I frankensteined my Beem!

Liebes Netz,
ich möchte nur kurz über eine kleine lustige Bastelei berichten. Habe mir vor einem Jahr den Beem Roast Perfect zugelegt. Aus Interesse. Out of the Box war das Ding für meine Zwecke unbrauchbar. Jetzt habe ich mir Zeit genommen und ihn von extern angesteuert. Und plötzlich steht da ein nicht ganz depperter Probenröster!
Schön angebunden an Artisan. Die Firmware derzeit mit ein paar Tricks TC4-kompatibel. Die Elektronik ist von mir. Da hab ich mal ein Peripherieboard für Nano/Pico/Raspi gebaut, das passt ganz gut. Es sollte aber auch das TC4-Board gehen, wäre weniger Aufwand.
Jetzt bin ich gespannt, wie viele Röstungen diese billige Hardware durchhält ;-)


Beste Grüße
Peter

 

Hab vorerst leider keine Doku dazu.
Zum Nachbauen würde ich das auch nicht empfehlen, so wie ich das gemacht habe. Ich habe eine Prototyping-Platine von mir verwendet, die ich auch für andere Projekte nehme.
Und hier geht es um Leistungselektronik mit lebensgefährlichen Spannungen und potentieller Brandgefahr.
Die Elektronik könnte man auch auf Lochraster bauen und einen Arduino dazu.
Meine Platine will ich nicht publizieren, sie ist mir dazu nicht professionell genug und ich habe leider nicht die Zeit dazu, so ein Projekt dann online zu betreuen.
Der Beem hat ein paar Besonderheiten. Man kann leider nicht einfach ein Arduino TC4+ Modul nehmen.
Ich versuche allerdings die TC4-Firmware für meine Lösung anzupassen, weil sie eine sehr gute Integration ins Artisan hat.

Zu den Besonderheiten der Beem-Hardware hier ein Auszug aus einer privaten Unterhaltung hier im Forum (das waren die Vorüberlegungen und ersten Experimente):
23.2.2023
"""
ESP32 vielleicht nicht. Aber mit irgendeiner µC-Bastelplatine womöglich schon.
Ich hab meinen Beem im Moment komplett zerrissen. Hab die beiden Heizkreise und den Motor an externe Versorgungen gehängt, einen K-Fühler in die Dose eingebaut und ein paar Proberöstungen mit voller Leistung versucht.
Ist sehr vielversprechend. Habe Endtemperaturen bis 230°C geschafft. Also durchaus schon dunkel. Und das in sehr kurzer Zeit - ca. 10 Minuten.
Den Lüftermotor habe ich über ein externes Netzteil geregelt. Halt versucht, dass die Bohnen in Bewegung bleiben, aber nicht so viel Luft durch bläst wie normal. Somit geht auch die Heizung auf höhere Temperaturen, weil der Kühleffekt weniger ist.
Es ist aber ein wenig tricky. Im Original sind es zwei Heizelemente. Eines wird voll mit AC230V versorgt. Das zweite hängt in Serie mit dem Motor, der hinter einem Gleichrichter läuft. Der Motor bekommt dann ca. DC30V und saugt rund 1A. Also läuft dieser Teil der Heizung nur mit ca. AC200V. Da ich mich nicht traue, hier auch 230 drauf zu legen, habe ich diesen Teil provisorisch über einen Trenntrafo betrieben.
Im Original ist diese Serienschaltung auch ein ziemlicher Schaas. Weil die Heizung im Bohnen-Kühlmodus nämlich weiter mitläuft und der Abkühlprozess deshalb unnötig lange dauert. Nachdem ich das aufgetrennt habe und beim Kühlen dann der Motor ohne Heizung läuft, geht das Abkühlen extrem rasch.
An der Dose hängt im Original auch ein sicherheitsrelevanter Thermostatschalter. Den habe ich umgangen. Das alles ist also ziemlich risky.
Meine Idee ist:
* DC-Netzteil ca. 40V für den Motor. Motor über PWM betrieben, gesteuert durch den µC. Sollte die Motorleistung abhängig von der Bohnentemperatur steuern mit Erfahrungswerten, so dass die Bohnen ausreichend in Bewegung bleiben.
* Die 230er-Heizung wird nur über ein Relais aus/ein geschaltet.
* Die 200er-Heizung über ein SSR + mechanisches Relais zur Sicherheit. Gepulst mit 230V, so dass es halt den 200V entspricht, und weiters fein zum runterregeln geht.
* Noch irgendeine Sicherheitseinrichtung. Ggf. Thermostat mit höherem Wert, Metallgehäuse, Feuerfeste Umgebung, ... DO NOT TRY THIS AT HOME!!!
* Als Controller am ehsten einen Arduino, weil ich davon noch ein paar herumliegen habe. Den mit USB an Artisan und von Artisan aus steuern. Keine weiteren Bedienelemente.

Ich zweifle daran, ob diese Umbauten im Originalgeäuse Platz haben. Zum Entleeren muss man den Beem aber umkippen. Der ganze Aufbau wird dann sicher etwas unhandlich oder man muss ein paar gut geschützte Kabeln zwischen Steuerung und Beem verwenden.
Weiters ergeben sich dann ganz bestimmt stärkere Belastungen für die Heizung als im Original. Fraglich, wie viele Röstungen das dann durchhält und ob sich der Aufwand überhaupt auszahlt. Aber da muss man einfach auch den Funfaktor gelten lassen.
"""

 

Wow! Cooles Projekt, dein Friteusenröster!
Auf YouTube komme ich jedoch leider nicht über den Link zur Dropbox mit den Arduino-Scripts...
LG Peter