Wiederbelebung Elektra Micro Casa a leva

Liebe Freunde der gepflegten Restaurierungen,

in diesem Zustand habe ich die Dame Elektra hier im Forum für wenig Geld erstanden:



sehr schiefe Schauglashalterungen...



Beulen im Kessel...



"mattierte" Oberflächen...



kaputtes Schauglas...

und dennoch den Ehrgeiz, ihr neues Leben einzuhauchen...
während die Ersatzteile bestellt und hoffentlich schnell auf dem Weg zu mir sind, habe ich mich schon an einige Grob- und Feinarbeiten gemacht.
Wie man auf den Fotos sehen kann, ist die obere Schauglashalterung deutlich aus dem Lot. Das Glas ist auch kaputt. Außerdem hat irgendein kluger Vorbesitzer die gesamte Messingoberfläche mit untauglichen Mitteln "mattiert".
Den Kessel bzw. die Anschlüsse habe ich mit der "Holzhammer-Methode" gerichtet, was erstaunlich einfach ging - d.h., mit nicht allzuviel Gewalt ließ sich alles wieder einigermaßen in Form bringen.
Mit Stahlwolle (00), Autosol und viel Muskelschmalz lässt sich die Optik doch deutlich wieder Richtung Hochglanz verschieben. Aber seht selbst:



rechts poliert...



Halterung im "Originalzustand"



...und nach etwas Anstrengung...



Rückseite des Kessels poliert - die Beulen sehen hier schlimmer aus.



Schauglasabdeckungen: rechts vorher, links nachher

 

mittlerweile ist alles soweit entkalkt (war nicht wirklich viel) und entfettet (ein wenig Schmodder unter der Dusche) und alle Teile sind von Hand aufpoliert. Die Heizung und die Zuleitung zum Presso habe ich nicht ausgebaut - es sah alles dicht aus, das war mir etwas zu riskant. Kann man irgendwie feststellen, ob der Sicherungsthermostat noch funktioniert? Und: hat irgendjemand Bedenken, ob der verbeulte und zurück-gebeulte Kessel dem Druck evtl. nicht standhalten könnte (ich habe sehr genau nach Rissen an den Lötstellen der Schauglas- und Dampfventilanschlüsse geschaut - und nichts entdecken können), d.h. kann ich die Maschine mit neuem Schauglas, neuen Dichtungen, neuer Verkabelung und neuem Presso in Betrieb nehmen?
Danke und Gruß
Frank

 

Ok, danke für die Bekräftigung bzgl. Kessel.
Wenn ich nun noch ein Multimeter hätte und damit umgehen könnte...
Oder gibt es da eine laientaugliche Anleitung bzgl. Sicherheitsthermostat?
Gruß
Frank

 

nochmal Danke. Ist ein neueres Teil, mit Rückstellknopf. D.h. wenn Sie heizt kann ich davon ausgehen, dass der Thermostat ggf. auch ausschaltet?
Gruß
Frank

 

Die ersten Bilder sind Fotos aus dem Verkaufsthread, also vom Verkäufer. Die Faema im Hintergrund wurde leider nicht mitgeliefert...

Gruß
Frank

 

Hallo Götz,
Zweck und Funktionsweise eines rückstellbaren Thermostaten snd mir schon klar. Mir ging es nur darum, zu klären, ob und ggf. wie ich feststellen kann, ob der hier verbaute, gebrauchte noch funktioniert oder ob ich darauf vertrauen kann, dass, wenn er Strom durchlässt, er bei Überhitzung auch abschaltet.
Danke und Gruß
Frank

 

Ich habe jetzt versucht, anhand eines Fotos einer anderen mcal die Verkabelung neu aufzubauen. Ich bin mir vor allem unsicher bzgl. der Anschlüsse am Presso und am Hauptschalter. Kann mir jemand sagen,ob das so passt - oder ein Foto der Verkabelung einer funktionierenden Maschine einstellen?



Danke
Frank

 

Hallo Götz,
vielen Dank für die Hinweise. Ich hab nochmal recherchiert und u.a. das Datenblatt für den MaTer gefunden. Jetzt sind die Anschlüsse klar. Auch das mit dem Hauptschalter hab ich angepasst. Kannst du (oder natürlich alle anderen Mitleser) nochmal drüberschauen?






Am Presso liegt jetzt von der Heizung kommend an "common" und geht von "normally closed" zum Hauptschalter.
Gruß
Frank

 

Ja, ist klar. Ich habe das Netzkabel schon wieder abmontiert, da der Sockel jetzt erst noch lackiert wird. Das Schwarz gefällt mir nicht so...

 

Totgesagte leben länger:
Nachdem dieser thread (und die Wiederbelebung der Elektra) nun eineinhalb Jahre sanft geruht haben, geht es hier bald weiter - zunächst mit diesem Bild:


Gruß
Frank

 

Ich habe die Gute aus ihrem Kellerverliess befreit und jetzt ist die Maschine wieder komplett. Erneuert bzw. ergänzt wurden:
Pressostat
Verkabelung
Tropfschale und Abtropfblech
Kuppel und "Adler" (nicht Original)
Schauglas inkl. Dichtungen
Unterdruckventil

Die Maschine wurde komplett zerlegt, entkalkt und poliert, Dichtungen wo nötig erneuert, der Kolben gefettet. Das Gehäuseunterteil wurde mit Hammerschlaglack kupferfarben lackiert um es wieder dem Original anzunähern.
Nach dem Zusammenbau liefen die ersten Bezüge einigermaßen (ist meine erste Feder-Handhebelmaschine), dann kam plötzlich kein Wasser mehr beim Bezug. Brühgruppe demontiert - nochmal in Zitronensäure - kein Durchgang... die Bohrung saß irgendwie zu. Steigrohr montiert um besser pusten zu können - minimaler Durchgang. Kräftig gesaugt - dann hatte ich den Schmodder...
Jetzt läuft alles. Leichte Undichtigkeit am Dampfventil, mit der man aber leben kann - weiß jemand ob und ggf. wo man die Teflondichtungen des Dampfhahns einzeln bekommt - sind nirgendwo gelistet und ich habe leider vor dem Zusammenbau kein Foto gemacht.
Außerdem leuchtet die Lampe vom Schalter sobald der Stecker eingesteckt ist. Schalten tut sie aber normal... habe ich den Schalter falsch verkabelt?
Hier der vorher-nachher Vergleich:




Ich finde sie ist ganz schön geworden...

Gruß
Frank

 

Ich habe die Seegeringe ohne Zange entfernt. Sie waren rostig und mussten also sowieso ersetzt werden. Ich habe die Schauglasabdeckungen dann aber mit dünnem Messingdraht befestigt und nicht mit den neuen Seegeringen die ich bestellt hatte. Das ist optisch deutlich unauffälliger.
Das Schauglas zu wechseln ist nicht schwierig - das Glas außen etwas mit Hahnenfett einfetten erleichtert die Angelegenheit entscheidend.
Wenn jemand weiß, wo man eine Dampfhahndichtung einzeln bekommt, bin ich für einen Tip dankbar.
Gruß
Frank