[Vorstellung] Wieviel (sowenig!) vom Kaffeepreis bekommen die Produzenten?

Diskutiere Wieviel (sowenig!) vom Kaffeepreis bekommen die Produzenten? im Gewerbliche Vorstellungen Forum im Bereich Schwarzes Brett; Diese Fragestellung spiegelt wesentliche Aspekte, die uns bei Quijote von Beginn an antreiben. Unsere Ziele: - hohe Qualität - faire Preise für...

  1. pingo

    pingo Mitglied

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    Diese Fragestellung spiegelt wesentliche Aspekte, die uns bei Quijote von Beginn an antreiben.

    Unsere Ziele:

    - hohe Qualität
    - faire Preise für die Produzenten
    - erschwingliche Preise für die Konsumenten

    versuchen wir von Anfang an durch eine sehr konsequente Struktur (Kollektiv von Kaffeeprofis ohne Gewinnerzielungsabsicht, keine "Investoren") und eine gradlinige Arbeitsweise (keine Respäsentativitat, keine eigene Gastronomie, kein Schnickschnack), eine sehr exakte Kalkulation, den Ausschluss von Zwischenhändlern beim Einkauf durch direkten Handel sowie eine sehr direkte Vertriebsstuktur zu erreichen und miteinander in Einklang zu bringen.

    Nun sind wir sehr stolz darauf, in einem internationalen Vergleich weltweit an der Spitze zu stehen, was den sogenannten "Effective Grower Share" (EGS) anbelangt. Also den Anteil des Verkaufspreises, den die Produzenten erhalten. Und wir befinden uns in dieser Liste in bester Gesellschaft von anderen erstklassigen Röstereien wie Tim Wendelboe, Counter Culture, 49th parallel, Higher Grounds usw.

    Die Homepage Transparent Trade Coffee listet Kaffees von nahezu allen Spezialitätenröstereien auf, die dazu bereit sind, ihre Einkaufspreise offenzulegen und stellt diese in Relation zum Anteil, den die Produzenten erhalten.

    Wir hoffen sehr, in dieser Beziehung in einen gesunden Wettbewerb mit unseren Kollegen eintreten zu dürfen. Ein Zwischenziel für alle Beteiligten dürfte das von US-Kollegen formulierte "Farmers to 40" sein. Wir sind mit einigen unserer Kaffees schon sehr nah dran. Abzüglich unseres internationalen Wettbewerbsnachteils, der Kaffeesteuer von 2,19 Euro netto / kg, bauen wir unseren Vorsprung noch aus und erreichen die 40%.
    Vorraussetzung für all diese Überlegungen ist selbstverständlich eine hohe Transparenz. Ohne den Preis zu wissen, den die Zwischenhändler / Importeure / "Vermittler"/ Makler, von denen wir deutschen Kaffeeröster unseren Kaffee immer noch zu mehr als 90 % beziehen, an die Produzenten zahlen kann man hier nicht mitspielen. Zumal die Gewinnspanne / der Aufschlag dieser Akteure nur sehr gut eingeweihten Branchenkennern bekannt ist.

    Auf der TTC Homepage findet Ihr Kaffees von herausragend fairen und handwerklich erstklassigen Kollegen. Die auf dieser Homepage genannten Einkaufspreise entsprechen meiner Erfahrung nach überall der Qualität des eingekauften Kaffees. Aus diesen Fakten ist meiner Meinung nach sehr gut abzuleiten, wie wenig die Produzenten anteilig erhalten. Und das, obwohl ihre Arbeit wahrscheinlich 90 % der Tassenqualität ausmacht.

    Ich hoffe auf eine Diskussion und die üblichen Angriffe auf meine Arroganz und unser no-budget Marketing,
    pingo







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    Cafe Export Colombia, kleinischer, schraubohne und 11 anderen gefällt das.
  2. aelex

    aelex Mitglied

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    Ich finde diese Kennzahl super. Und hätte ich die Wahl im Supermarkt frisch gerösteten Kaffees vieler Röstereien zu bekommen, alle mit dem EGS ausgezeichnet - ich würde den Kaffee kaufen mit dem höchsten EGS (wenn er schmeckt ;) )
     
  3. pingo

    pingo Mitglied

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  4. #4 kaizerzoze, 11.04.2016
    kaizerzoze

    kaizerzoze Mitglied

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    Hallo Pingo,

    ich würde die Kaffeesteuer aus der Kalkulation rausrechnen. Um eine vergleichbare Größe zu haben, sollten Steuern und Abgaben aussen vor gelassen werden. Praktisch ist das zwar nahezu unmöglich, da viele Nebenkosten auch Steuern und Abgaben enthalten, aber solche einfach zuordenbaren Steuern sollte man rauslassen. Ich habe mir die Kennzahl nicht genau angeschaut, aber die Umsatzsteuer sollte doch auch weggelassen werden. Ich würde da Ziel so verstehen, dass der Produzent netto 40% vom Endpreis netto 40% bekommt. Der Rest ist für Röster schwer steuerbar und gerade international schwer vergleichbar.

    Ihr könntet auf eurer Homepage auch 2 Preisoptionen anbieten: regular/ und farmers-to-40 option. Wobei, wenn nicht alle mitmachen, man in der Mischkalkulation trotzdem die 40% nicht erreicht. Es hätte aber den Vorteil das man euch Weltverbesserer-Guerilla-Marketing vorwerfen könnte.

    VG
    Thomas
     
  5. pingo

    pingo Mitglied

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    Danke Thomas, wir sind mit den Machern von TTC auch über den Punkt im Gespräch. Wichtig wäre für die Vergleichbarkeit, dass nur Verbrauchssteuern und USt. rausgerechnet werden, andere Abgaben sind meist nicht mit Kaffee-Mengen Bezug zu rechnen wie Du ja auch schreibst.

    Die 40 % sind ohne Herausrechnung der Steuern tatsächlich ein schwierig zu erreichendes Ziel, wenn wir unseren handwerklichen Anspruch beibehalten möchten :)
     
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