Astoria Compact (?) Restauration

Hi,

irgendwie ist das ja schon packend... kaum muss ich auf ein paar Teile für meine Pavoni warten, fliegt mir eine weitere Maschine ins Haus (natürlich vollkommen überraschend und absolut unvorbereitet ).

Leider habe ich sie schneller zerlegt, als ich sie fotografieren konnte und muss dementsprechend das Foto aus der einschlägig bekannten Verkaufsplattform verwenden



Die Infos waren etwas dürftig, dementsprechend gespannt war ich auf den Zustand des Innenlebens.

Alle Sorgen waren unbegründet



Wenig Rost



Etwas Kalkablagerung an der Heizungsflansch (hier schon grob entfernt)



Die Heizung selbst kaum verkalkt



Der Kessel innen blitzsauber - ich nehme an, der Vorbesitzer hat sie noch einmal ordentlich entkalkt vor dem Verkauf.



Also ging es ans vollständige Zerlegen der Guten.

Hier habe ich die groben Rosteinschlüsse mit dem Hämmerchen aufgepickelt und dann mit der Drahtbürste auf der Bohrmaschine ausgekratzt



Das Gleiche von der Unterseite



Ich denke, daß ich hier nur die betroffenen Bereiche anschleife, grundiere und lackiere. Der Rest vom Gestell ist noch so gut erhalten, daß alles Andere unnötig wäre.

Dann ging es an die Edelstahlteile.

Erster Teil der Tassenablage zur Hälfte poliert



Tassenablage komplett



Edelstahl komplett



Leider (oder zum Glück - habs nicht so mit BlingBling) hat sich das "Gold" komplett verabschiedet. Ich habe fast das Gefühl, daß die Edelstahlteile nur im Ofen auf die Anlassfarbe gebracht und danach zaponiert wurden - die erste blanke Stelle hatte ich schon beim Ablösen des Aufklebers mit Heißluft und Verdünnung...

Das restliche Sammelsurium. Ordentlich sortiert, vorgereinigt und einzeln beim Zerlegen abgelichtet (die Fotos erspare ich Euch)




Ein paar Fragen hätte ich auch noch:

Leider sind im Netz die Infos zu dieser Maschine und Ihrer Schwester der Wega "Mini" sehr spärlich gesäht und obwohl die Teilelage hervorragend ist (Dichtungen sind schon geordert) finde ich keine Bedienungsanleitung oder andere Dokumente.
Kann mir da jemand aushelfen?

Außerdem würde ich gerne die Funktion der Pumpe testen, bevor ich sie wieder einbaue.
Gibt es da eine Möglichkeit?

Irgendetwas, auf das ich sonst achten sollte?


Grüße,

Christoph.

 

Hi,

das war weniger eine Restauration als ein großer Service...

Heizungsdichtung erneuert
Gruppendichtungen komplett erneuert
Rost aus dem Gestell geschliffen und mit Hammerite gespritzt
Chrom/ Edelstahl poliert
Montiert
Getestet, dicht, fertig




Wie soll ich heute Nacht nur schlafen?

 

Waren knapp 8h Arbeit. Meine Pavoni hat jetzt schon das Doppelte drin.

Im Nachhinein besehen, habe ich das Ganze aber auch etwas hektisch begonnen - ich hätte wenigstens einen vollständigen Funktionstest vor dem Zerlegen machen können...

Die Mühle steht daneben und hat schon knapp ein halbes Pfund Kaffee gemahlen - mit 30% Robusta

 

@Blecky : ich habe einen großen Polierbock und darauf in drei Körnungen mit normaler wachsgebundener Polierpaste gearbeitet.

Man braucht je Körnung eine eigene Polierscheibe. Ich verwende für den gröbsten Arbeitsschritt eine Filzscheibe, damit verrunden die Kanten nicht so schnell...

 

Bei mir sind auch noch leichte Schlieren drin. Wenn ich wirklich jeden Mikrokratzer raushaben wollte müsste ich mit Tuch und Chromoxydpaste noch einige einsame Stunden verbringen...

 

Kaffee macht sie auch - ein Macchiato mit... Farn? Flamme? War auf jeden Fall mein erstes "Milchbild", das mich nicht an Pollock oder Beuys erinnert hat

 

Ist halt immer so ne Sache, wenn man die Kiste nicht persönlich sieht... Ich war auch sehr erleichtert, daß sie in so gutem Zustand war. Die Teile, die ich gekauft habe lagen bei ca. € 30 und wie oben geschrieben stecken knapp 8h Arbeit drin. Wenn ich das Ganze perfektionieren wollte, würde ich den Kabelbaum erneuern (die Glasfasermantel sind mit irgendetwas gummiartigem stabilisiert, das jetzt fürchterlich rumbröselt) und die grüne Leuchte auf dem Frontpanel ersetzen, die leider den Geist aufgegeben hat.

 

@Powdersurfer: Platzproblem in der Tat! Das Ding ist so groß wie ein Kasten Bier... zum Glück trinkt die Regierung auch gerne Kaffee

@Gomez: Die ist wirklich robust. Vor allem ist so viel Platz im Gehäuse, daß man problemlos PID-Umbauten und Dualboilerexperimente damit machen könnte... aber jetzt darf sie erstmal in Ruhe Kaffee kochen.
Der Schaltplan würde mich wirklich interessieren - ich schau auch gleich mal nach Deinen Threads.

Meine müsste vor '93 gebaut sein, die Postleitzahl auf dem Frontaufkleber war noch vierstellig.


Grüße,

Christoph.

 

Hallo Kovibu,

ich habe leider die Maschine nicht mehr. Evt. kann ich Dir aber weiterhelfen, wenn Du ein Foto von der Stelle machst, wo Du die Probleme hast. Ich nehme an, es geht um den Anschluss der Kabel an die Blackbox?

Grüße,

Christoph.

 

Alles klar, ich habe noch zwei Bilder auf denen die Blackbox sichtbar ist, evt. hilft es Dir ja weiter:

Wenn Du oben rechts im Bild schaust, kommen zwei Kabel vom Wasserstand rein grün/ gelb und braun


HIer siehst Du, wo sie angeschlossen sind. Das grün/gelbe auf Pin3, dann kommt ein anderes braunes Kabel, dann auf Pin1 das richtige braune Kabel (auf dem Foto ist nur der Stecker zu sehen)