Zweikreiser mit E61: Wo setzt sich normalerweise der Kalk ab?

Diskutiere Zweikreiser mit E61: Wo setzt sich normalerweise der Kalk ab? im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Nachdem ich bisher immer nur die Ulka UX5 ausgetauscht hatte, wenn sie nicht mehr lief, habe heute zum ersten Mal nach 10 Jahren die Brühgruppe...

  1. Reggae

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    Nachdem ich bisher immer nur die Ulka UX5 ausgetauscht hatte, wenn sie nicht mehr lief, habe heute zum ersten Mal nach 10 Jahren die Brühgruppe meiner ECM Technika III gewartet. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Trompete ziemlich doll angekalkt war, aber der Raum drum herum fast gar nicht. (Irgendwo bei YouTube hatte sogar einer erzählt, dass das so sein SOLL.)

    Jetzt meine Frage: Wo setzt sich nach eurer Erfahrung in der Regel Kalk ab und wo nicht?

    (Ich bekomme z.B. immer nen Herzkasper, wenn ich an Kalkablagerung in den winzigen Röhrchen denke, die zu den Manometern führen ... o_O)

    Grüße!
     
  2. #2 sokrates618, 22.04.2017
    sokrates618

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    Hallo Reggae,
    die Röhrchen zum Manometer sollten nicht das Problem sein, dort findet kein Wasseraustausch statt. Bei Deinem Zweikreiser würde ich mir eher den HX ansehen. Auch im Kessel könnte sich je nach Wasserhärte nach zehn Jahren so einiges an Kalk angesammelt haben.
    Gruß, Götz
     
  3. #3 Melitta, 23.04.2017
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    Kesselstein setzt sich bevorzugt an den heißesten Stellen ab (inverse Löslichkeit von Calciumcarbonat). Innerhalb physikalisch-chemischer Grenzen kann man die Kalkablagerung in Heißwasseranlagen somit steuern. Heizstäbe und Wärmetauscher verkalken daher am stärksten.

    Bei der Qualität mancher YouTube Beiträge darf man aber vermuten, dass der Kalk woanders sitzt.
     
    XeniaEspresso, po.pi.pa, Gandalph und einer weiteren Person gefällt das.
  4. Reggae

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    Ok, das bedeutet, dass zwei Faktoren entscheidend sind:

    1. Wassertemperatur
    2. Wasseraustausch (durch frisches Wasser)

    Das wiederum heißt, dass in meinem(!) Kessel gar nicht so viel Kalk zu erwarten ist, denn ich beziehe nie Heißwasser aus dem Kessel, so dass das Wasser dort ewig steht und nur um das Bisschen ergänzt wird, was durch Dampfentnahme verloren geht.

    Am Ausgang des Wärmetauschers hingegen hat das durchfließende Frisch-Wasser die höchste Temperatur, so dass im HX selbst und der Rohrleitung zur Brühgruppe die größten Kalkablagerungen zu erwarten sind.

    Verstehe ich das so richtig?
     
  5. mrksH

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    Nach meinem Verständnis wird sich im Kessel durch die Wechsel von Aufheizen und Abkühlen (Maschine: An/Aus) auf jeden Fall Kalk bilden, v.a. an der Heizung, aber grundsätzlich an allen Oberflächen. Und sonst nach meiner "Haushaltserfahrung" v.a. in der Brühgruppe ("Trompete") sowie Zulauf (und Ablauf) vom Wärmetauscher.
     
  6. #6 ElPresso, 23.04.2017
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    mrksH, sein Argument ist doch, dass das Wasser in seinem Kessel weitgehend permanent steht. Sicher wird der Kalkinhalt dieser einen Wasserladung an den Wände kleben (ein hauchartes Filmchen), aber es kommt nicht ständig frisches Wasser hinzu, welches neuen Kalk importieren könnte.

    Reggae, ich sehe das auch so wie Du es zusammengefasst hast. Bei meiner BZ10 kommt z.B. ein extradünnes Schläuchchen aus der Pumpe, in dem offensichtlich nur kaltes Wasser fließt. Im gleichen Zeitraum, in dem andere Schläuche mit warmem Wasser dermassen zusetzen, dass man das Kalk nach ein paar Jahren mit den Fingern rauskneten kann, ist dieser Kaltwasserschlauch absolut sauber. Muss also zumindest sehr deutlich auch an der Temperatur liegen.
     
  7. #7 Melitta, 23.04.2017
    Melitta

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    In den Schläuchen setzt sich meist nur ein Biofilm ab, dessen Bakterien den Weichmacher fressen und dafür in Wasser kacken. Wärmere Schläuche, mehr Biofilm. Kalk fällt erst ab ca. 60°C aus, dafür verreckt aber der Biofilm.
     
  8. Arni

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    Wo ist eigentlich dein Problem? Dass sich bei heißem Wasser, je nach Ca/Mg Gehalt mehr oder weniger Kalk absetzt, ist klar. Meine ECM z. B. betreibe ich seit 2007 ohne Entkalkung. Es gibt auch keine Anzeichen, dass ich das bald tun müsste. Einfach prophylaktisch eine Espressomaschine zu entkalken sollte man lassen.
     
  9. #9 ElPresso, 23.04.2017
    ElPresso

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    Welche Wasserhärte hast Du, Arni?
     
  10. hawi

    hawi Gast

    Die Anzeichen siehst Du auch nicht von aussen. Ich habe vor kurzem unsere Brewtus auch das erste Mal seit 2007 entkalkt. Und da war ziemlich Kalk drin, ohne dass man das von aussen bemerkt hätte (und das trotz verschnittenen Wassers). Einfach so zu behaupten "meine Maschine läuft noch, also kann kein Kalk drin sein" hat mit der Realität nicht unbedingt etwas zu tun.

    Auf Verdacht zu entkalken halte ich allerdings auch für nicht zielführend. Vorher nachschauen, was Sache ist, sollte man auf jeden Fall, weil Entkalken der Maschine nicht wirklich gut tut. Da bin ich absolut deiner Meinung.
     
  11. #11 Schneidersche, 24.04.2017
    Schneidersche

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    Ich entnehme auch kein Heißwasser und habe mir schon die selben Gedanken gemacht. Wo soll der Kalk denn her kommen, wenn dieser aus dem vorhanden Wasser gelöst wurde.
     
  12. hawi

    hawi Gast

    Aus dem Wasser. Du verwendest sicherlich kein Wasser mit 0°dH, oder?
     
  13. #13 Cafetero colonial, 24.04.2017
    Cafetero colonial

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    Ich denke auch: ein bisschen Kalk ist immer mit im Spiel! Filtern oder Minseralwasser mit wenig dH verzögern das Thema, aber eben auch nicht auf ewig.
     
  14. Arni

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    Die Anzeichen für eine notwendige Entkalkung kann man sehr wohl merken: Es dauert immer länger, bis das Wasser im HX heiß wird, bzw es wird gar nicht mehr richtig heiß. Bei BG mit Thermosyphon merkt mans am ehesten daran, dass es lange dauert, bis die BG heiß ist oder sie wird gar nicht mehr heiß.
    Das sin jetzt nur 2 Beispiele, die mir auf Anhieb einfallen.
    Ich benutze "Purania-Wasser" mit einer Härte von ca. 3,5 dH.
     
  15. Reggae

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    Wenn wir mal die Möglichkeit der Teleportation raus lassen, weil sie erst später erfunden wird ;), fällt mir da auch nichts ein. Das Wasser im Kessel wird ja sozusagen durch Ausfällen entkalkt und ist dann dem entsprechend weicher. Interessant wäre, wie viel ml Frischwasser (mit neuem Kalk) jedes Mal nachfließen, wenn nach entsprechender Dampf-Entnahme nachgepumpt wird.
     
  16. #16 Gandalph, 24.04.2017
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    Das betrifft Kessel und Heizung, aber nicht den HX - der erhält immer frisches Wasser, und frischen Kalk, ebenso, wie der angeschlossene Thermosiphon.
     
  17. #17 Melitta, 24.04.2017
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    Oha, das ist ja mal eine eigenwillige Interpretation des 1. Hauptsatzes der Thermodynamik. Wohin fließt die im Heizstab umgesetze Wärme dann Deiner Meinung nach?

    Die Verkalkung für dazu, dass der Heizstab seine Wärme langsamer an das Wasser abgeben kann. Die Kalkhülle wirkt wie eine Wärmeisolierung. Dadurch wird der Heizstabs selbst heißer und sprengt gelegentlich kleine Kalkpartikel von der Oberfläche ab. An dieser Stelle überhitzt dann das Kesselwasser schlagartig und was zu einer Dampfblasenbildung führt. Dann "rumpelt" es im Kessel. Eine dicker verkalkte Heizung überhitzt ggf. und brennt dann durch.
     
  18. #18 Schneidersche, 24.04.2017
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    Wenn dieser aus dem vorhanden Wasser gelöst wurde. Ich spreche, wie die anderen, vom Wasser im Zweikreiser wenn kein Frischwasser entnimmt. Ich selbst dampfe auch nur selten daher bleibt mein Wasser unverschnitten im Boiler. Meine Theorie ist das zumindest der Boilder so nicht verkalken kann. Wie auch.
    Den HX kann/könnte man ja einmal im Jahr per Durchlauf entkalken.

    In diesem Fall, also weder Heißwasser noch großartig Dampf, wäre der HX nicht weiter als ein normaler Durchlauferhitzer (E61 mal ausgenommen).
     
  19. Reggae

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    Ja, das ist klar. Vielen Dank, Gandalph! Deine Beiträge in anderen Threads waren es übrigens unter anderem, die mich zu diesem Thread hier bewegt haben. Ich hab mir grad Aminidosulfonsäure bestellt und überlege, nur noch den HX-Weg zu entkalken.
     
  20. Arni

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    Das ist ganz einfach, wenn man richtig nachdenkt: Der Heizstab erwärmt das Kesselwasser, ein Teil der Wärme wird über die Kesselwand an die Umgebung abgegeben.
    Der HX befindet sich im Kessel und wird von dessen Wasser erwärmt. Wird die Kalkschicht im HX immer dicker, beeinträchtigt das die Wärmemenge, die das Wasser aufnimmt und somit heizt sich das Brühwasser langsamer auf und auch die BG wird über den Thermosyphon langsamer heiß.
     
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