Siebträger mit Manometer für Rancilio Silvia

AW: Siebträger mit Manometer für Rancilio Silvia

Hallo Heißgetränk!

Das Teil von Pasmarose habe ich, sehe aber im Allgemeinen keinen Mehrwert gegenüber anderen kostengünstigeren Lösungen (Eigenbau oder fertig kaufen) und, wegen der Bauart der Silvia, auch in diesem speziellen Falle nicht.

Der Siebträger mit Manometer von Pasmarose hat kein einstellbares Ventil im Ablauf verbaut, sondern nur einen Gummi-Blindstopfen. Das bedeutet, man kann damit erstmal nur den Druck bei Nulldurchfluss messen, so wie er beispielsweise bei der Verwendung des Blindsiebes beim Rückspülen anfällt. Das geht aber genauso gut mit einem einfachen Manometer plus Fitting auf G 3/8 am Auslass des normalen Siebträgers.

Und mehr macht m.E. für die Silvia keinen Sinn. Man kann zwar das Teil von Pasmarose leicht mit einem Nadelventil oder ähnlichem nachrüsten, um damit Durchflussraten einzustellen bzw. zu simulieren, wie sie beim echten Bezug anfallen (oder idealerweise anfallen sollten: bei Espresso mit dem Einersieb 1 ml/Sek., beim Zweiersieb 2 ml/Sek.). Das ergibt dann den tatsächlichen Druck, der beim Bezug auftritt. Der reelle Bezugsdruck kann jedoch ordentlich geringer sein, als der Wert, den das Manometer der Maschine anzeigt, ebenso als der Druck bei Nulldurchfluss (=Blindsieb). Die Ursache liegt in druckreduzierenden Ventilen, wie Rückschlagventil oder Brühgruppenventil, die in vielen Maschinen nach der Pumpe im Wasserkreislauf verbaut sind und die die maximale Leistung der Pumpe deutlich reduzieren können. Bei den größeren Zweikreisern kommen da noch konstruierte Engstellen (Düsen) dazu.

Solche Ventile oder Düsen hat die Silvia jedoch nicht, aber ein werkseitig auf ca. 10,5 Bar eingestelltes Expansionsventil. Weil neben dem Expansionsventil nun kein weiteres druckreduzierendes Ventil zwischen Pumpe und Siebträger verbaut ist, beträgt der maximale Druck am Siebträger bei Volllast (=Nulldurchfluss) eben diesen Wert. Beim Rückspülen mit Blindsieb oder bei der Messung mit den obengenannten Siebträgermanometern liegt daher am Siebträger der Auslösewert des Expansionsventil an (10,5 Bar). Die verbaute Pumpe (Ulka EP5?) schafft bei einer Durchflussrate von 2 ml/Sek. (Doppelter Espresso) immer noch mehr als diese 10,5 bar, das heißt, es liegen bei der Espressozubereitung innerhalb der "amtlichen" (;-)) Parameter immer noch 10, 5 bar an. Erst wenn der maximale Pumpendruck mit weiter zunehmender Förderleistung unter den Auslösewert des Expansionsventils sinkt (so ab 150 bis 200 ml pro Minute geht's unter 10,5 bar) , merkt man das im Siebträger.

So, der Worte viel, die Botschaft dennoch (hoffentlich) überschaubar:

Solange man also nicht der Meinung ist, bei einer Rancilio Silvia unbedingt den reellen Bezugdsruck bei Durchflussraten messen zu müssen, die höher sind , als der für einen doppelten Espresso, zeigt bereits die Messung mit einem an den normalen Siebträger geschraubten Manometer auch den Druck beim Bezug mit den Einer- und dem Zweiersieb an.


So, jetzt darf ich zum Frühstück!

Saluti!

Zia Fofa

PS: Vorab schon mal eine Entschuldigung, wenn zu ausführlich/nerdig, aber was gibt es kurzweiligeres, als im KN zu stöbern, wenn man Sonntags um halb sieben schon wach wird und der Rest der Familie noch selig pennt...:-??

 

Hallo allerseits.
Ich bin bislang eher passiv lesendes Mitglied dieses Forums gewesen. Aus aktuellem Anlaß möchte ich dennoch mal etwas schreiben.
Ich habe nach ca. 4 Jahren meine Silvia endlich mal zerlegt, gereinigt und von Kalkablagerungen befreit. Auslöser war die Tatsache, daß kein Wasser mehr aus der Gruppe kam. Nachdem dann alles wieder frei war, tauchte Problem Nr. 2 auf. Bei angeschaltetem Dampf fing es an, aus dem Rücklauf Schlauch zu dampfen. Möglice Ursachen: Expansionsventil und/oder Thermostate. Am Ende wars wohl das Dampfthermostat. Aber ich hatte natürlich das Expansionsventil auch ausgebaut und gereinigt. Nun habe ich die Version mit der Kontermutter, über die man den Federdruck und somit auch den Brühdruck einstellen kann. Um diesen einmalig zu messen, bräuchte ich natürlich mal ein Siebträger Manometer. Aber für 30€ kaufen?
Viel gequatscht, nun die Frage: hat jemand konkret Erfahrungen mit Eigenbau gemacht? Was für ein Manometer brauche ich (gibt es Unterschiede für Luft/Wasser?) etc. Oder gibt es jemand im Raum Frankfurt, der seines mal verleihen würde?
Freue mich auf Antworten...