Wodurch die extremen Geschmacksunterschiede bei Instant-Kaffees?

Ich glaube bei Instant´s gibt es zu wenig Profis hier.
Die meisten hier sind ganz normale Espressorinker.

 

Guten Tag @MoccafixGold,
ich fürchte es wird den wenigsten Foristen hier gelingen, die von Dir beobachteten, feindifferenzierten Nuancen der lebensmitteltechnologischen Meisterleistungen und 'Veredelungen' bei der Produktion von Instants herauszuschmecken – geschweige denn, sich diese 'Luxus'-Variante eines wasserlöslichen Getränks zu 'leisten', das ja durchaus mit Kilogrammpreisen von etwa 58 Euro das Kilo zu haben ist…

Gruß, Sebastiano

 

Welcher der Instantkaffees ist dein Favorit? Welche schmecken gar nicht?

 

Das Kilo reicht aber auch für 500 Tassen - eine Nescafe-Tassenportion hat 2 Gramm.

Dass es bei Instant"kaffee" unterschiedliche Mischungen gibt, wird wohl denselben Grund haben wie bei Bohnenkaffee - egal ob vom Industrie- oder Kleinröster: Geschmäcker sind verschieden, so einfach ist das

 

wenn schon instand, dann caro
aber einen vorteil hat das ganze, sehr viel schneller geht nicht. gibt es bei instand tatsächlich verschieden sorten?

 

Jede Menge, selbst ohne die ganzen aromatisierten Cappupülverchen mitzuzählen: Allein Lidl hat den ganz normalen Löskaffee in zwei unterschiedlich kräftigen Sorten.

 

Danke für diesen trefflichen Hinweis. In Ermangelung einer Instant-Packung habe ich den Preisaspekt wohl ein wenig vorschnell reflektiert…

So betrachtet, relativiert sich die von mir genannte ‘Luxus’-Variante:

Instant
Durchschnittliche Instant-Espresso Portion ≈ 2 Gramm
Aus 1.000 g ≈ 58 €/kg Instant-Espresso (bei 2 g/Portion) 500 Portionen ≈ 11,6 ct/ Tasse

Bohnen
Durchschnittliche Bohnen-Espresso-Portion ≈ 7,5 Gramm
Ein qualitativ ansprechender Espressokaffee kostet etwa 28 €/kg
Aus 1.000 g ≈ 28 €/kg Bohnen-Espresso erhalte ich (bei 7,5 g/Portion) 133 Portionen ≈ 21 ct/Tasse

Um bezüglich des Preisaspektes auf ein ähnliches Preis/Ergiebigkeitsverhältnis wie beim Instant zu kommen müsste man sich Espressobohnen zu einem Kilo-Preis von etwa 15,40 €/kg kaufen, um auf einen Tassenpreis von etwa 11,6 ct/Tasse zu kommen. Oder anders gesagt: Der Instant-Käufer in diesem Beispiel bezahlt, umgerechnet, 15,40 €/kg.

So gesehen ist 'Instant' nicht so teuer, wie ich das spontan vermutete. Zumal man für Bohnen-Espresso ja noch eine Mühle braucht, eine Espressomaschine, Tamper, Ausschlagkasten etc., von den vielen Rat suchenden Stunden im Kaffeenetz-Forum ganz zu schweigen… Zudem lebt ja eine ganze Industrie prächtig vom eingebauten Convenience-Effekt, den wir uns mühsam und zeitaufwendig mit mehr oder weniger aufwendigem Equipment ‘abringen müssen'…

Ich muss meine Aussage bezüglich Instant – als preisliche 'Luxus-Variante' – also relativieren, was hiermit vollzogen sein soll.

Es bleibt also der Kern der hier gestellten Frage, nach den fein-nuancierten geschmacklichen Aspekten, eventuell noch dem Randaspekt einer mehr oder weniger damit verbundenen Qualitäts- oder Genuss-Kultur…

Gruß, Sebastiano
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Sogar noch günstiger: Lidl ruft für ein 200g-Glas Instantpulver 3,39€ auf - macht bei gleicher Ergiebigkeit wie Nescafé ganze 3,39ct pro Tasse

Das müssen wir genausowenig wie Instant"kaffee" trinken - ist doch bestens, wenn jeder nach seiner Facon selig werden kann

 

Wow, wie günstig – man lernt ja nie aus…

Zudem lese ich gerade, dass bei der Herstellung Instant-Kaffee in Extraktionsanlagen mit Wassertemperaturen von bis zu 200 °C 'gekocht' wird, wofür ein Druck von bis zu 20 bar nötig ist, damit das Wasser nicht verdampft. Eine solchen Extraktionsanlage hat etwa eine zehnfache Ergiebigkeit gegenüber einer haushaltsüblichen Kaffeemaschine.
Was haben wir mit unseren Espresso-Maschinen doch für schwächliche Extraktions-Geräte…

Gruß, Sebastiano

 

Du wirst doch wohl nicht in Versuchung kommen...?

 

In der Tat – ich bin gerade ziemlich konsterniert und überlege, ob ich mein bisheriges 'Kaffee-Weltbild' neu justieren muss.

Bei den von Dir genannten günstigen Preisen und meiner neu gewonnen Erkenntnis, dass bei der Instant-Herstellung eine etwa zehnfache Ergiebigkeit gegenüber einer haushaltsüblichen Kaffeemaschine erzielt wird, komme ich arg ins grübeln. Wenn obendrein der anfallende 'Kaffeegrund' industriell quasi im selben Arbeitsgang zur Energierückgewinnung auch noch als Brennstoff verfeuert wird (und ich meinen Kaffeesatz einfach so wegschmeiße) – das ist ja nahezu ein ökonomisches, wie ökologisches 'Perpetuum Mobile'…
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Das nun nicht gerade - aber dass Massenabfertigung in aller Regel ökonomisch wie ökologisch günstiger ist, ist ja beileibe nix neues. Dass die im allgemeinen zu Lasten der Qualität zu gehen pflegt, allerdings auch nicht...

 

Vielleicht kann ich dem Threadersteller wenigstens einen hilfreichen Hinweis bezüglich einer Optimierung der gewünschten 'Coffein-Dusche' und des erfrischenden 'Coffein-Kicks' geben:

Für eine effektivere Koffeinwirkung wäre vielleicht der Aspekt der physiognomischen Gestaltung des Trinkprozesses zu optimieren:
Wikipedia sagt zur physiologischen Wirkung von Kaffee, dass Koffein auch sublingual über die Mundschleimhaut resorbiert (aufgenommen) wird, darum tritt die Koffeinwirkung schneller ein, wenn der Kaffee vor dem Verschlucken länger im Mund gelassen wird.
(Wikipedia > Kaffee > siehe Absatz: Physiologische Wirkungen des Kaffees)

Gruß, Sebastiano

 

Man kann reines Koffein auch ballern, auch wenn das weder mein Stiel ist, noch ich unbedingt zu raten würde. Bei der Darreichungsform ist die Bioverfügbarkeit noch höher und es scheppert in den Synapsen noch mehr. Aber immer frische Pumpen nehmen, dann ist die Ansteckungsgefahr etwaiger Krankheiten, die sich auf diesem Wege verbreiten, vermieden. Von Instantkaffee drücken würde ich dringend abraten.

Nebenbei... die LD50 ist 51 mg*kg⁻¹ (TDLo, Mann, oral) [Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Coffein], also nicht übertreiben.

 

> glaube bei Instant´s gibt es zu wenig Profis hier

Spätestens für einen Frappe im Sommer braucht auch der Profi Instant-Kaffee - es geht nur damit. 2TL Pulver + 2 TL Zucker plus einen Finger Wasser wird mit einem Barmixer (Hamilton Beach Drink Mixer o.ä.) zu einem seltsam sahnigen Schaum (muss man mal gesehen habe - video). Das füllt man dann mit Eiswasser und Milch auf. Der griechische Nescafé Classic soll anders als der deutsche schmecken.

 

mmmhhhh… lecker – wir ganz anders…
Espresso-Freddo ist ja auch langweilig…

Wie wäre es mit dieser Rezeptur-Version:

 

Auf so Ideen muss man auch erst mal kommen...

Wenn allerdings jede noch so kurze Kaffee- und/oder Pi****pause unweigerlich zu Lasten des ohnehin zu kurzen Schlafes vor einem weiteren anstrengenden Tag geht, ist bei Bedarf trocken eingeworfener Instant"kaffee" klar das kleinere Übel