(K)ein Weg zurück zur dunklen Röstung?

Geschmacksache. Keiner meiner Versuche mit hellen Röstungen war für mich bisher überzeugend als Espresso, weder zuhause noch auswärts. Ich mag keine ausgeprägte Säure im Espresso und komme immer wieder zu gemäßigt dunklen (sehr dunkel Trinker würden es vielleicht auch medium nennen?) Röstungen. An süditalienische, ölige Bohnen komme ich allerdings auch nicht ran.
Hell gibt es nur gebrüht und da auch nur das. Alles ausschließlich ohne Milch.

 

Ich kann dir von meinem Weg berichten - habe, seit ich 16 geworden bin - über viele Jahre nur bei Lavazza und Segafredo zuerst den Cappuccino und später dann, als ich Kaffee mit Milch über hatte, nur den Espresso da getrunken.
Zu Hause immer nur Filter (bei Oma gab es irgendwas vorgemahlenes) bzw. KVA.
Über einen Umweg mit einem Pfau (jaja, joost ) die ich buchstäblich persönlich auf den Schrottplatz gefahren hatte, bin ich dann zu den "regulären Siebträgern" gekommen.
Aber auch da, hat es über 10 Jahre (und davon viele Jahre sogar mit 100% Robusta) gedauert, bis ich langsam den Weg zu Medium, und jetzt seit ein paar Jahren zu Light Roast gefunden habe.
Ich kann maximal noch einen Medium Roast irgendwo trinken, dunkleres Zeug lasse ich konsequent stehen.

 

Ich trinke hauptsächlich dunkle Röstungen, nehme aber regelmäßig- und dann auch begeistert - mal ne helle Röstung. Ich glaube nicht, dass ich demnächst mal komplett auf hellere Röstungen gehen werde... so richtig überzeugen tun die mich meist nur im flat white.
Aber wer weiß, ob mit mal irgendwann der Godshot mit nem light Roast gelingt und mich auf die helle Seite der Macht zieht...

 

wie ich das sehe?
ein ganz klares Jein
man kann sich natürlich auch "rückwärts" gewöhnen, bzw. entwöhnen, bzw. seinen Geschmackskompass neu justieren /Ausrichten.

zur Schulung der Sensorik wird es ja ausdrücklich empfohlen auch Sachen zu testen/Konsumieren, die einem nicht so zusagen.
dadurch kann man mMn. auch besser dinge Einordnen und Erfassen. (durch die Omnidirectionale Geschmackspalette).

zu mir:
ich fing an mit medium-Dark Espresso, gerne als Cappuccino (vorher Teetrinker)
dann auch mal als Espresso, wobei es dort dann fix eher medium war.
dann V60 und damit auch Lightroast im Siebträger.
(inklusive ausführlicher Rezensionen von Kaffees im 3rd-Wave Thread)
allgemein war aber immer mindestens ein Medium Roast für Gäste und allgemein Cappuccino im Haus.

seit ca. 3Jahren habe ich den Spaß am Lightroast verloren, da meine Sensorik extrem beeinträchtigt wurde vom ständigen FFP2 Maske tragen. (beruflich durchgehend. )
also bin ich momentan vor allem bei medium-Dark, auch in Aeropress.
für V60 gibt's seit kurzer Zeit wieder ab und zu einen Medium Roast Kenia, evtl. auch mal n bisl heller. (das ist dann aber eh mehr für den Sommer)

Fazit :
JA, man kann sich diese nerdigen Ansprüche auch wieder "abgewöhnen"

LG

 

Bin bei dunkel und bleibe bei dunkel (aktuell Passalacqua Vesuvio in der Mühle und Salimbene Superbar im Zulauf) hell probiert und gar nicht meins- d.h. der Weg zurück ging ganz fix und problemlos

 

Als Espresso nur dunkel. Entweder gelingen mir die hellen Bohnen nicht oder sie sind einfach nicht mein Geschmack.
Bei Filterkaffee trinke ich dagegen überwiegend hell. Allerdings ist es glücklicherweise nicht so, dass ich die dunkleren Sorten als Filter nicht mehr mag. Zwischendurch kommen auch die immer mal wieder in die Mühle.

 

Ich bin Team hell auch nur aus der Aeropress im Büro. Espresso nur dunkel und helle Bohnen als Grundlage für einen flat white haben mich auch nur bedingt in ihren Bann gezogen…

 

Hell gerösteter Kaffee ist wie ein noch blutendes Rumpsteak - eine Energiesparmaßnahme, die nicht schmeckt.

 

Meine Kaffeetrink-Laufbahn fing schon als kleiner Knirps bei Oma an.
Ich durfte bei ihr immer die Doppelkekse in die Tasse tunken
Darin befand sich vorwiegend schwarzer Filterkaffee. Schon damals gefiel mir das Aroma der gerösteten Bohnen.

Erste eigenständige Brühversuche wurden dann mit ner Bialetti und dunklen Bohnen gemacht. Da mir die Süße fehlte, oft mit nem kleinen Löffel Zucker.

Das Interesse an richtigem Espresso wurde schnell größer und so kam ich vor 7 Jahren in den Besitz einer Pavoni, mit der ich noch heute brühe. Als Mühle habe ich mir direkt eine Kinu M47 gegönnt.
Am Anfang habe ich mich quer durch Italien getrunken. Von Rom nach Neapel und wieder hoch zum Gardasee.

Dann kamen die ersten Medium Roasts ins Spiel und ich habe immer mehr Gefallen gefunden an den fruchtigen Seiten des Kaffees.

Die letzten Jahre bin ich nur noch auf der hellen Seite unterwegs, wobei ich mich da einen ganz kleinen Step zurück in Richtung light/medium bewegt habe, da mir manche Varietäten /Röstungen dann doch zu zitruslastig waren.

Dunkle Röstungen kann ich pur überhaupt nicht mehr trinken. Mit viel Milch, also als grosser Cappu lass ich mir das vllt noch gefallen. Dann geht's aber wieder zurück zu den fruchtigen Kaffees.

Was für mich als nächstes ansteht um das Beste aus den hellen Bohnen rauszuholen, wäre ein Maschinenupgrade.
Ich liebäugele da schon sehr mit der Linea Micra. Warte aber noch ab bis der Gebrauchtmarkt was hergibt.

 

[OT] Öhm, ob das dafür die beste Idee ist, wage ich zu bezweifeln. Die ist toll, aber "straight 9 Bar" ist dann dafür irgendwann echt zu langweilig. [/OT]

 

Ich habe eigentlich immer hin und her probiert von dunkel zu hell. Bei den dunklen Röstungen ist ja oft Robusta mit dabei, dessen Geschmacksprofil ich meistens nicht so toll finde und überhaupt sind oft zu starke Röstaromen vorhanden. Ich habe vor ein paar Monaten auch mal ein paar dunkle Röstungen von D'Anastassio da gehabt. Die waren handwerklich sehr gut. Da hab ich aber mal wieder gemerkt, dass mir bei den dunklen Bohnen doch ein wenig die interessanten Säuren fehlen.

Ich habe auch einiges an hellen Sorten hier gehabt (u.a. Schön La Cristalina, DAK Milky Cake, Tim Wendelboe). Die sind erstmal recht schwierig, vernünftig einzustellen. Mit den SSP Scheiben in der Rancilio Stile kriege ich da aber leckere Turbo-Shots heraus. Im Milchgetränk, das meine Freundin und ich typischerweise morgens zum Frühstück trinken, schmecken die meiner Freundin aber überhaupt nicht (laut ihr schmeckt und riecht die Kombination nach Kotze ). Ich finde das eigentlich recht interessant, gerade der Milky Cake war als Flat White tatsächlich ein Schoko-Erdbeer-Shake. Helle Espressi sind aber meiner Meinung nach ein ziemliches Nischenprodukt, auch wenn das in der Kaffee-Blase anders wirkt. Fast alle Menschen, denen ich einen meiner Meinung nach angenehmen hellen Espresso präsentiere, riechen erstmal begeistert daran und verziehen dann das Gesicht beim Trinken, weil sie ihn viel zu sauer finden. Ist ziemlich Geschmackssache und auch eine Frage der Gewöhnung.

Mittlerweile hab ich eine Röstung bei Benson gefunden, die genau die von mir geschätzten Eigenschaften von dunkel und hell in einem Blend kombiniert:

Benson Coffee – Koellefornia Blend – Espresso & Filter

Damit bekomme ich einen Espresso, dessen dunkle Seite eher ins Nussige (gebrannte Mandel) geht und dessen heller Anteil für ein paar Fruchtsäuren (eher Rosine, Pflaume) sorgt. Und zusätzlich ist er im Milchgetränk sehr rund und angenehm. Ist aber eher ein milder Kandidat insgesamt.

Ich werde immer weiter rumprobieren, weil ich Abwechslung toll finde. Ich werde aber immer wieder zum Köllefornia zurückkommen.

 

Ich kann nicht sagen, dass ich helle Espressi in der Mehrheit als sauer empfinde, sondern eher als besonders süß und fruchtig, eher Marmelade als Riesling. Meine Espressi werden in der Regel als besonders, pralinenartig und süß gelobt. Dunkle Espressi bereite ich selbst gar nicht mehr zu und nehme sie in der Gastronomie höchstens mit Milch zu mir, weil in der Regel zu viele Bitterstoffe meinen Genuss trüben.

 

Ging eigentlich ganz einfach...schmeckt (für mich) eher nach Tee. Will ich Tee? Nein!
Fertig.

 

Filterkaffee oder Espresso?

 

Espresso

 

ok, da hatte ich tatsächlich noch nie die Assoziation Tee, dazu ist der für mich einfach zu dicht und intensiv, ganz unabhängig vom Röstgrad. Bei hellen Filterkaffees kann die Assoziation sowohl optisch als auch geschmacklich schon mal kommen.

 

Ich trinke eigentlich nur medium-hell bis hell, beim Espresso momentan noch etwas beschränkt durch den Gerätepark, aber ab und an muss es ein 100% Robusta oder etwas dunkleres sein, sobald es ölig wird, bin ich aber raus. Dunkler Filterkaffee wiederum ging noch nie...

 

Helle "fruchtige" Espressoröstungen probiere ich ca. ein Mal im Jahr, und stelle immer wieder fest, das ich dieses säuerliche Spülwasser nicht trinken mag ;-) wir werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Aber freu dich doch wenn für dich Vielfalt funktioniert, und versuch halt immer wieder mal eine dunkle Röstung ... wenn sie dir nicht mehr schmecken ist das ja auch kein Beinbruch.

 

Dunkle Röstungen dominieren nach meinem Eindruck den Massenmarkt, und da gibt es viel mäßige Qualität. Es gibt aber auch Röster, die dunkle Röstungen genau so mit Können und Leidenschaft fabrizieren wie andere ihre hellen Fruchtbomben. d'Anastassio wurde ja schon genannt, Bergkaffee gehört auch dazu, und es gibt sicherlich noch ein paar mehr.

Von daher unterscheide ich eher lieblos produzierte Massenware, die dann womöglich noch handwerklich unzureichend zubereitet wird, von guter Rohware, mit Sachverstand geröstet und ordentlich zubereitet.

Von hell ist generell besser als dunkel (oder auch anders herum) halte ich nicht viel und trinke beides gerne, wenn es denn gut gemacht ist.

Und ja, ich habe den Weg von fast ausschließlich hell hin zu auch gern dunkel durchgemacht. Weil ich einfach mal in diese kleine, neue Rösterei in der Stadt gegangen bin und überrascht war, wie gut es da schmeckt "trotz" der dunklen Bohnen. Aber das war nicht der Weg zurück zu totgerösteter Massenware.