Praxistippsammlung La Pavoni Handhebel..

Mein Tipp wäre ein feiner Riss oder Löchlein im Steigrohr. In der BG sammelt sich dann Luft statt Wasser, welches man viel leichter komprimieren kann => kaum Druck beim Hebeln. So lange dieser nicht zu groß ist würde sich in der BG ein Luft-Wasser Gemisch ansammeln, was wiederum den Wasseraustritt ohne Siebträger erklären würde.

 

Hängt vielleicht der Kolben zu tief, sodass das Wasser zu langsam in den Kolben fliesst? Du kannst das ausprobieren, indem Du die gekonterte Hutmutter ganz oben auf der Brühgruppe mal ein paar Umdrehungen zudrehst.
Zur Orientierung: bei meiner Europiccola sieht man unter der Kontermutter nur ein winziges Stück vom Gewinde der Kolbenstange.

 

Tschuldige Two, aber das ist Schmu!
Die Mutter begrenzt nur den Weg nach unten nicht nach oben. Wenn der Kolben zu tief hängen sollte,l um genügend Wasser einzulassen und das Einlassloch tatsächlich verdecken, dann musst du den Kolben aus dem Brühkopf ausbauen und die Kolbenstange wieder fest in den Kolbenkopf drehen. Ich würde das Problem aber nicht an dieser Stelle vermuten, sondern vielmehr an den Parametern wie Kesseltemperatur, Brühkopftemperatur bzw. Brühtemperatur generell oder eben defekten Kolbendichtungen.

Was das Ventil anbelangt, ist bei den alten, zweistufigen Pavonis oftmals einfach eine Feder und ein Stahlkügelchen verbaut. Die Feder kann ausleiern und das Stahlkügelchen aufgrund von Kalk eventuell auch nicht mehr richtig schließen. Probier mal dem Ventil einen kleinen Klapps mit dem Kochlöffel zu verpassen.

 

Wenn Du den Hebel nach oben ziehst, muss der Kolben vollständig am Einlassloch vorbei sein, damit Wasser einlaufen kann. Wenn die Mutter zu wenig aufgedreht ist, hängt der Kolben tiefer und kann das Loch teilweise oder ganz verdecken.

 

Das ist schlichtweg nicht korrekt Two. Der Kolben wird durch die Muttern oben auf der Kolbenstange nur in seinem Weg nach unten begrenzt. Die Kolbenstange ist mit dem Splint fest verbunden und folglich wandert der Kolben immer genau gleich hoch - das hat nichts mit den Muttern oben auf der Kolbenstange zu tun. Die Muttern auf der Kolbenstange sollten so eingestellt werden, dass der Kolben das Duschsieb nicht berührt. Schau dir die Funktionsweise nochmal genau an. Ich hatte mich genau damit nämlich auch mal intensiver auseinander gesetzt.

 

Stimmt so. Die einzige Möglichkeit den Weg nach unten zu begrenzen ist den Hebel "falsch herum" zu montieren; die beiden Löcher für die Splint sind nämlich nicht auf der selben Höhe.

 

Powdersurfer, Du hast recht. Hätte mir das vorher mal genauer ansehen sollen....

 

Auch ein Tal kann sich in 2000 m befinden... ;-)

Meine Vermutung sind die Kolbendichtungen. Die Dichtungen sind im Querschnitt V-förmig. Die obere wird mit der Öffnung nach oben montiert, also wie ein richtiges V, die untere mit der Öffnung nach unten, wie ein auf den Kopf gestelltes V. Wenn jetzt der Hebel nach oben bewegt wird, sich die Brühgruppe mit Wasser gefüllt hat und der Hebel nach unten bewegt wird, spreizt sich die untere Dichtung quasi durch den entstehenden Wasserdruck auf und dichtet gegen die Brühgruppenwände ab. Wenn die Dichtung Risse hat, oder nicht mehr weich genug ist, drückt das Wasser am Kolben dran vorbei. Es sucht sich den vergleichsweise leichteren Weg. Der nach unten ist ja durch das entsprechend feine Kaffeemehl "versperrt", bzw. der schwerere.
Mahle doch mal so grob, dass das Kaffeemehl nur ganz wenig Widerstand bietet und schaue, was dann passiert. Wenn der Widerstand nach unten geringer ist, als der an den Dichtungen vorbei, sollte unten zuminest die gewünschte Wassermenge ankommen.

 

Hallo Chris0r,

ich hatte bei meiner Pav. Prof. mal das gleiche Fehlerbild. Da war es der Kunststoffkolben bei dem die untere Rippe (die den Kolbenring halten) gebrochen. Daher konnte der Kolbenring nicht mehr richtig dichten. Vielleicht ist es das.

 

Allerdings kann sich manchmal der Kolben von der Kolbenstange losdrehen. Dann kann der tatsächlich auch etwas vom Einlass verdecken - muss man halt ausbauen und nachsehen.

 

Vielen Dank schonmal für die vielen Antworten!

Das habe ich heute morgen als erstes probiert, also Kaffeemehl so grob wie für meiner Brikka gemahlen, dass eigentlich der Kaffee nur mit dem Wasserdruck gebrüht werden könnte. Und dann wie in den Anleitungen für die zweistufige Pavoni mit Stufe II vorheizen, wenn sich das Ventil öffnet auf Stufe I schalten und leise säuselnd auf Temperatur halten, einen Leerbezug für die Tasse, Siebträger einspannen, am oberen Totpunkt 10 Sekunden die Brühgruppe füllen lassen, und Hebel betätigen. Aber es kommen nur ca. 5ml durch (dank des sehr groben Mehls natürlich sehr schnell).

Der zweite Versuch heute, mit fein gemahlenem Mahlgut und Espressobezug bei Heizstufe II und richtig ordentlich zwischenden Ventil konnte ich einen guten 25ml Shot beziehen, und das bei meiner Meinung nach zu feinem Mahlgut und ordentlich Muskelkraft. Also fühlte es sich so an, als wenn der Kolben dicht hält. Aber...

...beim Bezug läuft der Espresso nicht schön mäuseschwänzelnd aus dem Siebträger, sondern es sieht so aus, als wenn ich noch irgendwie Luft mit durch den Puck drücke, denn es kommen richtig schön große Blasen mit raus. Am Kaffee liegt das nicht, aus meiner Silvia ist er sehr fein rausgelaufen (selbe Tüte).

Ich vermute irgendwie noch einen Fehler am Ventil und werde das mal aufschrauben. Ohne Manometer ist der Kesseldruck natürlich schwer einzuschätzen, aber ich brauche die zweite Heizstufe und ein ordentlich zischendes Ventil um einen Espresso ziehen zu können. Vielleicht löst es ja doch zu früh aus, oder ist sogar ständig offen?! Ein leichter Schlag hat noch keine Abhilfe geschaffen. Vielleicht finde ich hier Werkzeug um es zu lösen.

 

Aber dann würde der Bezug bei zweiter Heizung ja auch nicht funktioniern, oder?

 

Wollte es nur erwähnt haben, bin gerade unterwegs...

 

Die Modelle mit der 2-stufigen Heizung sollten aber den Messingkolben verbaut haben. Und dass da die Rippe abbricht, halte ich ehrlich gesagt für ausgeschlossen.

Wenn Du am Sicherheitsventil rumschraubst, musst Du vorsichtig vorgehen. Unbedingt einen zweiten flachen Maulschlüssel unterhalb des Ventilgehäuses ansetzten, um zu kontern, sonst zerlegt es Dir an der Stelle die Dichtung. Außerdem brauchst Du einen Zündkerzenschlüssel, um die große Sechskantmutter zu lösen.

 

Der Plastikkolben war bei mir auch gebrochen.
Und der Messingkolben war bei mit ebenfalls einige Umdrehungen locker mit ähnlichen Symptomen.

 

Ich biete "Kolben Dichtung durch, oder falsch rum eingesetzt."

 

Also Zuhause wird sie geöffnet und gleich Dichtungen getauscht. Zündkerzenschlüssel hab ich zwar im Bordwerkzeug, aber bevor ich die Dichtung schrotte, mach ich das auch zuhause.

Vielen Dank für die vielen Ideen!

 

Hallo Leute. Ich habe mir nun neben meiner E61 Maschine ebenfalls eine La Pavoni ins Hausgeholt. Was ich bereits weiß, ist dass sie eine Europiccola mit Pressostat ist. Unter der Maschine ist ein Aufkleber, auf dem "Aprile 1995" steht. Ich gehe mal stark davon aus das es das Fertigungsdatum ist oder?! Eigentlich ist sie in einem guten Zustand. Sie hat ein wenig Rost unter der Abtropfschale angesammelt, ansonsten ist optisch eigentlich nichts mit ihr.
Allerdings wurde sie als defekt verkauft, weswegen ich sie - wie ich finde - auch unschlagbar günstig bekommen habe. Nachdem sie dank des Poststreiks fünf Tage im Verteilungszentrum fest hing, konnte ich die heute endlich begutachten.
Zur Fehlerdiagnose: Wenn ich Wasser einfülle und sie anschalte, wird die recht schnell heiß bis das Wasser zu brodeln anfängt. Allerdings baut sie kein Druck auf, weil das Wasser direkt durch die Brühgruppe gedrückt wird. Beim herauf- und abbewegen des Hebels, kommen nur ein paar Tropfen zusätzlich aus der Brühgruppe.
Können die Kolbenringe so stark verschlissen sein, dass dieses Phänomen so auftritt? Oder kann eventuell noch etwas anderes defekt sein?

Viele Grüße,

Peter

 

Das könnte sein, daß die Kolbendichtungen so hin sind, daß sie nix mehr dichten. Allerdings könnte ich mir auch gut vorstellen, daß das Überdruckventil klemmt und daher nicht mehr schließt.

 

Das hat aber denke ich nichts mit den Überdruckventil zu tun. Da kommt nämlich nichts raus. Wenn ich den Dampfhahn öffne, pfeift es leise aus der Dampflanze, d.h. es wird wirklich 0 Duck aufgebaut, weil in der Brühgruppe kein Widerstand vorhanden ist.

Vielen Dank und schöne Grüße

Peter