Kaufberatung Mühle für Filterkaffee und perspektivisch Siebträgereinsatz

Diskutiere Kaufberatung Mühle für Filterkaffee und perspektivisch Siebträgereinsatz im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo zusammen! Ich bin mit meinem Master-Studium fertig und werde nächste Woche in die Berufswelt einsteigen, was vorerst eine Pendelei zum...

  1. #1 roccobranco, 07.04.2015
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    Hallo zusammen!

    Ich bin mit meinem Master-Studium fertig und werde nächste Woche in die Berufswelt einsteigen, was vorerst eine Pendelei zum Arbeitsplatz nötig macht. Morgens möchte ich ungern auf meinen Kaffee aus dem Hario V60 Dripper verzichten und wünsche mir eine relativ zügige Zubereitung.
    Gegenwärtig mahle ich die Kaffeebohnen mit einer Hario Skerton Handmühle und würde nun gerne aus Komfort- und Zeitgründen zu einer elektrischen Kaffeemühle upgraden. Zudem spukt die Anschaffung eines Siebträgers in meinem Kopf herum und auch wenn ich mich momentan noch beherrschen kann, will ich es für die Zukunft nicht ausschließen.

    Hinsichtlich des Budgets finde ich eine Mischung aus den Sätzen "so teuer wie nötig, so günstig wie möglich" und "für billig habe ich kein Geld" angebracht. Soll heißen: Qualität darf gerne was kosten, aber 100€ teuerer des Markennamens wegen muss nicht sein. Und um auch absolute Zahlen zu nennen: 300€ will ich ungern überschreiten.

    Folgende Mühlen habe ich mir exemplarisch rausgesucht und möchte dazu meine Sicht der Dinge kurz schildern.

    Solis Scala 166 / WMF Skyline - ca. 90-100€

    Positiv: Günstiger Einstieg
    Negativ: nur Filterkaffee möglich -> Für Siebträger wäre zusatzliche Mühle notwendig

    Graef CM80 - ca. 130€

    Positiv: Relativ günstig, Espresso möglich (?)
    Negativ: viel Plastik und keine Schönheit (subjektiv)

    Lelit PL43MM / Nemox Lux / Isomac Macinino - ca. 150 - 200€

    Positiv: Espresso/Filterkaffee möglich; Rasterung bei Nemox/Isomac zur schnellen Verstellung zwischen den Kaffeesorten (sicherlich sinnvoll?); optisch schick (subjektiv)
    Negativ: Angeblich schrilles Mahlgeräusch (stimmt das?)

    Bezzera BB005 - ca. 260€

    Positiv: Sehr gutes P/L-Verhältnis und Mahlergebnis (Man hat lange Ruhe, sofern einen nicht die Upgraderitis packt); Aussehen finde ich auch ok
    Negativ: Mahlgradverstellung nicht optimal für Wechsel zwischen Filterkaffee/Espresso


    Meine Frage wäre nun, ob ich wesentliche Punkte zu den Maschinen übersehen hab oder generell in meiner Logik einen Fehler habe? Ich würde da gerne von eurer Erfahrung profitieren. Ist eine Mühle für alle Sorten überhaupt sinnvoll oder holt man sich über kurz oder lang sowieso eine Mühle für jede Kaffeesorte? Ist die Bezzera "mit Kanonen auf Spatzen geschossen"? Zu welcher Mühle würdet ihr mir raten? Ich bin auch offen für ganz andere Vorschläge und mit der Skerton hätte ich auch noch eine Mühle in Reserve (die ich aber ungern alltäglich nutzen würde).

    Vielen Dank und viele Grüße!

    Frederik
     
  2. #2 SFAB, 07.04.2015
    Zuletzt bearbeitet: 07.04.2015
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    Ich bin vor knapp einem Jahr mit einer Graef CM800 in das Thema "Espresso" eingestiegen und vermisse inzwischen einen Timer an der Graef. Das spräche z.B. für die Solis aus deiner Liste.

    Die Spanne an möglichen Mahlgraden ist groß, allerdings muss man je nach Auslieferungsstand das Mahlwerk hin zu feiner/gröber nachjustieren, um die 40 Raststufen auch sinnvoll nutzen zu können. Sonst kann es passieren, dass viele Stufen zu grob/fein sind und damit nicht sinnvoll nutzbar. Die Justage ist aber in der Anleitung beschrieben und demnach kein Hexenwerk.

    Mit dem Mahlgut, der Geschwindigkeit und dem Geräusch bin ich bisher (auch mangels Vergleich) zufrieden. Auch die Haptik finde ich nicht schlecht, die Mühle wirkt auf mich solide.
     
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  3. #3 Heinerich, 07.04.2015
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    Die Solos lief bei uns ca. 3 Jahre für Brühkaffe. Ohne Modifikation für Espresso ungeeignet, wobei die Modifikation auch schief gehen kann!
    Die BB005 zwischen Espresso-Mahlgrad und dem für Brühkaffee zu verstellen, grenzt für mich an Folter....
    Bliebe theoretisch die Graef. Aber da wäre mir die Konstanz der Mahlergebnisse nicht zufriedenstellend genug. Wobei ich da aber wohl eine Ausnahme bei mir, als Kombimühle, stehen hatte.
    Ich würde ne Solis für den Brühkaffee nehmen und später dann ne Espresso-Mühle zusätzlich holen.
     
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  4. #4 domimü, 07.04.2015
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    Wenn die Mühle auch hässlich sein darf, lt. Kaffeewiki ist auch diese für Filter sehr gut und Espresso ein bisschen geeignet.
     
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  5. Sgille

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    Ich hab mit der Graef angefangen und habs nie bereut. Die kann espresso fein und alles andere auch also Filter und FP. Mittlerweile werkelt eine Mahlkoenig bei mir für espresso und die Graef beheimatet die Kaffeebohnen für handaufguss und Bodum

    Ich kann sie also empfehlen. Und für den Einstieg musst du nicht gleich 300 ausgeben
     
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  6. UliD

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    Im Forum wird immer wieder davon abgeraten, für Filter und Espresso die gleiche Mühle zu verwenden. Ich hab's nicht geglaubt, kann's aber inzwischen bestätigen. ;)

    Den V60 finde ich einen relativ "verzeihenden" Filter für nicht ganz homogenes Mahlgut. So lange du ausschließen kannst, dass du irgendwann ein Auge auf eine (große) Chemex, eine Karlsbader Kanne oder eine French Press wirfst, kommst du mit einen passablen Filtermühle (im Unterschied zu einer guten) hin.

    Selbst habe ich Filter und Espresso mit der Vario 2 gemahlen. Das Schöne an ihr ist, dass sich der Mahlgrad leicht, reproduzierbar und mit mäßigem Bohnenvernichten (geringer Totraum) zwischen Filter und Espresso hin und her stellen lässt. Die Espressoqualität finde ich gut, die Filterqualität nicht großartig, aber ganz ok.
    Nach etwa einem Jahr habe ich einen minimalen Schaden im Raster der Mahlgradverstellung. Stört mich nicht besonders, da ich die Vario sowieso nur noch für Espresso nehme und daher nur geringfügig verstelle. Könnte aber sein, dass der häufige starke Wechsel zwischen Filter- und Espressoeinstellung die Mechanik beansprucht hat.

    Wenn ich die Vario für Filterkaffee mit einer Mühle wie der Lido vergleiche, zieht sie klar den Kürzeren. Das gilt aber auch für die Solis. Die ebenfalls oft für Filterkaffee empfohlenen Baratzas kenne ich nicht.

    Ohne viele Vergleiche zu haben: So lange du definitiv nur eine Mühle haben willst, finde ich die Vario gut. Du musst dir aber im Klaren darüber sein, dass das Wechseln zwischen Filter- und Espressomahlgraden bei jeder elektrischen Mühle etliche Bohnen kostet.

    Ansonsten schließe ich mich den Empfehlungen an, die du in vielen anderen Forenbeiträgen findest: Nimm zwei getrennte Mühlen. Wenn du jetzt auf Filter stehst, konzentriere dich darauf und schau später, ob du mit Espresso weitermachst.
     
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  7. #7 roccobranco, 08.04.2015
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    Hallo zusammen!

    Vielen Dank für die schnellen und zahlreichen Meinungen. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass für ein ausreichend zufriedenstellendes Mahlergebnis bei Filterkaffee/French Press (ich habe eine von einem schwedischen Möbelhaus, nutze sie aber selten, weil Filter entsorgen bequemer ist ;)) eine günstige Mühle ausreichend ist. Hinzu kommt, dass Bohnenwechsel und Mahlgradverstellung für verschiedene Kaffeesorten auf Dauer nervtötend werden kann.

    Somit werde ich die von domimü angesprochene Tchibo Mühle mal antesten, ich finde sie sogar optisch attraktiver als die Solis, wenn auch "richtige" Espressomühlen meistens deutlich ästethischer sind. Danke für den Hinweis!

    Sollte mich irgendwann das Siebträger-Fieber packen werde ich zusätzlich Maschine und Mühle für Espresso anschaffen.

    Vielen Dank an alle für die hilfreichen Kommentare!

    Frederik
     
  8. #8 Chris G, 08.04.2015
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    Hallo Frederik,

    ich kann wiederum den Hype um zwei oder gar drei Mühlen nun garnicht nachvollziehen. Ich habe mir direkt Mühlen zugelegt, die super Espresso und super Handfilter mahlen können.
    Ausser minimalen Bohnen verlust beim Leermahlen habe ich bisher keine Probleme gemerkt.
    Die Mühle muss natürlich ein Raster zum einstellen des Mahlgrades haben. Mit einer Bezzi wird das nicht gehen :)
    Bohnen oder gar Mahlgradwechsel ist garkein Problem und mit vernünfigem Timer erst recht nicht.

    Gruß
    Christoph
     
  9. #9 nonameX, 09.04.2015
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    Dann berichte doch einmal über die Tchibo-Mühle, bin gespannt.

    Die ziehe ich für meine Bialetti Venus ebenfalls in Betracht. Aber: Mal liest man, die Mühle reicht dafür aus, mal soll sie auch dafür nicht gut genug sein. Wobei ich annehme, dass die Bialetti noch mehr verzeiht als Filterkaffee oder FP, oder?
     
  10. #10 roccobranco, 14.04.2015
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    Tach zusammen!

    Nachdem die Mühle angekommen ist und ich ein paar Tage Zeit hatte ein wenig zu testen, möchte ich einen kurzen Erfahrungsbericht liefern.
    Vorneweg ich bin Laie und alles andere als ein Barista. ;)

    Die Mühle ansich besteht fast komplett aus Plastik, was aber einen soliden Eindruck macht. Dementsprechend leicht ist die Mühle und wenn man einhändig den EIN/AUS-Knopf mit zu viel Elan drückt, kann die Mühle schonmal kippeln, stört mich aber nicht. Kaufgründe für mich waren die Tauglichkeit für Filterkaffee und der günstige Preis von unter 50€. Mittlerweile bin ich beim Mahlgrad auf Stufe 10 (von 10, also am gröbsten) angelangt. Dabei ist die Konsistenz des Mahlguts mit der von Speisesalz vergleichbar, was für die Zubereitung im Hario V60 und Bialetti Venus ausreicht und sehr ähnliche Ergebnisse zur Hario Skerton liefert. Für die Frenchpress könnte dieser Mahlgrad leider etwas zu fein sein, so dass ich mir eine noch gröbere Stufe wünschen würde. Schön, aber nicht überlebenswichtig, ist auch der Timer, so dass man (einmal richtig eingestellt) immer die gleiche Kaffeemenge für seinen Thermobecher mahlen lassen kann und sich auch hier wertvolle Sekunden zum abwiegen sparen kann.;) Ebenfalls positiv ist der Auffangbehälter, der den gemahlenen Kaffee zuverlässig auffängt und Sauereien verhindert. Leider "klebt" der Kaffee (statische Aufladung) manchmal etwas am Behälter, so dass man öfters klopfen muss.

    Fazit: Für einen günstigen Preis bekommt man ein Gerät, was für Filter und Bialetti brauchbare Ergebnisse abliefert (natürlich subjektiv, aber mir schmeckts nicht anders als mit der Skerton). Für Frenchpress und Leute, die gerne ausprobieren und Parameter ändern, würde ich vielleicht mehr investieren. Meine Zielsetzung war, dass ich morgens einigermaßen schnell und einfach einen leckeren Kaffee für den täglichen Weg zur Arbeit zubereiten kann. Diesen Aspekt erfüllt die Tchibo Mühle und dementsprechend darf sie auch bleiben. ;)

    Ich hoffe, dass ich alle wesentlichen Punkte abgedeckt habe, ansonsten gerne Fragen.

    Viele Grüße!
     
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