Zuschlagen oder nicht?:-)

Hallo Espressissimo
Beide Maschinen haben wohl ihre Vor- und Nachteile. Es gibt genügend Berichte hier.
Die übliche grundlegende Frage: Trinkst Du ( Ihr) hauptsächlich Espresso oder auch viel Milchmischgetränke?
Ich habe es so rausgelesen, daß Du dir beide Maschinen leisten kannst. Also, kauf die Vibiemme und teste sie gegeneinander aus. Die Maschine, mit der Du besser klar kommst, behältst Du, die andere landet hier im Markt.
Du trinkst (oder deine Gäste) gerne Cappuccino etc. dann lass den Kauf und schau dich nach einem Zweikreiser um.
Das ist meine persönliche Meinung zu Deinem Zwiespalt.
Bin mal gespannt, wie es bei Dir weitergeht.

 

Das mal so reflexartig kam, daß man meinen könnte ein Einkreiser wäre ungeeignet für Cappuccino, dem ist natürlich nicht so. Mit dem großen Kessel eines E-61 Einkreisers geht das sogar sehr gut. Verschlechtern wirst Dich damit sicher mal nicht zum Thermoblock. Auch sonst wäre die Domobar deutlich über der QM einzuordnen. Und bei 300 Euro ist das mal locker 200 Euro zu billig. Immer vorausgesetzt die ist technisch ok und nach Möglichkeit nicht verkalkt. Ist das gegeben wärst du doof nicht zuzuschlagen. Selbst im unwahrscheinlichen Fall die wäre gar nichts für dich, verkaufst du die hier problemlos um 500 Euro. Du kannst da also gar nichts falsch mit machen.

 

Naja, genauso reflexartig kommt aber auch, dass eine Kesselmaschine gegenüber einer Thermoblock eine Verbesserung wäre. Dem ist per se eben auch nicht so.
Wenn das Geld kein Problem ist, würde ich zuschlagen. Der direkte Vergleich ist sicher spannend und das Risiko ist überschaubar.

 

Auch ich würde sagen: Aufgrund des Preises würde ich das machen und die andere Maschine verkaufen (wobei eine Orione vermutlich nicht ganz so leicht verkäuflich ist, wie vor einigen Jahren).

Was das Aufschäumen angeht, solltest du mit dem Vibiemme bessere Ergebnisse erzielen. Und ich vermute beim Espresso auch.

 

Welches Problem, selbst wenn Du recht hättest verkauft er das Teil mit nettem Gewinn.

 

Der Preis ist gut - die Maschine auch - abdiePost....

 

Die Vibiemme ist sehr preiswert, dafür muss man sie kaufen. Bekommst sofort mehr dafür.

Als großer Einkreiser ist sie der Orione beim Espresso und der Dampfpower überlegen, aber ist das Gegenteil davon, nämlich lange Aufheizzeiten und wieviel Verlust Du bei der Orione hinnehmen musst weiß ich nicht.

 

Mit der Dampfpower dürftest Du wohl richtig liegen. Die Frage ist, ob man das auch braucht und will - unter Berücksichtigung des 'stehenden' Wassers im Boiler, gegenüber Frischwasser beim Thermoblock.
Aber da Du ja technisch wohl recht gut informiert bist interessiert mich Deine Vermutung zu besseren Ergebnissen beim Espresso – kannst Du das etwas näher ausführen?

Danke und Gruß, Sebastiano
.

 

Hallo Sebastiano,

ich bin zwar nicht Holger, aber grundsätzlich teile ich seine Meinung zur Qualitätsverbesserung des Espresso mit einer VB. Das vermute ich (hatte noch keinen Quickmill TB) aus folgenden Gründen:

1. Bei einem Thermoblock muss die Leistung so gerechnet sein, dass das Wasser im Durchfluss auf Temperatur gebracht wird - dies führt dazu, dass der Block selbst stark übertemperiert werden muss. Die erste Portion Wasser, die den Kaffee trifft, wird daher immer etwas zu heiss sein, was den Kaffee von der Charakteristik leicht mal etwas spitzer und schärfer schmecken lässt - wie stark dieser Effekt ausgeprägt ist, hängt aber natürlich auch vom Kaffee ab.
2. Die VB hat einen regelbaren Thermostat - dies ermöglicht eine Einstellung der Brühtemperatur in Abhängigkeit vom verwendeten Kaffee. Diese Anpassung ist nicht immer erforderlich, kann aber den Unterschied machen zwischen einem guten und einem hervorragenden Espresso. Die Orione hat diese Möglichkeit m.W. nicht.

Gruß Emil

 

Emil hat das schon sehr gut erklärt.

Und das Geschmackserlebnis ist bei einer Quickmill 3004 (im Prinzip die gleich Maschine) für mich auch immer in der Tendenz 'hart' gewesen.

Was mE noch dazukommt: Die Thermoblöcke der Maschinen werden mit Sicherheit über ein TY60 (o.ä.) gesteuert. Im schlimmsten Fall liegt der obere und untere Abschaltpunkt 14°C auseinander (sprich: die Hysterese). Garnicht davon zu sprechen, das die Temperatur nur einem Punkt abgenommen wird.
Das könnte beim Bezug ein ziemliches Zickzack geben, im Vergleich zu dem thermisch trägen Kessel(wasser) der Domobar.
Es könnte aber auch sein, dass die genannten negativen Momente sich teiweise oder weitestgehend aufheben.

Zu Beginn der Entwicklung unserer Maschine war 'Thermoblock' ein ernsthaftes Thema. Aus den genannten Gründen wurde das verworfen. Wir denken, dass ein ganz normaler Thermoblock zu schwer (oder nicht ausreichend) kontrollierbar ist. Es gab noch eine technisch anspruchsvollere Idee eines Thermoblocks (ganz andere Bauart und so noch nie realisiert) aber auch hier stand am Ende (nach einer langen Besprechungen mit ext. Experten) dass das nicht zwingend erfolgsversprechend ist - aber wenigstens sehr teuer. Deswegen haben auch wir bei unserer Maschine auf 'Masse' gesetzt.

Und deswegen glaube ich, dass die Domobar leichter zu handhaben ist und in Schnitt die besseren Ergebnisse hat.

@Espressissimo: kauf das Ding jetzt. Bei einem Alter von 4 Jahren und wenn sie geht und von aussen gut aussieht, dann ist das kein echtes Risiko.

 

Was genau passiert dem (abgekochten) Wasser im Kessel denn so teuflisches?