher wüsste ich keine Lösung.
     
  6. #6 Espressojung, 15.01.2021
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    Du mußt zusehen, dass das evtl. vorhandene Wasser in der Kapillarleitung verdunstet/verdampft.
    Wenn man die Leitung vom Manometer trennen kann, dann würde es helfen die Leitung zu erwärmen
    z.B. im Backofen, Lötlampe, Feuerzeug, Kerze ....
     
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  7. 'Ingo

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    Das feine Zittern kann von Wasser in der Leitung kommen, die großen Schwingungen sind was anderes.
    Für mich ist das ein unsauberer Ventilssitz des Übedruckventils.
    Hattest du es zum Brühdruck einstellen vorher mal zerlegt und gereinigt?
     
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  8. #8 huibuh*, 16.01.2021
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    Es ist irgendwie schön wie ich bei meiner Revision nun jede Ecke meiner Maschine kennenlerne :)
    Mir ist jetzt gar nicht ganz klar - wo sitzt dieses Überdruckventil (ist es das ganz hinten an der Maschine, das senkrecht nach oben steht?
    Dann gibt es wohl noch einen Bypass, das scheint das Teil zu sein, an dem ich den Brühdruck einstellen kann. Beide sollte ich wohl mal auseinandernehmen..
    Viele Grüße
     
  9. #9 huibuh*, 16.01.2021
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    Nachtrag: Die EVO hat ja eine Rotationspumpe. Da spielt das Überdruckventil ja keine so große Rolle wie bei einer Vibrationspumpe. Lohnt es dennoch hier nach dem Fehler zu suchen?
     
  10. 'Ingo

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    Jedes federbelastete Ventil was im Arbeitspunkt bereits überströmt, also Wasser bypasst, ist relevant weil der Ventilsitz hier zu sowas führen kann wenn er verdreckt, verkalkt oder nicht sauber geformt ist. Das Überdruckventil arbeitet ab 11bar sicher auch schon mit.
    Bei eingestellten 10bar ist ab 7,5-8bar das Ventil bereits am überströmen.
     
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  11. #11 huibuh*, 16.01.2021
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    Danke Ingo, dann zerlege ich es mal. Ganz klar ist mir noch ob ich den Bypass auch zerlegen kann, der ist ja in die Pumpe integriert. Zumindest scheint mir das sehr aufwändig oder?
     
  12. #12 'Ingo, 16.01.2021
    Zuletzt bearbeitet: 16.01.2021
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    Das ist nicht aufwendig, ist bei alles Herstellern gleich gelöst und ziemlich simpel.
    Was für ein Hersteller Pumpe hast du?


    edit:
    procon.jpg
    Procon (an der grün umkreisten Stelle ist der Sitz)

    Anmerkung 2021-01-16 115321.jpg
    Fluid-o-tech
     
  13. #13 huibuh*, 16.01.2021
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    Ja super, danke . Ich denke es ist eine fluid o tech. Dann beginne ich mal zu schrauben.
    Viele Grüsse Sebastian
     
  14. #14 huibuh*, 16.01.2021
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    Sollte ich vor dem auseinandernehmen erst mal vorsorglich irgendwelche Dichtungen bestellen? Oder ist das Risiko hier gering anschließend ein paar Tage ohne Kaffee leben zu müssen? ;-)
     
  15. 'Ingo

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    Also das Bypassventil geht davon nicht kaputt, du musst dir nicht mal die Stellung merken denn du kannst später gegen Blindsieb die 9.5bar einstellen um 9bar Brühdruck zu haben. Auch beim Überdruckventil ist es eigentlich so, aber da das ja weit oberhalb 10bar erst öffnet, besser die Stellung merken.

    Wenn das alles nichts bringt, hast du wenigstens Gewissheit, alle Variablen im "federnden" Bereich ausgeschlossen zu haben.
     
  16. #16 huibuh*, 16.01.2021
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    So sieht es hier aus. Der Bypass ist dann unter der Schraube an dem man den Druck einstellt?
     

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  17. 'Ingo

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    Ja genau, ich hatte oben doch die Explosionszeichnung eingestellt, sagt dir die nichts?

    Bypassventil der Pumpe, hier reicht es theoretisch für einen schnellen Test sogar es einmal komplett einzudrehen (Druck steigt auf max, nicht einschalten dabei), und dann wieder 3/4 rausdrehen (druck sinkt) Jetzt einschalten und bei kalter Maschine 9-9.5bar einstellen.
    Wenn danach das Manometer oben ruhiger ist, lohnt es das Bypassventil mal zu entnehmen

    Wenn nicht, ist es evtl. ein anderer Ventilsitz, also z:b. das Überdruckventil was auf 11.5-12.0bar arbeitet oder auch andere Ventilsitze (ich kenne die Hydraulik der Rocket nicht genau)

    Am Ende musst du das Überdruckventil zuerst einstellen, also möglichst nicht weit eindrehen und das Bypassventil der Pumpe voll eindrehen. Nun muss beim Bezug das Überdruckventil bei 11,5-12bar öffnen, das ist ja ein Sicherheitsventil.

    Danach dann das Bypassventil auf 9,5bar einstellen und du bist fertig
     
  18. #18 huibuh*, 16.01.2021
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    Super danke für die Anleitung!
    Habe schon alles auseinander, sieht eigentlich alles nicht schlecht aus. Das Ventil hab ich dennoch mal in den entkalken gelegt.
     

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  19. #19 huibuh*, 16.01.2021
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    Also, es scheint bisher alles keinen Einfluss zu haben. Alle Teile sehen überraschend gut und sauber aus.
    Das Zittern wird nicht weniger wenn ich den Bypass eindrehe und den Druck erhöhe. Auch die Stellung des Überdruckventils macht keinen Unterschied (ich habe während dem Bezug mal verschiedene extreme ausprobiert...
    Es ist aber generell so, dass es je höher der Druck ist, desto mehr zittert. Es wirkt wie eine Resonanz die sich an einem bestimmten Punkt aufschwingt. Das ist schon komisch. Die Leitung zum Manometer selbst ist total still, macht auch keinen Unterschied wenn man sie fixiert.Mich wundert zudem, das im Siebträgermanometer nichts zittert. Das ist doch am Ende während des Bezugs der gleiche Kreislauf?
    Hm - am Ende deaktiviere ich das Manometer doch wieder - das Geklapper des Zeigers nervt einfach.. :-(
    VG
    Sebastian

    PS: Ganz sicher bi ich nicht ob ich beim Bypass wirklich alles wesentlich angesehen habe. Das Teil Nr. 15 ist glaube ich noch in der Maschine geblieben - da war mir auch nicht klar wie ich es herausbekomme. Sollte ich da nochmal genauer forschen?

    PPS: Der genaue Punkt ab wann das Überdruckventil öffnet war nicht so leicht zu bestimmen. Ich habe es nun eine Windung mehr eingedreht als vorher. Ich denke es müsste besser sein wenn der Öffnungszeitpunt dieses Ventils mehr Abstand zum Druck am Bypass hat. Der Druck war aber nie höher als 12bar.
     
  20. 'Ingo

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    Schade, ich hatte ehrlich gesagt auf Kalk o. Schmutz gehofft.
    Teil 15 kannst du mit einem Ohrstäbchen oder Pinzette leich nach vorne ziehen, das ist der Dichtkegel und der "tänzelt" gerne im Ventilsitz.

    Hier bei dem Procon siehst du ja, dass es lose im Sitz steckt. Ist bei Fluid-O-tech fast identisch
    [​IMG]

    Hat die Rocket noch ein Magnetventil / Füllventil wo ggf. Brühdruck anliegt und über schlechte Dichtung, dann Wasser abfliesst?
    Sorry das ich da keinen Erfolg mit dem Tipp gehabt habe.

    Abstand zum Brühdruck, ja das ist besser, aber 12bar übersteigen solltest du nicht.
    Brühdruck bei 9.0, Blindsiebdruck bei 9.5bar sollte dann weit genug weg zu sein.
     
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