Domobar Brühdruck Problem...

Diskutiere Domobar Brühdruck Problem... im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo allseits, bei einer 2003er Domobar Inox (Einkreiser) tritt folgendes Problem auf: beim Bezug gegen ein Bildsieb baut sich nach der...

  1. ryk

    ryk Mitglied

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    Hallo allseits,

    bei einer 2003er Domobar Inox (Einkreiser) tritt folgendes Problem auf: beim Bezug gegen ein Bildsieb baut sich nach der Preinfusionsphase entsprechend Druck auf. Bei dem maximalen Pumpendruck von 15-16 bar bleibt das Manometer stehen und die Pumpe wird merklich leiser - offensichtlich weil sie nicht mehr Wasser fördern kann. Also quäle ich die Pumpe lieber nicht allzu lange und stoppe den Bezug.

    Nach einigem Lesen hier im Forum zu ähnlichen Druck-Problemen habe ich also auch das Expansionsventil in der Maschine gefunden in der Hoffnung, dass jenes einfach zu weit zugedreht ist und ich es lediglich weiter heraus drehen muss, um den gewünschten Druck gegen das Blindsieb von 9-10 bar (laut eingebautem Manometer) zu erhalten. Es ist jedoch so, dass ich die Schraube ziemlich weit raus drehen muss um überhaupt einen Effekt zu erhalten. Dabei steigt der Druck wieder auf ca. 15 bar um dann nach einem "Knackgeräusch", das definitiv vom Ventil kommt, auf ca. 5 bar abzufallen.

    Beim Regeln habe ich auch festgestellt, dass das Ventil nach diesem Knacken offenbar passend funktioniert. Während des Bezugs gegen das Bildsieb drehe ich die Schraube des Ventils einfach so lange herein bis ich dann die 10 bar habe. Der Rückfluss in den Tank ist auch OK. Also lasse ich die Schraube an diesem Punkt, starte einen neuen Bezug - dann jedoch löst das Ventil nicht mehr aus und steigt wieder auf 15-16 bar um dort zu verharren. Es wird auch nichts zurück gefördert durch das Ventil in den Tank.

    Mein Schluss war also - das Ventil ist verkalkt oder anderweitig beschädigt, so dass der Schließer im Ventil verhakt und nur bei hohem Druck und geringer Last an der Feder auslösen kann. Also, das Ventil wurde von mir ausgebaut, komplett zerlegt (Gehäuse, Stellschraube, Feder & "Stempel" samt unten daran angebrachter Dichtung), gereinigt und gründlich entkalkt. Ich konnte keine Beschädigungen feststellen. Alle Wege im Gehäuse waren frei, die Feder nicht verbogen und auch die Dichtung unten am "Stempel" des Ventils war nicht ausgefranst, so dass sie blockieren könnte. Danach wurde alles zusammengebaut und wieder in der Maschine angeschlossen.

    In der Hoffnung das nun alles gut wird habe ich also erneut den Bezug gegen das Bildsieb gestartet, mit dem Ergebnis das sich überhaupt nichts geändert hat. Entweder das Ventil geht auch bei 16 bar nicht auf oder wenn ich die Schraube weit heraus drehe, dann löst es mit einem Knacken aus, lässt den Druck aber auf 5-6 bar oder weniger (je nach Stellung der Schraube) abfallen.

    Meine Fragen in die Runde:
    - sind meine Annahmen über die Funktionsweise und meine Testmethode richtig?
    - würdet ihr auch schlussfolgern, dass das Expansionsventil irgendwie blockiert?
    - habt ihr irgendwelche anderen Tipps zum Beheben des Problems?

    Ich bin jedenfalls mit meinem Latein am Ende und bis auf einen Neukauf des Ventils fällt mir nichts mehr ein. Oder ich bin total auf dem falschen Dampfer mit meinen Annahmen. Für jede Hilfe hierzu bin ich sehr dankbar...

    Beste Grüße
    -ryk-
     
  2. Dr.Bio

    Dr.Bio Mitglied

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    AW: Domobar Brühdruck Problem...

    Hallo Ryk,

    sieht ganz nach einem klassischen Klemmer beim Schließer des Ventils aus - da steckt oft der Wurm drinnnnnnnn....
    Habe bei mir nicht rumgedoktert, sondern gleich ausgetauscht und weg war das Problem!

    Gruß Dr.Bio
     
  3. ryk

    ryk Mitglied

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    ...so, eher zur Dokumentation für die "Nachwelt", die ggf. das gleiche Problem hat:

    Ich bin der Empfehlung von Dr. Bio (Danke für die Antwort nochmals!) gefolgt und habe mir ein neues Ventil zugelegt. Meine Techniker-Ehre hat mich aber nicht in Ruhe gelassen und so habe ich doch noch einen letzten Versuch gestartet das wohl defekte alte Ventil wieder in Gang zu bringen. Dabei stellte ich als erstes fest, dass es wohl nach 2003 eine Änderung im Design des Teils gegeben hat. Das neue Expansionsventil ist massiver und der "Stempel" ist nun keine umgedrehte Schraube (wie unten im Bild zu sehen) mehr sondern ein Zylinder.

    Kurzum: in Anbetracht dessen, dass ich ja ein Ersatzventil parat habe und damit ein Backup habe falls ich doch etwas verschlimmbessere, hatte ich nun die über den Rand der Schraube hinaus überstehenden Anteile der schwarzen Dichtung einfach mit dem Messer entfernt, so dass diese mit dem Kopf der Schraube abschließen. Und siehe da - es funktioniert alles wieder. Es kann also sein das über die Jahre der Nutzung jenes Dichtungskissen zusammengedrückt und dabei flacher und eben größer vom Umfang her wird. Und dieser Überstand bleibt dann an den Innenwandungen des Ventils hängen.

    Zuletzt - das oben angegebene wird nur bei den alten Ventilen funktionieren und man kann sehen ob es ein solches ist, indem man das mit den den hier folgenden Bildern vergleicht. Der "Stempel" ist unten noch in der von mir unbearbeiteten Form zu sehen, so wie er das Problem verursachte.

    Beste Grüße
    -ryk-

    [​IMG]
    [​IMG]
     
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  4. #4 Bob de Cafea, 14.04.2014
    Bob de Cafea

    Bob de Cafea Mitglied

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    Sehr guter Beitrag, werde ich mir merken falls das Problem bei mir auftreten sollte. Meine Domobar hat das gleiche Ventil. Muss man aber auch erst mal drauf kommen!

    Danke

    Gruß

    Byrdie
     
  5. #5 marinssp, 14.04.2014
    marinssp

    marinssp Mitglied

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    Genial! Der Tip hat gerade meine Domobar einen Schritt weiter zur vollen Funktionstüchtigkeit gebracht!!
    VIELEN DANK!

    Erstaunlich wie wenig man von der Dichtung abschneiden muss, damit das ganze wieder läuft.

    Eine Frage noch: Ist es normal, dass der Kopf der Stellschraube fast bündig mit der Oberkante des Ventils abschließt? Das schien mir ziemlich weit drausen... (Druck ist auf 9,5bar eingestellt)
    Grüße, Martin
     
  6. ryk

    ryk Mitglied

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    ...freut mich sehr, dass der Artikel eine Hilfe für Dich war. :) Ich musste von der Dichtung außen auch so lange etwas abnehmen bis im Grunde nichts mehr über die Sechskant-Form des "Stempels" über stand. Sieht komisch aus, funktioniert aber prima soweit.

    Das wenig schlaue an diesem Ventil Design ist halt, dass das Gewinde für die Stellschraube im Gehäuseinneren bis ganz nach unten reicht und damit eben auch genug Fläche geboten wird, damit sich der Ventilschließer schön verhaken kann. Das alles wurde in dem Ventil der neuen Bauart, welches ja nun bei mir rum liegt, geändert - wohl mit Fug & Recht.

    Die Stellschraube des Ventils ist bei mir (10 bar Manometer-Anzeige) auch ziemlich weit draußen. In der Tat schließt die Oberkante der Schraube fast mit der Oberkante des Ventilgehäuses ab. Allem Anschein nach ist das also völlig normal - zumindest bei dieser alten Version des Ventils.

    Beste Grüße
    -ryk-
     
  7. ccohrs

    ccohrs Mitglied

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    Nö, dass ist auch bei den neuen Expansionsventilen so. Für die grobe Ersteinstellung, bzw. falls man eine Rotapumpe eingebaut hat, wird das Expansionsventil so auf Sicht eingestellt.
    Gruss, Christian
     
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