Heizung: Isolationsfehler mit Multimeter messen ?

Diskutiere Heizung: Isolationsfehler mit Multimeter messen ? im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Kann man bei Heizungen die Aussage machen, dass auch bei einem weiter ansteigendem Wert von ca. 20 MOhm gegen Masse, ein Isolationsfehler vorliegt...

  1. #1 Arkadia, 01.09.2014
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    Kann man bei Heizungen die Aussage machen, dass auch bei einem weiter ansteigendem Wert von ca. 20 MOhm gegen Masse, ein Isolationsfehler vorliegt und die Heizung defekt ist?

    Der Fi würde damit auf jeden Fall auslösen?

    Könnte damit Spannung am Gehäuse anliegen oder besteht sogar Brandgefahr?

    Bei einer komplett neuen Heizung messe ich auf jeden fall "OL", aber bei gebrauchten, entkalkten (trockenen) Heizungen, ist immer irgend etwas im MegaOhm Bereich zu sehen.

    Verringert sich die Isolationsschicht in den Heizstäben beim langem Gebrauch oder ist das ein Feuchtigkeitsproblem bzw. Haarriss? Eine Entkalkung mögen Heizungen ja nicht so gerne. Auch wenn dabei die Kontakte nicht eintauchen.

    Ich habe hier im Forum eine Info dazu gefunden:

    "Der Widerstandswert sollte zumindest größer als 10 Kiloohm sein, besser noch einige zig Megaohm.
    In der Praxis ergibt das mit üblichen Multimetern eine "Messbereichsüberschreitung".
    Dieser Punkt wird so oft falsch als "kein Widerstand messbar" bezeichnet, obwohl das Gegenteil der Fall ist.
    Wenn der Widerstandswert kleiner 10 Kiloohm ist, nennt man das "Isolationsfehler". Bei direkter Verbindung (Widerstandswert kleiner 100 Ohm) ein "Körperschluss"."
     
  2. helges

    helges Mitglied

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    20MOhm ist ein sehr hoher Widerstand und wuerde eine Fehlerstrom nach I=U/R=230V/(20*10^6)=0,0000115A geben, da loest kein FI aus.

    Akademische Antwort zur Spannung am Gehaeuse: Wenn Du den Schutzleiter abmachen wuerdest, koenntest Du da 230V messen, diese wuerde allerdings bei "Belastung" sofort zusammenbrechen, die 20MOhm sind ja in Reihe.

    Der Multimeter ist uebrigens vollkommen ungeeignet um den realen Isolationswiderstand zu messen, dafuer gibt es spezielle Messgeraetschaften und Vorschriften.

    Du kannst mit dem Multimeter lediglich krasse Isolationsfehler feststellen.
     
  3. #3 nacktKULTUR, 01.09.2014
    nacktKULTUR

    nacktKULTUR Gast

    Es ist genauso, wie Du schreibst. Anzustreben ist ein Widerstand gegen unendlich, aber in der Praxis wird's bei den genannten Werten bleiben. Die angesproche Alterung der Heizung schließt ggf. Feuchtigkeit ein, weshalb der Widerstand sinkt. Wichtig ist, dass der Differential-Stromfluß aller Verbraucher am gleichen RCD nicht auf die Auslöseschwelle steigt. (typisch 30mA)

    Noch ein Wort zur Multimetermessung: Sie ist nicht allein aussagekräftig. Es ist möglich, dass eine Heizung erst im Betrieb die Isolationswerte durchbricht - z.B. weil ein Heizwendel sich ausdehnt und dadurch innerhalb des Quarzsandes eine kürzere Isolationsdistanz zum Kupferrohr bildet.

    nK

    Edit: @helges war schneller.
     
  4. #4 Arkadia, 01.09.2014
    Arkadia

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    O.K. vielen Dank!

    Dann könnten die "alten" Heizungen also doch noch funktionieren.... bin gespannt.

    Ich hatte nur gerade eine Heizung mit drei Phasen, wo nach der Entkalkung, immer der Fi flog. Auch nach Heißluftfön und zwei Wochen Wartezeit. Vielleicht hätte man die noch im Ofen backen sollen?
    Die drei Sicherungen blieben immer drin, nur der Fi nicht. Von Kontakt zu Kontakt ganz normal ca. 35Ohm und gegen Masse 30MOhm, 15MOhm, 15MOhm.
    Die neue Heizung hat "OL" und läuft natürlich.
     
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