Zucker im Espresso...

AW: Zucker im Espresso...

Tja, Holger, ich wußte es ja schon immer: Das Wort Manieren ist aus Deinem Vokabular gestrichen :mrgreen:.

Gruß,
Volker

 

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Nö, aber die Köchin/der Koch soll doch auch die Anerkennung bekommen dass das Essen geschmeckt hat, und das geht am besten durch leere Teller :lol:

 

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Hier muss man(n) recht geben! Interessant welch unselige Dinge in solch Kursen erzählt werden - auch wenn sie nicht der Wahrheit entsprechen. Viele meiner italienischen Freunde hier und in Italien zuckern ihren Espresso... und würden sich über so etwas nur totlachen.

Nebenbei im originalen Knigge wurde vom lieben Freiherren über solches wie man weiß nichts geschrieben - der Begriff Espresso war damals noch nicht erfunden... ;-)

Nebenbei ist wie ich leider bemerken mußte mehr als die Hälfte aller modernen "Benimm-Dich-Bücher" weder mit einem Regelwerk aus Zeiten, wo so manches nicht erlaubt war, zu vergleichen. In modernen Werken wird auch von Besteckzeichen für den Kellner berichtet, falls einem dies oder das nicht gemundet hat - traurig - aber die meisten dieser "Machwerke" sind weder historisch noch in sonst einer Weise korrekt und grenzen meist selber an die schlimmsten "Benimm-Dich-Fauxpas" - warum sollte es dann in so einem Kurs anders sein.

Wiener Zucker hatte früher Mokkazuckerwürfel im Programm, jetzt nennt man diese Espressozuckerwürfel... Zeitgeist, oder sollte man doch lieber den normalen Kristallzucker und einen Zuckerlöffel verwenden? Aber das ist eine andere Geschichte....

lg Kyselak

 

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Einen Espresso trinke ich ganz selten ohne Zucker, da für mein Geschmacksempfinden etwas Zucker (nicht ein ganzes Päckchen) die Aromen eher verstärkt. Das mag aber auch daran liegen, dass ich "Süßes" generell gerne mag, es also irgendwo auch gewohnt bin .

Viele Grüße

Lars

 

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Der Grund vor allem... ohne jetzt überheblich sein zu wollen, wage ich mal die Behauptung, dass das schon eine sehr spezifische Runde sein müsste, damit ich derjenige am Tisch bin, der vom Kaffee am wenigsten versteht.

 

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Jep, der Cappu nach dem Essen ist schon hart an der Grenze, deshalb würde ICH das nicht machen - außerdem schmeckts mir nicht.

Aber schließlich kann man es sich auch aussuchen, ob man süße Nachspeise oder Käse will. Genauso kann man es sich aussuchen, ob man in den Kaffee Zucker (in sinnvollen Mengen) will.

Dafür sage ich "Gesundheit", wenn jemand niest, auch wenn das inzwischen bähbäh ist.

 

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Tatsache ist, daß wenn der Espresso eine natürliche Süße aufweist, diese mit der Zugabe von Zucker übertönt wird...

Ich finde es natürlich schade, wenn ich eine Sorte bzw. einen Blend habe der das Potential zur Süße auch noch im Espresso hat und ich mir große Mühe gebe, diese nicht wegzurösten, daß dann der Espresso - manchmal ohne zu kosten -aufgezuckert wird...

Und selbst zuckere ich einen Espresso nur wenn er ansonsten ungenießbar ist und ich ihn aus irgendwelchen Gründen nicht stehenlassen will.

 

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Bring dem Gastgeber und seinen Gästen ja auch nix, wenn ich den Kaffeekenner von Welt raushängen lasse, den Espresso nach Knigge genieße und jeder meinem Gesichtsausdruck ablesen kann: "...klasse Espresso...mhhh lecker... mit Zucker hätte der sogar geschmeckt..." :roll:

Als Genussmensch darf ich das. Kaffee mit Zucker, nachwürzen wenn ich es für nötig halte, mit Baguette die letzte Sauce vom Teller wischen und den eisgekühlten Verteiler nach dem Essen mit der Hand auf Zimmertemperatur bringen ;-) nur Messer ablecken, das geht nicht.

 

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Das ist rein eine Frage der Klingenschärfe... :roll: ;-)

 

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Und die Espressotasse wird auch jedesmal ausgelutscht? :mrgreen:

Ob jetzt der ein oder andere Espresso ein Löffelchen Zucker nötig hat oder nicht, sei mal dahingestellt..... aber kann ich es nicht auch als Missachtung des Gastes auffassen, wenn ihm zum Espresso nicht automatisch Zucker gereicht wird? Und ist es nicht eine noch viel größere Missachtung, wenn ich in einem 5-Sterne-Schuppen einen Espresso bestelle und dann zu einem horrenden Preis eine grauselige VA-Suppe vorgesetzt bekomme? (Kann man in Frankfurt übrigens prima nachprüfen....). Wenn in der Getränkekarte Angaben zum individuellen Geschmack gemacht würden, könnte ich ja noch verstehen, dass der Zucker evtl. ein Fauxpas wäre. Aber auch in der gehobenen Gastronomie steht da meist nur "Espresso"....

Viele Grüße

Klaus

 

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Ich halte es für einen grenzwertiges Indiz auf den Zustand der Geschmacksnerven, wenn jemand IMMER Salz draufkippt oder IMMER Zucker reinkippt. Aber wenn wir uns über alles aufregen was ein Indiz für schlechten Geschmack ist, hätten wir viel zu tun.

Zweifelhafter Geschmack ist das eine, Knigge das andere. Selbst falls man von den Geschmacksvnerven der aus-Prinzip-Zuckerer extrem wenig hält, hat es IMHO nichts mit schlechtem Benehmen zu tun.

 

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Ich nehme gern ein wenig Zucker (1-1,5g). Ich weiß, das dies nicht das eigentliche Thema ist.

Es gibt bei der Espressozubereitung bekanntlich viele Möglichkeiten, ein suboptimales Ergebnis zu erzielen. Ich gehe davon aus, dass auch die gehobene Gastronomie nicht frei davon ist (zulange stehen lassen, zu altes Mehl aus Doser, unpassender Mahlgrad, alter Kaffee...). Wenn ich bei der Zubereitung nicht zusehen kann, stehen die Chancen auf jeden Fall höher ein solches Produkt vorgesetzt zu bekommen als ein Hervorragendes. Deshalb würde ich auf jeden Fall Zucker hinein tun, wenn er auf dem Tisch steht. Wenn nicht, würde ich die Prozedur nicht unnötig in die Länge ziehen und das Beste hoffen.

 

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(Slightly offtopic, aber)

Für alle die nicht so recht wissen, ob sie jetzt den Röster und seine Mühe misachten sollen oder nicht: Ich mache - wenn ich den Espresso trinke - immer etwas Zucker rein, rühre aber nicht um.
Dann kann ich ihn ohne Zucker probieren. Gefällt mir das in einer Art, dass noch Zucker hineinmüsste, dann muss ich nur noch umrühren...

 

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Ist jetzt zwar total OT (sorry dafür), passt aber irgendwie trotzdem zum Thema. Hr. Knigge und Fräulein Rottenmeyer würden mich jetzt dafür als Banause abstempeln, aber:

Der Restzucker und die Espressorückstände nach dem Espresso lassen sich prima mit einem guten Grappa aus der Tasse lösen, dazu ist das "Spülwasser" auch noch sehr schmackhaft und die Tasse anschließend wie geleckt sauber, ohne das man die Zunge ausfahren musste. Die Tasse sollte dazu aber noch warm sein.

 

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*unterschreib*

Und die Grapparückstände würde ich mit einem Single Malt ausspülen. Zum Vergleich würde ich den gleichen Single Malt nochmal (dann ohne Grapparückstände) trinken. Dieser Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden.

 

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Es ist insofern unangebracht sein Espresso nicht zu Zuckern, wenn man ihn gesüßt lieber trinkt, als dass man den Espresso nicht so geniesst wie man das gerne tut obwohl sich jemand vllt sehr viel Mühe beim Rösten/Zubereiten gegeben hat.

Wer gern Zucker in seinen Espresso tut sollte dies tun, es ist auch was völlig anderes als wenn man "nachsalzt", denn das Essen sollte schon gewürzt sein.

Geschmäcker sind etwas vollkommen individuelles, es ist eusserst unfreundlich das nicht zu akzeptieren oder sich darüber zu muckieren.

ot:
ich hau einen gehäuften löffel zucker in mein espresso, rühre nur ganz sachte um, und wenn ich leer getrunken habe löffel ich den kaffee/zucker satz und esse dazu 99% schokolade. !

 

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Überhaupt nicht OT, oder doch?
Juhuu, jetzt können wir auch noch treffend darüber diskutieren wie ein feiner Grappa, ein alter Single Malt oder eine in Kakao hochprozentige Schokolade genossen werden sollten, dürfen oder auch nicht.
Ich gehe schon mal Popcorn und den Hocker holen.

 

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Bei einem größeren Essen auf einen Fauxpass aufmerksam zu machen ist schlechtes Benehmen.
Wenn ich einen Kaffee auf den Erhalt der natürlichen Süße geröstet habe, mache ich meine Gäste darauf aufmerksam, beim Zuckern des Kaffees einfach aus diesem Grunde ein wenig weniger Zucker zu nehmen als gewohnt oder es ggfs mal ohne Zuckerzusatz zu versuchen.
( Letztens in einem Restaurant hab ich gesehen, wie einer der Gäste sich mit der Gabel hinter dem Ohr gekratzt hat. Da ist mir vor Schreck glatt das Messer aus dem Mund gefallen ).

Gruss Roger