Wieso kein Hanf zum Abdichten?

Nicht mit den Gewindegängen, nicht rechtwinklig. Genau dazwischen. Schrägd drüber zum Anrauhen, nicht die Gewindegänge zersägen

 

Das Gewinde wird axial nicht radial rundherum angekratzt.
Schau dir das hier an.

 

Der gute M1Molter...lohnt sich zu abbonieren.
Und dieses Anrauhen ist essentiell!!!
Hab mal ne E-Boiler angebracht und ums Verderben nicht dicht bekommen, weil ich das Aufrauhen vergessen hatte.
Handwerker gerufen, guckt mich an, hat das Gewinde aufgerauht und ist wieder abgefahren

 

Tja- das Rohr geht von links nach rechts ok?
Das Gewinde von vorn nach hinten OK?
Dann hälltst Du das Metallsägeblatt in Gewinderichtunge, aber eben schräg geneigt.
Nun ziehst Du einfach von Links nach rechts, über das das ganze Gewinde. (das Rohr natürlich beio Bedarf drehen um an alle Stellen des Gewindes zu kommen)
Fertig

 

Weil Teflon oftmals wirklich arg nervt, hab ich jetzt ein paar Mal LOCTITE 577 verwendet. War dicht und ist einfach zu verwenden.

Problem: es sollte nicht irgendwo rausquellen, weil nur abgebunden lebensmittelecht. Härtet aber an offener Luft nicht, sondern wohl scheinbar nur im Gewinde. Etwas uncool.

Ich werde mal Hanf testen..

 

Da es sich bei Loctite 577 um einen aneroben (unter sauerstoffabschluss) Kleber handelt, sollte er sparsam im Gewinde
verteilt werden. Eine Tropfenbildung sollte unbedingt vermieden werden.
Überschüssiger Kleber sollte man mit einem saugfähigen Papier (z.B. Küchenrolle) entfernt werden,
und: Kunststoff mit Metall zu verkleben ist auch nicht so ganz ideal.

 

Das anrauen des Gewindes dient dazu, die scharfen Kanten des Gewindes "abzustumpfen". Macht man es nicht, können die scharfen Gewinde das Hanfband zerschneiden und es wird nicht dicht.

 

Dumm halt, dass sich Tropfen NACH dem Zusammenschrauben bilden. Wie viel man wirklich aufträgt, ist leider über das Dosiertteil ziemlich vorgegeben. Man sollte halt unbedingt darauf achten, nur einen Teil des Gewindes (den männlichen Anfang) damit einzuschmieren. Und sich möglicherweise bildende Tropfen auf der Innenseite sieht man leider nicht.

Ich verklebe Metall mit Metall und genau dafür ist Loctite 577 entwickelt worden. NICHT für Metall mit Kunststoff. Falls Du meinst, dass es nicht ideal sei, Metalle überhaupt zu verkleben, bin ich da auch anderer Ansicht. Siehe Automobil..

Beste Grüße,
Dale.

 

Also da hab ich als Grund was Einfacheres gelernt: Einfach damit der Hanf nicht rutscht. Sonst könnte man ja einfach abfeilen. Man braucht doch gerade die Grate der Säge. Dichten tut ja eh nur Hanf IM Gewinde.Da ist es doch egal ob zerschnitten oder nicht.???
Auch ist es vor allem das QUELLEN der Naturfaser, die lange Zeit abdichtet.

 

Kenne ich auch so. Erklärt der Molder Weiter oben das nicht auch?
Als ich meine Aurora neu aufbaute, habe ich einige Teile, auch für andere Maschinen mitbestellt.
Da waren die Gewinde zum Teil auch schon aufgeraut. Gibt es das ab Werk oder habe ich was „gebrauchtes“ erwischt?

 

Ja, bei neuen, fertig abgelängten, Rohren ist das bereits gemacht.
Aber wenn man selber Gewinde schneidet, oder neu abdichtet, muß man es machen.

 

Das Gegenteil ist der Fall. Das Anrauen dient genau dazu, das Gewinde rauh zu machen, damit die Fäden des Hanfs gut mitgenommen werden, d. h., nicht rutschen.
<Tschörgen>
Es gibt Gewindeteile im Handel bei denen dieses Aufrauhen schon bei der Herstellung durchgeführt wurde.

 

Ich kenne Hanf für Installationszwecke, es ist preiswert aber fummelig. Ich hatte bisher nur dieses Zopf- Material,
Sanitär Hanf / Flachs / Dichtungshanf 200g für Gewindeabdichtung - Stabilo-Sanitaer


aus dem man sich selbst ein gleichmäßig dickes bzw dünnes "Band" herstellen muss. Das finde ich am fummeligsten beim Hanfen. Neulich habe ich gesehen, dass es auch Bänder im Spender gibt

https://www.amazon.de/HANF-IM-SPENDER-40-GR/dp/B0024P2GDI
Ohne es ausprobiert zu haben, würde ich das auf jeden Fall vorziehen.

Kleben finde ich sehr einfach und es ist für Kleingeräte äußerst praktisch, es ist aber sehr teuer. Teflonband ist preiswert und es geht sehr schnell, es ist aber nicht "verdrehsicher", man darf zum Korrigieren die Verschraubung nicht zurückdrehen, z.B. bei Exzentern für Badewannenarmaturen.

Spannend finde ich die oben genannten Teflonschnüre, das habe ich bisher noch nicht ausprobiert. Funktionieren die auch für dünne Verschraubungen wie 1/8"?

 

@S.Bresseau Die dünnen (also eigentlich dick, aber nicht so breit) Teflonschnüre hab ich auch neulich spontan mitgenommen. Funktionieren wirklich mies. Sah sinnvoll aus, finde ich persönlich aber maximal unpraktisch in der Handhabung. Vielleicht kann ich das auch nur nicht, aber normales Ptfe-Band lässt sich besser bedienen.

Edit: ja, 1/8" geht auch mit den Schnüren, vor ein paar Tagen getestet.

 

Es gibt einen, sauteuren, Universalfaden: TANGIT unilock- Gas Wasser Zulassung.
Wichtig ist bei dem nur, NICHT nur IN die Gänge sondern kreuz/quer umwickeln und reinstreifen.

 

Metall mit Metall ist normaler Standard - Metall mit Kunststoff ist nicht ideal.

 

Ich danke euch allen für die ausführlichen Erklärungen. Da hab ich doch einiges mitnehmen können!
Elektro kenn ich mich ja aus, aber Installation... Da fühl' ich mich ja fast schlecht, daß bei meiner letzten Instantsetzung alle Verbindungen nach gut handfest anziehen dicht waren.
(Aber es erklärt, warum die Badarmatur vor einiger Zeit nicht wollte (Teflon) und der Installateur in 5min mit Hanf erfolgreich war...)

 

Hey
Mir hat dieses Video geholfen.


Gruß