Wie wichtig ist euch die Auswahl eurer Lebensmittel?

AW: Wie wichtig ist euch die Auswahl eurer Lebensmittel?

Also bei uns ist das gemischt. Ich kaufe generell gerne bei Plus als Discounter ein, auch wenn diese mittlerweile aussterben und durch Netto ersetzt werden.

Bei Plus hat es m.M.n. eine ideale Mischung aus günstigen und hochwertigen Artikeln. So gibt es aus den Linien BioBio und Viva Vital wirklich ordentliche Produkte. Ich kaufe z.B. fast ausschließlich die fettarme BioBio-Milch.

Es widerstrebt mir z.B., einen Liter Milch für weniger als 50 Cent einzukaufen- das kann einfach nicht korrekt sein und ist viel zu günstig.

Auch die Serie "Für den kleinen Kauf" finde ich gut. Für uns als 2-Personen-Haushalt macht das oftmals viel mehr Sinn als große Vorratspackungen à la Aldi.

Darüber hinaus kaufen wir gerne auf dem Markt ein, aber auch im Eine-Welt-Laden (z.B. Rohrzucker).

Ich kaufe außerdem regelmäßig beim spanischen und italienischen Feinkostladen. In Paderborn haben wir einen ganz hervorragenden Spanier, in Gütersloh gibt es einen sehr guten italienischen Laden. Dort kaufe ich dann eher die edleren Lebensmittel (Schinken, Käse, Olivenöl, Wein, Risottoreis etc.).

Bei beiden dauert der Einkauf immer ziemlich lange, da immer ein Schwätzchen gehalten wird und z.B. über neue Produkte diskutiert wird. Das macht einfach Spaß und vermittelt einem das gute Gefühl, daß der Inhaber des Ladens genau weiß, wo er seine Ware bezieht, wie sie hergestellt wurde und warum er sie im Sortiment hat.

Beim Italiener achte ich schon etwas auf den Preis, da einige Sachen schon ziemlich teuer sind. Bei allem Qualitätsanspruch ist mir eine kleine Flasche Olivenöl für über 20 EUR oder eine kleine Packung Pasta für 6-7 EUR einfach zu teuer.

Beim Spanier kaufe ich nicht nur Lebensmittel, sondern es hat etwas familiäres an sich. Mein Vater kauft dort seit 20 Jahren seine spanischen Lebensmittel, da gehört man fast zur Familie, zumal wir alle aus Nordspanien/Galicia kommen.

Insofern ist mir der Preis dort sekundär.

Grüße,
Gomez

 

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Solange es der Geldbeutel erlaubt gehe ich auch am liebsten auf den Markt zum einkaufen.
Brot gibt es hier im Tal sehr lecker von einer lokalen Biobäckereikette. Was da vor allem auffällt ist das Brot und Brötchen besser satt machen als vom Discountbäcker. Schon nach zwei Brötchen ist der Magen voll und das Brot bleibt auch viel länger frisch und saftig weil es noch mit echtem Natursauerteig und nicht mit Sauerteig aus der Tüte gebacken ist. Da zahle ich gerne mehr fürs Backwerk.
Mittlerweile sind m.E. sogar die Discounter auch nicht mehr günstig denn wenn ich mein Olivenöl,Balsamico Essig und Parmesan beim Italienischen Supermarkt kaufe kostet es nicht viel mehr wie beim Discounter aber schmeckt viel besser.

 

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Oh, naja, dann ist der Unterschied wirklich nicht so groß!! Ich habe keine wirkliche Ahnung, ich esse seit 15 Jahren kein Fleisch mehr, ich gucke nur ab und zu auf die Kilopreise und da kommt es mir insgesamt recht teuer vor.

 

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Ich esse kein rotes Fleisch, dafür Geflügel, das ich hier beim Bauernladen hole. Fisch hole ich meist in Frankreich (5km), da hat man Riesenauswahl und günstigere Preise. In den franz. Supermärkten kommt jetzt aber auch die Unsitte auf, dass sie ihre Croissants als gefr. Rohlinge aufbacken. Backshops vermeide ich und gehe zu einem richtigen (Bio)Bäcker. Der erzählte mir mal, dass die Backshops ihre Teiglinge teilweise aus Polen und sogar aus Süd-Korea importieren. Im Supermarkt oder ALDI kaufe ich auch oft Bioware. In reine Biomärkte gehe ich aber seltener, die haben oft Horrorpreise (z.B. Ananas 7,95€). TK-Pizza und andere Fertiggerichte kaufe ich auch nicht mehr, mache ich lieber selber.
Irgendein Lebensmittel-Fachmann hat mal gesagt: "Kaufen sie nichts, wofür viel Werbung gemacht wird!"

 

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Mick1 - hatte letztes jahr gelesen, dass in berlin bereits mehr als die hälfte aller verkauften semmeln als TK per schiff aus china kommen soll....

zu deinem ananaspreis - der ist nicht hauptsächlich wg. bio so hoch,
sondern weil das "flugware" ist

 

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Also Kerosinzuschlag für Bioware? Lol

 

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mein gemüsehändler hat manchmal "flugpapayas" für sieben euronen,
hab mir bisher auch nur ein einziges mal eine gekauft weil ich mir das eigentlich nicht leisten kann

das ist aber vom geschmack her ein unterschied wie tag und nacht,
weil die eben vollreif geerntet werden und ein/zwei tage später schon im laden liegen

vom bioaspekt her gesehen ist es natürlich nicht besonders sinnvoll,
ware um die halbe welt zu fliegen

 

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Hi,
der Zusatz Bio scheint immer nur für den Anbau zu gelten. Im Alnatura kommen z.B. die Äpfel auch oft aus "Timbuktu" - und das wo die Apfelregion Bodensee nicht gerade weit von hier ist.
lg blu

 

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Ich reg mich seit Monaten und Jahren drüber auf, dass wir hier Äpfel aus Neuseeland haben... Ich seh's bei Kiwis und so Sachen ja noch ein, das kriegt man hier aus dem Boden so ohne Weiteres eben nicht heraus, aber Äpfel?!

Wie weit isses bitte gekommen, dass es einfacher scheint, Äpfel am anderen Ende der Welt anzubauen und herzuschiffen, als die blöden Dinger von hier zu nehmen? Und wie kann es sein, dass die, die eine Weltreise hinter sich haben, dann noch billiger sind?

Ich hab als Student außerordentliches Glück: Mein Existenzminimum ist seitens der Eltern gesichert und mein Nebenjob erlaubt mir den Luxus, beim Lebensmittelkauf nach Geschmack, Lust und Laune einzukaufen und nicht nach Preisschildchen. Ich bin jetzt zwar nicht der Bioheld, der auf jede Fairtrade Plakette achtet und das Gemüse am liebsten selbst ausgraben würde (mal ehrlich, wer hat gesagt, dass "Bio" bedeuten muss, dass da Erdklumpen dran hängen?), aber 10 Eier für 19c rufen in mir nichts als Mitleid für die armen Viecher hervor.

So möglich kauf ich draußen bei meinen Eltern im Ort beim Metzger und Bauern ein und sonst lass ich halt hier ganz gut Geld beim Edeka und hol alle paar Wochen so Zeug wie Putzlumpen, Spülmittel, Klopapier, Batterien, Kekse, Mehl, Zucker usw. beim Aldi...

 

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Fast genauso abstrus finde ich diese Krabben Geschichte.
Die in der Nordsee gefischten Krabben werden nach Marokko verschifft um dort weiterverarbeitet und gepult zu werden. Anschließend gehts wieder nach Deutschland und werden dort als frisch verkauft.

Um die Discounter nochmal aufzugreifen, meiner Meinung nach sind diese für Basics oder alltägliche Dinge herrvorragend. Wie dergitarrist schon schrieb Putzlappen, Kekse etc.. das Preis / Leistungsverhältnis ist hier kaum zu toppen. Aber auch diese Medaillie hat zwei Seiten. Klar macht der Discounter bessere Preise als ein kleiner Laden da er viel größere Chargen einkauft bzw. generell alles größer ist ( Thema Fixkostendegression) oder eigene Produkte preiswert im Ausland produziert. Mir ist mal aufgefallen das auf Lidl und Plus Produkten sehr oft alles in deutsch und ungarisch beschrieben ist. Wo diese Sachen dann wirklich herkommen sollte klar sein. Das ist aber alles gar nicht schlimm finde ich. Die andere Seite warum Discounter so gute Preise machen können sind die wie oft gelesen schlechten Arbeitsverhältnisse der Arbeitnehmer ( dazu kam letztens mal ein guter Tatort) und auch die Löhne derer die die vermeintlich frischen Sachen produzieren. Wie hier schon geschrieben ich möchte kein Huhn sein das für Lidl und Konsorten in einer Tiermassenvernichtungsanstalt geboren und verarbeitet wird. Aber auch hier die Nachfrage der Masse bestimmt das Angebot.

Ich finde das Argument in einer großen Stadt zu wohnen und deshalb auf Discounterfleisch zurückgreifen zu müssen zählt nicht.
Ich wohne mitten in Dortmund, mein Geflügel kaufe ich beim Bauer meines Vertrauens auf dem Wochenmarkt ( das beste Geflügel das ich je gegessen habe) ein ein Mann Bauer aus Hannover der zwar immer nur wenig dabei hat, aber immer allerbeste Qualität und wirklich zu einem humanen Preis.
Gutes Fleisch bekomme ich zu einem beim Metzger drei Straßen weiter, der schlachtet noch selbst oder im Rewe an der Theke die kaufen u.a. bei meinem Metzger
Und so weiter und sofort, ich finde es auch überaus paradox 20€ für ein Kilo Kaffebohnen auszugeben aber dann nur 5€ für ein Kilo Fleisch.
Wie auch schon oft gesagt mit steigender Qualität der Lebensmittel steigt für mich auch das Wohlfühlgefühl nach und bei dem Essen. Und Fleisch muss es ja nun wirklich nicht jeden Tag geben, das ist auch so eine Krankheit unserer Zeit.
Soweit ich weiß sind 300g? Fleisch in der Woche das Maximum was ein erwachsener Mann zu sich nehmen sollte.

Ich kümmere mich nun mal weiter um den Sauerbraten

 

AW: Wie wichtig ist euch die Auswahl eurer Lebensmittel?

Solang man sich im Münchener Supermarkt zwischen Petersilie aus Erding oder aus der Türkei entscheiden kann, ist die Welt noch nicht verloren!

Gruss
Plempel

 

AW: Wie wichtig ist euch die Auswahl eurer Lebensmittel?

Hi,
diese Woche kostet 1 kg Krustenbraten im Real in Freiburg 1,99 €. Also etwa soviel wie ein billiges 1 kg Brot. Noch Fragen?
lg blu

 

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Dass es Äpfel aus Neuseeland oder Argentinien gibt, liegt daran, dass diese aus der neuen Ernte stammen, europäische Äpfel sind bald ein Dreivierteljahr alt. das mag noch ein Argument sein, wenn jemand auf Frische Wert legt.
Etwas anderes ist es bei der Petersilie aus der Türkei und aus Bayern. Hier zeigt sich, wie bei den Äpfeln auch, dass die Transportkosten offensichtlich viel zu niedrig sind, denn sonst müsste eine viel größere Preisdifferenz vorhanden sein und dann würde sich das von selbst regeln.
Zu den Fleischpreisen fällt mir ein Beispiel ein. In Brandenburg ist eine Schweinezuchtanlage geplant mit einer Kapazität von ca. 200 000 Schweinen. Da kann man nur noch Vegetarier werden, wenn man das liest.

 

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allein schon die menge der darin enthaltenen antibiotika würde dir als
normalverbraucher in der apotheke mehr kosten "sfg"

 

AW: Wie wichtig ist euch die Auswahl eurer Lebensmittel?

Das Fleischessen wird über kurz oder lang sowieso zu einem Probem, weil z. B. die Rinder auf dieser Welt mehr klimaschädliche Gase erzeugen als der gesamte Straßenverkehr und die Heizungsanlagen zusammen. Außerdem wird in einer Welt von 9 Mrd. Menschen, die spätestens 2050 dort wohnen werden, das Ackerland nicht ausreichen, um das Futter für die Tiere zu erzeugen. Bei einem weltweit angenommenem Fleischverbrauch pro Kopf und Jahr von 60 Kg wie er zur Zeit in Deutschland existiert, würde heute schon nicht genug Futter für die Tiere angebaut werden können.
Also an alle, die sich mit der Anschaffung einer teueren Gasgrillanlage befassen, überlegt euch das nochmal.
Die Zukunft heißt, überwiegend Pflanzenkost!

 

AW: Wie wichtig ist euch die Auswahl eurer Lebensmittel?

Irgendwer (wenn ich mich recht entsinne Ökotest; wenn es interessiert, kann ich aber nochmal nachschauen) hat mal die gesamten Energiekosten ausgerechnet, die frische Äpfel aus Neuseeland für den Transport per Schiff bzw. einheimische Äpfel für die Lagerung im Kühlhaus brauchen. Ergebnis: das kommt ungefähr auf das Gleiche heraus, man braucht sich also von daher keinen Kopf zu machen, was man da kauft. Die Frage die sich dabei dann stellt, ist, ob man im April oder Mai noch frische Äpfel braucht. Das sind nämlich die, die gelagert oder per Schiff herangeschafft werden müssen. Wenn man im Herbst oder Winter Äpfel kauft, sind natürlich die frischen einheimischen von der Energiebilanz her gesehen die besten.

Bei was ich z.B. einen absoluten Fön bekomme, sind Spargel aus Spanien oder Nordafrika. Wir leben hier im Rhein-Main-Gebiet in einer der Spargelregionen Deutschlands, und trotzdem bekommt man in den Gemüseabteilungen der Supermärkte praktisch nur ausländische Ware. Und die Leute scheinen es zu kaufen, obwohl man auf jedem Wochenmarkt oder bei den an den Straßenrändern verteilten Verkaufsbuden frischen Spargel ohne Ende bekommt. ARGH!! O.K., den spanischen Spargel bekommt man vielleicht eine Woche früher, aber wenn ich sehe, wie ausgetrocknet und braun angelaufen das Zeug ist, kann ich die Woche ohne Spargel noch problemlos aushalten

Viele Grüße,

hawi

 

AW: Wie wichtig ist euch die Auswahl eurer Lebensmittel?

"Wie wichtig ist euch die Auswahl eurer Lebensmittel?", Offensichtlich überdurchschnittlich wichtig, wenn ich in der Süddeutschen lese, dass der Durchschnittsdeutsche ca. 12% seines Einkommens für Lebensmittel ausgibt.

kleiner edit nachträglich, da schlampig formuliert. Der Satz soll so heissen: *Mir/meiner Familie* offensichtlich überdurchschnittlich wichtig, wenn ich in der Süddeutschen lese, dass der Durchschnittsdeutsche *nur* ca. 12% seines Einkommens für Lebensmittel ausgibt.

Es ist offensichtlich eine Frage der Prioritätensetzung. Ich verdiene wohl knapp überdurchschnittlich (wenn ich diverse Zeitungstabellen als Grundlage nehme), gebe aber ein Vielfaches für Lebensmittel aus. Fahre aber in Berlin mit BVG und Fahrrad; das Geld das andere für Auto etc. ausgeben, fliesst in unserer Familie glaube ich komplett in den Kühlschrank ;-).

Ich kaufe relativ viel, aber nicht konsequent Bio; wichtiger ist mir Aussehen, Geschmack, Geruch etc. der Lebensmittel. Wir meiden (relativ konsequent) fertig verarbeitete Produkte, und kochen eigentlich immer selbst aus frischen Zutaten. Da wir kein Auto und keinen riesigen Kühlschrank haben, kaufen wir ohnehin häufiger pro Woche kleine Mengen - dafür frisch. Unsere Tochter ist Vegetarierin, deshalb gibts selten Fleisch (weil es bedeuten würde, doppelt zu kochen). Manche Dinge sind so lecker, dass ich auch Preise zahle, die andere spontan den Kopf schütteln lassen. Aber das aus Bayern importierte Brot ist eben leckerer als alle Berliner Backwaren - der kleine Luxus sozusagen.

Mit der Zeit wird man auch immun gegen die Aldi-Litanei, die andere ständig beten (...sooo teuer!!, bei Aldi gibts das für viiiel weniger, und sie haben gute Qualität, und vor allem ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis...). Meine Antwort: Ich kaufe den gleichen Joghurt lieber doppelt so teuer im Kiezladen um die Ecke, da weiss ich wen ich unterstütze. Oder einen besseren fürs dreifache Geld auf dem Markt. Es geht um die Qualität der Produkte, die Situation der Angestellten und vieles mehr: In Discountern werd ich spontan depressiv...

 

AW: Wie wichtig ist euch die Auswahl eurer Lebensmittel?

@ mmorkel: Du schreibst: ""Wie wichtig ist euch die Auswahl eurer Lebensmittel?", Offensichtlich überdurchschnittlich wichtig, wenn ich in der Süddeutschen lese, dass der Durchschnittsdeutsche ca. 12% seines Einkommens für Lebensmittel ausgibt."
Ich erinnere mich an Zahlen, nach denen wir im europäischen Vergleich eher weit hinten liegen, was diesen Anteil angeht. Muss mal recherchieren.
Carl