Zenith Express

Vielen Dank für eure Tips!

Mit den neuen Dichtungen liegt jetzt erstmal ein Bar mehr am ST an. Der Hebel läßt sich nun auch umlegen, ohne daß einem die Maschine engegenkippt. Morgen werde ich mal eine 70/30 Mischung aus der Rösterei umme Ecke testen... heut ist's schon zu spät für die Droge...

 

...ehrlichgesagt, Schmiere habe ich erst bestellt. Da die Dichtungen so leicht in den Zylinder glitten habe ich erstmal nur auf Wasserschmierung gesetzt.
Die alten Dichtungen waren ja auch gut mit irgendwelchem schwarzen Zeug eingeschmiert, nur die Dichtungen haben den Kolben so festgeklemmt, daß ich ihn nur mit Holzkeilen herausbekommen habe. Wahrscheinlich sind die durch den Schmierstoff gequollen gewesen oder waren von vornherein zu dick. Im aufgezogenen Zustand 2mm mehr Durchmesser, abgezogen aber gleich.

Meiner Frau war das morgens im halbschlaf deutlich zu viel, jetzt wo es leichter geht, kommt sie besser klar, ich lasse sie wohl erstmal eine weile trainieren bis ich dann die Feder wechsle.

Auf jeden Fall kommt jetzt schon mehr Bums am Kolben an. Und der Kaffe schmeckt ja nun sowieso schon um ein vielfaches besser als das, was man hier in den Restaurationen für 2,70 -3,50 € so erwerben kann (durchweg nur Spülwasser, abgesesehen von einer Ital. Eisdiele in der Nähe, der Typ ist aber so unfreundlich daß man dem die kohle auch nicht in den Rachen werdfen will ) und das mit popeligem Tchibokaffee für 9,99€/kg .

Erschüttert bin ich nun aber auch von der (vergleichsweise)"schlechten" Kaffeequalität aus unserer E61 Cuadra, die aber immernoch um ein vielfaches besser ist, als das was man so vorgesetzt bekommt.

 

Ja, sobald das Zeug da ist werd ich den Zylinder damit einbalsamieren, sind ja nur drei Schrauben und zwei Bolzen. Das Zeug, daß es hier im Baumarkt so gibt, wollt ich da lieber nicht reinschmieren.
Bei den schlappen 6,5 Bar Anfangsdruck die sie jetzt noch hat, werden die Dichtungen ja nicht ganz soo stark beansprucht, also 2 Tage wird#s schon gehen.

Wie oft werden die Dichtungen denn im Normalfall fällig?
Ich würde mich auch schon mal für eine Sammelbestellung einer Reserveheizung anmelden wollen.

Kann man die Heizung durch normalen Bezug von Wasser und Kaffee freilegen, sodaß sie dann durchbrennt? Falls mal einer nicht auf den Wasserstand achtet und wild drauf los baristert...

 

... so, Fett ist da und eingeschmiert.



Druck kratzt hart am grünen Bereich, leider tropft es nun ein wenig beim Aufheizen.

Ich habe auch mal den Zylinder nachgemessen und feststellen müssen, daß die letzten 50 Jahre wohl doch nicht so ganz spurlos an ihm vorübergegangen sind:

Ganz oben der unverschlissene Originalzustand



etwa mittig dann schon gleichmäßiger Verschleiß von ca 2/10mm



unterhalb der Infusionsöffnung dann etwas Lochfraß von mindestens 4 bis 5/10mm

Fühlt sich auch recht rau an. Nun könnte ich den Zylinder ja in eine Schleiferei bringen und um einen mm aufbohren lassen, so daß er wieder schön glatt ist. Das hätte dann ja auch den Vorteil, daß die Faemadichtungen besser passen. Der Zylinder sieht aber nicht Bronzefarben von innen aus, also wird er wohl verchromt sein die Schicht währe ja dann wohl weg.

 

...da es heute Morgen wieder beim Aufheizen tropfte, habe ich den Kolben wieder rausgezogen. War schonwieder schwarzer Abrieb an den Dichtungen.



Also habe ich mal zur Hohnahle gegriffen:





und ein Stündchen geschliffen, bis die Steine runter waren.





Chromreste und Rauhigkeit habe ich damit ganz gut wegbekommen. Unebenheiten wurden auch geglättet.



Leider ist der Lochfraß genau dort im Zylinder, wo die Dichtlippe im Ruhezustand gegen den Siebträger dichten soll. Da die Steine runter waren, habe ich einfach den Anschlag 2 mm hochgedreht, so daß die Dichtlippe der zweiten Dichtung von unten jetzt im Ruhezustand über dem eingefressenen Loch sitzt und somit dicht ist.



Die Kolbenstange hat auch schon einige Riefen, die Buchse scheinbar, was man so sehen kann, ca. 5/10mm Spiel



Ich habe einfach mal was von dem Silikonfett da rein geschmiert, damit die Stange da nicht so trocken durch muß. @ Achmet: Danke für den Hinweis.

Heute morgen alles dicht!
Der Schliff hat auch tatsächlich was gebracht:

Der Anfangsdruck steht jetzt voll im grünen Bereich

Aber auch der Druckverlauf ist jetzt nicht mehr so linear, der Druck verweilt jetzt eine weile um 5Bar und bricht erst am Ende des Kolbenhubs ein.

 

Guten Morgen,

am WE habe ich noch ein bisschen rumgebastelt:

Die Maschine ist nun fest angeschlossen und muß nun noch 50 Jahre weiterschuften (mal sehen, ob ich mit 97 dann noch Kaffeetrinker bin)



Abwasser wurde, wegen der Bequemlichkeit (man wird ja auch nicht jünger) auch verlegt:



Und noch 40% Robusta getestet:


Der 30%ige schmeckt allerdings doch besser..

 

...im Video wirkt er etwas hell, wegen der BlitzLED vom Handy. Wollt auch nur mal probieren wie hoch man die Crema mit 7 Bar so bekommt. Vielleicht ist auch die Röstung nicht optimal die Bohnen sehen auch recht hell aus. Wir bevorzugen dann doch mehr Arabicaanteil

komischerweise schmeckt der Kaffe mit der Hebelmaschine immer irgentwie gut(egal was schief gegangen ist), bei der E61 ist es viel schwieriger den richtigen Punkt zu treffen.

 

Ja, hast recht, ich muste den Mahlgrad ziemlich grob einstellen, scheinbar ist der Kaffe stark gequollen? Bei anderem Kaffe endet die Preinfusion 10 sekunden nach dem Hebeln mit einem kleinen Durchfluss, bei diesem kam aber erst was, wenn ich den Hebel wieder freigegeben habe. Aber egal nun ist er alle. Mit unserm Normalkaffee klappts nun wieder besser (bin aber noch auf der suche nach dem Optimum).

 

Hallo Vincent,

mein Beitrag sollte weniger anklgandenden Charakter haben, sondern auch einmal das Innenleben und die möglichen Probleme und deren Bewältigung von einer solchen alten Maschine aus "naiver Laiensicht" aufzeigen. Außerdem wollte ich an entsprechende Informatinen kommen, die ich hier im Forum auch erhalten habe.

Ich hatte nie vorher eine Hebelarmmaschine aus der Nähe gesehen, geschweige denn, Kaffee aus einer solchen genossen. Ich bin vom ersten Moment an begeistert, wie der Kaffe aus einer solchen Maschine schmecken kann (auch wenn er auf dem Video nicht perfekt zu sehen ist, den Geschmack sieht man in den Bildern und Videos ja sowieso nie und der ist auch noch geschmackssache).
Ich finde es eigentlich auch nicht besonders schlimm, mich mit der Maschine beschäftigen zu müssen, denn nur wenn Fehler oder Mängel auftreten hat man ja Gelegenheit dazu. Man lernt viel darüber. Was bei einer makellosen natürlich nicht unbedingt so ist (wer nimmt schon eine funktionierende so teure Maschine ohne Grund auseinander?!).

Anfangs hatte ich ja auch geschrieben, daß sich die kleinen Mängel (tropfende Hähne, die allerdings nicht nur durch "Nachziehen" wieder dicht zu bekommen waren) ja leicht beseitigen ließen.
Was ich aber nicht verstehe, warum ein solch stark verschlissener Zylinder überhaupt erst verchromt wird, ohne ihn vorher zu schleifen. Ich meine, das wird doch sicher jemandem, der sich mit der Materie aufgefallen sein?!

Du wirst sicher auch verstehen, daß ich diesen starken schwarzen Gummiabrieb nicht in meinem Kaffee haben und auch meinen Gästen nicht zumuten wollte, auch wenn er im Video von Dir super aussieht. Mal abgesehen davon, wie lange währe das denn gut gegangen?!.

Bei Inbetriebnahme hatte die "alte Oma" 4,5 Bar Anfangsdruck, nachdem nun die Dichtungen erneuert wurden und der Zylinder nachgeschliffen wurde fängt sie nun bei 7,5 Bar an zu arbeiten, obwohl keine neue Feder verbaut wurde.
Bei einer Top restaurierten Maschine hätte ich von vornherein erwartet, daß sie zumindest im Kern einwandfrei funktioniert.

Was Du alles schon an Zeit,Arbeit und Geld investiert hattest konnte man ja in Deinem Blog deutlich sehen

Nun funktioniert sie ja aber wieder richtig und es ist uns jedesmal eine Freude an sie herantreten zu dürfen um einen Kaffee zu produzieren oder ein wenig mit verschiedenen Kaffesorten zu experimentieren.

Du bist natürlich immernoch herzlich eingeladen hier in Dortmund den einen oder anderen Espresso zu ziehen.

Grüße aus Dortmund