Zertifizierungen am Beispiel Loxeal 58-11

Hier wurde ab und an Loxeal 58-11 mit dem Hinweis auf Lebensmitteltauglichkeit/DVGW empfohlen. Daher hab ich es heute bestellt. Erst danach hab ich mir die Zertifizierungen genauer angeschaut. Auf dem Produktaufkleber wird DGVW, NSF und WRAS genannt. Meine laienhafte Einschätzung ist diese:

• "DGVW" (Deutschland) auf einem Produkt sagt erst Mal gar nichts ohne die Abgabe/Kenntnis der genauen Prüfungsgrundlage. Hier war es wohl DIN EN 751-1 (Klick). Betrifft weder Wasser- noch Gasinstallation, sondern lediglich die Verwendung in Gasgeräten.

• Die "NSF-Registration" (USA) (klick) betrifft die Lebensmittelverarbeitung. Hier steht ausdrücklich, dass das Produkt weder direkt noch indirekt mit Lebensmitteln in Berührung kommen darf.

• WRAS (UK) betrifft immerhin Trinkwasser. Hier (klick) steht aber nur etwas von Temperaturen bis 85 Grad.

Hier auch noch:
LOXEAL 58-11 Sicherheitsdatenblatt
LOXEAL 58-11 Technisches Datenblatt

Ich benötige die Dichtung erst Mal nur im Kaltwasserbereich, sollte also auf der sicheren Seite sein. Da es hier von anderen aber auch schon am Kessel und an der Brühgruppe verwendet wurde die Frage, ob sich hier jemand mit Zertifizierungen/diesem Produkt auskennt und etwas für den Einsatzbereich Espressomaschinen (Heißwasser) sagen kann?

Danke!

 

Nachschlag:

Prüfungsgrundlage der WRAS Zertifizierung war BS (British Standard) 6920-1:2000. Mich würde vor allem interessieren, ob bei dieser Grundlage immer nur bis 85 Grad geprüft wird oder beispielsweise in 5 Grad Schritten. Im ersten Fall wäre es dann ja möglich, dass das Produkt trotzdem auch für Wasser über 85 Grad geeignet ist, im letzteren könnte man schlussfolgern, dass nicht.

Das ärgerliche ist ja, dass diese ganzen DIN, BS & Co nur kostenpflichtig nachzulesen sind.

 

Ich habe mal bei der Keller & Kalmbach GmbH nachgefragt, die das Produkt vertreibt. Die haben übrigens echt einen super Eindruck gemacht. Extrem freundlich, motiviert und serviceorientiert. Der Produktmanager konnte mir meine Frage, ob bei der WRAS Zertifizierung auch über 85°C getestet wird, nicht beantworten. Also hat er es an den Generalimporteur weitergegeben und dieser wiederum an den Hersteller Loxeal. Von dort kam die Antwort, dass WRAS bis maximal 85 Grad testet. Für höhere Temperaturen liegen einfach keine Prüfergebnisse vor.

Ich folgere für mich daraus, dass Loxeal 58-11 für den Trinkwasserbereich bis 85°C mit gutem Gewissen verwendet werden kann und dass zumindest eine überwiegende Wahrscheinlichkeit bestehen dürfte, dass es auch für höhere Temperaturen geeignet ist (bei denen dann gemäß Datenblatt die Festigkeit abnimmt, was mir aber egal ist - Hauptsache dicht).